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für -en AmtsgerichtsLezirk Eibenstock NN- -essen Umgebung Eibenstock, Larlsfeld, yundshübet ^"N^vkCSk Nenheide, Gberstützengrün, Schönheide, SchönheiderhKMmer,Sosa,UntersStzengrSn,wlldeNthalusm ErOttnt täglich abends mit Ausnahme der Som-»nd Kiertage für deirsolgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaitige Zelle 12 : ; Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. llel^Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 110. Dmcker und »erleg«, «mit H«»u«doha, »rrantvottl. Redaktnn: «,»st Lindemann, beide «beaftoS. I »>» > —-- — Es, I«hv-««-. - .. ... - L4P. Somtag, dea 25. Oktober LVL4 Der Kriegszustand erfordert «ine gründliche Ueberwachung de« Fremdenverkehr». Die hiesigen Einwohner, insbesondere die Hauswirte und Ztmmervermteter werden de», darauf hingewiesen, daß jeder Zuzug von Fremden innerhalb 24 Stunden im hiesigen ohnermeideamte — RachauS, Zimmer Nr. 11 — anzumelden ist. Uebertrelungen dieser Bestimmungen werden streng bestraft. Schönheide, am 23. Oktober 1914. Der Gemeindevorstand. Der Herbstjahrmarkt iu Eibenstock am 2. und 3. November 1914 fällt au». Gtadtrat Eibenstock, den 9. Oktober 1914. Die au» dem Felde zurückkehrenden und in Privatpstege aufgenommenen Militärper sonen sind nach Anordnung de» Kgl. stellv. Generalkommando» de« XIX. (2. Kgl. Sächs.) Armeekorps und de» Kgl. Ministerium de» Innern innerhalb 24 Gt««he« bei der Ort-« palizeibeh-r-e anzumelden. Zur Anmeldung find die Inhaber der Privatpflegestätten verpflichtet. Die Meldung hat ,m hiesigen Rathau» — Meldeamt, Zimmer Nr. 11 — zu erfolgen und muß di« Angabe über Namen und Truppenteil des Zurückgekehrten enthalten. Diese Verpflichtung haben auch die Eltern oder sonstigen Angehörigen, wenn sie ver wundete oder kranke Angehörige zur Pflege aufnehmen. Die Nichtbeachtung dieser Anordnung wird bestraft. Schönheide, am 23. Oktober 1914. Der Gemeindevorftand. Unsere Erfolge im Westm. Die fleißigen deutschen Kreuzer. Erjolgreiche österreichische Offensive. Wir werden nicht gerade verwöhnt von unserem Großen Hauptquartier; denn fast alle Meldungen, die über die gewaltigen Schlachten im Westen einliefen, 1 waren ziemlich nüchternen Tones bisher u. auf ein Ab warten gestimmt. Die gestern eingelaufene Depesche hatte dahingegen bereits einen etwas eindringenderen Wortlaut. Es wurde in ihr gesagt, daß die Deutschen im Kamps um die Küste Erfolge errungen und bei Lille mehrere Ortschaften in unseren Besitz ge fallen seien. Wir freuen uns über diese Fortschritte der Deutschen, zumal wir wissen, daß in unserem Gro ßen Hauptquartier die Meldungen mit großer Vor sicht abgefaßt werden, um nicht etwa im Volke trüge rische Hoffnungen zu erwecken. So war es immer deutsche Art. Doch das für uns so günstig lautende letzte Telegramm findet jetzt eine vorzügliche Erläute rung durch eine Drahtmeldung, die von einer amt lichen französischen Meldung spricht: Genf, 23. Oktober. Der letzte amtliche fran- zSfische Kriegsbericht, der in später Nachtstunde ausgegeben wurde, bereitet die Oeftentttchkeit all mählich auf schlimme Dinge vor. Er spricht von furchtbaren Kämpfen zwischen der Meeresküste und La Bassve, die deutscherseits mit überlegenen Kräf te» unternommen wurden, schweigt aber über Er folge. Er erwähnt lediglich wichtige Positionen, die von den Verbündeten strotz der wütenden At tacken behauptet wurden. Darnach dürfen wir also erwarten, daß in nicht mehr allzuferner Zeit der Widerstand des Feindes gebrochen sein wird, womit das Weltgericht das Ur teil über Frankreich und Belgien ganz, über England teilweise gesprochen hat. Sonst liegen über die Kämpfe an der Küste noch nachstehende Meldungen vor, aus deren ersteren hervorgeht, daß die Deutschen bereits vor Calais erwartet werden: Genf, 23: Oktober. Ueber Bordeaux wird den hiesigen Blättern gemeldet: Der Festungskommandant von Calais hat den polizeilichen militärischen Behörden angeordnet, der Zivilbevölkerung eine