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Mr den AmtsgMchtMHLM GDMshM NWÄ LeMM Umgebung Mr Eibenstock, LarlsfeM, Wmdshübel. Neuheide, GberstützengM^o Kchsnheide, ^chöNhKiöexhÄMMerpZosa,Unterstützengrün,WAöMHal usm «el.-Kdr.: Amtsblatt. Fbnsprecher Nr. 110. Drucker und Bwirgtr: E «il Hpnu^dotzn, »«rantwortl. Redakteur Ernst Lindemann, beide Eibenstock ..>»..7 ---—— -.— «l Jahrgang. ——... — > Mittwoch, deo 30. Dezembrr LVL-L. » ETjchML täglich abends mit Ausnahme der 8oim- MRb Zetertage für den folgenden Tag. Ki^etaenyrelr: die kleinspaltige Zeile l2 l-krEge. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. ^B^uosp^elnschliestl ß der „Jllustr.Unterhaltungsblattr- und der 8 humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Ex pedition, bet unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Auf Grund von ß 1 der Bekanntmachung de» Reichskanzler» vom 19. Dezember 1914 (Reichr-Gesetzblatt Seite 536, abgedruckt in der Sächsischen StaalSzeitung Nr. 296 und in der Leipziger Zeitung Nr. 297) wird folgende» bestimmt: 8 1- Die Schlachtung von Sauen, die sichtbar trächtig sind, oder von denen auf Grund von Sprungregiftern und ähnlichen Aufzeichnungen anzunehmen ist, daß bei ihnen Trächtig keit vorliegt, ist vom 1. Januar 1915 ab dis auf weitere» verboten. 8 2. Da» Verbot findet keine Anwendung aus au» dem Reich»au»lande eingeführte Sauen und auf solche, die wegen eine» Unglücksfalle», ober well zu befürchten ist, daß sie an einer Krank heit verenden werben, geschlachtet werden müssen. 8 3- Di» tierärztlichen und die nichttierärzlichen Fleischbeschau«!, denen diese Verordnung von den Anstellungsbehörden zur Kenntnisnahme und Nachachlung vorzulegen ist, haben bet der Schlach'vtehbeschau auf Trächtigkeit der Sauen besonder» zu achten und vorkommendenfall» di« Besitzer solcher Tiere auf diese» Schiachlverdot aufmerksam zu machen. 8 4. Auf Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung findet ß 2 der erwähnten Bekannt machung de» Reichskanzler» Anwendung. Dresden, am 23. Dezember 1914. M i n i st e r i u m d e s I n n e r n. durfte es eines sehr großen Raumes, da Gabentische für etwa 960 Personen ausgestellt werden mußten. Die weite Halle war über und über mit Tannengrün geschmückt, so daß nirgends von der Decke und der Wand etwas zu sehen war. Jeder Mann, vom Kaiser bis zum schlichten Landwehrmann, fand seinen Platz an den iit der Längsrichtung aufgestellteil Tischen, sie in kleinen Abständen mit Lichtern geschmückte Bäume trugen. Jeder Offizier und jeder Mann erhielt die gleichen Pfefferkuchen, Aepfel und Nüsse, sowie ein Bild des Kaisers. Die Mannschaften erhielten außer dem Tabaksbeutel und Zigarren. An der Stirnseite des Raumes war ein Altar errichtet, davor eine große Krippe. An den Seiten standen hohe Christi rnnen. Der alte Weihnachtsgesang „O du fröhliche, o du selige" leitete die Feier ein, sobald dec Kaiser die Anwesenden mit dem Gruß „Guten Abend, Kame raden!" begrüßt hatte. Es folgte eine kurze An sprachc des Pfarrers und dann das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht". Nachdem Generaloberst von Plessen dem Kaiser für die Bereitung des schönen Festes gedankt hatte, hielt der Kaiser folgende Ansprache: „Kameraden! In Wehr und Waffen stehen wir hier versammelt, dies heilige Fest zu feiern, das wir sonst im Frieden zu Hause leiern. Unsere Gedanken schweifen zurück zu den Unsrigen daheim, denen wir diese Gaben danken, die wir heute so reich lich aus unseren Tischen sehen. Gott hat es zuge lassen, daß der Feind uns zwang, dies Fest hier zu feiern. Wir sind überfallen worden, und wir wehren uns. Und das gebe Gott, daß aus diesem Friedens fest mit unserm Gott für uns und für unser Land aus schwerem Kampf ein reicher Segen ersteh.. Wir stehen auf feindlichem Boden, dem Feinde, die Spitze unseres Schwertes nnd das Herz unserm Gott zuge- wandt, und wir sprechen es aus, wie es einst der Große Kurfürst getan: In Staub mit allen Feinden Deutschlands!" Der Kaiser ging dann an den Tischen entlang zeichnete viele Offiziere und Mannschaften durch An sprachen aus. Der Weihnachtsbesuch, den uns die Briten am l. Feiertage in der deutschen Bucht abgestattet haben, ist von uns mit größter Promptheit erwidert worden. Gleich