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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Sonn- und Feiertage. täglich 8—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei Hau» 1.10 RM. einschl 12 bez. 16 Pf. Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.60 RM. Die Behinderung Ler Lieferung rechtfertigt bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Srschetnungstagen bis vor«, keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise«. ZettungSauSgabe für Abholer 9 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 80 Dienstag, den 7. April 1942 94. Jahrgang „Europa durch Deutschland gegen jeden Angriff gesichert" Bemerkenswertes Eingeständnis eines britischen Blattes in Argentinien DNB. Buenos iA«es> 8. April. „Buenos Aires yerald". das Blatt der britischen Kolonie, maß in einem Leitartikel zur geben, daß die methodischen Schritte des deutschen Oberkom mandos der Wehrmacht den europäischen Kontinent praktisch gegen jeden Versuch einer Invasion gesichert habe. Wenn man die Bilanz der Sowjetoffensiv« ziehe, so erklärt das Blatt, so erkenne man wie übertrieben optimistisch die Berichte der Bol schewisten waren. Ein Blick auf die Karte genüg«, um das fest- zu stellen. Mari verlange die Aufstellung einer „zweiten Front"; um die bedrohten Bolschewisten zu entlasten. Das sei abep praktisch unmöglich Theoretisch könne «an zwar Truppen lan den aber die AufreckD-rhalArng der Verbindungslinien sei keir eswcgs gesichert. Nichts wäre für den weiteren Verlauf des Krieges vom englischen Standpunkt aus gefährlicher, als eine Wiederholung des norwegischen oder griechischen Abenteuers. Außerdem sei zu bedenken Haß England gar nicht in der Lage sei die Bolschewisten mit Kriegsmaterial zu beliefern und gleich, zeitig eine zweite Front aufzustellen. Dzu u habe England viel zu viel wertvolles Kriegsmaterial in Dünkirchen,, auf Kreta, m Libyen und Singapur verloren. Me Eroberung der SS Ortschaften Zu den Kämpfen im mittleren Abschnitt der Ost front teilt das Oberkommando der Wehrmacht mit: Im Laufe des 5. April führten die Bolschewisten sieben von mehrstündigem Trommelfeuer unterstützte Angriffe gegen die Stellungen einer deutschen Infanteriedivision durch. Im zu sammengefaßten Feuer der deutschen Truppen brachen die An- griffe in sich zusammen. Während es auf deutscher Seite nur drei Leichtverwundete gab, ließ der Feind 609 Tote vor der Hauptkampflinie zurück. Nach starker Artillerievorbereitung und unterstützt durch Zahlreiche Panzer griffen die Bolschewisten in einem andere« Abschnitt in sechs aufeinanderfolgenden Wellen di« deutsche« Stellungen an. Auch hier wurden die feindlichen Angriffe unter schweren Verlusten für die Bolschewisten abgewtesen. Lediglich rn einer Stelle konnte der Feind vorübergehend in die deutschen Linien einbrechen, wurde aber im Gegenstoß durch Truppe» einer deutschen motorisierten Infanteriedivision, die gleichzeitig »on Panzern, Sturzlampf- und Schlachtfliegern musterhaft unter- stütz, wurden, im Gegenstoß zurückgeworfen. Nach Abschluß der Kämpfe war die uriprüngltche deutsche Hauptkampflinie wieder fest in deutscher Hand. Wie bereits im Wehrmachtsbericht gemeldet wurde der Kraner in mehrtägigem Ringen aus 69 Ortschaften vertrieben. Zahlreiches Kriegsmaterial Hunderte von Toten sowie die Art und die Höhe der Beute lassen darauf schließen, daß die Bolschewisten durch den äußerst starken Druck überstürzt jurückgehen mußten. Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten am S. April mit guter Wirkung das Flugzeugwerk Rybinsk. Trotz hef tiger Flakabwehr belegten die deutschen Kampfflugzeuge die Fabrikanlagen dieses großen bolschewistischen Flugzeugmotoren, wertes mit Bomben aller Kaliber. Di« Einschläge mehrerer Ivüü-Kilobomben richteten große Zerstörungen an. Ein größere Zahl von 500-Kilobomben explodierte zwischen Montagehallen und Materialschuppen. Das schon früher durch mehrere deutsch« Bombenangriffe erheblich in Mitleidenschaft gezogene Flugzeua- motorenwerk Rybinsk hat durck diesen neuen deuts.chen Angriff einen weiteren Produktionsausfall erlitten. Zur Unterstützung der Erdtruppen griffen auch im Kampf gebiet des Ilmensees wiederum deutsche Kampfflugzeuge bolschewistische Truppenbereitstellungen und Panzeranfammlvn- gen mit guter Wirkung an und zerstörten durch Volltreffer achtzehn Panzerkampfwagen und beschädigten acht weitere Pan zer. Kühn geführte Luftangriffe brachten mehrere feindliche Batteriestellungen an entscheidenden Abschnitten zum Schweigen. 42 Sowjetflugzeuge abgeschossen Im mittleren Frontabschnitt wurden am Sonntag in er- lolgreichen Bombenangriffen deutscher Kamps- und Sturz- Kampfflugzeuge nach bisherigen Meldungen insgesamt sechs Panzerkampfwagen und dreißig Fahrzeuge, größtenteils mit leichten Geschützen und Munition beladen, vernichtet, während weitere zehn Panzerwagen schwer beschädigt wurden. Bei Bekämpfung von Eisenbahnzielen wurden in Bahn- knotenpunkten des rückwärtigen Feindgebietes zwei Güierzüge zerstört und sieben Züge und drei Lokomotiven schwer be schädigt. In den Betriebsbahnhöfen wichtiger Eisenbahnstrek- ken wurde durch Gleiszerstörungen und Treffer in den Stell werken und Weichen umfangreicher Schaden ungerichtet. In einer Fabrikanlage erzielten Kampsflugzeuge drei schwere Volltreffer. Deutsche Jäger schossen im mittleren Front- abschnitt nach bisherigen Meldungen ohne eigene Verluste 20 Feindflugzeuge in heftigen Luftkämpfen ab. Bet Bekämpfung bolschewistischer Feldflugplätze wurden durch Bordwajfenbs- schutz. Flugzeuge «m Boden zerstört. zzm Lauf des b. Apru kam es >m nördliche» Front- ab schnitt zu schweren Luftkämpfen. Bolschewistische Jagd- flugzcuge, die unsere Kampf- und Sturztampfverbände von ihren Zielen abzudrängen versuchten, wurden von deutschen Jägern gestellt und zu Luftkämpfen über den vordersten Li nie» gezwungen. Die deutschen Jäger schaffen dnbei »ach bis herigen Meldungen 22 Femdslugzeuge ab. Sowjet-Panzer bereits beim Ausladen zerstört Im mittleren Frontabschnitt griffen am Sonntag deutsche Sturzkampsslugzeuge einen Bahnhof im rückwärtigen Feindgebiet an. Hier waren die Bolschewisten gerade dabei, von Güterwagen Panzer abzuladen. Durch Bombentresser wurde einer der Güterzüge vollkommen zerstört, währertd die im Bahnhofsgelände aufgestellten Panzer schwer beschädigt wurden. Noch ehe sie überhaupt zum Einsatz gelangten, fl»l ein großer Teil der Panzer den deutschen Stukabomben zum Opier. Sowjetangrisse an der Donezfront blutig zusammengcbroche» Am 5. April scheiterten an der Donezfront örtliche feindliche Angriffe, die durch starkes Artilleriefeuer vorbereitet worde« waren. Unter wirkungsvoller Unterstützung deutscher Sturz kampfflugzeuge wurde ein von zehn bolschewistischen Panze» kampswagcn geführter Angriff zerschlagen. Bei der Abwehr eines feindlichen Jnfanterieangriffes