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Rabemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnemrntSpretS einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Willig fir ^hliklilld) Seisersdoch Inserate kosten die Spalten zelle oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eoßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen Numnler 91. Fernsprecher: Amt Leube« 2180 Sonnabend, den 5. August 1911 "7^7— , , " ""z jährigen Schiitzenjubiläum und Heimatsfest in Altenberg Eczgeb. liegen erfreulicherweise jchon zahlreiche Anmeldungen Weaen Neimauna der Sckwrnsteimüae in der Centrale ^r Festzug wird ein rrbwechslungsreiches Bild bieten, rd di? ^^oruiteinzlige m der Elmare Bergknappschast in ihrer historischen Tracht tcilnimmt Konkursverfahren eröffnet worden. — Zu dem vom 19.—22. August statlfindenden 450 Mobiliar. — Ein g'oster Waldbrand wütet im Neißetale bei Zittau. I Offizier, 4 Unteroffiziere und 32 Mann wurden an die Brandstelle beordert, um sich am Rettungswerke zu beteiligen. Die Dürre und die wechselnde Windrichtung be günstigen die Ausbreitung des Feuers in dem ausgetrocknetcn Boden wesentlich. — Einer aujregenden Szene mußten die Anwohner und Passanten vom Kirchplatz in Lichtenstein zusehen. Der zwölfjährige Knabe Morgenstern war an einem Gittermast der elektrischen Leitung in die Höhe gestiegen und der LUtung zu nahe gekommen. Auf seine verzweifelten Rufe konnte niemand schnell Hilse leisten, und so stürzte der Knabe aus beträchtlicher Höhe herab, dabei mit dem Bein aus den sp tzen eisernen Zaun am Kriegerdenkmal aufschlagend. Schwer- verützt wurde er in die elterliche Wohnung gebracht. — Am Fülstenberge in Meißen erschoß sich der 19jährige Arbeiter Böhmert von dort aus unglücklicher Liebe. — Die Le ip z i g e r Kriminalpolizei hat einen 31jährig>, dort Handelswissenschast studierenden Armenier verhaftet unter dem Verdachte, Bücherdiebstähle an öffentlichen Insti tuten verübt zu haben. Bei der Haussuchung fand man in seinen, Schreibtische eine Unmenge Ausschnitte und ausge schnittene Blätter vor, die aus wertvollen Zeitschriften und Büchern der dortigen Handclskammerbibliothek ausgeschnitten worden waren. Der Verhaftete gestand ein, in gleicher Weise — Zeugfeldwebel Müller von der Pulverfabrik in Hanau, der wegen Ermordung seiner Geliebten, einer Hanauer Verkäuferin, vom Oberkriegsgericht des 18. Armeekorps zum Kirchemmchrichten von Rabenau. Sonntag, den 6. August. Dom. 8 p. Trin. Vormittag halb 9 Uhr Gottesdienst: P. Peschcck. Pcedigttexl: Apostelg. 8, 26-39. Nachm. halb 2 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen: ders. Nachm. 3 Uhr Kirchentaufcn. Jüng- lingsverein: «/« 4 Uhr Wanderung. Geboren : am 25. Juli dem Möbelpolierer Bruno Otto Göpfert in Obernaundorf eine Tochter — am 27. Juli dem Stuhlbauer Gustav Emil Lorenz hier eine Tochter. Getauft: am 29. Juli Johannes Ernst Hellmut Schwenke, Sohn des Fleischermeisters Ernst Eduard Schwenke hier — am 27. Juli Fritz Erich Lorenz, Sohn des Möbelpolierers Max Richard Lorenz hier — am 30. Juli Walter Hocek, Sohn des Stuhlbauers Karl Josef Hocek hier. Gestorben: am 27. Juli Fritz Erich Lorenz, Sohn des Möbelpolierers Max Richard Lorenz hier 3 Mon. 1 Tag alt, w. am 30. Juli b. w. ist — am 1- August Jgfr. Emma Susauna Burkhardt, Tochter des Oberlehrers und Kantors em. Hermann Burkhardt hier, 20 Jahre 3 Monate 22 Tg. alt, welche am 4. August beerb, w. ist. wird die Stromabgabe am Sonntag, den 6. August d. I. Tode verurteilt worden war, sich erst weigerte, ein Gnaden- l gesuch