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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bqugtprki« vierteljShrlich Mk. 1.80 einschlteßl. d«O »Illustrierten UnterhaltungSblaUS- in der Geschäftsstelle, bet unseren Voten sowie bei allen Reichtpostanstalten. Erscheint täglich abend« mit Aufnahme der Vonn- und Feiertage für den solgenden Lag. Eibenstock, Larlrseld, hnnbrhübel, Neuheide,GberMtzengran,Zchönheide, Schönheiderhammer, Losa, Unterstützengrün, wildenthal usw. Berandvorll. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Anzeigenpreis: die tleinspaltige Zeile 12 Pfg., für auswärtige 15 Pfg. Im Reklameteil di« Zelle 80 Pfg. Im amtlichen Teile dir gespaltene Zelle 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bis spätestens vormittag» 10 Uhr, für größere Tag» vorher. Aentsprecher Nr. 11V. ^5224 6». Jahrgang. — Dienstag, den 26. September 1S16. Bekanntmachung über Kaffee. Nachstehende Bekanntmachung des Kriegsausschusses für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, den 22. September 1916. 357 II 8 VI Ministerium des Innern. Der KriegsauSschutz für Kaffee, Tee and deren Ersatzmittel, G. m. b. H., Berlin, macht zufolge einer Verfügung des Kriegsernährungsamts bekannt, daß ge mahlene Mischungen von geröstetem Kaffee mit Kaffee-Ersatzmitteln nur in 3 Sorten an den Verbraucher abgegeben werden dürfen, und zwar mit 50 Kaffee zu einem Preis von höchstens 2,20 M. für das Pfund, mit 25 ", Kaffee zu einem Preis von höchstens 1,40 M. für das Pfund, mit 10 Kaffee zu einem Preis von höchstens 0,92 M. für das Pfund. Andere Mischungsverhältnisse sind für gemahlene Mischungen von Kaffee und Er ¬ satzmitteln nicht zulässig, soweit sie erst nach dem 25. September 1916 in den Handel gebracht werden. Wer Mischungen von Kaffee mit Kaffee-Ersatzmitteln verkauft, ist ver pflichtet, auf der Umhüllung (Verpackung) anzugeben, wieviel Prozent reiner Bohnen kaffee in der Mischung enthalten ist. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, daß sämtlichen Fabrikanten, welchen Rohstoffe zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmitteln freigegeben oder geliefert werden, die vertragliche Verpflichtung auferlegt ist, Kaffee-Ersatzmittel-Mischungen ohne Kaffee nicht über 60 Pfg. für das Pfund für den Verbraucher in den Handel zu bringen. Ausge nommen sind nur Feigenkaffee und Kaffee-Essenz (Zuckerpräparat), deren Preiskontrolle den Preisprüsungsstellen unterliegt. Verordnung über die Sammlung von Hichetn und Roßkastanien. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich allgemein an der Sammlung von Eicheln und Roßkastanien zu beteiligen und die Früchte an die von den Verwaltungsbehörden bekanntgegebenen Sammelstellen freiwillig abzuliefern. Die Eicheln und Roßkastanien werden zur Oel- und Futtermittelgewinnung im allgemeinen Interesse verwertet. Die von den Gemeinden und von den Amtshauptmannschaften und Stadträten der Städte mit revidierter Städteordnung nach der Verordnung vom 14. Juli 1916 — Sächsische Staatszeitung Nr. 164 — für die Sammlung der Steinobstkerne errich teten Sammel- und Hauptsammelstellen find von den zuständigen Verwaltungs behörden mit der Sammlung von Eicheln und Roßkastanien zu beauftragen. In den Schulen werden durch die Kinder Roßkastanien und Eicheln gesammelt werden. Die gesammelten Mengen können von den Schulleitern an die nächstgelegene Sammel- oder Hauptsammelstelle unmittelbar abgeliefert werden. Soweit hierfür ein örtliches Bedürfnis