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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larlrselb, hundrhübel, ^NUvUtUN Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, LV-L SchSnheiderhammer, Sosa, AntrrBtzensra«, wildenthal usw. Tet-Zör.. »»t»5latt. Nedakteur, Drucker und Lerleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ' «3. Jahrgang. ----- ^-2SS Freitag, dea 8. Dezember Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfg., für auswärtige 15 Psg. Im Reklameteil die Zeile 80 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeil, 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bis spätestens vormittag« 10 Uhr, für größere TagS vorher. Ierusprechrr Ar. 11V. ISIS Strickarbeiten betr. Die am Montag dieser Woche ausgegebenen Strickarbeiten sind umgehend fertig zustellen und Sonnabend, den 9. d. M., Vorm, von 9—11 und nachm. von L—5 Uhr abzuliefern. Eibenstock, den 6. Dezember 1916. Der Staükrat. Holzversteigerung. Wildenthalcr Staatssorstrcvier. Gasthaus „Zum Muldental" in Aue, Donnerstag, den 14. Dezember 1916, Vorm. '/,9 Uhr r 3411 w. Klötze 7—15 cm stark, 2723 w. Klötze 16—22 cm stark, 2345 w. Ktötz- 23 u. m. cm stark, 39,» rm w. Rntzknüppel, 276,» rm w. versch. Brennhölzer in Abt. 36, 56 (Kabischläge) und 5 (Durchforstung). Kgl. Forstrevierverwaltung Wildenthal. Kgl. Forstrentamt Eibenstock. Bukarest genommen! Ploesti ebenfalls in «nsrer Hand. Salutschüsse durchdröhnen die deutschen Lande, feierliche Glockenschläge und lochende Kähnen ver künden großes Ereignis: Bukarest, die stolze Haupt- start Rumäniens, befindet sich in unserer Hand! Wie derum ist es unserer Strategie beschieden gewesen, einen gewaltigen strategischen wie auch außerordent lich hohen moralischen Erfolg über unsere zahlrei chen Feinde zu erringen. Die frohe Sirgeskünde, die wir bereits gestern in den Abendstunde»: durch Sonder Ausgabe bekannt geben konnten, übermittelte uns der Draht in folgendem Wortlaut: (Amtlich.) Mertin, 6. Dezember. Mu- Karell ist genommen. Se. Majestät der Kaiser Haven Allerhöchst aus diesem Antasse in Mreußen und Klsaß-Lothringen am 6. Dezem ber Satutschießen, Ataggen und Kirchengetäut angeordnet. (W. H. M.) In schneller Aufeinanderfolge liefen darin zu dieser dankbar und begeistert aufgenommenen Freu denbotschaft noch die folgenden Depeschen ein: (Amtlich.) Berltn, 6. Dezember, abends. Bukarest und Ploesti find genommen. (W. T. B.) (Amtlich.) Berlin, 6. Dezember. Sein: Majestät der Kaiser hat an Ihre Majestät dir Kaiserin folgendes Telegramm gerichtet: An Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, Berlin. Bukarest ist genommen. Welch herrlicher, durch Gottes Gnade erreichter Erfolg auf der Bahn zu vollem Siege! In raschen Schlä gen haben unsere unvergleichlichen Truppen Seite an Seite mit unseren tapferen Verbündeten den Feind geschlagen, wo er sich stellte. Bewährt» Führung wies ihnen den Weg. Gott helfe weiter! Wilhelm. „Welch herrlicher, durch Gottes Gnade erreichter Erfolg aus der Bahn zu vollem Siegel Mit diesen demutsvollen und siegesfrohen Worten zugleich, die an des alten Kaiser Wilhelms Worte „Welch ein? Wendung durch Gottes Führung" nach der Kapi tulation der Festung Sedan im Jahr 1870 erinnern, übermittelte unser Kaiser der Kaiserin feine Emp findungen über diesen weittragenden Erfolg auf dem Balkankriegsschauplatze. Es hieße ja wohl zu weit gehen, wenn man den Fall von Bukarest als eine Entscheidung in diesem mörderischen Völkerringeu bezeichnen