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18S4 M». 3S . Fteitag, den I. September, übcr das Letztere den naclffolgendcn vollständigen und authenti schen Bericht zu veröffentlichen. Am 9 August Vormiitags gegen 9 Uhr traf Se. Majestät der höchstselige König im eigenen Wagen mit Extraposipferden, von Silz kommend, in Imst ein; in seiner Begleitung befanden sich der königliche Flügeladjutant Major v. Zezschwitz und der Kammerlakei Kleeberg. Ee. Majestät wollte mit seinem eigenen Wagen die Weiterreise nach Wens fortsetzcn, um sich von da nach dem Pitzthale zu begeben; eS wurde ihm jedoch vom Post-! Halter bemerklich gemacht, daß die Beschaffenheit der von Imst Zeitereignisse. Dresden, 23. August. Nachdem die behufs Feststellung des Thatbestandes des tieferschütternden TraucrereigmsseS, web chcS das Ableben Sr. Majestät des höchstseligen Königs Fried- rich August herbcigeführt hat, beim k. k. Bezirkscollegialgericht Imst aufgenommene protokollarischen Niederschriften in beglau bigter Abschrift anhergelangt sind und uns zur Einsicht vorgelegen haben, stehen wir nicht an, auf Grund der darin ausgezeichneten Aussagen aller bei dem enlfttzenvollen Ereignisse Betheiligten, Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend Redigirt von den verantwortlichen Redacteuren E. Förster in Puttniy und Th. A. Hertel in Radeberg. Verla» von L. Förster in ^il-nik und Tb. A. Hertel in Radeberg. Seine Majestät der König haben mit Zustimmung Ihrer Majestät der Königin Marie befohlen, den nachstehenden Eingang des im Nachlasse des hochstieligen Königs Friedrich August Vorgefundenen, von Allerhöchstdemselben eigenhändig abgefaßten Testaments vom 4. April dieses JahreS zu veröffentlichen, in welchem sich der hohe, wahrhaft edle und christliche Sinn und die reinste Humanität des Verklärten, so wie Seine innige Liebe zu Seinem Volke, in einer Weise ausspricht, die- gewiß in den Augen eines jeden Sachsen Thränen der innigsten Rührung hervorruft: „Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit." „Vor Allem danke ich meiner geliebten Frau für ihre treue Liebe, womit sie mein Leben verschönert, mir die trüben Tage erheitert und mir die glücklichsten Stunden bereitet, die ich inl diesem Leben genossen. l „Eben so danke ich meinen lieben Geschwistern, Schwägerinnen, Schwager, Neffen undl Nichten und anderen Verwandten, für die mir fortwährend bewiesene Liebe. I „Auch allen meinen treuen Dienerin besonders meinen Ministern, die mir so treu beige-1 standen und denen, die mir im Leben näher standen, für die vielfach mir bewiesene Anhänglichkeit. > „Ich nehme von ihnen Allen den herzlichsten Abschied, möge Gott ihnen das vergelten,! was sie mir gethan und mögen sie mir Alles verzeihen, womit ich sie vielleicht je gekränkt. I „Allen meinen Unterthanen, meinen Sachsen, die ich treu geliebt, sende ich meinen Ab-V schiedsgruß; mögen sie meiner in Liebe gedenken. I „Ich empfehle sie, meine hinterlassenen Kinder, der Fürsorge meines Nachfolgers. „Allen denen, die mich im Leben betrübet und gekränkt, verzeihe ich von ganzem Herzen. I „Möge Gott denen verzeihen, die es absichtlich gethan, und möge er ihre Herzen lenken,! daß sie einsehen ihre Schuld." rc. rc. re. D Ministerium des Königlichen Hauses.