Frist von sechs Tagen zum Verlassen des Festungsgebietes zu stellen. Rotterdam, 23. Oktober. In holländischen Blättern wird berichtet, daß auch in vorletzter Nacht und gestern starker Kanonendonner aus dem Küsten gebiet gehört wurde. Flüchtlinge berichten, daß die Engländer auch das Seebad Westende bombardierten. In Vlissingen klirrten gestern infolge des Kanonen donners die Fensterscheiben. Amsterdam, 23. Oktober. Im „Telegraaf" wird aus Sluis gemeldet: In Rousselaere stehen viele Häuser in Brand. Zahlreiche Bürger sind nach Frank reich oder Holland geflüchtet. In der Umgegend wütet der Kampf noch. Die Deutschen bombardieren von Mariakerke bei Ostende die Stadt Nieuport. Die Ver bündeten erwidern das Feuer von der Landseite aus. Auch die 11 englischen Kriegsschiffe beschießen die deutsche Stellung. Vom Deiche von Ostende kann man das Bombardement sehen. Sieben Dörfer längs der Küste sind verwüstet. Das Terminius-Hotel in Ostende ist voll von deutschen Verwundeten. Mit einer erstaunlichen Bravour arbeitet un sere Flotte. Wieviel Kopfschmerzen unsere Kreu zer, Untersee- und Torpedoboote unseren Feinden schon bereitet haben, hat des öfteren berichtet werden müs sen. Aber heute liegen wieder eine Reihe Drahtnach richten vor, die beweisen, wie fleißig unsere blauen Jungen bei der Arbeit sind. Zunächst mag hier ein reicher Beutezug erwähnt werden, den der deutsche Kreuzer „Karlsruhe" gemacht hat: Land»», 23. Ottoder. Da-Reutersche B»- rea« meldet aus La- Palma-: Dev deutsche Damp fer „Crefeld" ist i» Teneriffa etngelanfe« mtt de« Mannschaften von 13 britischen Dampfern an Bord, welche der dentfche Krenzer "Karl-rnhe" t« der Atlantic versenkt hat. Der Gefamtinhalt der ver- fenkte« Dampfer delänft fich anf 60000 Tonne«. Alsdann kämen wir zu unserem Kreuzer „Emden", dem schon lange von feindlicher Seite der Garaus gemacht werden sollte, dessen man aber bis jetzt erfreu licher Weise nicht habhaft werden konnte: London, 23. Oktober. Die Tätigkeit der „Em den" erweckt, obwohl sie äußerst ärgerlich ist, bei dem englischen Volke eine gewisse Bewunderung, iusbeson dere da der Kommandant, dessen Tapferkeit und Uner schrockenheit unbezweifelbar ist, bei jeder Gelegenheit Menschlichkeit und Ritterlichkeit bewiesen hat. Jedoch herrscht in der ganzen britischen Marine allgemein das Gefühl, daß die Zeit nahe ist, wirksame Maßnahmen für die Wegnahme des Schiffes zu treffen. London, 23. Oktober. Die „Times" schreiben: Der kecke deutsche kleine Kreuzer „Emden" habe dies mal in der Arabischen See gute Beute gemacht, deren Wert der in der Bucht von Bengalen gemachten noch übertreffe. Unter den diesmal versenkten fünf Schis fen sei ein ganz neues der British Eastindia Company ein großes, mit Kautschuk und Zinn beladenes und ein wertvolles Baggerschiff gewesen. Auch rin Kohlen- schisf sei beschlagnahmt worden. Man müsse jetzt die Admiralität fragen, wann sie der lecken Laufbahn des Kreuzers ein Ende machen wolle, sie koste England über 2 Millionen Pfund, nahezu den Prciseines Dreadnoughts. Die Bersicherungsrate sei ge stiegen, und der indische Postdicnst könne even tuet! unterbrochen werden. Die Unzufrie denheit mit den Maßnahmen der Admirali tät wachse, weil die Admiralität den Anforderungen auf der hohen See nicht die genügende Aufmerksamkeit schenke. Es errege auch Mißstimmung, daß noch so viele deutsche Kreuzer ungestört die Meere durchfahren und daß das m it so viel Reklame geschaffene Minenfeld die feindlichen Unterseeboote von Ost ende nicht einmal fernhalten konnte. Die Admirali tät müßte sich ausschließlicher auf ihre eigentlichen Auf gaben konzentrieren. Im Anschluß hieran mögen auch sic weiteren maritimen Operationen Platz finden, die im fernsten Osten von unseren Seesoldaten ruhmreich auszeführt wurden: Rotterdam, 23. Oktober. Aus Schanghai wird gemeldet: Sicherem Vernehmen nach ist der japanische Kreuzer „Takatschio" vor Tsingtau nicht auf eine Mine gelaufen, sondern durch einen Angriff des Torpedobootes .,8 