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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den AmLsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschelnungStagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz, für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straffe 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 208 Donnerstag, 5. September 1940 92. Jahrgang Die»« Leitung erschein, täglich mt, Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage, l Bezugspreis: Bei Abholung 14tägig 1.—RM., frei Haus 1.1VRM.einschl. 12 bez.lbPf. M Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt D keinen Anspruch aut Rückzahlung der Bezugspreises. Zritung-anSgabe für Abholer V läglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaffsötze bei Wiederholungen nach A Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an S GemWr SOrfim der VolkSWeWO Der Heldentaten der Front würdig. — Der Führer eröffnet das Kriegswinterhilfswerk 1940/41 In einer gewaltigen Großkundgebung wurde im Kerlitter Sportpalast daö achte Winterhilfswerk »es deutschen Volkes, das zweite KricgSwinter- hilsS werk 1940/41, durch den Führer eröffnet, der in einer großen und mitreißenden Rede das deutsche Kolk zu erneutem Einsatz für das gewaltigste Sozialwerk iller Zeiten aufricf. Vorher hatte Reichsminister Dr. Goebbels den Rechenschaftsbericht über das erste Kriegswinterhilfswerk des deutschen Volkes erstattet, dessen wahrhaft gigantische Ziffern eindringlicher als es Worte vermögen den Teilnehmer,i und aller Welt die unerschüt- lcrlichc und innige Verbundenheit zwischen Front und Heimat bekunden. In diesem Ergebnis liegt das stolze Empfinden beschlossen: Der Opfcrfinn der deutschen Hei mat hat sich der Heldentaten seiner Söhne an der Front würdig erwiesen. Der Sportpalast bot das gewohnte und immer wieder mit reißende Bild. Lange vor Beginn der Großkundgebung waren Parkett und Ränge überfüllt Der Musikzug des Gaues Berlin- Brandenburg verkürzte die Wartezeit mit zündenden Marsch- I'.cdcrn unserer Wehrmacht. Dann erhob sich alles von den Plätzen; die Standarten und Fahnen der deutschen Freiheits bewegung zogen in den Saal Mit Heilrufen wurden die füh lenden Männer aus Staat, Partei und Wehrmacht empfangen. Tas Parkett und die Ränge füllten die Vertreter der Millionen- armee der freiwilligen Helfer des Winterhilfswerkes: unter ihnen sah man viele Angehörige der Wehrmacht, Schwestern, Helfer und Helferinnen des Deutschen Roten Kreuzes. Die Verwunderen hatten, von Schwestern betreut, auch bei dieser Kundgebung wieder einen Ehrenplatz erhalten. Kurz vor Beginn geleitete der Beauftragte für das Winicr- bilsswcrk, Hauptamtsleiter Hilgcnfcldt, den Gauleiter von Berlin, Reichsminister Dr. Goebbels, in den Sportpalast, der au dieser Stätte wieder mit ciuem tosenden Beifallssturm empfangen wurde Auch Generalseldmarschall Keitel wurde mit begeistertem Jubel begrüßt. Der Stellvertretende Gauleiter Görlitzer eröffnete die Kundgebung Seine Ankündigung, daß der Führer erscheinen werde, löste einen minutenlangen Jubelsturm aus, der auch Reichsminister Dr. Goebbels empfing, als er zur Er stattung des Rechenschaftsberichts die Rednerkanzel betrat. Soebbek' RecheMastrberW für dar Kriegr-MW. M9/40 Reichsminister Dr. Goebbels sprach zu Beginn der Rede, mit der er den Rechenschaftsbericht für das Kricgs- wintcrhilfswerk 1939/40 ablegte, von der großen und festen Gemeinschaft, die Front und Heimat bei der gegenwärtigen gigantischen Auseinandersetzung bilden. Wir alle wüßten, daß der Krieg erhöhte Opfer von uns fordere. Das beredteste Zeugnis dieser opferfreudigen Gesinnung der deutschen Hei mat. mit der sie der Front habe den Beweis erbringen wollen, wie treu sie zu ihr stehe, sei das vergangene erste Kriegs- winterhilfswerk des deutschen Volkes und das Hilsswerk für das Deutsche Rote Kreuz gewesen. „Wenn man in Betracht zieht, daß die beiden großen sozialen Hilsswerke des vcr- gangcnen Kriegsjahres, das Kriegswinterhilfswerk und das Kriegshilsswerk für das Deutsche Role Kreuz, aus absoluter Freiwilligkeit aufgcbaut sind, dann kann man in ihnen soziale Volksabstimmungen erblicken, die alle durch Wahllügen zu- standegcbrachten parlamentarischen Wahlen in den westlichen Demokratien in ihrem Wen und in ihrer Wirkungskraft weit in den Schatten stellen." 