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Blatt Amts und des Sladtrathes des Königt. Amtsgerichts Wutsnitz L. Förster'- Erben NrreiundMufzigstsr Dahugaug Druck und Verlag von E. in Pulsnitz. Nr. 70 31. August 1801 Sonnabend Als Beiblätter: l. Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthlchaftiiche Beilage (monatlich). AbonnementS-Preis Vierteljährl. 1 Mk. 2» Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in Pulsnitz. Preis für dir einspaltige Cor. puSzeile (oder deren Kaum) 10 Pennig». Keschästsst-kk-n: vuchdruckereien von L. Pabst, Königsbrück, T. S. Krausche, Kamen-, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen stein L Vogler, Jnqalidendank, Rudolph Moss« und S. L. Daub» L Lom» s»chen/l/^ sönigslirück, tiadeberg, Uadebulg, Montzburq und Umgegend. -nf-rat- sind bis Dienstag und Freitag Borm. 9 Uhr aufzugeben. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über vas Vermögen des Kaufmanns Christian Franz Eugen Brückner in Pulsnitz ist, nachdem der in dem Vergleichstermine vom 4. Juli 1901 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 5. Juli 1901 bestätigt ist, aufgehoben worden. Pulsnitz, am 29. August 1901. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung, Impfung betreffend. Die öffentliche Impfung und Jmpsrevision, welche unentgeltlich durch den hiesigen verpflichteten Jmpfarzt Herrn vr. msä. Kreytzig vorgenommen wird, erfolgt in hiesiger Stadt und -war im Rathhaus 1 Treppe an folgenden Tagen: Impftermin, Sonnabend, den 7. September 1901, Nachm. von >/.j3 Uhr bis 3 Uhr Mädchen i der Jmpfliste L, das heißt der im „ „ 3 „ „ '/i4 „ Knaben / Jahre 1889 geborenen Kinder, „ „ 4 „ „ 6 „ der Jmpfliste tV, das heißt der im Jahre 1900 geborenen Kinder und Impfrevifionstermiil Sonuadend, deu 14. Septemper 19V1, Nachm. von >/z3 Uhr bis 3 Uhr Mädchen t der im Jahre 1889 „ „ 3 „ „ '/.^4 „ Knaben j geborenen Kinder, „ „ 4 „ „ 6 „ der im Jahre 1900 geborenen Kinder. Es werden hiernach die Eltern, Pflegeltern und Vormünder der nach Z 11 des Reichsgesetzes vom 8. April 1874 impspflichtigen Kinder beziehentlich Vormünder unter aus ¬ drücklichem Hinweis auf die im Z 14 Absatz 2 des gedachten Gesetzes angedrohten Strafen, ausgefordert, mit ihren impfpflichtigen Kindern beziehentlich Mündeln in dem oben anbe raumten Imps- und Revisionstermin, zu welchem mit Patent noch besonders vorgeladen werden wird, behufs der Impfung und ihrer Kontrole zu erscheinen oder die Befreiung vor dem Impftermin durch ärztliches Zeugniß bei dem unterzeichneten Stadtrath nachzuweisen. Pulsnitz, am 29. August 1901. Der Stadtrath. Or. Michael, Bürgermeister. Bekanntmachung, die Lieferung von Kohlen und Holz betreffend. Die Lieferung und Anfuhr« 1 ., von ca. 1400 Gentnern Braunkohlen und 2 ., „ „ 10 Klaftern kiefernen Scheitholzes während der Zeit vom 1. September dieses Jahres bis 31. August 1902 je nach Bedarf wird hiermit öffentlich ausgeschrieben. Angebote sind bis zum 5. September dieses Jahres schriftlich und versiegelt mit der Aufschrift „Kohlen- bez. Scheitholz-Lieferung" in der Rathsschrerberei einzureichen. Bei der Kohlenlieserung ist die Bezugsquelle lind die Sorte genau anzugeben. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt vorbehalten. Pulsnitz, am 29. August 1901. Der Stadtrath. Or. Michael, Bürgermeister. Bekanntmachung, Alarmirung betreffend. Hierdurch wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in den nächsten Tagen in hiesiger Stadt eine Alalmirung der sämmtltchen Mannschaften der Freiwilligen und Pflichtfenerwehr, letztere außer den Mannschaften der Spritzen 3, 4, 5 und 6, erfolgen wird und daß die genannten Mannschaften sich auf dem Hanptmarkt einzu finden haben und zwar die Bedienungsmannschaften mit ihren Gerätheu. Pulsnitz, am 30. August 1901. Der Stadtrath. Or. Michael, Bürgermeister. Das chinesische Posseuspiel. Die Chinesen können offenbar selbst im gegenwärtigen Moment, in welchem doch alle Welt daS chinesische Problem als vor seinem formellen Abschluffe stehend erachtet, nicht von ihrem lntriguantenhaften und Hinte» listigen Gepflogenheiten im divlomatischen Verkehr mit dem Auslande lassen. Dies zeigt sich auch jetzt wieder in ihrer mehr als eigenthümlichen Haltung gegenüber dem Pekinger Friedensprotokoll, das nun schon seit mehr als zwei Wochen von sämmtlichcn Vertretern der fremden Mächte unterzeichnet worden ist, dessen Unter zeichnung auch durch die chinesischen Bevollmächtigten aber bis zur Stunde noch nicht erfolgt ist. Immer und immer haben die Herren Li-Hung-Tschang und Prinz Tsching den Voll zug dieses ActeS unter den nichtigsten Vorwänden hinaus zuziehen gewußt, und zwar handelten sie hierbei zweifellos nach geheimen Anweisungen aus Singanfu, wo der chinesische Hof nach wie vor weilt. Es ist eigentlich unerfindlich, waS die leitenden Persönlichkeiten im Reiche der Mitte sogar jetzt noch veranlassen kann, die Ratification des nach monatelangen schwierigen und mühseligen Verhandlungen endlich zu Stande gekommenen Friedensvertrages mit den Mächten zu verschlep pen, da an eine nochmalige Abänderung desselben nun doch nicht mehr zu denken ist. Oder sollten die bezopften Staats männer wirklich glauben, durch ihre Art und Weise der Be handlung des Friedensprotokolls auf's Neue Differenzen und Uneinigkeit zwischen den Mächten Hervorrufen zu können? Dann würden sie freilich aus dem Holzwege sein, aber jeden falls muß die augenscheinliche Hinschleppung des Unterzeich nungsactes von chinesischer Seite einen sehr ungünstigen Ein druck machen, und es wäre wohl Zeit, daß die Mächte nun mehr eine gemeinsame Pefsion auf China ausübten, um die Unterschrift der offiziellen Vertreter des chinesischen Schatten kaisers für das Friedensinstrument zu erlangen. Nun besagt allerdings eine neuerliche Pekinger Depesche, daß die mit dem Friedensprotokoll zusammenhängenden Edicte des Kaisers von China j.tzt, abgesehen von einem einzigen rcstirenden Edict, sämmllich erschienen seien. Vielleicht stellt dies aber nur eine weitere chinesische Finte dar, wohl be stimmt, dem Auslande wiederum ein X für 0 vorzumachen, so daß man daher jene Mittheilung nur mit aller Reserve aufnehmen darf. Inzwischen hat das chinesische Poffenspiel eine neue Szene gezeitigt, den Zwischenfall mit dem „Sühne prinzen" Tschun in Basel. Rasch genug istS erwiesen wor den, daß die überraschende Weigerung des Prinzen Tschun, deS Führers der an den deutschen Kaiserhof entsandten chine sischen Sühnemission, nach der Ankunft in Basel die Wei terreise fortzusetzen, keineswegs auf einer zunächst behaupteten Erkrankung desselben beruht, sondern andere Ursachen besitzt. Sie werden hinlänglich in einer privaten Berliner Meldung angedeutet, der zufolge die Schwierigkeiten, welche die Wie derabreise deS Prinzen von Basel verzögern, hauptsächlich in Differenzen über daS EmpfangSceremoniell in Berlin liegen. Ferner hat sich der den Prinzen begleitende neuernannte Ge sandte Chinas für den Berliner Hos, Jingtschang, in einer Unterredung mit einem schweizerischen Redakteur dahin ge äußert, Prinz Tschun sei nicht nur durch Unwohlsein, sondern auch durch die ihm aus der deutschen ReichShauptstadt zuge gangenen Nachrichten veranlaßt worden, einstweilen in Basel zu bleiben, denn er könne den an ihn von Berlin aus ge stellten Forderungen ohne ausdrückliche Ermächtigung seiner Regierung nicht entsprechen. WaS daS für deutsche Forde rungen sind, und ob sie sich lediglich auf das EmpfangScere-