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Muer Tageblatt ^»zug»p««>»! unser« » «n frei Ins Kau» monatlich St llsa Ke! »er »eschSftssteU« ab» >onatllch5»vfa.u.wo<kent» ü.l> pfg. Set »er post deslrUt un» Irldji adgeholt rlrrtiljäbrllch I.«S >Nk., monatlich b» psg. vurch »«n ,>>l,t>r«g«k frei in» hau» »irrtet» Vbrlich r.ür >nr., monatlich 74 psg. ikrscheint ««glich in »enMittag-stlin» t-n, mit ftu»nahm«vonSonn-un» Leiertagen. Unsere Aeitimg»«»«» U«ger un» stusgabeslellen, sowie all» p»1anslallen un» Vriesträger nehm... Scslellungeu entgegen. Anzeiger für das Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. Sprechsiunöe Ser NrSaktion mit Ausnahme Ser Sonntag» nachmittag« 4—S Uhr. — Telrgramm»flSresse r Tageblatt flueeczgebirge. Fernsprecher SS. Ur unverlangt »ingesanSt« Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet wer-rn. Sns»»tl»n»p»»>«« Vie ftch» gespalten« Korpu»z«U« »der »ereo Kaum für Inserat« au» Nu» un ten «Petschaft«» S«r Nmt»hau»t» Mannschaft Schwarzen»««» l» psg., sanft » psg. Netlam-vitlkzill« U psg. Sri grLft«r«n ftofthliiss»» «ntspr«chen»er NabaU. ftnnabm» von ftnzeigen bi» sp«tesl«u» »>/,UH« »ormiUag». 5Ur j«hi«r im Satz o-«r In trr »rsch«inung»w«ls» kamt SrwShr nicht g«l«ift«t werüen^ w«nn »I« ftufgabr »«» Ins«rat«» Surch Fernsprecher «rsoigt o»«r 0a» Manuskript nicht »eutlich lesbar ist. Nr. 174. Freitag, cken 30. Juli ISIS. 10. Jahrgang. lie iMÄwe HsiMIiiiig Willteii veiitrel »ml Siiz in DM». Die englischen Gesamtverluste. — Der Unterseebootkrieg. — Nustijche Schlappen bei Kamionka-Strumklowa un- an Ser beßarabischen Grenze. — Erfolglose Vorstöße -er Italiener bei SSraustiaa un- vermigltano. — Räumung -er italienischen Sturmstellungen vor Görz. IS---- Manu italienische Gesamtverluste. Vie Urgonneliirampke vom 20. Zunl dir r. Juli. Der amtliche siriegrderickl von beute! Großes Hauptquartier, 30. Z>ull vorm WHver, Vrutnant d. Spindler und ISHnrtch '00m jFrsnkreiH Halbs« se'.t he?» Bezim» Aviqxes S»b«n Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm Nr. 120, gelingt es, mit wenigen Leuten in den feindlichen Graben hin- einzuspringen und ihn nach rechts und links aufzu!« rollen. Beide müssen ihren Heldenmut mit dem Leben bezahlen. Ihr gutes deutsches Blut ist nicht umsonst geflossen. Als eS Abend wird, ist der größte Teil des Labordtre-Werles und die gesamten Stellungen zu bei den Seiten der Straße nach Vienne le CHLteau im Be sitz der Württemberger und der preußischen Landwehir. Mehrere heftige Gegenangriffe der Franzosen werden abgewiesen. 7 Offiziere, 627 Mann, 6 Maschinenge wehre, 15 Minenwerfer, mehr als 1000 Gewehre und viel Gerät, Waffen und Munition sind die Beute der Sieger. Grstlicher Kriegsschauplatz Vie Lage ist im Allgemeinen unverändert. taten voll Kaltblütigkeit und TodeSmut. Ein Trupp Württemberger mit ihrem tapferen Führer, Leutnant Sommer, erstürmen ein Blockhaus, legen sich trotz des heftigsten von allen Setten auf sie niederprasselnden Feuers oben auf das Dach und machten mit Revolver schüssen und Handgranaten durch die Schießscharten die Besatzung und ihr Maschinengewehr unschädlich. Von einem Nachbargraben aus zu Tode getroffen, fällt der heldenhafte junge Offizier. Eine kleine Abteilung stürmt bis wett in die feindlichen rückwärtigen Stellungen hin