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Cm neuer Sieg im Osten. Die Durchbrechung der äußeren ZortleUe Anwer-cus. NM Gesahrcu Pir de« Dreiverdaud. Die sieggewohnte Armee des Generalobersten von Hindenburg hält im Osten treue Wacht. Ihr hat es nicht genügt, unser schwer geprüftes Ostpreußen von den russischen Horden zu befreien, jenseits der Grenze im Gouvernement Suwalki steht der Feldherr setzt mit seinem tapferen Heer, um die neuen russischen Kräfte, die der Zar gegen ihn ausschickt, zu empfangen und da für zu sorgen, daß kein Russe mehr deutschen Boden betritt. Wenn auch die kürzlich von uns gebrachte russische Meldung von der Aufstellung eines neuen russischen Riesenheeres, wie wir gleich annahmen, zweifellos übertrieben ist, so hat sich doch Herausge- gestellt, daß die Russen sich nunmehr soweit wieder zu sammengerafft haben, um neue Borstöße unternehmen zu können. Aber gleich den ersten Borstoß wieder hat Herr v. Hindenburg nicht nur kräftig äbgewiesen, son dern den Russen abermals eine schwere Niederlage zu- gesügt. Wir gaben gestern ein Extrablatt folgenden Inhaltes heraus: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Oktober, abends. Auf dem französischen Ariegsschaupiatzfindheute keine wesentlichen Aenderungen eingetreten. — Im Angriff aus Antwerpen sielen auch die Zorts Lierre, waelhem, Rönigshockt und die zwischenlie genden Re bauten. In den Zwischenftellungen wurden 30 Geschütze erobert. Vie in den Su- tzeren Hortgürtel gebrochene Lütke gestattet, den Angriff gegen die innere Zortlinie und die Stadt vorzutragen. Im Osten find das 3. sibirische und Tei le des 22. Armeekorps, welche sich aus dem linken Mgel der über den Njemen vordringenden russischen Armeen befanden, nach 2 tägigem erbitter ten Aampse bei Auguftow geschlagen worden. Aeber 2000 unverwundete Gesangene, eine Anzahl Geschütze und Maschinengewehre wurden erbeutet. (V. T. v.) Von den Nachrichten über die Lage im Osten unter richten ferner noch die nachstehenden Telegramme: Rotterdam, 3. Oktober. Der ,Ltmr«*»Brrtcht«r- statter in Petersburg meldet, daß man am Vorabend wichti ger Ereignisse stehe. Polen sei nach dem Urteil de« russischen MilttLrsachoerstLndigen dazu bestimmt, der Schauplatz der größten Schlacht diese« Kriege« zu werden. Die Absicht der Deutschen sei, di« Russen zu zwingen, entweder Galizien zu räumen, oder eine entscheidende Schlacht zu liefern. Wie vor- auszusehen sei, werden aber die Russen die Kollision vermei den. Die Deutschen, sagt der Berichterstatter weiter, zeigen große Kampfeslust. Sie versuchen, Osowiec »u erobern, wel che« am andern Flügel der Front liegt. Anscheinend haben die Deutschen Vertrauen, daß sie in der Schlacht siegen wer den. Jedenfalls sei die Ausführung de« neuen deutschen Plane« nicht mehr fern. Petersburg, 4. Oktober. Meldung der Pe tersburger Telegraphenagentur. Nichtamtlich.) Der Kaiser hat sich zum Kriegsschauplatz begeben. (Dieser Entschluß des Zaren zeugt dafür, daß für die nächste Zeit aus dem östlichen Kriegsschauplätze besonders wichtige Ereignisse erwartet werden. D. R.) Neben dem neuen schönen Erfolge in Rußland in teressiert uns zunächst der Verlauf der Schlachtsntage vor Antwerpen. Wie aus dem oben abgedruckten Extra blatt hervorgeht, haben auch hier die Deutschen bereits herrliche Erfolge erzielt und die Lücke im äußersten Fortsgürtel Antwerpens ausgedehnt. Ueber die Kämpfe an dieser Stelle wird ferner gedrahtet: Rotterdam, 3. Oktober. Ueber den letzten Zep pelinbesuch in Antwerpen wird von belgischer Seite ge meldet: Das Luftschiff traf nachts 3V, Uhr ein, wäh rend die Kanonen der belgischen Forts bas Feuer der deutschen Artillerie erwiderten. Der Zeppelin wurde von belgischen Scheinwerfen beleuchtet und konnte von mehreren Punkten der Stadt sehr gut beobachtet wer den Er passierte den Ort Randt u. wurde dann vom Fort Wyneghem heftig beschossen. Das Luftschiff warf inzwischen Bomben in der Nähe des Forts Berchem. — Aus Brüssel wird gemeldet, daß die Deutschen dort neue Luftschiffhallen errichten und die bestehende Halle aus dem Etterbeekplatz verlängern. Amsterdam, 4. Oktober. Der Korrespondent des „Handelsblad" meldet, daß die gesamten Westforts von Antwerpen sich in der Hand der Deutschen befinden. Die Forts sind