verlor der Gegner 126 Tote. Gegen die deutschen Stellungen ostwärts von Charkow wurde ein von drei bolschewistischen Regimentern geführter Angriff ebenfalls unter erfolgreicher Mitwirkung von Sturzkampf- und Schlachtfliegern abgeschlagen. Dem Feind wurde« hohe blutige Verluste zugefügt. Wasserwerk an der englischen Südküste angegriffen Am Sonntagmorgen stießen leichte deutsch« Kampjflug- »euge zur englischen Südküste vor. In überraschenden Tief angriffen wurde ostwärts von Brighton ein größeres Wasser werk mit Bomben belegt. Treffer in Wirtschaftsgebäuden sowie in den Pumpanlagen konnten beobachtet werden. Nach den Detonationen der Bomben entstanden unter starker Rauchent wicklung größere Brände. Wirkungsvolle Tiefangriffe kn der Marmarica Leichte deutsche Kampfflugzeuge belegten an der nordafri kanischen Front einen britischen Flugplatz in der Marmarica in überraschenden Tiefangriffen mit Sprengbomben. Hierb^ wurden abgestellle einmotorige Flugzeuge durch Splitterwir kung und Vordwasfenbeschuß beschädigt. In Lustkämpfen schos- scn deutsche Jäger über der Wüste einen britischen Jäger vom Muster Tomahawk ab. 42 britische Ueberfälle auf französische Fischer ' Die Agentur Osi veröffentlicht eine amtlich« Verlautba rung über die letzten englischen Angriffe auf französisch« Fisch dampfer und Fischkutter an der bretanischen Küste. So wurde« am 28. März vier Fischkutter, die in Küstengewässern auf Fischfang ausgesahren waren, von den Briten angegriffen. Ein Fischkutter muß als verloren gelten. Auf einem anderen gab es einen Toten und zwei Verletzte. Seit einem Jahr, wurden insgesamt 42 französisch« Fischereifahrzeuge von englischen Kriegsschiffen und Flugzeugen angegriffen oder versenkt. Nichts könne ein derart barbarisches Vorgehen rechtfertigen, wodurch zahlreiche französische Fischer- und Arb.'itcrfamilien ohne die zeringste militärische Notwendigkeit in Trauer versetzt wurden. L Australien vor seinem letzten Kampf Das britische Weltreich wankt immer heftiger Unser« japanischen Verbündeten L«reit«u dem Feind am I !en. Schon setzt sind die Japaner in der Lage, von Awad aus, Dem südasiatisch-indischen Kriegsschauplatz Niederlage auf Nt«- Las nur eine Flugstunde von Kalkutta, der größten Stadt ^n» Verlag«. Groß« Teil« Burmas find in japanisch« Hand gefall j dem wirtschaftlichen Mittelpunkt Indiens emserm ist. die se«- verbindungen im Indischen Ozean und im Golf von Benga len Wirksam zu kontrollieren nnd zu stören. Ceylon liegt, wie der Großangriff der japanischen Marinelustwafse auf kolombo und Trinkomasi bewies, schon im unmittelbaren Kampfbereich. Di« Truppe» des Tenno rücken auf vas wich tig« burmesische Oelgebwt und die altburmesische Hauptstadt Mandalay vor. Auf der ganzen Linie sind die Brite« u»d di« geschlagenen Hilssvölker Tschiang- kaischeks auf dem Rückzug. Burmesische Freiheitskämpse zerstörten die einzige nach Mandaly führende Bahnlinie, die sür d«n britischen Nachschub besonders wichtig ist. Schon beginnt den Brite« in Nordburma das Oel auszugehe». Ihr« Kampfflieger und Panzer können Wege» Treibstoffmangels nur noch in geringem Maß in di« Kümpfe etngreifen. Australien bereitet sich mit fieberhafter Eile auf seinen letzten Kampf vor. De» Japanern ist es, unterstützt durch die siegreiche Flotte und Kampfflieger, gelungen, aus der Austra lien vorgelagerten Insel Neuguinea eine Anzahl fester Stütz punkte zu gewinnen, vo» denen aus