ein, verliert aber die Verbindung mit den Kameraden Und wird abgeschnitten. So sind es ost gerade die Tapfersten, die im Drang noch Vorwärts alHuweit vor stürmen und dann dem Feind« in die Hand fallen. An einer anderen Stelle des Labordsre-Werkes, an der der Sturm auf ganz besonder» starke Hindernisse und Be festigungen stößt, gelingt e-» Leutnant Walker mit einer Kompagnie in -in schmales Stück der feindlichen Stel lung einzudringen. Von vorne und beiden Setten durch wett überlegenen Feind etngesthlossen, ohne rückwärtige Verbindung zu seinem Bataillon, hält er sich stunden lang im rasendsten Feuer. Endlich um 8 Uhr abends brechen au» beiden Flanken neue Kompagnien zu ihren todesmutigen Kameraden durch Sille«, wo« sich in den Weg stellt, wird niedermacht oder gefangen genommen Ebenso heiß und blutig tobt der Nahkanchf im östlichen Teil de» Lavordtra-WerkeS. Zwei der tapfersten jungen westlicher Kriegsschauplatz. Bei pkkther In der Champagne wurden von beiden Seiten Minen gesprengt, dabei haben wir einen französischen Flankierungsgraben nordwestlich de» Grte» erstürmt. Jni priesterwald« brach ein französischer Angriff beiderseits Lroi» des Lärmes im Feuer der Infanterie und Artillerie vor unser«« Hindernissen zusammen. In den Osgestft griff der Feind gestern nachmittag erneut die Linie Li«geÜ»pt-8»rre»- IkSpf an. Vie Nahkämpfe um den Besitz der Stellung find noch nicht abgeschlossen. Zwei englisch» Flieger mußten nahe der Küste auf dem Wasser niedergehen und wurden gefangen genommen. Nrquttv über Sie Lage. Bei seiner Begründung des Antrages «sf Vertagung des Unterhauses gab der Premierminister Asquith elften allgemeinen Usberblick Mer dis Läge und sagte: Seiner An sicht nach werde der Krieg wenigstens Ur eine Zett eine Frage der Ausdauer st in. England wäre undankbar, wenn es nicht die beispiellos tapferen Bemüh Ung eit der Russen anerkennte, die eindriWende Flut aulßzuihälten und ihre Stellungen unverändert zu bewahren. (Lauter Beifall.) Er finde in der genzen militärischen Geschichte kotngrotz- artigeres Beispiel von Disziplin und Aus bau e r als das von der ruMchen Armee während der letz ten sieben Wochen gegebene. Ueiber Italien sagte der Premierminister unter dem Beifall des Hauses, er erkenne mit größter Befriedigung und Gsnugtung an, wie dieser neue Verbündete durch umsichtige Bewegungen stets Boden gewinne und sich den Weg vorwärts Mn Ziels Sahins, da« er wahrscheinlich in sehr kurzer Zeit erreichen werde. In Sü-östllcher Kriegsschauplatz. Vieser Erfolg sowie der Vorstoß österreichisch-ungarischer und deutscher Truppen dicht östlich der Weichsel, preußischer Gardetruppen bei Krupe nordöstlich von Krasnostaw und an derer deutscher Truppen in der Gegend von Woyslawice haben die russische krönt »wischen Weichsel unii Lug rum Wanken gebracht. Heute früh räumten die Nüssen ihre Stellung auf der ganUt» Linie. Sie halten dieselbe nur noch nördlich von Grubieszow. cruppe» Oer Armee Oer Senernlsbrrstrn von wsvrsch haben am frühen Morgen des rs. Juli den weichselübergnng zwischen pilicsmllnilung und Issuienlke an mehreren Stellen errwungen. Auf dem westlichen Ufer wird noch gekämpft. Ls wurden bisher 800 Gefangene gemacht und fünf Maschinen gewehre erbeutet. Gestern haben di« verbündeten Truppen des genrrslktlii- marsch»»» von