wollte, ein weiterer und wichtiger Fort schritt auf dec Bahn zum endgültigen Stege ist er aber aus jeden Fall, und deshalb soll unsere Freude über dies Ereignis von dem stolzen Gefühl durch drungen fein, daß unsere gerechte Sache nie und nimmer untergehen kann, daß die Zukunft uns und unseren wackeren Verbündeten gehört! Wohl hatte man nach den frohen Kunden, die uns der Draht in den letzten Tagen fortgesetzt vcn den walachischen Kriegsschauplätzen brachte, mit dem Falle der Festung Bukarest in absehbarer Zeitaerechnet. Daß das frohe Ereignis aber so rasch zur Tatsache wer den würde, hatte wohl doch niemand zu hoffen g„ wagt, zumal die Meldungen der vorangepangenen Tage immerhin damit rechnen hießen, daß Buka rest nicht ganz ohne jegliche Verteidigung preisgr- geben würde. Die ungünstigen Verhältnisse für un sere Feinde in der rumänischen Tiefebene müisen deshalb doch wohl noch stärker gewesen sein, als sie sich von hier aus beurteilen ließen. Das aber bedeutet für uns einen weiteren günstigen Ausblick für die zukünftigen Ereignisse im Staate der Wa lachen, wenn auch nicht verkannt werden soll, daß sich unsere Feinde hier so bald wie irgend möglich zu neuem energischen Widerstande stellen werden. W:e wertvoll der Besitz der rumänischen Hauptstadt in strategischer und wirtschaftlicher Hinsicht für uns ist, läßt sich in kurzen Worten und im Rahmen dieser Betrachtungen nicht erschöpfen. Moraliich ist dir Einnahme dieser berühmten und alten Festung aber höher einzuschätzen als der Kall Belgrads und selbst Antwerpens. Auf Rumäniens Eingreifen hat ten ja die Vierverbandsmächte ihr? stärkste und größte Endhoffnung gesetzt. Rumänien sollte ja mit seiner Armee den Zentralmächten den Gnaden stoß geben, den eingebildeten Sieg der Entente zum vollendeten Endsieg stempeln. Und nun ist Rumä niens Heer bis zur guten Hälfte vernichtet und Ru mäniens Hauptstadt in den Händen derer, die von dort aus vernichtet werden sollten. Wahrlich, eine schrecklichere Wandlung konnte der Lauf der Ge schichte für unsere Feinde gar nicht nehmen. Ten besten Beweis dafür, wie wertvoll der Besitz Bu karests für uns ist, werden uns aber wohl unser: Fn'uo? selbst liefern; denn je mehr sie di» Bedeutung der Einnahme der Festung Bukarest herabzuwiirdi- gen versuchen, je mehr erfahren wir, wie schmerz- toll der Verlust dem Feinde geworden ist. Tic Anlagen der Festung Bukarest sind bekannt lich in den Jahren 1883 bis 1895 nach Plänen des belgischen Generals Brialmont ausgebaut worden. Tie Festung besteht aus 18 Forts und 18 Panzer- battericn als Zwischenwerke. Ter Festungsring um faßt 71 Kilometer und ist durchschnittlich 12 Kilo meter vom Zentrum der Stadt entfernt. Die Forts haben trockene Gräben, inner? und äußere Graben- wano sind nich^aemauert, sondern haben nur eine Erdböschung. Dre Artillerie der Forts besteht durchweg aus 2 Haubitzen von 21 Centimeter Ka liber, 2—4 Kanonen in Panzertürmen von 15 Cen- timcter, und außerdem noch 5,7 Centimeter-Kano nen zur Bestreichung der Gräben. Di? Zwischen- Werke haben flache Dreiecksgestalt und weisen an Artillerie zwei 21 Centimeter - Haubitzen un> eine 15 Ccntimeter-Kanone auf, zum Teil haben s»e au ßcrdem 5,7 Centimeter-Schnellfeuergeschütze in ver- senlbarcn Türmen. Es ist möglich, daß andere Ge schütze, über die die Festung verfügte, bei der Mo bilmachung zur Bildung der schweren Artillerie drs Feldheeres aus der Festung herausgezogen worden sind. Zum Ausbau der Festung sind nach Zeitungs- meldungen 