besteht, werden die Gemeindebehörden an gewiesen, die von den Schulen oder sonstigen Sammlern oder Sammelstellen zusammen- aetragenen Mengen entgegenzunehmen, zu größere« Posten zu vereinigen und an die Hauptsammelstellen abzuliefern. Die Ablieferung selbst hat tunlichst kostenlos zu ge schehen ; wenn erhebliche Transporttosten unvermeidlich sind, ist dies unter Beigabe von Belegen schriftlich bei der Sammelstelle, an die die Kerne abgeliefert worden sind, an zuzeigen. Ueber den Ersatz solcher Kosten bleibt Entschließung vorbehalten. Kastanien und Eicheln sind allenthalben gesondert zu sammeln. Von den Sammelstellen werden die gesammelten Mengen gegen Bezahlung durch bestimmte Firmen abgenommen werden, deren Name noch mitgeteilt wird. Dresden, den 23. September 1916. 1508b II 8 II Ministerium des Innern. ^05 Die in der Abteilung für Lebensmittelversorgung beschäftigten amtshaupt mannschaftlichen Beamten sind derart überlastet, daß der mündliche Verkehr mit dem Publikum in dieser Abteilung aus die Stunde von 11 bis 1 2 Uhr vormittags eingeschränkt werden muß. Weiter wird ersucht, während der Dauer des Krieges nur in besonders dring lichen Fällen die Königliche Amtshauptmannschaft telephonisch anzurufen, im übrigen aber den schriftlichen Verkehr zu bevorzugen, der sich auch zur Verhütung von Mißver ständnissen empfiehlt. Die Ortsbehörden werden ersucht, die Ortsbewohner hierauf besonders aufmerk sam zu machen. Schwarzenberg, am 22. September 1916. Die Königliche Amtshauptmannschast. In der Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs mit Speisekartoffeln im Gebiete des Bezirksverbandes Schwarzenberg vom 20. September 1916 sind in der Ueberschrift und im Eingangssatze die Worte und Zahlen: „vom 1. Oktober 1916" zu streichen. Schwarzenberg, am 23. September 1916. Der Bezirlsverband der Kgl. Amtshauptmannschast Schwarzenberg. Dr. Wimmer. Städtischer Kartoffelverkauf Dienstag, den 26. d. M. im städt. Magazingrundstücke und auf dem ob. Bahnhofe. Kartenausgabe vormittags in „Stadt Leipzig". Drei Zentner fünfzehn Pfund Kartoffeln statt 2,10 Ztr. können nach neuerer Bestimmung zur Einlagerung auf den Kopf der Bevölkerung zugeteilt werden. Wer seine Voranmeldung darnach erhöhen will, hat dies Dienstag, den 26. d. M. Vorm, in der städt. Lebensmittelabteilung zu erklären Aus weisheft dabei vorzulegen! Winterkartoffeln werden nur gegen Vorausbezahlung geliefert, soweit nicht unterstützungsberechtigte Kriegerangehörige Gestundung erhallen. Stadtrat Kiöenstock, den 25. September 1916. Dom Wettkrieg. Die Sommeschlacht wieder in vollem Gange. Neuer Luftangriff aus England. Nach kurzer Pause sind die Kämpfe .in der Somme mit erneuter und verstärkter Listigkeit ent brannt: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 24. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz R «sprecht. Die Dauerschl acht an der Som ine ist wie der in vollem Gange. Der Artilleriekampf ist zwischen der Ancre und der Somme von sei len erreichter Heftigkeit. Nächtliche feindliche Vor stöße bei Courcelette, Rancourt und Bouchaves- nes sind mißlungen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz. Im Maasgebiet nahm die Feuertätigkeit links des Flusses und in einzelnen Abschnitten rechts desselben zu. Auf der ganzen Front rege Ftiegertä- ti gleit mit zahlreichen für uns günstigen Luftkämpfen in unseren und jenseits der fÄnd- . lichcn Linien. Wir haben 24 Flugzeuge abge- stossen, davon 20 an der Somme. Oberleut