Machonsen di« vnensive wieder ausgenommen, westlich des wieprz üurchdrachen deutsche Truppen die rus sische Stellung. Sie erreichten am Abend die Linie Piaski- Biskupice und die Bahn östlich davon, viele NiulenS 6r- I>>-e>1 und drei Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Oberste Heeresleitung. * Es krieselt im französischen Ministerium. Viviani erklärte, wie der LoL-Anz. aus Genff er fährt, sich unbedingt gegendenMntragderSozia- listen, die Ur die Mitglieder aller großen KvmmHionen der Kammer und des Senates das Recht der ständigem and umfangreichen Kontrolle Ur die Intendantur^, das Sani- tätswesen und andere Dienstzweige des Heeres einschließlich des Rekvuii-erungswesens beanspruchen. Um einer MMi- sterkrise vorzubeugen, bemühen.sich die radUalen Deputier ten Klotz, Elemente! und Desnard, einen Vermitte- lungsantrag durchgubringsn, wonach jenes Kontroll recht nur von zwölf Volksvertretern als Vertrauensmännern der parlamentarischen Kommissionen ,cmszuiiben wäre. Klotz, Clemente! und Vesnard dürften bei der Umgestaltung des Kabinetts, die nach dem 4. August bcivorstehh, Minister werden. Neue französische Erganzungskredite. Der Lyoner ProgrLs meldet aus Paris: Der Budget ausschuß der Kammer hat nach einem Berichte Metins den Gesetzantrag Letr. die Eröffnung neuer Ergänzungs kredite für Heer und Miarine Ur das Rechnungsjahr 1914 angenommen. Die Kredite erreichen die Höhe von 18 Mil lionen Franken. (W.T. B.) Die Organisierung des französischen SanUätswesens. Aus Paris wird berichtet: Unteistaatssekretär Gö da r 1 erklärte einem Mitarbeiter des Mlatin zur Organi sierung Ides Sanitätswchens, man habe angesichts der gegsn- wärtigen Form des Krieges ein System besonderer Trag bahren für Schützengräben erfinden müssen, die demnächst in Dienst genommen würden. Ein schneller Trans port der Verwundeten nach Orten, wo sie ungestört verpflegt worden könnten, sei unbedingt notwendig. Das schnelle ArB- lesen der Verwundeten und eine Vermehrung der Auto mobile werden künftig gestatten, die Schwervevwundeten so fort an Sa m m e l st el l en zu schaffen, wo sich vollständige Anlagen Ur chirurgische Eingriffe befänden. Man werde bemüht sein, die Verwundetentransporte in Sanitätszügen zu verbessern. Gohart erklärte, er beabsichige, großeSpi- täler zu schaffen und dafür die Schulen räumen zu lasten, damit Leim Schulbeginn im Oktober der Unterricht wieder ausgenommen werden könne. Auch die großen Hotels, be sonders in Badeorten, sollten,, soweit ^möglich, ihrem ur sprünglichen Zwecke zugosührt werden. Wj T-B.) II. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben: An der von Btnarville nach Vienne lei Chüteau führenden Straße ist das Gelände übersichtlich, der Wald ist ziemlich licht und zudem im Laufe der Zeit derartig zerschossen, daß hier die in drei Terassen Übereinanderliegenden, französischen Gräben deutlich zu sehen sind. Ter vorderste Graben war etwa 100 Schritt von der deutschen Stellung entfernt. Wetter nach Osten wird der Wald außerordentlich dicht, Dor nengestrüpp und dickes Unterholz bedeckt den Boden, inan kann kaum 10 Schritt weit Wen. Tie deutsche und französische Kampfstellung war hier durch ein kleines Tal getrennt, dessen Sohle nicht einzusehen war. Auf der ganzen Front dieses Abschnittes hatten