einzureichen, dann aber einen Tag vor der Hinrichtung , noch ein solches an den Kaiser verfaßt hat, hat jetzt dieses Gnadengesuch wieder zurückgezogen. Es ist sein Wunsch, daß das Todesurteil so rasch wie möglich vollzogen wird. — Das Eisenbahnunglück bei Jüterbog hat ins gesamt vier Tote erfordert, den Lokomotivführer Gommert aus Leipzig, den Packmeister Müller aus Bitterfeld, den Zugführer Lange und den Heizer Höpfner aus Leipzig. Eine Dame hat Kopfwunden erlitten. Ungefähr zehn Reisende kamen mit leichten Hautabschürfungen davon. Dresden. In der hiesigen FeuerbestattungSanstalt sind im Juli 40 Einäscherungen erfolgt, und zwar 22 männlichen und 18 weiblichen Geschlechts. — Das erste Krankentransporlautomobil traf in Dresden auf der Hauptfeuerwache ein und wird dem nächst in Dienst gestellt. Nach Art der Fahrtrichtungsanzeiger der Feuerwehrfahrzeuge hat das neue Benzin-Automobil vorn am Verdeck einen Arm, der das rote Kreuz auf weißem Giunde zeigt und damit die Bestimmung des Fahrzeuges weit hin kenntlich macht. — Beim Baden in der Elbe ertrunken ist der 34jährige Buchdrucker Papengut in Dresden. Er war gebürtig in Aschersleben. Seine Leiche wurde eine Stunde später geborgen. — Infolge eines Blutsturzes verstarb in einem Schrebergarten in Dresden der 57jährige Postschaffner Böhme. — Ertrunken ist am Dienstag abend in Dorf Kemnitz beim Baden in der Elbe der 30 Jahre alte verheiratete Ar beiter Karl Mierzschink, der in der Mitte des Stromes Plötz lich zu Ohren seiner am Ufer weilenden Familie Hilferufe ausstieß und schnell untersank. Im selben Augenblicke nahte ein Frachlkahn, wodurch die Retlungsarbeiten unmöglich ge macht wurden. Der Leichnam des Ertrunkenen konnte noch nicht geborgen werden. — Streikunterstützung als fingiertes Darlehen. Wie aus Halle a. S. unterm 2. August ge schrieben wird, sollen sich die Mitglieder des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands (freie Gewerkschaft) im mittel- deutschen Braunkohlenbergbau zur Erlangung der „Streik unterstützung" auf Grund des Streikreglemenls des Verban des vom 20. Mai 1909, 8 16 Abs. 3 bei Beginn der Arbeiter bewegung schriftlich verpflichtet haben, die Streikunterstützung als ein vom Verbandskassierer ausgezahltes Darlehen anzu sehen und dieses zurückzuerstatten, falls sie vor dem Streikab bruch die Arbeit wieder ausnehmen oder aus dem Verbände auslrelcn. Wie von juristischer Seite dazu mitgeteilt wird, handelt cs sich jedoch im vorliegenden Falle nicht um ein Darlehn, sondern um eine Streikunterstützung, mit deren Ge währung gleichzeitig die Abrede einer Vertragsstrafe bei Zu widerhandlungen gegen das Slreikreglement verbunden ist. Die vom Verbandskassterer gewährte Darlehnshingabe charak terisiert sich als ein Schcingeschäft, durch das die Abmachung der Vertragsstrafe verdeckt werden soll. In einem solchen Falle gelten aber nach 8 11? B. G.-B. Abs. 2 nicht die Be stimmungen über die Rückgabe des Darlehns, sondern die Rechts- sätze über die Vertragsstrafe. In sinngemäßer Auslegung deS 8 152 der R.-G.-O. hat daher auch das Reichsgericht entschieden (Reichsgerichtsenlscheidung vom 27. Nov. 1901), daß Vertrags strafen und Straffestsetzungen, die lediglich festgesetzt sind, um den Rücktritt von derartigen Vereinigungen und Verabredungen zu verhindern, der Rcchlswirksamkeit entbehren. (Eingesandt.) in der Zeit von 5 bis 10 Uhr vorm. unterbleiben. Deuben, am 3- August 1911. Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grnnd: Betriebs-Direktion: Friedrich. und auch mehrere Festwagen in Aussicht gestellt sind. Die Ftsimusik hat die 64er Artilleriekapelle in Pirna übernommen. Als Festzeichen wurde eine von der Altenberger Zinn-Manu faktur fabrizierte Medaille aus Altenberger Feinzinn mit dem charakteristischen Stadtbild bestimmt, die ein wertvolles dauern des Andenken bilden wird. Eine Festschrift wird über alles Nähere Auskunft geben. Der Hauptausschuß versendet noch immer auf Wunsch Einladungen an Interessenten. Das alte Bergstädtchen wird gewiß alles tun, um das Fest würdig auszugestalten. Eine große Anzahl Schüßprämien sind für das Preisschießen am Sonntag von vielen Seiten bereits zu gesagt. Glück auf! — Am Dienstag erfolgte in schlichtester Form die E i n- Verleidung von Neudöcfchen in Mittweida. Der neue Stadteil, der der Stadt einen Zuwachs von etwa 600 Ein wohnern bringt, befindet sich jenseits deS Zschopanflusscs. Die Einverleibungsverhandlungen haben fast drei Jahre gedauert. — Der Schaden, der bei dem Großfeuer im Freigut Kolkwitz entstanden ist, beläuft sich auf etwa 10 000 Mark. Als Enlstehungsursache wird Selbstentzündung angenommen. -- Kleine Notizen. — Im Garten eines Gutsbe sitzers in Flöha halten zwei Pferde, während sie unbeauf sichtigt standen, einen Bienenkorb umgeworfen. Infolgedessen sielen die wütenden Bienen über die Pferde her und zerstachen sie derart, daß sie nach kurzer Zeil verendeten. Auch ein junger Knecht wurde von den Bienen übel zugerichtet. — Im Seminar zu Waldenburg hatte sich der 20 Jahre alte Haus diener Karl Lange aus Glauchau an dem 7jährigen Söhn chen des ScminarhansmannS, seines Dienstgebers, in einer das Leben gefährdenden Weise vergangen. Lange wurde vom Landgericht wegen Sittlichkeitsverbrechens und Nötigung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — Im böhmischen Orte Christofhammer ist es zwischen jungen Burschen einiger Dorf- schöuen wegen zu harten Austritten gekommen. Ein junger Mann aus Weipert wurde von seinem Gegner durch einen Pistolenschuß schwer verletzt. Außer Wunden am Ge sicht wurden ihm durch das Projektil mehrere Zähne aus dem Munde geschlagen. — Lebendig verbrannt ist in Silberstraße bei Zwickau das einjährige Söhnchen des Fabrikarbeiters Lein. Sein 8jähriger Bruder stieß aus Versehen gegen einen nahe an der Tischkante stehenden Spirituskocher, dieser fiel vom Tische, und die brennende Flüssigkeit setzte die Kleider des Kindes in Brand. — In Chemnitz stürzte das Treppen haus deS Neubaues Bernhardtstraße 19 bis zum dritten Stock ein, wodurch sechs Arbeiter verschüttet wurden- Sie wurden sämilich schwer verletzt nach dem städtischem Kcankenhause gebracht. — In Lichtentanne stürzte ein unbekannter, etwa 60 Jahre alter Mann in den dortigen tiefen Steinbruch. Er blieb mit gebrochenen Gliedern tot liegen. — In Pfaffengrün ist das aus Wohnhaus, Scheune und Stallung bestehende An wesen des Slaatsstraßenarbeiters Albin Schaller nieder gebrannt. Ein Schwein, sowie Hühner und Tauben fanden den Flammentod, auch verbrannte fast das ganze Nur nav un<l ferv. Rabenau, den 4. August 1911- — Die Hellen Nächte haben jetzt ihr Ende erreicht. In unserer Breitcnzone tritt der mitternächtliche Dämmerungs bogen am nördlichen Horizont zuerst am 15. Mai auf. Am 22. Juni hat er seine größte Jntensivität erreicht und am 29. Juli Verschwindet er wieder. Diese Erscheinung erklärt sich daraus, daß die Sonne am 15. Mai weniger wie 18 Grad unter den Horizont tritt, am 22. Juni bei ihrem Untergänge den höchsten Stand erreicht und am 29. Juli wieder zum ersten Male volle 18 Grad unter den Horizont sinkt, womit auch sür den Norden völlige Dunkelheit