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Die,.- Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn» und Feiertage. Der Bezugspreis betrüg, bei Abholung wöchentlich »16 Rpf., bei Lieferung frei HauS äO Rpf. Postbezug monatlich 2.30 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen ha, der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Anzeigenpreis? und Nachlaßsütze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 8 sin unseren Geschäftsstellen erhälilich). Bei Konkurs Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamen» des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt -— »« und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfälliM Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'» Erbe» Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches. Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz, D. A. I.- 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 «. Abolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 5SE Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 4V Montag, den 17. Februar 1936 88. Jahrgang Schlukfeiee -er Olympischen Winterspiele Ehrung der Sieger in Gegenwart des Führers Im Beisein des Führers wurden die IV. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen mit der feierlichen Ehrung der Sieger im Skistadion beendet. Elf Tage lang kämpften 28 Nationen für die Ehre ihres Landes und zum Ruhme des Sports. Das große Erlebnis schlang ein tiefes und fruchtbares Band der Freundschaft und Kameradschaft, wie es schöner und besser nicht gedacht werden kann. Mt großer Befriedigung darf besonders Deutschland als Träger und Gestalter der Spiele auf die ereignisreichen Tage zu- riickblicken, als seht in dem feierlichen Zeremoniell das stolze Symbol der fünf ineinander verschlungenen Ringe nieder geholt wurde. Diese Winterspiele waren wahrhaftig ein ver- heihungsvoller Auftakt der Sommer-Olympiade Berlin 1936. Schon vom frühen Morgen wimmelte es in der Olympiastadt von Menschen, die dem feierlichen Ausklang ?er Olympischen Winterspiele beiwohnen wollten. Viele von Men hatten die Nacht schlaflos verbringen müssen, weil sie 'kotz aller verzweifelten Versuche keine Unterkunft finden konnten. Unaufhörlich trafen Sonderzüge und Omnibusse kuit neuen Olympiagästen ein. Bis gegen 10 Uhr mögen über ^0 000 Menschen eingetroffen sein. Unübersehbar sind die ^enschenmassen, die sich mühsam und langsam durch die Straßen schieben, die ein einziges wogendes, brodelndes -Renschenmeer bilden. Man hört die Mundarten aller deut- Mn Stämme und die Sprachen aus aller Herren Länder, ^ber heute gehören sie alle zusammen, sie bilden eine ein- iige große Familie, verschlungen und verbunden durch das Mgende Band des Sports, durch den großen Gedanken °kr olympischen Idee. Der Führer trifft ein . Punkt 11 Uhr war der Führer und Reichskanzler mit Aw Sonderzug in Kainzenbad, einer kleinen Bahnstation in Ar Nähe des Skistadions, eingetroffen. In seiner Beglei- Wng befanden sich Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsstatt- ?alter Ritter von Epp, Botschafter von Ribbentrop und Ge- ^ralinspektor Dr. Todt. Der Führer wurde von den vielen Düsenden, die vor dem Stadion standen, mit tosenden Heil- Uen begrüßt. Der Führer schritt unter den Klängen der ^sionalhymnen die Ehrenkompagnie des Jnfanterieregi- Mts 19 ab. Der Ehrenkompagnie gegenüber stand eine Abteilung SS., die die Spalierbildung übernommen hatte. Asieisterter Jubel begleitete den Führer auf die Ehren- *kwüne, wo vorher schon führende Persönlichkeiten des in lernattonalen Sportlevens, ferner Ministerpräsident Göring, Reichsminister Frick, die Staatssekretäre Lammers und Dr. Pfundtner, Ministerpräsident Siebert und viele andere füh rende Männer des Staates, der Bewegung und der Wehr macht sich eingefunden hatten. Als der Führer mit seiner Begleitung auf der Ehren tribüne erschien, wuchs die Begeisterung zu einem Orkan des Jubels an. 130 000 Menschen blickten zum Führer, der im mer wieder nach allen Seiten dankte und grüßte. Um den Führer hatten sich die führenden Persönlichkeiten der inter nationalen Sportorganisationen und der Sportverbände ver sammelt, die sich wiederholt angeregt mit dem Führer unter hielten. Birger Ruud erster im Sprunglauf Wenige Minuten später ging der erste Springer über die Schanze; der Sprunglauf hatte seinen Anfang genom men. Ausgezeichnete Sprunaleistungen fanden den dankbaren Beifall der Zuschauer, an dem sich auch der Führer betei ligte. Der Sieg fiel an den Norweger B i r g e r R u u d, der die Menge durch zwei herrliche Sprünge von 75 und 74,5 Metern Weite begeisterte. Sein schärfster Konkurrent, der Schwede Eriksson, hatte zwar zweimal 76 Meter erreicht, doch bei der Platzverteilung gab der musterhafte Stil des Nor wegers den Ausschlag. Dritter wurde der Norweger Ander sen (74 