Patrouillen festgestellt, daß die Franzosen im Talgrunde ein 30 Nieter breites Hindernis angebracht hätten, bestehend aus einein Gewirr von Stacheldraht, einer Wand aus Drahtmaschen und einem breiten Wassergraben. Jen seits dieses Hindernisses auf halbem Hang befand sich im dichten Unterholz die französische Hauptstellung, mehrere hintereinanderliegende Gräben mit starken Ein deckungen, Blockhäusern und Maschinengewehrständeu Außerdem hatte der Feind diesseits des Drahthinder nisses in Postenlüchern und einzelnen Sappenköpfen kleinere Abteilungen bis nahe an die deutsche Stellung vorgeschoben. Ruhig und klar bricht der Morgen des 20. Juni an. Hüben und drüben ist heute alles früher Minter als sonst: Bei den Deutschen in Erwartung des be vorstehenden Kampfes, bei den Franzosen, weil sich im Morgengrauen gerade die Regimenter 55 und 255 in der vorderen Linie ablösen. Punkt 4 Uhr vormittags eröffnen die deutschen Batterien ihr Feuer Etwas später beginnt das Schießen der Minenwerser. Von Stunde zu Stunde steigert sich die Heftigkeit des Feuers; die Wirkung des Artillerie- und Minenfeuers ist ver heerend. Beim Feinde drängt sich alles in den Unter ständen und eingedeckten Teilen der vordersten Linie zu sammen, denn weiter rückwärts legt die deutsche Artil lerie mit ihrem rasenden Feuer über die Verbindungs linie eine Sperre, die so leicht kein Mensch lebend durch schreiten kann. In den deutschen Gräben werden die letzten Vorbereitungen getroffen: Hunderte von Sturm leitern zum Erklimmen der vorderen Grabenwand stehen bereit, die Bajonette werden aufgepflanzt, jeder legt sich seine Handgranaten zurecht, die Pioniere sind mit Drahtscheren und mit Gerät zum Ueüerwinden der Hin dernisse ausgerüstet. Alle Uhiren sind auf di« Sekunde gleich gestellt. Um 8 Uhr 30 Minuten vormittags wird das Artillerie- und Mtnenfeuer bis zur letzten, größten Heftigkeit gesteigert, und dann — um 8 Uhr 50 Mi nuten vormittags, — bricht auf der ganzen Front der Sturm los. Fortgerissen von glühendster Begeisterung und dem todesverachtenden Willen zum Stege stützen sich die braven Leute auf den vordersten französischen Graben. Ohne selbst zu wissen, wie, durchbrechen sie iin Handumdrehen das Drahthindernis. Viele bleiben tm Stacheldraht hängen, zersetzen di« Kleider, fallen hin, springen wieder aus, und Wetter geht'S, den feuer speienden Blockhäusern entgegen. Zur gleichen Zett hat die Artillerie ihr Feuer weiter nach rückwärts verlegt. Zu beiden Setten der Straß« nach Vienne le Chäteau gelingt der Sturm am schnellsten, hier.hat das vorbe reitende Feuer am furchtbarsten gewirkt, in einem ein zigen Anlauf werden die drei französischen Gräben und die Wagenbarrikade drüben auf dem nächsten Höhen rücken genommen, die ersten Offizier« und etwa 100 Mann fallen in den genommenen Gräben und Unter ständen den Siegern al» Gefangen« in di« Hände- Im dichten Wald« geht «S langsamer vorwärts; Hier kommt es im vordersten französischen Graben zu einem heißen, erbitterten Nahkampf. Jedes Maschinengewehr, jedes Blockhaus, jede Schießscharte, jeder Unterstand muß hier einzeln angegriffen und genommen werden. Unsere Leute vollbringen in dem ihnen unbekannten Grabenge wirr, .mitten zwischen den Hindernissen, tm Kampf ge gen einen unsichtbaren 'vMgsdeckten Feind, Helden«