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Amts- und ÄnMgeblatt Mr den Slmtsgerichtsdezirk Eibenstock und besten Umgebung Mr Eibenstock. Larlsfeld, hundchübel, EUgkNUUt Neuheide, Gbersttitzengrün, Schönheide Schön^iderhammer.Sosa.UnterstützengrünMldeNchalusm ÄiÄrÄ-/»' rügüch abends mit Ausnahme der Lom«» MS Ketertage für den folgenden Tag. KiMiAMpreis- die kleinspaltige Zeile 12 yfmmgr 3m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 50 Pfennigs. Cel^Kdr.: Amtsblatt. Drucker u«d L«rl«g«rr T «tl Hauneboha. Kernsprecher Nr. 110. verantwortl. Redaktem: Trust Lindemann, beide Tidenstock. «1. Jahr-a«-. ———— Freitass, dea 9. Oktober L»L4 In vruuudöbra (Amtshauptmannschaft Auerbach) und in Gornsdorf (AmtShaupt- mannschaft Chemnitz) ist di« Maul- ««d Klauenseuche au-gebrochen. Dresden, den 7. Oktober 1914. MinifteriumdesJnuern. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen de« Kaufmann« Lruot ^ut«« Lo^munn in Gtbeustock wird zur Abnahme der Schlußrechnung de« Verwalter«, zur Erhebung von Einwendungen gegen da« Schlußverzeichnt« der bet der Verteilung zu berück» stchtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke — sowie über di« Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Ver gütung an die Mitglieder de» TläubigerauSschusseS — der Schlußtermin auf den 2. Movemöer 1914, vormittags ' ,10 Wr vor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock bestimmt. Eibenstock, den 7. Oktober 1914. » Königliches Amtsgericht. Das Ringt« au der UMmt. Antwerpen vor dem Fall. Neue Erfolge in Rußland. Nach wie vor schauen wir mit der größten Span nung nach Westen, wo wir die eigentliche Entscheidung in diesem großen Völkerkampfe erwarten. Dabei steht das Interesse über das Schicksal Antwerpens dem um den Ausgang der seit einem Monat tobenden Schlacht von Arras bis zu den Vogesen nicht nach; liegt es doch klar auf der Hand, daß beide Operationen im engsten Zusammenhang stehen. Nicht umsonst versuchen es wohl die verbündeten Franzosen, Engländer und Kon sorten, unseren rechten Flügel zu umgehen und die Front immer weiter nach Norden nuszudehnen. Un verkennbar geht aus diesem Vorhaben hervor, daß man auf feindlicher Seite wieder in Verbindung kommen möchte mit den Belgiern, um in letzter Linie Antwerpen wieder zu entsetzen. Damit werden unsere Feinde aller dings kein Glück haben. Wenn auch aus französischem Boden bis jetzt die Entscheidung noch nicht gefallen ist, so kann sie doch unmöglich noch lange auf sich warten lassen, jedenfalls steht sie bald nach dem Falle Antwer Pens bevor, da dann deutsche Truppen sür unseren rech ten Flügel frei werden. Antwerpen selbst aber kann sich nicht mehr lange halten, da oie Deutschen bereits dicht vor Antwerpen stehen. So können wir also recht zuversichtlich in die Zukunft sehen. Die Ergebnisse des gestrigen Tages auf den einzelnen Kriegs schauplätzen übermittelt das Große Hauptquartier wie folgt: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 7. Oktober, abends. Vie Kämpfe aus dem rechten Heeresflügel in 8 rankreich haben noch zu keiner Entscheidung geführt. Vorstöße der Franzosen in den Argonnen und auf der Nordostfront von Ver dun wurden zurückgeworfen. vor Antwerpen ist das Hort vroechem in unserem Besitz, ver Angriff hat den Nethe- Abfchnitt überschritten und nähert sich dem inneren Hortgürtel. Line englische Brigade und die Belgier wurden zwischen dem äußeren und dem inneren Zortgürtel auf Antwerpen zurückgeworfen. 4 schwere Batterien, 52 Heldgeschütze, viele Maschinengewehre, auch englische, wurden im freien Heide genommen. ver Angriff der Ruffen im Gouvernement 5 uwalkt ist abgewiesen. Vie Ruffen verloren 2700 Gefangene und 9 Maschinengewehre. 