681 Millionen Reichsmart ausgebracht Das Gcsamtaufkommen des ersten SriegswinterhilfswerkS habe nicht, wie in der vorläufigen Rechenschaftslegung vom 17. April erklärt, nur 602, sondern in der Schlußabrechnung 681 Millionen Reichsmark betragen — gegen 566 Millionen im vorangegangenen Jahre. ES sei also eine Steigerung von 115 Millionen festzupellen. Dementsprechend hätten sich auch die Leistungen aus 642 Millionen Reichsmark erhöht. Besonders hob Dr. Goebbels hervor, daß gerade einzelne Gaue, die erst im Zeichen des Rationalsozialismus neu zum Reich hinzngetrelcn seien, sich in ihrer Gcbefreudigkeit selbst übertroffen hätten. Der Gau Salzburg, also einer der Ganc, von denen die Engländer der Welt weismachen woll ten, sie sehnten sich nach der sogenannten österreichischen Un abhängigkeit zurück, stehe dabei mit weitem Abstand an der Spitze aller deutschen Gaue, und dichtauf folgten andere ehe mals österreichische Gaue und der Gau Sudetenland. An jedem Wochenende 25 Millionen tür soziale Zwecke An einzelnen Beispielen und Vergleichen erläuterte Reichs- Minister Dr. Goebbels dann die Bedeutung der Summen, deren Größe anders gar nicht richtig abgeschätzt werden könne. Wenn man das Gesamtergebnis der großen Kriegs- bilfswerke zusammen rechne, so zeige sich, daß das deutsche Volk an jedem Wochenende freiwillig für soziale Zwecke rund 25 Millionen Reichsmark ausgebe — genau so viel, wie nach englischen Angaben das tägliche Defizit ausmache, das England in seinem Kriegshanshalt aufzuweisen habe, und weiter die gleiche Summe, die in England ganze nenn pluto- kraiische Lords den Bewohnern der berüchtigten Slums für ihre Elendsquarticre an Jahrcsmiete abprctzten. In England seien in den letzten Wochen zwei Mil- lionen Reichsmark ansgegcben worden, nm die Kinder der Plutokraten, ihre kostbaren Rennpferde und Hunde nach Ka nada in Sicherheit zn bringen; in.Deutschland habe die Natio nalsozialistische Volkswohlsahtt !5 Millionen für die Einrich tung von Kriegskindergärten und zur Betreuung von Kindern aller Kreise bercitgestelll. Wenn man rechnen wollte, so führte Dr. Goebbels weiter aus, daß die ehrenamtliche» NSV.- und WHW.-Helfer statt ehrenamtlicher Tätigkeit für ihre Mitarbeit von läglich etwa drei Stunden auch nur eine Reichsmark Entschädigung erhiel ten, so wären das 365 Millionen RM. im Jahr, d. h. gerade soviel, wie das Gesamtaufkommen des ersten nationalsozia listischen Winterhilfswerks betragen habe. Seit 1933, also in den letzten sieben Jahren, würden auf diese Weise allein 2^ Milliarden RM. als Milarbcitercntschädigung entfallen sein. Das sei sozusagen die zusätzliche Spende für das Winterhilfs werk, die die Millionenschar seiner Helfer, abgesehen von ihren eigenen Geldopfcrn. noch zusteuerc. Dr. Goebbels verkündete dann, daß das Spendenauskom- mcn bei fünf Haussammlungen und zwei Straßcnsammlun- gcn des Kriegshilsswerkes für das Deutsche Rote Kreuz ins gesamt 221,5 Millionen R M. betragen habe. Das deutsche Volk habe seine Führung auch hier wieder einmal tief beschämt, denn bei der Gründung dieses Kricgshilfswerkes habe man mit einem Ergebnis von etwa 60 Millionen Mark gerechnet. 3m ersten Kriegsjatzr 1026,5 Millionen soziale löesamtteistung Tie freiwilligen sozialen Gesamtleistungen des JahreS 1939/40 betrügen also 681 Millionen für daS Kriegswinter- Hilfswerl, 221,5 Millionen für daS Hilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz und 124 Millionen Mitgliedsbeiträge für die NSV., so daß daS dcutfchc Volk als freiwillige soziale Ge samtleistung iin ersten Kricgsjahr 1026,5 Millionen aufgebracht habe. Was diese Zahl bedeute, werde einem klar, wenn man sich vergegenwärtige, daß das reiche Deutschland von 1914 in vier Weltkriegsjahren an Geldspenden für das Rote Kreuz nur insgesamt eine halbe Milliarde aufgebracht habe. Nichtige Verwendung der Mittel Dr. Goebbels gab dann eine Antwort auf die Frage, was deuu mit diesen Ricsensummen geschehe, da Deutschland doch gar keine Arbeitslosen mehr habe, die der Betreuung durch das Winterhilfswerk bedürftig wären. Von Anfang an habe man große soziale Einrichtungen geplant, um nicht nur die bestehende akute Not zu beseitigen, sondern