60000 Zivilarbeiter seit Beginn des Krie ges herangezogen worden. * ' * * Unser gestriger Heeresbericht, der uns in seinen einzelnen Ausführungen bereits aus das kom mende große Ereignis vorbereitete, meld te auch Meder von einer größeren Anzahl Gefangener, die auf den rumänischen Gefilden in unsere Hand ge fallen. Dabei ist uns aber gestern von unserem Telegraphen-Bureau die Zahl der am 5. Dezember gemachten Gefangenen nicht einmal richtig angege ben worden. Es sind nämlich an diesem Tage nicht 400, sondern 4400 Gefangene von unseren Truppen gemacht worden. — Der neueste österrsichisch'ungarischc Gcneralstabsbericht hat folgenden Wortlaut: Wien, 6. Dezember. Amtlich wird verlaut bart: . Oestlicher Kriegsschauplatz. Hecresfront des Generalfelbmar- schalls von Mackensen. Dir Donau-Armee hat westlich der Argesulmündung russische Angriffe abgeschlagen und südwestlich von Bukarest die Ortschaften am rechten Klußufer gesäubert Die siegreich vordringenden österreichisch-ungarischen und deutschen Kräfte des Generals von Falken- yayn nähern sich der von Bukarest über Ploesti nach Campena führenden Bahn. Oester: eichlich- ungarische Truppen haben, in nördlicher Richtung verstoßend, den Feind bei Sinaia geworfen und besetzten den Ort. Die Kampfgruppe des Obersten von Szivo erreichte, die in der West Walache» ab geschnittenen rumänischen Truppen vor sich her treibend, den unteren Alt. Hie: kam es zu neuen Gefechten, bei denen wir 26 Offiziere, 1600 Mann, 4 Geschütze und 3 Maschinengewehr: einbracht?». Heeresfront des Gen er.al »»bersten Erzherzog Joseph. Im Bazlatal und nordwestlich von Soos Mezd wurden den Ru mänen wichtige Stützpunkte entrissen, wobei sie 150 Mann, 2 Maschinengewehre und verschiedenes Kriegsgerät eiubußten. Nordwestlich von Sulta drückte uns ein starker russischer Angriff in die einen Kilometer westlich angelegte zweite L nie zurück. Im Ludowa-Gebiet und nordwest lich des Tartarenpasses scheiterten alle russischen Angriffe. Am 3. d. M. bewarf ein l. und k. Flugzeuggeschwader das Barackenlager Cruugl mit Bomben. Es erzielte, ohne selbst Schaden zu lei den mehrere Treffer. Heeresfront des Generalfeld mar- schalls Prinz Leopold von Bayern. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer u. Südöstlicher Kriegs schauplatz. Nichts von Belang. Ter Stellvertreter des Chefs des Gener rlstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnrnt Ereignisse zur See. In der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember hat eines unserer Secflugzcuggeschwader tue mili tärischen Objekte von Monfalcone mit schweren Bomben erfolgreich belegt. Trotz heftigen Abwehr feuers sind alle Seeflugzeuge unversehrt zurück gekehrt. Flotte nko mm and o. Von bulgarischer Seite wird zu den Kampf handlungen auf dem Balkan berichtet: Sofia, 5. Dezember. Makedonische Front: In der Gegend von Bitolra Gefecht? zwischen Patrouillen. Im Ezernabogen Ruhe. Oestlich von der Czerner lebhaftes Artillerreseuer In: Moglcnizatal schwache feindliche Angriffe bei Bahovo und Nonte; sie scheiterten. Zu beiden Seiten des Wardar schwaches Artilleriefeuer. Am Fuße der Belasiza Planina Ruhe. An der Struma Gefechte zwischen Patrouillen und schwach? Artil- leeictätitzkeit. Rumänische Front: In der Walachei haben die verbündet?» Truppen oi: ru mänischen Truppen am Argeful geschlagen. Längs der Donau und bei Tutrakan Infante: »e- und Majchinengewehrfeuer. Bei Cernavoda Artillerie- feuer. In der Dobrudscha Artillerieseuer mit Un-