sie die nordaustralischcn Flugplätze, in erster Linie Port Darwin, wirksam angreije» -u können. Die japanlltken Erfolge gegen Tschnngling In einer ausführlichen Zusammenfassung der japanischen militärischen Operationen in China seit Beginn des Krieges um ein größeres Ostafien bis Ende März gibt das Haupt quartier in Tokio bekannt, daß die zapanischen Streitkräfte in 34 Gefechten insgesamt 76000 Monn Tschungking- truppen getötet oder gefangen genommen haben. Hier- unter befinden sich 38313 Getötete und 18 353 Gefangene. I» dem Kommunique wird gesagt, daß die japanischen Verluste sich auf nur 2536 Tote und 8382 Verwundete beliefen. Die von den Japanern gemachte Beute umfaßte: fünj Flugzeuge, 17 Panzer, 1470 Lastkraftwagen, 309 Eisenbahn wagen, zwei Torpedoboot«, 201 Geschütze verschiedener Kali ber, 1353 Maschinengewehre und l2 443 Gewehre. Ferner schoss sen die japanischen Sireitlräfte 30 Flugzeuge ab und versenkte« »der zerstörte« vier Kanonenboot« und 13 Handelsschiffe. Wie aus Canberr« berichtet wird, hat der australisch« Armecminister Forde angeordnet, daß die Donnerstag-Insel» und alle übrigen Inseln i« d«r Torr es st ratze, die dies« Insel im Umkreis von hundert Meilen umgeben, unter mili tärische Kontrolle gestellt werden. Die Torresstraße ist die zwischen Australien und Neuguinea liegende durchschnittlich 17» Kilometer breite Meerenge, die wegen ihrer Korallenriffe von der Schiffahrt sehr gefürchtet wird. Mterlreuz für hervorragende Waffenlaten Der Führer verlieh aus Vorschlag des Oberbefehls habers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberleutnant Kiel, Flugzeug führer in einem Zerktöreraesckwader. Englands Kriegsminister versucht sich mtevessant zu machen DNB. Bcrlin' 6. April. Englands derzeitiger Kriegsmi» ntstcr der in weiten Kr«isen unbekannte Sir James Grigg, ver sucht^ sich interessant zn machen. In einer Unterredung in Car diff plauderte er am Sonntag von der „zweiten Formt". Mehr als das Wort hat er allerdings kaum gesagt, denn kaum war es ausaZ rcchen. dr erklärte er, daß er Einzelheiten nicht verraten könne da er sonst „dem Feind alles mitteilen" würde. Er er klärte sich nur noch „für die größtmögliche Kundgebung -es Offensivgeistes" nnd stellte fest, daß „der Krieg nur durch eine» Sieg gewonnen werden" könne Alle englischen Soldaten, so be hauptete der Kriegsminister, „sehnen sich nach dem Tag d«v Schlacht " Das scheint sich in England noch nicht herumgespro- eben zu haben, sonst hätte James Grigg nicht so laut über di« Kritik an den englischen Truppen und ihren Vorgesetzten zu schimpf m brauchen, wie er es im weiteren Verlauf seiner Unter redung tut. Wahrscheinlich hat man auch in der englischen Oeffentsich- keit den Eindruck, daß die „siegreichen" Rückzüge der britischen Truppen auf allen Kriegsschauplätzen der Welt nicht gerade ein Ausdruck für die Sehnsucht nach der Schlacht ist. JanreH Grigg dürfte also in den Wind gesprochen haben. Im übrigen kann er ohne Sorg« sein, Deutschland ist garnicht so neu gierig darauf, seine etwaigen Pläne zu erfahren, wi« er meint. Bi«l neugieriger sind Englands Busenfreunde, die Bolschewist«», dl« jedes Wort von der „zweiten Front" in ihrer Verzweiflung über den verlorenen Winterfeldzug wieder in di« Debatte gworfen haben, nachdem Englands größt« Politiker und Strategen be reits nachgewiefen hatten, daß jeder ernsthafte Gedanke danan. vom englischen Standpunkt Unsinn sei. r