um vor allem kommende Not rechtzeitig zu verhindern. So seien aus den Mitteln des Winterhilsswerks sür das Hilsswerk „Mutter und Kind" im Jahre 1935/36 7 Millionen, im Jahre 1939/40 343 Millionen, insgesamt von 1935 bis 1940 aber 660 Millionen RM. zur Verfügung gestellt worden, die großzügige Einrichtungen von Hilfsstellen für Mutter und Kind, von Kindergärten und Kindertagesstätten ermöglicht hätten. ui Die Säuglingssterblichkeit, die im alten Reichsgebiet noch im Jahre 1933 7,7 Prozent betragen habe, sei inzwischen auf 6 Prozent im Jahre 1939 herabgcdrückt worden — das be- deute, daß von 1934 bis 1939 durch freiwillige Spenden des deutschen Volkes rund 235 000 Säuglinge in Deutschland dem Leben erhalten geblieben sind. Weiter hätten von 1933 bis 1939 in RSV.-Heimen rund 400 000 Mütter mit rund 29 000 Säuglingen Müttercrholuna gefunden. Ende 1939 seien über 25 000 besoldete und fast MO ehrenamtliche weibliche Fachkräfte im HilsSwerk „Mutter und Kind" tätig gewesen, darunter rund 1600 Volkspflege rinnen, rund 500 Jugendleiterinncn und rund 7600 Kinder gärtnerinnen. Diesen Zahlen des Aufbaus stellte Dr. Goebbels den eng lischen „Sozialismus" entgegen, der sich in erschütternden Zu ständen, in Not, Elend. Hunger und Krankheit doknmentiere. „Unser Volk will Opfer bringen", so fuhr Dr. Goebbels fort, „es will Anteil nehmen an dieser geschichtlichen Zett. Es will nicht abseits stehen, wenn die großen Schicksalsfragen de» Nation entschieden werden. Und nun naht wieder ein Winter wieder wird er erhöhte Anforderungen an uns alle stellen, und sie sollen und müssen auch alle erfüllt werden. Soziale Bottsgemeinschalt das höchste Glück Wiederum ruft deshalb der Führer zum 2. KriegS-Winter Hilfswerk aus. Wer wollte sich diesem Ruf versagen? WaS gili in dieser Zeit noch Gcldbesitz, wo wir um unsere national» Existenz kämpfen? Verlören »vir in diesem Krieg unsere Frei heit, uns könnte auch kein Geld mehr retten! Nicht im Geld besitz liegt das Glück eines Volkes. Dir soziale Volksgcmeiii schäft ist daö höchste Glück. Erringen wir durch sie den Sieg — und wie könnte es anders sein - so wird unser Volk sein» Zukunft in Freiheit sich selbst gestalten können. Denn dann erst, wenn wir die nötigen Hilfsmittel besitzen, wenn wir nicht mehr gezwungen sind, wie bisher von der Hand in den Mund zu leben, dann erst sind wir in der Lage, dei Welt am deutschen Volk zu zeigen, was wahrer Sozia lism « s ist. Unser Gcmcinschaftsgrdankc basiert auf der sozialen Ge rcchtigkett. Die Gemeinschaft macht uns stark und unbesiegbar Sie ist das Geheimnis »nsercs Erfolges. Aste folgen dem Nus -es Führers „Es ist nun unser sestcr Wille: es soll in Deutschland keiner mehr geben, der nicht zu spüren bekommt, was er an seinem Volk und an seinem Vaterlande besitzt. Dafür wollen wii opfern, soviel wir nur tönncu. Der höchste Lohn dieses Opfers ist dann die soziale Gemeinschaft unseres Volkes, die sich in diesem Kriege so herrlich bewährt hat und weiter bewähren wird, und die uns unüberwindlich macht, wenn wir sie rein und unverfälscht erhalten. Das ist der Inhalt der Lehre, die der Führer uns gab. Ist nun jemand im großen deutschen j90-Millionen-Volk da", so schloß Dr. Goebbels, „der sich dem Rus des Führers entziehen wollte? Acht Jahre hat der Führer nun die Nation geführt. Welch feinen Weg haben wir seitdem als Volt vom 30. Januar 1933 bis zum heutigen Tage durchschritte». Gewiß, wir mußten alle auch Opfer bringen, aber ist jemand da, der behaupten .wollte, daß sich die Opfer nicht gelohnt hätten? Und ist je mand da, der statt in dieser Zeit der Opfer, aber auch der Erfolge und der stolzesten Gegenwart lieber in einer satteren und bequemeren Zett hätte leben wollen? Nein, die ganze Nation dankt dem Führer, daß er uns diese Zeit brachte, daß wir in ihr leben und an ihr Mitwirken dürfen. Und so wollen wir uns auch heute wieder voreinander und vor unserem Führer geloben, daß wir entschlossen sind, ihm zu Helsen, diese Zeit zu gestalten. Er soll rufen, — und daS Volk ist da! Unsere Soldaten kämpfen für daS Reich und seine Zukunft. Wir aber wollen für sie und ihre Heimat geben mit vollen Händen, damit die Gemeinschaft unseres Bölkes fester geschmie det und eiserner gehärtet werde, auf daß dieses Volk lebe,