vollständig zusammengeschossen, mit Ausnahme von Waelhem. Die eroberten Forts lind durchaus von modernster Konstruktion nnd übertreffen die zum Teil 20 bis 30 Jahre alten Forts von Lüttich und Namur um ein bedeutendes. Im Jahre 1008 wurde erst auf Betreiben Königs Leopold !l. die Anlage des riesigen neuen Fortgürtels nach langem Widerstreben der Kammer durchgesetzt nnd zw:i Jahre später mit dem Bau begonnen. Die Deutschen haben nun den westlichen Teil der belgischen Stellungen in Händen, so daß über den Fortgang der Operationen kein Zweifel sein kann. Ueber die g e w alti g e n Hilfsmittel, die den Deutschen in diesen aufgezwungenen Kämpfen noch zur Verfügung stehen, verlautet schließlich: Christiania, 3. Oktober. Der militärische Mit arbeiter der „Aftenposten" schreibt heute: Deutschland besäße gewaltige Hilfsquellen, um die Belagerung von Antwerpen und anderen großen Festungen durchführen zu können. Wenn erst einmal der äußere Fortgürtel im Besitz der Deutschen sei, so sei es unwahrscheinlich, daß die innere Fortkette widerstehe. Die deutschen Ka nonen könnten dann über die innere Fortkette hinweg die Stadt bombardieren, so daß es kaum wahrschein lich sei, daß die Belgier die Verteidigung dann fort- jetzen würden. Es sei zu erwarten, oaß die Feindselig keiten überhaupt zwischen Belgien und Deutschland ein gestellt werden, sobald die äußeren Korts genommen seien, da alsdann keine Aussicht mehr sei, das Schreck bild der Verbündeten auszuführen, englische T'erritori- alsoldaten in Antwerpen zu landen, ganz abgesehen da von, daß diese erst nach Monaten.Kriegswert erlang ten. Mit der Einnahme von Antwerpen .würde die Lage der Deutschen noch ganz bedeutend gebessert. Erfreulicherweise machen unsere Armeen auch in der Mesenschlacht gegen die verbündeten Heere in Frank reich fortgesetzt erfolgreiche Fortschritte/ Das neueste Telegramm berichtet hierüber: (Amtlich). Sr « tzes Hauptquartier, 4. Oktober, abeud». Auf dem westlichen Krte-ö- fchauplay geht der Kampf am rechte» Heeretstü- gel «ud i» de« Argauueu erfolgreich vor- wärt». Die Operation«« vor Antwerpen «ud auf de« östliche« Kriegsschauplatz vollzogen stch planmäßig «ud ohne Kampf. (W. L. B.) Die gewundene und unwahre Berichterstattung un screr Feinde ist zur Genüge bekannt, als daß sie im mer und immer wieder als solche gebrandmarkt wer den muß. Zur Ergänzung der Kriegsgeschichte mö gen die Berichte aber trotzdem wiedergegeben werden, um zu zeigen, wie man im Feindesland die Lage zu schildern liebt. Paris, 4. Oktober. Das Bulletin vom 3. Ok tober, nachmittags 3 Uhr, besagt: Auf dem linken Flügel dauern die gestern angefangenen Aktionen an, namentlich bei Roye. Die Deutschen haben vom Zen trum Verstärkungen herangeführt. Im Zentrum von Reims bis zu den Argonnen ist nichts Neues zu melden. Rotterdam, 3. Oktob«r. D«r Berichterstatter der .Daily Mail* in Frankreich drahtet, daß die Deutschen in den letzt«» Taqrn fortfuhr«», ihre Front in südwestlicher Rich tung au«zudehnen. Di« Verbündet«« beantwort«« da« Dor ath««, indem sie ebenfalls ihre Front verlängern. Bon beiden Seiten wurden wiederum groß« Verstärkungen herbeigeschasst. Dazu waren große Operationen nötig. Die französischen Sol daten legen täglich große Strecken zurück. Die Deutschen machten wiederholt Angriffe ES sei ihnen bisher gelungen, thrrr Front die nämliche Läng« zu verleihen, wie jene der Verbündeten hat. Am letzten Sonnabend beschlossen die Deutschen, «ine Lück« in di« Front d«r D«rbünd»t«n ,u treibrn. Di« Spitz« dt« Angriff« war di« Stadt Albrrt. Der Versuch wäre fast gelungen. Die deutschen Truppen haben groß« Mengen Artillerie konzentriert und die französische Artillerie hat einen schweren Stand. Abend« war der ganz« Hügrl bileuchtet von sprtng«ndrn Erschoss«». Von der Armee Klucks wird uns trügendes berichtet: Genf, 3. Oktober. Aus amtlichen und privaten französischen Berichten geht hervor, oaß Kluck dank sei Amts- und ÄMgeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock um- Lessen Umgebung Feile 30 Pfennigs. Dienstag, de« 6. Oktober LKL4 Er<ch«?r,i täglich abends mit Ausnahme der Loms- MKd Zetertage für den folgenden Tag. ristischen Vellage „Seifenblasen* in der Mo«, bet unseren Voten sowie bei