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Wenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspcets einschließlich zwei illustrierter achtsettigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mt. Zeitung jur Unrund, Seisersdurs. Inserate kosten die Spalten zeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten iS Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- nnd Grotzölsa, Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Pnblikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 97. K-rusprecher: «mt L-«be« 2120 Sonnabend, den 19. August 1911. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 24, Jahrgang. ikam beim Rangieren der Bahnschaffner Grundig-Geising _ Zwischen die Puffer zweier Wagen, wodurch ihm der Brustkorb schwer gequetscht und eine Rippe gebrochen wurde. einer Fleischerei dem 16jährigen Fieischerlehrling Guido Doel- frisches Dreierbrodchen. Bei näherer Betrachtung dieses „täg lichen Brotes" durch den überraschten O.ffner des Briefes sah aus der einen Hälfte der Bügel einer Taschenuhr kleineren Kalibers hervor, die auf so originelle Weise ohne Fährnis an die Fabrik gesandt wurde. — Auf der Haltestelle Bärenhecke (Müglitzbahn) nicht geborgen werden. — Der Hausbesitzer und Stadtverordnete Norbert Seitz, UselUkrtaeksodul« 6er 81aät PreiberA i. 8a. Hur Nab «na fern. Rabenau, den 18. August 1911. — Die Wetterwarten Deutschlands stellen übereinstimmend eine weitere Abkühlung in Aussicht. Der eingetretene Nord- westwind werde voraussichtlich eine längereRege » Periode sür Deutschland einleitc». — Das Kgl. Sächsische Ministerium des Innern ist aus Anlaß des infolge der anhaltenden Dürre eingetrelenen Futter mangels bereits Ende voriger Woche mit den zuständigen wirtschaftlichen Körperschaften in Verbindung getreten. Wem, der Landeskullurrat die betätigten Viehbesitzer dringend davor warnt, ihr Vieh unter dem Eindrücke des jetzigen Futter mangels voreilig zu verkaufen, so ist diesem Rate unbedingt zuzustimmen. — Vom Schöffengericht Tharandt wurde der Stuhlbauer Sch. von hier wegen Bedrohung seiner Ehefrau usw. zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt. — Die Schützengesellschaft Rabenau wird sich nächsten Sonntag in ansehnlicher Zahl an der 450jährigen Jubelfeier der Altenberger Bcudergesellschast beteiligen. — Wegen des inÄltenberg statlfindenden Schützen- und Heimatfestes wird die Staalsbahuverwallung in der Nacht vom 20. zum 21. August folgende Sonderzüge in Ver kehr setzen: ab Ge»sing-A-nachts 12,00, an Mügeln b. Pirna 2,07 Vorm., ab Mügeln 2,18 Vorm., ab Dresden Hauptb. 2,38 Vorm-, sowie ab Kipsdorf 12,19 Vorm., an Hains- berg 1,56 Vonn., zum Anschluß an den daselbst 2,05 vorm. nach Dresden Hauptb. (Ank. 2,25 Vorm.) abfahrenden Per sonenzug. Die Sonderzüge führen 2. und 3. Klasse, halten an allen Unterwegsstationen und sind auf gewöhnliche Fahr karten benutzbar. — Ein großer Dampfkessel der Firma A. Lehner und Schmalz-DrcSden wurde mit zehnpferdiger Bespannung nach dem Fabriketabliffement der Hainsberger Schmelztiegel- wcrke transportiert. — In Hains berg ist die Maul- und Klauenseuche erloschen. — Zu dem Mord der 15jährigen Melanie Thieme aus Niederhäslich wird noch berichtet: Die Leiche des Mädchens wurde vom Verwalter des Rittergutes Oberpester- witz in einer Karloffelfurche liegend aufgefunden. Beine und Arme waren übereinander geschlagen, der Strohhut war sorg fältig über das Gesicht gedeckt. Neben der Leiche lag das Handtäschchen. Der Verwalter benachrichtigte sofort die Gen darmerie, die die Leiche während der Nacht