am Mittag desselben Tages erschienen über der Themse zwei deutsche Flieger: Amsterdam, 28. Dezember. Aus London mel det Reuters Bureau: Freitag mittag um 12'/.. Uhr wurden die Bewohner von Southend an der Th-msc- Mündung in furchtbaren Schrecken durch sehr heftiges Gewehrfeurr versetzt. Sie glaubten, ein deutsches G- schwader sei in der Themse erschienen nnd beschieße die Stadt. Tausende stürzten an den Strand, wo sich ergab, daß deutsche Flieger Bomben geworfen hatten. Englische Flugzeuge aus Sheerneß »ersuchten, den bei den deutschen Fliegern den Rückflng abzuschneiden, diese entkamen jedoch im Nebel. Ob und wo die Bomben Schaden verursacht haben, wird von Reuter nicht gemeldet. Darnach haben also zwei deutsche Flieger der den Engländern mehr Schrecken hervorgerufen, als eine britische Flotte es bei uns vermochte. Das spricht da für, daß die Nervosität in England ständig im Wachsen begriffen ist. Vom östlichen Kriegschauplatz berichtete uns unsere Oberste Heeresleitung gestern nur, daß un sere Angriffe sich Wetter entwickeln. Das wäre an und für sich Beweis genug dafür, daß wir die Russen noch ständig scharf genug vor der Klinge haben und daß un sere Offensive Fortschritte macht. Privatmeldungen d«' hingegen gestatten uns noch etwas tiefere Einblicke in die Lage. So hat es den sicheren Anschein, als ob dir Hauptmacht der Russen bereits von Warschau abge drängt sei und ein Bukarester Blatt veröffentlicht to Der Festungskieg im Westen. Weihnachten im Großen Hauptquartier. Ein Ersolg der türkischen Flotte. Trotz aller trüben Erfahrungen, die der französi sche Oberbefehlshaber auf der ganzen langen Schützen grabenkette vom Nordseestrand bis nach den Vogesen im Verlaufe der letzten Tage gemacht, läßt er die ohn mächtigen Vorstöße auf die befestigten deutschen Stel lungen fortsetzen. Die Erfolge dieser Vorstöße sind sich natürlich überall und ständig gleich; wo nur ein An griff der Verbündeten unternommen wird setzr es blutige Köpfe. Das direkte Gegenteil ist '»dessen bei eventuellen deutschen Angriffen der Fall, wie nns die Eroberung mehrerer Stützpunkte u. Schützengräben in der letzten Zeit beweist. Mit welchem Mut und wackerer Ausdauer unsere Truppen Vorgehen, davon konnten wir schon vor kurzer Zeit ein Bild geben, als unser Reserve- Jnsanterie-Regiment Nr. 133 einen ruf kurze Zeit ver lassenen Schützengraben wieder einnrhm nnd dafür mit einem besonderen Lobe durch unseren König ausge zeichnet wurde. Heute liegt über diesen Vorfall nun ein genauerer Bericht vor, der die brave Tar recht an schaulich schildert: Frankfurt, 28. Dezember. Der Kriegsbericht erftatter der „Franks. Ztg." meldet seinem Blatte: In den letzten Tagen haben die Franzosen wieder holt, aber stets vergeblich gegen die in der Gegend vor: Reims stehenden Truppen vorgestoßen. Einen bejon ders heftigen Angriff richteten sie am Abend des 22. gegen das sächsische Reserve-Jnsanterie-Reqiment 133, das mit hervorragender Bravour einen dec e^pv!>rer- testen Punkte der deutschen Stellung scsthält. Der fran zösische Angriff wurde durch ein veftiges Artillerie feuer eingeleitet. Es folgte ein mit großem Schneid durchgeführter Jnfanterieangrisf der Franzosen, die bis in die Schützengräben vordrangen. Inzwischen hatte aber der Führer, Hauptmann Goetze, Teile des 2. und 3. Bataillons zum Gegenstöße bereitgestellt. Aus das Signal zum Angriff stürmten die Sachsen mit unwiderstehlichem Anlauf vorwärts Ein wildes Hand gemenge entspann sich, in dessen Verlaus 80 Fran zosen fielen, der Rest der eingedrungenen 170—180 Mann wurde zu Gefangenen gemacht. Der Verlust des Feindes ist sehr schwer, da noch 300 Franzosen vor Erreichen des Grabens fielen. Nach diesem mit glän zender Bravour erzielten Erfolge war die Stimmung dec tapferen Sachsen eine derartig gehobene, daß alles begeistert „Deutschland, Deutschland übe'.- alles" anstimmte. Die Durchführung dieses Kampfes gibt einen deutlichen Beweis dafür, daß trotz andauernden Feuers und Strapazen die Offenslvkraft und die Hal tung der Truppen gar nicht besser sein könnten. Daß unsere Soldaten im Felde Weihnachten nicht spurlos vorüber gehen ließen, davon waren wir alte überzeugt und sicherlich wird in vielen Schützengräben die grüne Tanne notdürftig aufgeputzt zu srnden ge wesen sein, um die sich unsere Helden mit dem Gedenken an die Heimat geschart haben werden. Unser Kaiser aber hat noch eine besondere Weihnachtsfeier veran staltet, zu der Offiziere und Mannschaften geladen wur den und in deren Verlauf unser Kaiser -ine Ansprache hielt, aus der zuversichtlichste Stimmung h'rausklang. Es wird gemeldet: Köln, 28. Dezember. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus dem Großen Hauptquartier vom 25. De zember: Die Weihnachtsfeier im Großen Hauptquartier war ebenso einfach und schlicht wie eindrucksvoll. Der Kaiser wollte das Fest inmitten der Soldaten be gehen, die zum Hauptquartier gehören Dazu be gar eine Meldung seines Petersburger Berichterstat ters, wonach die russische Heeresleitung g willt sei, Warschau kampflos aufzugeben. Der Be richterstatter meldet, daß in militärischen Kreisen Pc tersburgs die Meinung vorwiege, oaß die Räumung der Festung Warschau die Lage der russischen Armee verbessern werde, da in diesem Fall die nicht unbeträcht liche Besatzung zum Frontdienst verwendet werden könnte. Es muß also bereits recht schlecht bestellt fein um das russische Riesenheer, wenn es schon Besatzungs truppen einer wichtigen Festung zur Unterstützung an die Front heranziehen muß. Unter solchen Umständen kann man also dem Ausgang der Kämpf- in Pol'n mit der größten Ruhe entgegensetzen. In den Karpaten dauern die erbitterten Kämpfe der Oesterreicher gegen die Russen in unverminderter Zähigkeit fort und hier wird wohl die Entscheidung rst fallen, wenn in Polen der Hauptschlag erfolgt ist. Der letzte amt liche österreichisch ungarische Bericht lautet: Wien, 28. Dezember. Amtlich wird verlautbart vom 28. Dezember mittags: Nördlich des Duklapasses wichen unsere Truppen dem Angriffe der Russen in Stellungen näher am Karpatenkamme aus. Zwischen Biala und Dunajetz, im Raume nordöstlich Zaklichn, wurden sehr heftige Angriffe des Feindes abgewiescn. Sonst hat sich auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz an unserer Front nichts Wesentliches ereignet. Im Süden (Balkan) herrscht, von einigen Grenz Plänkeleien abgesehen, vollkommene Ruhe. Di- Ser ben sprengten wieder die Semliner Brücke. Der Stellvertreter des Chefs des Generatstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant Eines bedeutenden maritime» Erfolges köm en sieb die Türken erfreuen. Im Schwarzen Meer hat ein türkisches Schiff 17 russischen Schiffen erfolgreich gegenüber gestanden und der feindlichen Flotte schweren Schaden zugcfüpt. Konstantinopel, 27. Dezember. Amtlicher Bericht des Hauptquartiers. Die amtlichen russischen Berichte aus Sebastopol teilen mit, naß die „Hamidie" voc Sebastopol torpediert und schwer beschädig: wor den sei, sodaß sie zwar Konstantinopel noch erreichen konnte, aber für lange Zeit außer Gefecht gesetzt sei Hier ist die Antwort auf diese Lügen: In diesen Tagen fuhr unsere Flotte mit Einschluß der „Hamidie" durch das Schwarze Meer und kehrte unbeschädigt zurück. Eines unserer Kriegsschiffe begegnete am 24. Dezbr. einer russischen Flotte, die aus l7 Einheiten zusam mengesetzt war, nämlich 5 Linienschiffen, 2 Kreuzern, 10 Torpedobooten und drei Minenlegern, d. h. ein türkisches Schiff gegen 17 feindliche. Das türkisch? Schiff griff in der Nacht diese Flotte an nnd beschoß mit Erfolg das Linienschiff „Rostißlav" und versenkt: die beiden Minenleger „Oleg" und „Athos". Zwei russische Offiziere und dreißig russische Se-soldatrn wurden gerettet und zu Gefangenen gemacht. Zur sel ben Zeit beschoß ein anderer Teil unserer Flotte erfolg reich Datum Am Vormittag des 25. Dezember wollten zwei von unseren Schiffen die oben genannte Flotte zum Kampf zwingen, die es jedoch vorzog, nach Sebasto pol zu fliehen. Berlin, 28. Dezember. Die „Vossische Zeitung" meldet: Ueber den gestern gemeldeten türkischen Sieg im Schwarzen Meer wird weiter noch bekannt: Die „Hamidie" hat am 24. Dezember Batum mit Erfolg beschossen. Die „Midilli" begegnete einer russischen Flotte am 24. Dezember in der Nähe von Amakta. Sie beschoß das russische Linienschiff „Rostißlav" mit Erfolg und versenkte die beiden Minenleger „Athos" und „Oleg". Als sich dann am 25. Dezember das tür kische Schiff „Sultan Jawus Selim" nähert', zog