Antritt, sofern nicht der Mond mit seinem schwachen Licht diese Dunkelheit mildert. Das Ende der Hellen Nächte läßt allmäh lich den Herbst vorahnen. — Für schnelle Hilfeleistung bei dem Brande der Sluhl- fabrik Ernst Wolf u. Cie. in Kleinölsa erhielten von der Kgl. Brandverficherungskommission die Gemeinde Großölsa den 1. und die Fceiw. Feuerwehr in Rabenau den 2. Preis. — Der Schüler Heinke aus Plauen bekam bei einem Ausfluge nach dem Nabe nauer Grunde infolge großer Hitz- einen Ohnmachtsanfall, wobei er in die Weißeritz fiel und sich einige Verletzungen zuzog. — Bei der Gemeindeverbancssparkasse in S e i fer s d o r f wurden im Monat Juli 78 Einzahlungen im Betrage von 30 177 Mk. 25 Pfg. bewirkt, dagegen erfolgten 2 k Rück zahlungen im Betrage von 3 189 Nik. 01 Pfg. — Die Maut- und Klauenseuche ist am i. August irn Königreich Sachsen in 188 Gemeinden und 459 Gehöften amtlich festgcstellt worden. Der Stand am 15. Juli war 135 Gemeinden und 350 Gehöfte. — Aus dem abschüssigen Wege von Seife rsdors nach Malter verlor ein Radfahrer die Gewalt über sein Rad und wurde auf das Feld geschleudert, wo er besinnungs los liegen blieb. Von der Arbeit heimkehrende Arbeiter fanden den Verunglückten, der einen Knöchelbruch und Kopfver letzungen davongetragen hatte und sorgten für ärztliche Hüfe. — Vom Landgericht Freiberg wurde der Tischlcrlehrling K. H. Meister in Reinhardtsgrimma wegen versuch ter Brandstiftung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — Bei den Ausschachlungsarbeiten zur Talsperre Malter wurden Ueberreste eines menschlichen Gerippes nebst Stücken grünen Tuches und einer grünen Jägerlrovdel ' gesunden. Wie das Gerippe dorthin gekommen, herrscht voll- ! kommeneS Dunkel. i Fernsprecher: Amt Leube« 2120 ^NhkgNNg Kunstxtzvvtzrbliede lisoülerkLelisedllls cker Stuckt I'i'kjdki'K i. 8«. Mit Lehrwerkstätte. 2 Halbjahrslnrse. Beginn des Wintersemesters am 16. Oktober. Programm und Auskunft kostenlos durch die Direktion. — Der aus Ulberndorf bei Dippoldiswalde ge bürtige, wegen Fahnenfluchts verso'gte Gefreite Rudolf Lieb scher vom 101. Jnf.-Ngiment ist wegen Diebstahlverdachts in Zürich (Schweiz) festgenommen worden. Ec reiste unter an genommenen Namen. — DieWendischcarsdorser Jungviehweide zählt infolge der Trockenheit nur wenig Jungvieh. — Bei den S t a a t s e i s e u b a h n e n sind in den Monaten Januar bis mit März 1911 23 995 472 Personen und 8 782 043 Tonnen Güter befördert worden. Von dec ^0amteinuahme an 38 669 672 Mk. entfallen 11 830439 M. aus den Personen- und 26 839 233 Mk. auf den Güterverkehr. der Gesamteinnahme in der gleichen Zeit des Jahres l sich Mehreinnahme von 1 388 343 Mark- Herrn vor f bei Wilsdruff entleibte sich die < liaynge^nvalidm-Renlnerin Witwe Richler aus Schwermut. , 7^ en ^^^erkszimmcrer Boden aus Deuben fuhr auf einem Rade hinter einem Straßenbahnwagen in Ha i n s- berg her, und als er diesen überholen wollte, stuß er mit einer entgegenkommenden Elektrischen derart zusammen, daß er vom Rade geschleudert wurde. Boden trug eine Gehirn erschütterung davon. — Das König!. Landgericht Freiberg verurteilte den Handarbeiter Tamme aus Kaltofen bei Hainichen wegen Sitt- lichkeitSverbrechen zu 5 Jahren Zuchthaus. — U-ber das Vermögen des Fabrikbesitzers Karl Hw- die König!. Bibliothek in Berlin, eine dortige große VereinS- mrunn Richter in Döhlen, als alleiniger Inhaber der Holz- bibliotheku. die Leipziger Universitätsbibliothekbestohlenzuhaben, warenfabrik in Firma Hermann Richter in Döhlen, ist das — Zeugfeldwebel Müller von der Pulverfabrik in