3n Polen wurden in kleinen erfolgreichen Gefechten westlich Zwangerod §800 Gefangene gemacht. w. T. v. Nächst der deutschen amtlichen Mitteilung über die Kämpfe im Westen interessiert uns natürlich auch, wie die Franzosen die Lage auffassen. Es liegen non fran zösischer Seite zwei amtliche Schlachtberichte vor, von denen der erste am Nachmittag des ö. Oktober, der zweite am Abend desselben Tages herausge geben ist: Paris, 6. Oktober. Heute nachmittag, den 6. Oktober, wurde folgendes Communiqus ausgegeben: Auf unserem linken Flügel dehnt sich die Front immer mehr aus. Große und bedeutende deutsche Kavallerie- massen wurden von der Umgebung oon Lille gemeldet. Sie befinden sich vor feindlichen Streitkräften, die die Bewegung durch die Gegend nördlich der Linie Tour- coing -Armentieres aussühren. Bei Arras und ans dem rechten Ufer der Somme bleibt die Lage sichtlich dieselbe. Zwischen Somme und Oise gab es abwech selnd ein Bor und Zurück. Bei Lasfigny versuchte der Feind einen Sturmangriff, welcher scheiterte. Auf dem rechten Ufer der Aisne, nördlich von Soissons, sind wir gemeinsam mit den englischen Truppen leicht vorge rückt. Wir haben gleichzeitig einige Erfolge in der Gegend von Berry-au-Bac erzielt. Auf dem übrigen Teile der Front ist nichts Neues zu melden. In Bel gien haben die belgischen Streitkräfte, welche Antwerpen verteidigen, die Rüpel- und Nethelinie stark besetzt; Angriffe der Deutschen darauf scheiterten. Paris, 7. Oktober. Das amtliche Commuuiquö von gestern abend ll Uhr besagt: Die Kennzeichen der Lage sind noch immer dieselben. Auf unserem linken Flügel nördlich der Oise wird der Kampf immer hef tiger. Im Zentrum ist verhältnismäßig Ruhe. Auf dem nördlichen Teile der Maashöhen haben wir etwas Terrain gewonnen. Muß man die in diesen Meldungen angewendete Kunst, mit vielen Worten wenig zu sagen, offen be wundern, kann man aber auch nicht umhin, eine ge wisse Verlegenheit in ihnen festzustellen, die dazu rührt, kleine Vorstoßunternehmen als Erfolge hervorzuheben. Von Interesse ist dann eine Stimme über die Lage in Frankreich, die aus dem zwar zum Dreibünde gehörigen aber gegenwärtig neutralen Lande Italien kommt: Rom, 7. Oktbr. Die „Tribuna" schreibt in ihrem heurigen Situationsbericht: Das französische und deut sche Communiqus über die Kriegslage stimmen dies mal überein und werden auch durch zuverlässige Pri vatnachrichten gestützt. Darnach scheint es, als ob der Plan der Franzosen, die deutsche rechte Flanke zu überflügeln, vollkommen gescheitert sei, denn jetzt scheinen die Deutschen den französischen linken Flügel mit Umgehung zu bedrohen. Warum gelang es denn nicht den Franzosen, die alle Vorteile sür sich hatten, ihre letzten Kräfte gegen den Feind ;u sammeln in einem selbständigen Heere? Erst nach Beendigung des Krieges wird man vielleicht eine Antwort auf diese ernste Frage erhalten. Bon den Kämpfen um Antwerpen liegen außer den aus dem Großen Hauptquartier eingetrof fenen Mitteilungen noch eine Anzahl weiterer Berichte vor, die deutlich zeigen, daß Antwerpen dicht vor dem Fall steht: Köln, 7. Oktober. Von der holländischen Grenze wird berichtet: Dem „Maasboten" wird aus dem bel gischen Grenzorte Putte unterm 5. Oktober gemeldet: Heute früh wurde im Nethe-Gebiet heftig gekämpft. Wahrscheinlich sind die Deutschen von Waelhem und Wavre-St. Catherine in nördlicher Richtung vorgerückt. Flüchtlinge, die von Contich und Aertsar, 2 oder 4 Kilometer von der Stadt entfernt, eingetroffcn sind, erzählen, daß schon Schrapnells in vielen Orten große Verheerungen angerichtet haben. Daraus Ist zu er sehen, daß die Deutschen dicht vor Antwer pen stehen. Das englische Hilfskorps, das zwischen Linth und Lierre Aufstellung genommen hatte, be ginnt schon seit zwei Tagen eine Rückwärtsbewegung. Einstweilen ist das ganze belgische Feldheer auf das Gebiet zwischen Antwerpen, Lierre und Schelde zurückgegangen. Auf diesem Raum sind heftige Kämpfe im Gange. Amsterdam, 7. Oktober. Der „Maasbote" be richtet, daß die Zahl der Engländer in Antwerpen r icht 10000, sondern 3000 Mann betrage. Trotz des Regens sei gestern mittag und nachts heftig an der Nethe ge fochten worden, wo die Deutschen trotz des schweren belgischen Feuers eine Brücke zu schlagen versuchten. Die deutschen Granaten sollen bereits in den Ort Vieur- dieu, drei