alle« Amtsblatt. Kernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger, Emil Hauuebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. . - - gz. Jahrgang. > - — - Eibenstock, Earlsfeld, Hundshübel, Neuherde, Gberstützengrün, Schönheide, 5chönheiderhsmmer,Zosa,Unterswtzengrün,MLdenLhalusm neu beträchtlichen Verstärkungen die den Franzosen ab gerungenen Höhenstellungen von Roye und Fresnvys Leroye sehr erfolgreich auszunützen verstand, so daß der vom französischen linken Klügel beabsichtigt ge wesene Vormarsch nach Nordosten aussichtslos gewor den scheint. Ueber die Lage im Woevregebiete äußert die Fachkritik sich dahin, die Franzosen müßten die er heblichen Verstärkungen aus Besancon erwarten, um die deutsche Stellung Thiaucourt- Saint Miyiel an zugreisen. ' Im Zentrum der langgestreckten Front in Frank reich scheint uns Reims als reife Frucht bald in den Schoß fallen zu wollen: London, 3. Oktober. „Daily Telegraph" meldet aus Paris: Das Bombardement von Reims dauert nun schon 9 Tage und fast alle Einwohner verließen die Stadt. Die letzten Tage mußten iie in den Kellern zubringen. Geradezu verzweifelt muß es nm die Finanzlage Frankreichs bestellt sein: Bordeaux, 3. Oktober. Im gestrigen Minister rat machte Finanzminister Ribot Mitteilungen üb r den Stand der hauptsächlichstens Bankausweise der Bank von Frankreich und den Stand des Staatsschatzes am Ok tober. Die Lage sei vollkommen zufriedenstellend nno mau brauche nicht die Notwendigkeit ins Auge zu fassen, auf eine öffentliche Anleihe zurückzugreifen. Notiz des W. T. B.: Das Telegramm beweist, daß die ''ranzösinhe Regierung an der Aufnahme einer Kriegsanleihe zwei seit.) In Nord-Ungar» ist es nunmehr gelungen, die Russen vollends zn ver jagen, wie aus folgenden Depeschen hervorgeht: Ofen-Pest, 2. Oktober. Das Ungarische Kvrre- spondenzbureau meldet aus Nyiregn Daz: Nach erner vom Obergespan des Komitats Maramaros eiugegrnge neu Meldung haben unsere Truppen in der Gegend von Oekoermezoe in siegreicher Schlacht die in Maramaros eingebrochenen Russen geschlagen. Der Feind zog sich in Unordnung nach der Grenze zurück. In Oekoerme zoe und seiner Umgebung herrscht Ordnung und die Ruhe ist wieder hergestellt. Unsere in der Umgebung von Oekoermezoe versammelten Truppen haben gleich falls den Kampf mit den Russen ausgenommen, deren Verjagung binnen kurzem erfolgen wird. Wien, 3. Oktober. Die „Neue Freie Presse" wel dct aus Ofen-Pest: Der Adjutant oes kommandierenden Generals, der gegen die in Uszok eingefallenen Rus scn entsandt worden war, teilt einem Zeitungsbericht erstatter mit, daß die Russen über Uszok zurückgetrieben worden seien. Der Kampf wurde gestern beendigt. Die Russen dürften N/? Brigaden stark gewesen sein. Lie verfügten über 16 Geschütze. Die Verluste der Russen waren sehr schwer. Wie kräftig auch auf dem Gefilden Galiziens usw. das Kriegshandwerk getrieben wird, geht aus Berich ten über die großen Verluste der Russen hervor: Eine Meldung besagt: Wien, 3. Oktober. Nach einem Bericht der „Süd slawischen Korrespondenz" aus Sofia liegen dort Mel düngen aus Warna vor, wonach Reisenoc, die aus Süd rußland eintreffen, berichten, daß in Odessa die Spitäler und Kasernen von Schwerverwundeten überfüllt sind. Die meisten Verwundungen rühren von Schrapnells her, wobei von russischer militärischer Seite sestgestellt wird, daß die österreichisch-ungarische Artillerie wayre Verwüstungen unter den russischen Truppen angerich tet habe. Allgemein wird auch der Mangel an Offi zieren in der russischen Armee erkannt. Das Schicksal Serbiens nimmt seinen Lauf nnd das Land steht vor seinem völligen Zusammenbruch: Wien, 3. Oktober. Die Südslawische Korrespon denz meldet aus Serajewo: Die serbischen Krwgsge sangenen stimmen darüber überein, daß die politische und militärische Lage Serbiens überaus crnst sei. Nur mit Gewaltmitteln gelinge es der nm den.Kronprinzen gescharten Offizierspartei, einen allgemeinen Zusam menbruch zu verhindern. Die völlig erschöpfte Be völkerung des Landes wünsche das Ende dcs Krieges herbei. Konstantinopel, 2 Oktober. Nach dem „Os manischen Lloyd" haben die Muselmanen in Ipek, Priz rend, Uesküb und anderen Orten die Waffen gegen die Serben erhoben. Die Serben hätten den etwa 90 OM Mann starken albanischen Streitkräften 3 Bataillone