00" vernichtet worden. Das Torpedoboot wurde nach dem Angriff 60 Seemeilen südlich von Tsing tau auf Strand gesetzt und gesprengt. Die Mann schäft ist gerettet. Berlin, 23. Oktober. Die „Liberale Korrespon denz" meldet aus St. Louis: Die üb elzu gerich teten englischen Kriegsschiffe, die schon bald nach Ausbruch des Krieges im Hafen von Hongkong einliefen, sollen die britischen Kreuzer „Minotaur" u. „Hamshire" sein. Man vermutet, daß sie mit den deutschen Kreuzern „Scharnhorst" und „Äneisenau" im südlichen Teile des Chinesischen Meeres ein Gefecht gehabt haben. Immer neue und schönere Erfolge kann uns vom östlichen Kriegsschauplatz Generalmajor von Hoefer melden. In Galizien sind die Russen von den Oesterreichern abermals empfind lich geschlagen worden und auch auf unserem rechten Flügel in Rußland, bei Iwangorod, haben die Feinde jedenfalls den verbündeten Oesterreichern u. Deut schen gegenüber — eine ganz empfindliche Schlappe erlitten und dort allein 3600 Gefangene verloren. Uns wird telegraphiert: Wie», 24. Oktober. Amtlich wird verla«tet vom 23. Oktober mittag-. Während getter» in der Schlacht südlich von Przemy-l hauptsächlich unsere gegen die feindlichen Stützpunkte eingesetzte schwere Artillerie da- Wort hatte, entwickelte» sich deftige Kämpfe am unteren San, wo wir de« Gegner an mehrere« Punkten auf da- westliche Ufer übergehe« ließe», um ihn ««greifen und schlage» z« könne». Die übergegangeueu russische» Kräfte sind bereit- überall dicht a» de« Fl«ß ge preßt. Bei Zarzeeze machte« wir über 1000 Ge fangene. Teile «nsere- Heere- erschiene« über raschend vor Iwangorod, schlugen zwei feindliche Divisionen, »ahme« 360« Russe« aefange« ««d erbe«teten ei«e Fahne «nd 15 Maschinen gewehre. Bet der Rückkehr von einer erfolgreiche« Aktion i« der Save stieß «nser Flutzmonitor „TemeS" a«f eine feindliche Mine u«d sank. Bo» der Besatz««- werde« 33 Personen vermißt, die übrigen sind ge rettet. tiL»- Der stellvertretende Chef de- Geueralftabe-. v. Hoefer, Generalmajor. (W. T. B.) Viel Begeisterung hat in Oesterreich die Wieder einnahme von Czernowitz hervorgerufen, und mit wel chem Jubel die Oesterreicher in der Stadt begrüßt wurden, geht aus nachstehender Depesche hervor: Wien, 23. Oktober. Die Blätter melden aus Czernowitz: Unsere Truppen wurden von der Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel .mip fangen. Die Bewohner eilten den Truppen in freudigster Erregung entgegen. Die Soldaten wurden im Triumphe in die beflaggte Stadt ge leitet. Der Abzug der Russen erfolgte so rasch, daß in der Stadt kein erheblicher Schaden angc richtet wurde. Viel Kopfzerbrechen hat schon die Haltung ver schiedener bis jetzt neutraler Staaten bereitet, und vornehmlich sind es Portugal und Persien, die sich rn dieser Beziehung in den Vordergrund geschoben ha ben. Von diesen beiden Ländern liegen nun heute folgende Nachrichten vor: London, 23. Oktober. „Daily Chronicle" mcl det: Die im Auslande umlaufenden Gerüchte von einer bevorstehenden Einmischung Portugals in den euro päischen Krieg sind unbegründet. London, 23. Oktober. Das Reutersche Bureau erfährt aus maßgebender portugiesischer Quelle, daß Portugal seit Beginn des Krieges in enger Verbindung mit der englischen Regierung stand, um zu erwägen, wie die Bestimmungen des Bündnisses am besten wirk sam zu machen seien. Bestimmte militärische Einzel Heiken über den Beistand Portugals würden noch be roten und in wenigen Tagen festgesetzt werden. Die royalistische Bewegung sei bedeutungslos. Zürich, 23. Oktober. Die persische Regierung überreichte der russischen Gesandtschaft in Teheran eine Note, worin Persien seine strenge. Neutralität verspricht, fordert dafür aber Rußland auf, die russi schen Truppen aus der Provinz Aserbeidschan zurück zuziehcn. «Rußland wird dieser Aufforderung kaum nachkommen. D. Redl. England hat scheinbar immer noch nicht gcnng Unheil angerichtet u. deshalb versuchte es in Afghani stan einen Aufstand anzuzetteln. Das «st ihm aber mißglückt: