Volltext Seite (XML)
mner, > lee Ne tzen tt- ft»- ta rn: :otz. mt- ämtr- und änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock Nm- -essen Umgebung Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Zckonheide, öchönheiderhLMmer,Zosa,Unterstützengrün,wiLdenchaiusm Eel^Kdr.: Amtsblatt. Kernsprecher Nr. 11V. Drucker und »erleg«! «»tl H«»u«bohn, „rantwortl. Redakteur: «rast Lindemann, beide «ibenstock. »»—4 vezuaspreismerteljährl.M.1.50einschllehl. der „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Reichspostanstalten. ß ^r»chML täglich abends mit Ausnahme der Sonn- «md Zet-rtage für den folgenden Tag. Rnzetaenpreis: die kleinspaltiae Seile l2 ; Ufenmze- Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennigs. S48. ' - «1. Jahrgaag. - Smsabelld, de» 24. Oktober L»L4 Im Musterregistrr ist eingetragen worden: Nr. 503 Ick» Muu»» vaw. Urü«ka«r geb. Uslabolck in Eibenstock, ein versiegeltes Paket, enthaltend ein Muster für Taschentuchbehälter von Perlstickerei, GeschäflSnummer 1, Flächenerzeugniffe, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet 16. Oktober 1914, vormittag« 10 Uhr 10 Min. Eibenstock, den 21. Oktober 1914. Königliches Amtsgericht. Der Verzweiftimgskampf der Verbündeten. Czernowitz wieder in österreichischen Händen. Eine Proklamation des Gouverneurs von Kiaulschou. An der Küste entscheidet sich nun das letzte Vor spiel zu dem riesenhaften Ringen, das nach den ersten Kriegswochen, die uns Sieg auf Sieg bescherten, ein setzte. Dieses Schlachten dort hat sich nun geradezu zu einem Verzweislungskampf für unsere Gegner ausgewach sen. Alle Hilfsmittel moderner Kriegskunst werden seitens der Gegner angewandt und namentlich England ist es, das nunmehr mit voller Kraft dis Verdrängung der Deutschen von der Küste anstrebt. Mit welchem Mißerfolg bis jetzt, ist uns allen zur Genüge bekannt und vielleicht leuchtet noch die Oktobersonne auf die sem jetzt heiß umstrittenen Schlachtfelde über einen deutschen Sieg; denn der Zähigkeit der Deutschen wer den die Feinde auf die Dauer nicht gewachsen sein. Ueber die heftigen Kämpfe, die in dem vielumstrittsnen Küstengelände stattfinden, wird gedrahtet: Amsterdam, 22. Oktober. Der „Telegraaf" meldet: In den letzten Tagen hatten 40000 Deutsche die Stadt Roosselaere etwa 20 Kilometer nördlich Wern besetzt. Nachdem sie allerhand Forderungen gestellt hatten, wurden sie zur Verstärkung nach der Front ab- gejchickt, nur 100 Mann blieben zurück. Am Sonntag kamen etwa 20 französische Dragoner, die nach kurzem Gefecht die Deutschen vertrieben. (??) Später kamen von Wern weitere Franzosen, besetzten die Stadt und stellten Geschütze an mehreren Stadtteilen auf. Sie errichteten Barrikaden und auf dem Markte wurden Maschinengewehre aufgestellt. Montag kamen dann deutsche Truppen von Brügge und Gent. Die Deut schen stellten vor allen Dingen ihre Geschütze in Hood- leden auf, wo sie gut postiert waren. Es entwickelte sich sofort ein Vorpostengefecht. Die Franzosen eröffneten ein Artilleriefeuer. Die Bevölkerung floh nach Calais. Es wurde viel Schaden angerichtet. Die Deutschen rückten mit Leichtigkeit vor und stellten sich hinter die Wagen aus dem Rangierbahnhof. Die Franzosen be schossen diese Wagen, mußten aber dadurch das Stadt viertel Barnum schwer beschädigen. Es glückte schließ lich den Deutschen in die Stadt einzudringcn, und es entspann sich ein wütendes Straßengefecht. Die Franzosen wurden zum Rückzüge gezwungen. Sie gingen bis Ost-Nieuwkerke zurück, etwa fünf Kilometer von der Stadt entfernt. Die Deutschen besetzten Roos selaere, und legten eine Straße nreder, um ein freies Schußfeld für ihre Artillerie zu bekommen. Die Eng länder kamen den Franzosen zu Hilfe. Den ganzen Tag wurde heftig gekämpft. Es donnerten die Kanonen. Die Deutschen konnten die Stadt behaupten. Ohne daß es eines besonderen Hinweises bedurft hätte, konnte man annehmen, daß die vor der Nord- Westküste Europas erschienenen englischen Schiffe — es sind, wie sich jetzt herausstellt, Kanonenboote -- von der deutschen Flotte nicht ganz unbehelligt blei ben würden. Daß dem so ist, besagt folgende Meldung: Haag, 22. Oktober. „Times" melden von der französischen Küste: Während zwei englische Kanonen boote gestern in ein Feuergefecht mit den deutschen Batterien verwickelt waren, wurden sie von deutschen Unterseebooten angegriffen Die Kanonenboote be schießen die Küstenbatterien weiter. Wie die englischen Kanonenboote sich nach dem Angriff der deutschen Unterseeboote verhalten und ob ihnen etwas passiert ist, melden die „Times" nicht. Auch die amtliche englische Meldung beschränkt sich nur aus die Mitteilung der Mitwirkung englischer Kriegs- schisfe. London, 22. Oktober. Die Admiralität gibt bekannt: Die Monitore „Severn", „Humber" und „Mersey" haben letzthin Operationen an der belgischen Küste vorgenommen. Sie feuerten auf die rechte Flanke der Deutschen. Ferner setzten sie zur Unterstützung der Verteidigung von Nieuport eine Abteilung mit Schnellfeuergejchützen an Land, die dort gute Dienste leisteten. Bei den Operationen wurden ein Leutnant getötet und sechs Mann verwundet, drei Mann werden vermißt. Einige Preßstimmen über die schwebenden Kämpfe, die uns den Weg nach Calais ebnen sollen, sind ge eignet, das Schlachtbild noch etwas zu beleben: Berlin, 22. Oktober. Zu dem Land- und S re- kampfe an der belgischen Küste und zum Kampf um die Straße nach Calais sagt die „Kreuzzeitung": Von der größten Bedeutung sind die Kämpfe westlich von Lille. Wir dürfen dem Ausgange des Kampfes zu versichtlich entgegensetzen; denn Unsere Truppen haben die Offensive ergriffen und den Feind bereits an einigen Stellen zurückgeworfen. — Der Korrespondent des „Daily Chronicl" schreibt aus Calais: Ich bin mehr u. mehr davon überzeugt, daß die Deutschen die Küste ent lang von Ostende bis Boulogne-jur-Mer besetzen wollen. Es ist doch rührend, daß die Engländer schon so viel Einscht Wien, und annehmen, Deutschland wolle die Küste bis Voulogne-sur-Mer. Ob nun bis Calais oder bis Boulogne, darüber machen wir uns noch keine Kopfschmerzen, denn darüber entscheiden die näch sten Tage. Doch haben wir den englischen Schlachten bericht veröffentlicht, mag auch der französische nicht fehlen: Paris, 22. Oktober. Amtlich ivird gemel det: Von der Nordsee bis La Bassee auf der Front Nieuport-Dixmuiden-Wern-La Bajsee wurden wäh rend des Tages heftige Schlachten geliefert. Den letzten Nachrichten zufolge haben iich die Verbündeten überall behauptet. Aus dem Zentrum und vom rech ten Flügel ist nichts zu melden. Es ist in der Tat bedauerlich, vaß Paris die aller letzten Nachrichten nach nicht erfahren hat und die vor letzten nicht zu wissen bekommt. Ein Sprichwort behauptet bekanntlich, daß bis Frauen die besten seien, von denen man am wenigsten höre. In einer Abwandlung ist das Sprichwort wohl auch auf den Zeppelin anzuwenden; denn stets erst nachdem die Arbeit getan ist, wird man etwas von dem Wirken dieser modernsten Waffe gewahr: Amsterdam, 22. Oktober. „Nieuwe van den Dag" meldet aus Mastricht: Zwei Zeppeline flogen gestern über Lüttich in der Richtung nach Antwerpen. (Wohin geht die Fahrt? D. Red.) Und genau wie die Zeppeline, üben auch fortgesetzt unsere Unterseeboote eine für uns fruchtbare aber für die Feinde unheimliche Tätigkeit aus. Es wird ge- meldet: Christiania, 21. Oktober. Aus Stavanger wird gemeldet: Der englische Dampfer „Glitra" der Salvejen-Leithlinie ist zwölf Seemeilen vor der nor wegischen Küste von einem deutschen Untsrsesboot in den Grund gebohrt worden. Die Mannschaft würbe gerettet. Christiania, 22. Oktober. „Aftenposten" schreibt: Die Zerstörung feindlicher Hanoslsschiffe war bisher die Aufgabe der Kreuzer. Vorläufig kann die Episode mit dem englischen Dampfer „GU tra" ein einzig dastehender Zufall genannt werden, er deutet aber an, welche vielseitige Rolle Unter seeboote im Laufe der Zeit zu spielen berufen sind. Im Anschluß hieran mögen auch gleich noch neue Erfolge des deutschen Kreuzers „Emden", der bekannt lich im indischen Ozean kreuzt, Platz finden: London, 22. Oktober. Lloyds Agent in Colombo telegraphiert an die