und 75 Meter). In dieser erlesenen Gesellschaft haben sich die deutschen Springer ganz hervorragend gehalten. Hans Marr-Oberhof erreichte Weiten von 71,5 und 69 Me tern in bestem Stil; er endete auf den zehnten Platz. Der junge Körner errang 67 und 71Z Meter. Er kam in der Gesamtwertung auf den 12. Platz, während Franz Hasl- berger 17. und der Jungmann Kraus 18. WMjL, England Sieger im Eishockeyturmer Die größte Ueberraschung der Olympischen Winterspiele war der Ausgang des Eishockeyturniers. Der bisherige Weltmeister Kanada mußte diesmal die Ueberlegenheit Englands anerkennen, das erstmal die Goldmedaille ge wann. Die silberne Medaille fiel an Kanada, die bronzene an Amerika. Die beiden letzten Spiele des Turniers hatten folgendes Ergebnis gehabt: Amerika—England 0 :0 und Kanada—Amerika 1 : 0. Die deutsche Mannschaft hatte leider Bildlelegramm: Der Führer «ad Reich» kanzler aus de« Balkon des Olympia-Hauses an Schlußlag von Garmisch wird mit Autogramm Bitte« bestürmt. Weltbild (M). keine Gelegenheit, an der Endrunde teilzunehmen, obwohl sie sich, gemessen an den vergleichenden Ergebnissen, besser schlug als die Tschechoslowakei und auch von dem neuen Weltmeister nicht geschlagen worden ist. Damit waren die sportlichen Wettbewerbe beendet, die im Gesamtergebnis Norwegen mit großem Vorsprung vor Deutschland, Schweden, Finnland, Oesterreich und Amerika an der Spitze sehen. Die Schlußkundgebung im Skistadion Nach Abschluß des Eishockeyturniers ziehen die Massen hinaus zum Olympischen Skistadion, dem Schauplatz der großen Schlußkundgebung. Der Andrang zum Stadion über steigt alle Erwartungen. Schon längst sind die Ränge und Hänge rings um die weiße Arena voll von Menschen, aber immer noch schieben sich neue Massen heran. Das weite Stadion leuchtet im Glanz der allmählich untergehenden Sonne, der gleichen Sonne, die während der ganzen Olym pischen Winterspiele über dem Olympia-Dors und dem gan zen Werdenfelser Land so wundervoll geleuchtet und mit bei getragen hat zu dem einzigartigen Erfolg der Olympischen Winterspiele. Nur der Schnee, der am Eröffnungstage in. so überreichem Maße gefallen ist und das ganze Stadion in ein tief winterliches Kleid gehüllt hat, ist inzwischen ge ringer geworden. Um das weite Rund des Stadions wehen heute zum letzten Male die Fahnen der 28 olympischen Nationen. Am Fahnenmast zwischen der großen und der kleinen Sprung schanze flattert das große weihe Tuch mit den fünf olym pischen Ringen: die olympische Flagge, die am Tage der Eröffnung der Winterspiele feierlich aufgezogen worden war. Zwischen dem Auslaus der großen und der kleinen Schanze, gegenüber dem Olympia-Haus, ragen die drei Masten zum Himmel, an denen die Flaggen der Sieger- Nationen in die Höhe gehen werden. Angehörige der Reichs kriegsmarine werden diesen Ehrendienst übernehmen. Oben auf dem Feuerturm neben der kleinen Sprungschanze lodert zum letzten Male das Olympische Feuer. HI., Jungvolk und BdM. im einheitlichen Skianzug nehmen zu beiden Seiten der kleinen und der großen Sprungschanze Aufstellung. Rings um das Stadion stehen SA.- und Arbeitsdienstmänner, die Angehörigen des Heeres schließen sich im grauen Stahlhelm an, alle tragen Pechfackeln in den Händen. Vor der Ehrentribüne steht ein Tisch mit den Medaillen, die den Siegern überreicht werden, davor ein dreistufiger Aufbau; auf der mittleren und höchsten Stufe wird der Sieger eines jeden Wettbewerbs, zu seiner Rechten der Träger der silbernen, zu seiner Linken der Träger der bronzenen Medaille stehen. Am Osteingang zum Skistadion haben die Fahnenträger der 28 Nationen, die 51 Sieger aus den 17 olympischen Wettbewerben und die Sieger der außcrolympischen Wettbewerbe, des Militär-Patrouillenlauf» und des Eisschießens, Aufstellung genommen. Die Feier beginnt Wenige Minuten vor 5 Uhr schallen Heilrufe von drau ßen in das Stadion-Innere, die sich zu einem einzigen Jubel ruf der Massen vereinigen, als der Führer mit dem Prä sidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Graf Baillet-Latour, auf der Ehrentribüne erscheint. Dann er tönen knappe Kommandos, Trommelwirbel setzt ein, Marsch musik erklingt. In zwei Gliedern ziehen die Fahnen der 28 teilnehmenden Nationen unter dem Jubel der mehr als 100 000 in die in bläuliches Scheinwerferlicht gehüllte Kampfstätte. Entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten werden die Fahnen begrüßt. Die Fahnenträger nehmen zu beiden Seiten mit der Front zur Ehrentribüne Aufstellung; dann rücken in feierlichem Zuge die Sieger der lV. Olympischen Winterspiele 1936 in das Stadion ein. An der Spitze marschieren die Militärpatrouillenläufer, die siegreichen Alpini voran, hinter ihnen die Finnen und Schweden. Vor der Ehrentribüne erweisen sie den militä rischen Gruß. Ihnen folgen die Sieger im 4mal10-Kilometer- AMAch« Le« Gelte 4