nant Bud decke, die Leutnants Wintgens und Höhndorf zeichneten sich besonders aus. Unser Vertust beträgt 6 Flugzeuge. — Am 22. September spät abends wurde durch Bombenabwurf auf , Mannheim eine Person getötet und einiger Sachschaden angertchtet. Bei mehrfachen feindli chen Fliegerangriffen aus das rückwärtige Ge lände unserer Front wurden u. a. in Lille sechs Bürger getötet und 12 Häuser beschädigt. -- Eines unserer Luftschiffe hat in der Nacht zum 22. September englische Militäranlageu bei Boulogne angegriffen. Oestlichec Kriegsschauplatz. Front des Generalfeld mar- schalls Prinz Leopold von Bayern. Mil Parken-Massen griffen die Russen fünfmal zwi schen Sereth und Strypa nördlich von Sbo- row erneut an. Bei Manajow drang der Gegner ein, er wurde in Gegenangriffen wieder gewor fen und ließ über 700 Gefangene und 7 Maschi nengewehre in unserer Hand. Weiter südlich bra chen alle Angriffe mit schweren Vers li sten vor unserer Linie zusammen. Front des Generals der Ka vallerie Erzherzog Karl. In den Kar pathen gewannen wir zwischen der Ludowa und Baba Ludowa, sowie am Osthang der Cimbrvs- lawa in früheren Gefechten eingebüßte Teile un serer Stellung im Angriff zurück. Nordöstlich von Kirlibaba find hartnäckige Kämpfe im Gange. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Am Vulkan-Paß und westlich davon wurden mehrere rumänische Angriffe abge- schlagen. Balkankriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Der erste Generalquartiermeister-. (W. T. B.) Ludendorff. Das auf dem Wege nach Deutschland begriffene 4. griechische Armeekorps wünscht die griechische Re gierung zurück: Berlin, 23. September. Der griechische Ge sandte hat in mündlicher vertrauensvoller Ausspra che mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes za erkennen gegeben, daß es feiner Negierung lieb wäre, wenn die nach Deutschland üb er ge führten Truppen bald nach der Schweiz geleitet würden, um von dort auf einem «och zu vereinbarenden Weg? nach Griechenland befördert zu werden. Im Einvernehmen mit der Obersten Hee resleitung hat der Staatssekretär dem Gesandten erwidert, daß Deutschland die griechischen Truppen in loyaler Beobachtung der mit ihrem Befehlshaber getroffenen Vereinbarungen lediglich als Gäste br trachte und daher grundsätzlich gern bereit sei, dem Wunsche der griechischen Regierung entgeg.mzukom- men. Wir müßten jedoch tatsächliche und wirksame Sicherheiten dafür erhalten, daß die in den deutsch?« Schutz aufgenommenen Truppen von der Entente nicht unterwegs ihrem Vaterlande entzogen oder für ihre neutralitätstreue Gesinnung und Betätigung gestraft würden. Unsere Zeppeline haben in der Nacht zum Sonntag England abermals einen eindrucksvollen Besuch abgestattet, wobei leider zwei der Luftschiff? den feindlichen Gegenmaßnahmen zum Opfer fielen: (Amtlich.) Berlin, 24. September. Inder Nacht zum 24. September haben mehrere Ma rineluftschiffgeschwader London und militärisch wichtige Plätze am Humber und in den mittleren Grafschaften Englands, darunter Not tingham und Sheffield, ausgiebig mit Bomben belegt. Der Erfolg konnte überall in starken Bränden beobachtet werden, die noch lange nach Ablauf sichtbar waren. Die Luft- fchisse wurden auf dem Anmarsch vor Ueberjchrüten der englischen Küste von Bewachungsfahrzeugen und beim Angriff selbst von zahlreichen Abwehr batterien außerordentlich stark mit Brandgeschossen; unter Feuer genommen und haben einige der Bat terien durch gutliegendc Salven zum Schweigen