bewachte. Der am Fuße des dichtbewaldelen Burgwarlsberges hinführende Fuß weg liegt so einsam, ist so wenig begangen und befindet sich so weit vom „Steiger", wo das Mädchen zuletzt auf der Vogelwiese gesehen wurde, entfernt, daß man unmöglich an nehmen kann, daß ihn das Mädchen allein aufgesucht bälle, um sich zu erholen. Die Leiche war in dein Felde so gut versteckt, daß der Täter annehmen konnte, sie würde erst in einigen Wochen zur Kar toffelernte aufgefunden werden. Ein Gerichtsphoiograph machte verschiedene Aufnahmen von der Leiche und dem Fundort. Es liegt jedenfalls kein Lustmord sondern schwere Notzucht mit löslichem Ausgange vor. — Ueber das Ergebnis der S e k t i o n der Leiche der Thieme ist zu berichten: Aeußere Merkmale, die mutmaßlich den Tod herbeigesührt haben, sind nicht zu erkennen. An dem Mädchen ist ein schweres Sittlichkeitsverbrechen verübt worden. Der Tod ist offenbar bei oder unmittelbar nach dem Attentat durch Ersticken eingetreten. Die Beerdigung des Mädchens sand heute Freitag nachmittag in Niederhäslich statt- Die Er- Eielungen sind im voller» Gange »nid zahlreiche Vernehmungen haben bereits stattgefunden. . — In Niederhäslich fand man in einer Tiefe von " "»e Wasserader, die nach vorläufiger M-ssung jetzt noch täglich 118 Kubikmeter Wasser liefert. Das bedeutet sür eine Gemeinde von 3400 Einwohnern so viel wie Be seitigung der Wassernot. Das Wasser ist sür sehr gut be funden worden. — Einen hübschen „Schwaben streich" leistete sich ein biederer Bürger von Heilbronn am Neckar. Er sandte an eine Uhrenfabrik in Glashütte seine Taschenuhr zur Re paratur; aber nicht in der üblichen, in einen Pappkarton aus einer auf das ans Gehölz angrenzende Feld getriebenen! Gäuseschar einen Braten und trollte sich damit seitwärts in die Büsche. — In der Prellermühle in Niederbobritzsch brach nachts Feuer aus, wobei die ganze Mühle ausbrannte, das massive Gebäude selbst blieb ziemlich unbeschädigt. Der Schaden soll bedeutend sein. Es wird Brandstiftung vermutet. — Der Kassenbote bei der Ortskrankenkasse 1 in Frei berg ist aus seiner Stellung ohne Kündigung entlassen worden. Wie wir erfahren, hat Starke sich eine Unter schlagung und im Zusammenhang damit eine Urkundenfälschung zuschulden kommen lassen. — Der Gesamlvorstand des Na t io n a ll i b e r a l e n Deutschen NächLvereins zuDresden, an dem sich u. a. auch der Neichstagsabgeocdnete Dr. Heinze und die Landtagsabge- ordnetcn Hettner und Dr. Fritz Kaiser beteiligten, hat ein stimmig nachstehende Resolution angenommen: „Der Neichs- regierung spricht der Nationale Deutsche Reichsverein zu Dres den die vertrauensvolle Erwartung aus, daß sie bei Lösung der marokanischm Frage mit Zähigkeit und Ausdauer den bedeutsamen wirtschaftlichen und kolonialen Interessen Deutsch lands zu ihrem Rechte verhelfen und weder auf eine Land- crwerbung in Marokko verzichten, noch gar ans eine Ab tretung deutscher Kolonien sich einlaffen, daß sie aber auch, gegenüber der Haltung der Westmächte, vaS Ansehen des Rächcs mit derjenigen Tatkraft und Sicherheit wahren wird, die Deutschlands starke Machtmittel und die Gewißheit der freudigen Zustimmung aller politisch denkenden Kreise des deutschen Volkes rechtfertigen wird. — Kleine Notizen. — Die 60jährige Ehefrau eines Maurers in Berthelsdorf wurde beim Melken einer Ziege von einem Krampfanfall betroffen, fick dabei um und fand den Tod durch Ersticken. In der Windmühlenstraße in Leipzig sprang eine 68 Jahre alte Pcivatiere in selbstmörderischer Absicht aus dein Fenster ihrer Wohnung auf die Straße, wo sie schwer verletzt liegen blieb. Sie verstarb kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. — Der Gutsbesitzer Freiherr Karl v. Kvtzau in Oberkotzau wurde auf dein Felds vom Hitz- schlage betroffen und getötet. — In Oelsnitz i. V. wurde in zertrümmert. — Beim Ueberschreiten eines Stoppelfeldes zog sich vor einigen Tagen der Schuhmachermeister Theodor Frommhold in Lunzenau eine Verletzung am Fuße zu. Eine eingetretene Blutvergiftung raffte den iin besten Mannesalter stehenden Familienvater nach qualvollem Leiden dahin. Dresden. Der Posten des verstorbene», Branddir. Keller ist interimistisch dein Berliner Brandmeister Düver übertragen worden. — In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag gegen 1 Uhr morgens versuchte der in der Chemnitzer Straße in Dresden wohnende Privatus Müller, der schon längere Zät krank war, seinem Leiden ein Ende zu machen, indem er sich eine Kugel in den Kopfschoß. Der Schwerverletzte winde mittels Kcaukenautomobils durch die Wohlfahrtspolizei nach dem Friedrichsstädter Krankenhause gebracht, wo er hoff nungslos darniedcrliegt. — Beim Baden in der Elbe ertrank gegenüber der Dampfschifflandebrücke Kaditz der Buchdruckerlehrling Arthur Walcher aus Dresden-Löbtau.- Sein Leichnam konnte noch Mit Lehrwerkstätte. 2 Halbjahrsknrse. Beginn des Wintersemesters am 16. Oktober. Programm und Auskunft kostenlos durch die Direktion. — In» Hofe des Strafgesängnisses Preungesheim wurde der Zeugfeldwebel Müller aus Hanau hingerichtet. — Der Nat der Stadt Chemnitz untersagte bei Straf androhung von 150 Mark die Verwendung von Leitungs- Wasser zu Badezwecken. — Auf den Fe ldern soll j-tzt gleich hinter der Sense oder wenigstens hinter dem letzten Erntewagen »richt nur der Pflug folgen, sondern ebenso wichtig ist auch eine rechtzeitige, richtige und reichliche Düngung. Jin Verlag für Bodenkultur, Berlin, ist kürzlich eine Broschüre „Düngungs vorschläge" von vr. I. Becker, Rostock, erschienen. Wir können die Anschaffung dieses praktischen Büchleins nur empfehlen. — In A'x les Bains zerstörlen französische Offiziere die von einem Gastwirte gehißte deutsche Fahne, Die französische Regierung hat der deutschen bereits ihr Bedauern ausspcechen lassen. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag dei» 20. August 1911 Vorm- 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Halb 9 Uhr Erntedankfest. Predigt hält Herr Pfarrer Wätzel aus Döhlen. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 20- August, Dom. 10 p. Trin. Vormittags halb 9 Uhr Gottesdienst: Cand- Wächter. Es wird eine Kollekte für die Mission unter Israel und die Evangelisation iin hlg. Lande eingesammelt werden. Nachm. halb 4 Uhr Kirchentaufen: P. Voigt-Pesterwitz. Abends 8 Uhr Jünglingsverein. Geboren: Ain 7. August dem Restaurateur Max Hugo Sparmann in Obernaundorf eine Tochter — dun Fleischermstr. Robert Richard Palitzsch hier eine Tochter. Getan ft: Am 13. August Willy Kurt Baumgart, S. der Hedwig Frieda Baumgart hier — Frieda Marg. Börner, T. des Tischl. Wold. Max Börner in Kleinölsa. Gestorben: Am 11. August eine Tochter des Stuhlb. Ernst Bruno Starke hier, beider Geburt, w. am 14. ds. b. w. ist. — In Oberspaar ertrank der 23jährige Wander bursche Schneidergeselle Pühra in der Elbe. Der des Schwim mens nicht Kundige ist in die Strömung gekommen, die ihn fortgerissen hat. Der Mitreisende Schriftsetzer Studt aus Os nabrück, der ebenfalls badete, ist sofort auf ihn zugeschwomnren und habe ihn an der Hand ersaßt. Der Verunglückte habe sich aber losgerissen und sei dann im Strome verschwunden. — In Gauernitz verschluckte die Tochter des Elb- schlößchenwirtes bei einem Trunk Bier eine Wespe. Der Stich des Insektes verursachte starke Anschwellung des Halses. Der Arzt entfernte das Tier mittels Brechreizes. Man er- Städtische Freibank Rabenau. Heute Freitag, den 18. August von nachm- 6 Uhr an Verkans von Schweinefett a Kilo 1 Mark. Der Stadtrat. schneidemaschine die rechte Hand abgelrennt. — morgens den Dorfweg während der Kirche passierte und an — Die Angestellten der Eisenbahnen in England haben dem Grundstück des Herrn Künstner vorbei kam, fiel ein den Generalstreik proklamiert und sind inAusstand getreten, scharfer Schuß iir der Richtung nach mir. Mehrere Kollegen — In Schedewitz stürzte der 60 Jahre alte Photos von Mir, welche sich in der Nähe befanden und den Schuß graph Graf von dem dr-.i Meter hohen Dach seines Atelier störten kamen zu mir heran und überzeugten sich von der ab und blieb sofort tot. — Das dreijährige Söhnchen des Wirkung des Geschosses, selbige sind auch als Zeugen beider Handschuhmachers B. in Johanngeorgenstadt stürzte aus dem ^Gendarmerie mit angegeben. Die Angaben von Fr. S»yferlh Fenster der elterlichen Giebel-Wohnung unterm Dache, drei sind demnach erlogen, denn von einer Scheibe war nichts zu Stockwerke tief in den Garten hinab. Als die Mutter er-aehen, weder an den Straßenbäumen noch an der Straßnr- schrrckt in den Garten eilte, in der bangen Ahnung, ihren barriere, demnach konnte ich nur als Zielobjekt in Frage Liebling als Leiche vorzufinden, streckte das Kind, das ruhig kommen. Wenn Slyferth angibt, daß sich in der Schußlinie dalag, ihr die Arme entgegen und sagte in seinem erzgebirgi-! im Fabrikgebäude ein Sperling befunden habe, so ist das als ein scheu Dialekt: „Muttr, ich bie fei ne Fanstr runtrgeborzlt!" j grober Schwindel zu betrachten, denn das betr. Gebäude befindet Das Kind hatte keinen merklichen Schaden erlitten. — In sich mindestens einige Meter außerhalb der Schußlinie. Ich der Dobenaustraße in Plauen ereignete sich ein schweres Bau-,habe die Schicßaffäre der Gendarmerie sofort gemeldet, was Unglück, Der Maurer Pfad wurde von einem mehrere Zentner jeder andere Mensch auch getan hätte. Für meine wahrheits- schweren Stein getroffen und so schwer verletzt, daß an seinem ^gemäßen Angaben sprechen 4 Zeugen. Ich betrachte die bc- Aufkommen gezweifelt wird. — Zwischen Löbau und Zöblitz hördliche Untersuchung noch lange nicht für erledigt, hoffe ist auf einem geschlossen gewesenen Bahnübergangs ein be- vielmehr, daß es der Gendarmerie gelingt, den frechen Täter ladenes Geschirr in den gegen halb 6 Uhr dort vorüberfahren-zu ermitteln. Gustav Wagner, Großölsa. staunte, als das Tier sich noch lebendig erwies und wegflog. ..... — Meister Reineke, der der ordinären Mausekost wohl Töpfermeister in M a r i en b a d, ist beim Baden im Hammer einmal überdrüssig geworden, holte sich in O b e r w e i ß i g leich ertrunken. ioder dergleichen ve>Packten Form. Ais die Uhrenfabrik in den Dresden-Görlitzer Güterzug gefahren. Der Geschirrführer ihrem V?rsandraume die belrrffende in Wertbriefform ein-^erlitt einen Arinbruch; ein Pferd wurde getötet, der Wagen gegangene Sendung öffnen ließ, entfiel derselbe»' ein ziemlich — Eingesandt. Mit der Überschrift „zur Aufklärung" betreffs der Nevolverschießerei gibt der Arbeitswillige Fr.SeYferth solche wahrheitswidrigen Angaben, daß ich mich gezwungen ling aus Vogtsberg beim Bedienen der elektrischen Fleisch- fühle, den Sachverhalt darzustellen. Als ich eines Sonntags morgens den Dorfweg während der Kirche passierte und an