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Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie des Gemeinderats Großnaundorf. H-uptblatt ind älteste Zeitung in den Ortschaften des Vuisnitzer «mtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, PuiSnttz M. Vollung, «roßröhrSdorj, «reinig, Hauswald«, Ohorn, Oberst-tna, Medertzrin» Weißbach, Ober, -nd »Kberli-tena«. KrirderSdorf, Tdiemrndori. Mftelbach, -Sroßnaundorf, Lichtenberg, Klein - Dittmannsdorf. Ge i Hulsnitz, Bis E-k^ L- «r -uck und «erlag von «. L. Koesters Srben (Inh. I. W. Mohrs Schriftleiter: I. W. M o h r in Pul-nitz. Nummer 136 Sonnabend, den 12. November 192 L. 73. Jahrgang Amtlicher Teil. Am LS. November wird die 3. Aale vorläufige Aeichsemkommenfieuer ISA füllig. Das Mahnverfahren beginnt am 6. Dezember 1921. Pulsnitz, den 12. November 1921. Der Stadtrat Gas-Vortrag. Am Montag, den 14. November 1921, abends '/-8 Uhr wird im Saale des Hotels „zum grauen Wolf" in Pulsnitz ein Schaukochen mit Gas abgehalten. Desgleichen Backen und Braten mit Gas. Anleitung über den praktischen Gebrauch und die Verwendung der Gasapporaie. Anschließend Kostproben! Die gesamte Einwohnerschaft, insbesondere die Haussrauen, werden hierzu dringendst. eingeladen. Eintritt frei. Pulsnitz, den 8. November 1921. Der Stadtrat. Fremdenpolizei. Indem wir aus die Verordnung Nr. 3776 I »Uä des Ministeriums des Innern vom 19. Oktober 1921 verweisen, geben wir hierunter die beiden wesentlichsten Bestimmun gen noch besonders bekannt: 8 3 Alle über 13 Jahre alten Auslünder, die bei Inkrasttreten dieser Verordnung sich bereits lünger als 21 Siunden innerhalb des sächsischen Staatsgebiets ausgehalten Haden, ohne daß sie sich bisher am Grund der Verordnung, die M.ldepflicht der Auslünder und Staatenlosen vom 1. Juli 1919 betr., bei einer Polizeibehörde angemeldet halten, find auch ohne Wohnungs- und Aufenthaltswechse! verpflichtet, die Anmeldung binnen 24 Stunden nach Inkrafttreten dieser Verordnung bei der Polizeibehörde ihres gegenwärtigen Ausent- Haltsortes nachzuholen. 8 4. Wer einem Auslünder Wohnung oder Unterkunst, sei es entgeltlich oder unent geltlich, gewühlt, ist verpflichtet, sich über die erfolgte polizeiliche Anmeldung des Beherbergten binnen 48 Stunden nach der Ausnahme zu vergewissern. Wird ihm die Anmeldung nicht nackgcwtesen, so hat er der Polizeibehörde schriftlich oder mündlich binnen 24 Stunden An zeige zu erstatten. Gibt der Auslünder die Wohnung oder Unterkunst aus, so hat der Wohnungs geber binnen 24 Stunden dies schriftlich oder mündlich der Polizeibehörde anzuzeigen, sosern nicht der Aus linder sich bereits selbst abgemeldet und dies unter Vorlegung der abgestem- peltcn Abmeldung dem Wohnungsgeber nachgewiesen hat. Die oollstündige Verordnung, gegen deren Uebertretung Geldstrafe bis zu 1OOOO M oder entsprechende Hast angedroht ist, liegt bis zum 20. November 1921 in der Polizeikanzlei öffentlich aus. Die Einsichtnahme wird jedem in Pulsnitz aushültlichen AuslS. der über 16 Jahre besonders anheimgegeben. Pulsnitz, den 12 November 1921. Der Stadtrat. Arbeiterrentner betr. Für diejenigen Arbeiterrentner, die bisher noch nicht mit einer einmaligen Beihilfe bedacht worden sind, eröffnet das Arbeitsministerium eine neue, unwiderruflich letzte ^rist zur Stellung eines Antrages aus Bewilligung derselben. Alle Antrüge find zur Vermeidung des Ansschlusses bis spütestens den 1. Dezem ber 1921 beim unterzeichneten Stadtrat — Einwohnermeldeamt — anzubcingen Nach Ab laus dieser Frist eingehende Gesuche bleiben ausnahmslos unberücksichtigt. Pulsnitz, den 12. November 1921. Der Stadtrat. Nach Weggang der Schwester Margarete Hain ist die Schwester Charlotte Költzsch für den Wohlsahrtspflegebezirk der Stadt Pulsnitz als Wohlfahrtspflegeschwester angestellt und Angewiesen worden. Derselben ist die Durchführung der gesamten Wohlfahrtspflege in dem Pfleaebe- zirk Pulsnitz (Säuglings- und Kleinkinderpfleqe einschließlich des Mutterschutzes, Woh nungspflege, Krüppelhilse und Tuberkulosenbekämpfung) übertragen worden. Es wird gebeten, die Schwester bei Durchführung dieser Tätigkeit nach Möglich keit zu unterstützen und die Bestrebungen zu fördern. Sprechstunde dez Wohlsakrtspflegeschwester: Jeden Dienstag und Mittwoch von vormittags 10-12 Uhr im Nathans, 1 Treppe. Pulsnitz, den 12. November 1921. Der Stadtrat. Wohlfohrtspslegeamt. Oeffenttiche Stadtverordnetenfitzung am Dienstag, den 15. November 1821, 6 Uhr nachmittags im Sitzungssaal« des Rathauses. Tagesordnung: i. Kenntnisnahmen. li. Wahlen: 1. Wahl zweier^inbesoldcter Ratsmitglieder. 2. Wahl eines Vertreters in den hiesigen Handelsschiff-Ausschuß. III. Beschlußfassungen: 1. Erhöhung des stüdtischen Beitrages für den hiesigen Volksbücherei-Verein. 2 Erhöhung des städtischen Beitrages sür den Ortsausschuß Dresden des Aka demischen Hilfsbundes.. 3. 9. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung. iv. Evtl. Anfragen und Anträge. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. , Pulsnitz, den 11. November 1921. Der Stadtverordneten-Dorsteher. Walter Nier. Das Wichtigste. Der Reichstag erhob am Donnerstag einmütig Protest gegen die neuen Forderungen der Entente, die auf eine Zerstörung der Deutsche» Werke hinauslaufcn, und nahm in erster Lesung die neue Ergänzung der Beamteubcsolduug au. Die durch das französisch. türkische Sondcrabkommcn cingetretcne Spannung zwischen England und Frankreich droht sich zu ver schärfen. In Washington wurde, gestern Freitag durch Präsident Harding die Abrüstungskonferenz eröffnet. Einer Neuwahl des Reichspräsidenten wird nach der endgültigen Regelung der oberschlesischen Fragen nichts mehr im Wege ste hen. Man plant jedoch, die Wahl nicht vor dem Sopmner 1922 vorzunehmen. Dem Reichstag wird im Winter ein diesbezüg liches Gesetz zugchen. Eine allgemeine Volkszählung für das Deutsche Reich ist für den Monat Mai 1922 in Aussicht genommen. In Ausführung des Fliedensvertrages sind jetzt zunächst 23 000 Bienenvölker als erste Sendung nach Frankreich abgegangen. Die Erhöhung der Gütertarife wird ab 1. Dezember mit 50 Proz. erfolgen, die der Pcrsoucntarife ab 1. Februar 1922. Die Reichsregierung hat dem Reichswirtschaftsrat und dem Reichs rat einen Gesetzentwurf über Mieterschutz zugestellt. Au der gestrigen Börse Unsicherheit im Devisenhandel, heftige Dol- larschwankungcn, Beklemmung der Wertpapicrspekulation. Nach dem „Courier Poszonauski" ergab die Volkszählung in der Stadt Posen 187 300 Einwohner, darunter 167 410 Polen. Als Maßnahme gegen de» Ausverkauf haben die großen Wiesba dener Juweliergcschäste jetzt geschlossen. Die Vertreter der Eisenbahnbeamten und Arbeiter haben sich gegen ' die Entstaatlichung der Reichseisenbahn ausgesprochen. Oertliche nnd sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Dramatisierte Märchen spiele) — „Rotkäppchen" und „Die 5 Wünsche" - kommen nächsten Dienstag und Donnerstag im Saale des Schüßenhauses zur Aufführung. Wer dabei mit spielt, das wissen unsere Kinder noch recht gut vom letzten Male, wo die Heinzelmännchen und Frau Holle auf der Bühne auftraten. Ich denke, daß am kom- menden Dienstag wieder Kinderaugen leuchten und Kinderherzen jubeln werden wie vor einem Jahr. Während die erste Aufführung nur Kinder des Kin- dergottesdienstes als Zuschauer haben wird — und sür diese ist der Eintritt frei —, wird die Wieder holung am Donnerstag öffentlich sein für Erwachsene und Kinder gegen Eintritt! gsld <3 30 M für erstere, 180 M für letztere, wer mehr geben kann und will um des guten Zweckes willen, der tue es ja!) Im vorigen Jahr wurden von vielen Seiten Wünsche nach einer Wiederholung der Spiele laut. Diesen Wünschen soll diesmal Rechnung getragen werden. Daß ein voller Saal die Mühen der Helferinnen belohne! Diese möchten gern di« Weihnachtsfeier der Kindergottesdienstes wieder so schön ausstatten wie im Vorjahr. Dazu müssen aber bei der nach Hun derten zählenden Kinder schar die nötigen Gelder be schafft werden. Und diese soll, neben der Deckung der Unkosten, der Donnerstag Abend einbringen. Unsere Kinder, für welche die Helferinnen viel Zeit und Fleiß geopfert haben, werden gewiß die besten Werber in der Sache werden, scp. Pulsnitz. (Verein für Volksbildung.) Schule Zimmer 17, abends 8 Uhr Montag: Dr Noch: Goethe in seiner Ehe. Donnerstag: Dr. Mockrauer: Der Jchalismus. Pulsnitz. <T Heater) Am Totensonntag fin- det im Saate des Schützenhauses eine große öffent liche Theateraufführung statt, veranstaltet vom Reichs- bund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen. Zur Aufführung gelangt das sensationelle Trauerspiel „Der Erbförster" von Otto Ludwig. Noch vor einigen Jahren wurde das Stück an den Hostheatern Altenburg, Weimar und Stutt gart mit großem Aufwand und künstlerischer Aus stattung gegeben und ist noch heute ein Zug- und Kasfenstück aller größeren Bühnen Deutschlands Regie und Einstudierung sind genau den Entwürfen des Altenburger Hoftheaters angepaßt. Dieser Hinweis und der Name des Verfassers dürften genügen, dies mal etwas ganz Hervorragendes erwarten zu können. Aus diesem Grunde sind auch die Kosten der Auf führung ziemlich bedeutend. Der Reinertrag ist zum Besten der Wsihnachtsbescherung der Halb- und Voll- waisen der Kriegshinterbliebenen bestimmt. Zum Schluß findet eine öffentliche Verlosung wertvoller und nützlicher Gegenstände statt In Anbetracht des guten Zweckes, dem diese Aufführung wiederum gilt,