Kilometer von Antwerpen, einschlrgen. Die Dörfer Hove, Mortsel, Bieuxdieu und vor allem Voß berg haben schwer unter dem deutschen Feuer gelitten. Es handelt sich dabei um kleinere Ortschaften in oem Bezirk der Forts 4 und 5 der inneren Linie. Die Ka serne in Eondich ist zerstört. Alles weist darauf hin, daß die Rot in Antwerpen groß ist. Amsterdam, 7. Oktbr. Der Korrespondent der „Tids" berichtet aus Antwerpen, daß er bei einem Ausslug vom nordöstlichen Fort Ltabrok bemerkr habe, daß Drahtversperrungeu und Laufgräben in der Richtung nach Süden angelegt seien, ivas darauf hin deute, daß die Belgier, wenn der innere Fortgürr l in der Hand der Deutschen sei, Antwerpen auf geben, aber noch Widerstand an den nördlichen Joris leisten wollen. Einige herrliche Erfolge sind, wie schon oben geschildert, den deutschen und österreichischen Heeren über die Russen beschicdcn gewesen, bei denen wieder eine große Anzahl Gefangene gemacht wurden. Ueber speziell österreichische Erfolge liegen überdies noch folgende Berichte vor: N yiregyhaza, 7. Oktober. Eine amtliche Mel dung aus Huszt besagt: Die österreichisch ungarischen Truppen stehen seit Montag mittag bei Tesco mit den Russen in heftigem Kampfe. Den Russen wurden ihre Positionen entrissen. Bei L. Kvrösfalva sand ebenfalls ein heftiger Kampf statt und endete mit einem voll ständigen Siege unserer Truppen. Die Russen wurden vernichtet oder gefangen. Hier bit deten LOOO polnische Legionäre die Lorhut. Ofen Pest, 7. Oktober. Die österreichisch un garischeit Truppen konnten bereits auch bei Mura maros-Sziget die Offensive ergreifen. Rasche Flucht od. Vernichtung harrt auch der einzelnen kleinen Abteilungen dieser russischen Truppenkolonuen, die auf Bergwegen ins Komitat Besztereze Naszod tintracen. Vorläufig wurde das Vordringen der Russen von eini gen in der Nähe befindlichen Gendarmen ausgehalten. Die zur endgültigen Vereitelung des ganzen Ein bruchsverjuches nötigen militärischen Truppen sind in reits unterwegs. Bei sämtlichen ihrigen Pässen drin gen die österreichisch-ungarischen Truppen über die nn gälischen Grenzen hinaust Ofen-Pest, 7. Oktober. Wie die Blätter melden, sind die Russen aus dem von ihnen besetzten Maramaros-Sziget wieder a bgez o g »w Die österreichisch-ungarischen Trupp»« haben die Stadl besetzt. Die Beerdigung der in den Kämpfen gefallenen Russen dauert fort; bisher wurden an gefähr 8000 Russenleichen begraben. Bis jetzt haben die Russen alle noch so bestimmt auftretenden Gerüchte über Revolutionen in ih rem Reich und seinen Grenzen grundsätzlich deinen tiert, und den Eindruck zu erwecken versucht, daß all die zusammengewürfelten Völkerschaften Asiens und Halb Asiens sich einmütig um den Russenthron scharen. Zum erstenmal wird nun zugegeben, daß nicht alles in Ordnung sei. Eine offizielle Meldung besagt: Tür kijche und deutsche Agenten verbreiten in Persien eine» Aufruf, der den heiligen Krieg gegen Rußland, England und Frankreich predigt. Die Kurd-m setzen die Beunruhigung der christlichen Bevölkerung an der persischen Grenze fort. Mit großer Geschäftigkeit werden auch die Kolo niallriege von allen Seiten durchgesührt Ei» von uns gestern abend noch herausgegebenes Extrablatt ver kündet darüber: (Nichtamtlich.) Berlin, 7. Oktober. Aus Tokio wird amtlich gemeldet: tsine französisch- englische Marineabteilung besetzte Jalnit, den Sitz der Regierung der Marschallinseln, wider standslos. Für die englischen Kaustente wurde die Einfuhr freigegeben. Die Marineverwaltung erklärt, die Landung sei eine rein militärische Landlung gewesen, ein dauernder Besitz sei nicht beabsichtigt. I« einer offiziellen Mitteilung »es britischen Kolonialministeriums heißt es, der Feind unter nahm im September zahlreiche Versuche, in Brt- tisch-vstafrika einzvdringen und die Uganda bahn abzuschnciden. Alle Versuche wurden zurück gewiesen. Rur eine Grenzstation wurde von einer kleinen deutschen Abteilung gehalten. Die nor male Truppenbesatzuug ist durch indische Truppen verstärkt worden.