Admiralität, daß die britischen Dampfer „Chilko", „Troilus", „Ber- mohr", „Elan Grant" und der für Tasmanien be stimmte Bagger „Ponrabbel" vom deutschen Kreu zer „Emden" versenkt und der Dampfer „Exfort" gekapert worden feien. An Erfolgen reiche Tage haben unsere Bunoesge- nossen, die Oesterreicher, abermals hinter sich. U. a. sind die Ossterreichsr schon wieder in Czernowitz eingerückt n. haben ferner auch wieder mehrere Tausend Gefangene gemacht. Die .ungelau fenen Depeschen lauten: Wien, 21. Oktober. Amtlich wird verlaut bart: In den schweren und hartnäckigen Angriffen auf die verschanzten Stellungen des Ferndss von Felscztyn bis an die Chaussee östlich Msdika gs wannen wir an mehreren Stellen Terrain, wäh rend die russischen Gegenangriffe nirgends durch zudringen vermochten. Vergangene Nacht erstürm ten unsere Truppen die Kapellenhöhe nördlich Mizyniec. Südlich Magiera gelang es ihnen schon gestern sich von den eroberten Ortschaften gegen die Höhen vorzuarbeiten. Um den Südflügsl wur de der Kampf hauptsächlich von der Artillerie ge führt. Durch weitgehende Anwendung der mo dernen Feldbefestigungen nimmt die Schlacht den Charakter eines Festungskrieges an. In den Kar pathen wurde gestern der Jablonkapaß, der letzte noch von den russischen Abteilungen besetzt ge wesene Uebergang, von uns genommen. Auf un garischem Boden ist kein Feind mehr. Unsere Vor rückung in der Bukowina erreichte den großen Sereth. Wien, 22. Oktober, mittags. (Amtlich). In der Schlacht beiderseits des Strwiaz gelang cs uns, nun auch im Raume südlich dieses Flusses den An griff vorwärts zu tragen. Auf der beherrschenden trigonometrischen Höhe 668, südöstlich von Star» Sambor, wurden zwei hintereinander liegende Ver teidigungsstellungen des Feindes genommen. Nord westlich des genannten Ortes gelangte unsere Ge fechtslinie näher an die Chaussee nach Starosol heran. Nach den bisherigen Meldungen wurden in den letzten Kämpfen 3400 Russen, darunter 25 Offi ziere, gefangen genommen und fünfzehn Maschinen gewehre erbeutet. In Czernowitz sind unsere Vor- trnppen eingerückt. Stellvertretender Chef des Generalstabes, v. Hoefer, Generalmajor. Wien, 22. Oktober. Die „Rsichspost" meldet, daß ber dem Kampfe südlich von Przemysl ,,wei weitere russische Regimenter gefangen genommen wurden. Der Heldenkampf der Festungsbcsatzung von «iautfchou weckt Teilnahme überall. Kennzeichnend für den Geist, der die tapfere Schar beseelt, ist folgender vom Gouverneur von Kiaulschou erlassene Aufruf au die Festungsbesatzung: Festungsbesatzung von Tsingtan! Ich erinnere Euch an die glorreichen Vertsioigun gen Kolbergs, Graudenz und der schlesischen Festungen vor mehr als 100 Jahren. Nehmt Euch diese Helden zum Beispiel! Ich erwarte von Euch, daß ein jeder sein Bestes hergeben wird, um mit den Kameraden in der Heimat an Tapferkeit und jeder soldatischen Tugend zu wetteifern. Wohl sind wir zur Verteidigung bestimmt, hältst Euch aber so vor Augen, daß die Verteidigung nur dann richtig geführt wird, wenn sie vom Geiste des Angriffs erfüllt ist. Am 18. August habe ich Seiner Majestät drahtlich versichert: Ich ein stehe für Pflichterfüllung bis aufs Aeußerste. Am 19. August Habs ich den Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät erhalten, Tsingtan bis aufs Aeußerste zu verteidigen! Wir werden Seiner Majestät, unserm Allergnä digsten Kriegsherrn, durch die Tat beweisen, daß wir des in uns gesetzten Allerhöchsten Vertrauens würdig sind. Es lebe Seine Majestät der Kaiser! Der Festungs-Gouverneur, gez. Mener Waldeck. Dem gegenüber sei folgendes Telegramm gestellt: London, 22. Oktober. „Evcning News" veröffentlichen ein Telegramm aus Tientsin, worin es heißt, daß die letzte Phase der Operationen vor Tsingtau bald beginnen werde. Die Japaner hof fen, den Platz spätestens ende Oktober nehmen zu kön nen, wenn sich die Garnison nicht vorher ergibl. Nun, daß die Japaner und die Engländer die Freude einer vorherigen Uebergabc der Garnison von Tsingtau nicht haben werden, geht zu deutlich aus der Proklamation Meyer Waldecks hervor.