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Amts- und Ünzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock ANd besten Umgebung Mit eisernem Besen das Land rein gemacht! Wt HW«, „kill «VW» HesmM! Der unaufhaltsame Siegeszug der deutschen Ar meen gegen Frankreich steht in der Weltgeschichte wohl ohne Beispiel da. Die heutige Nachricht, des General- quartiermeisters v. Stein bringt uns die überwäl tigende Kunde von fünf neuen Siegen, die auf der ganzen, gegen Paris gerichteten Front errungen wur den. In der kurzen, schlichten aber doch io Hinreißen den Form werden da Siege gemeldet, von denen feder für sich ein herrliches Beispiel deutschen Heldenmutes und deutscher Treue bedeutet. Unumwunden wird aber daneben auch zugegeben, oaß ein Teil der Armee des Herzogs von Württemberg über die Maas zurück mußte. Im nächsten Atemzuge lesen wir dann allerdings schon, daß die tapferen Truppen den Boden sofort wieder gewonnen haben. Aber mit diesen Er folge» ist es noch nicht genug. Der Sieg des Gene rals von Hindenburg in Ostpreußen ist noch weit grö ßer als bisher angenommen wurde. »0000 Russen! sind es, die dort oben gefangen genommen wurden und unter der Wucht dieser Tatsache haben nun natürlich auch die feindlichen Scharen, die bei Insterburg in deutsches Gebiet eingedrungen sind, Fersengeld gege ben; denn anders kann man den Satz: „Die noch im ^nördlichen Ostpreußen stehenden Truppen sind im Rückzüge begriffen" schlechterdings nicht auslegen. Das Telegramm, das wir schon durch Extrablatt heute früh bekannt gaben, wurde uns in folgendem Wort laut übermittelt: Großes Hauptquartier, 31. August. (W. T.B.) Im Osten ist der gemeldete Sieg der Armee des General obersten von Hindenburg von weit größerer Bedeutung als bis jetzt übersehen werden konnte. Trotzdem neue feindl. he Kräfte über Neidenburg eingriffen, ist die Niedcrlage des Feindes vollständig geworden. Drei Armeekorps find vernichtet. OOOOO Gefangene, darunter 2 kommandierende Generale, viele Geschütze und Feldzeichen sind in unsere Hände gefallen. Die noch im nördlichen Ostpreußen befindlichen russischen Trup pen befinden sich im Rückzüge. Großes Hauptquartier, 31 Aug. (W. T B.) Die Armee des Generalobersten v. Kluck hat den durch schwache französische Kräfte unternommenen Brr- such eines Flankenangriffes in der Gegend von Com dies nordwestlich St. Quentin durch ein Armeekorps zurückgeschlagen Die Armee des Generalobersten v. Bülow hat eine überlegene französische Armee bei St. Quentin vollständig geschlagen, nach dem sie im Bormarsch bereits ein englisches In fanteriebataillon gefangen genommen hatte. Die Armee des Generalobersten Frhrn. von Hausen hat den Gegner auf die Aisne (einen Fluß) zurückgedrängt. Die Armee des Herzogs v. Württemberg hatte bei der Fortsetzung des Ueberganges über die Maas den Feind zunächst mit Bortruppen überrannt, mußte dann aber vor starken Kräften zurück. Die Armee hat dann die Maasübergänge w i e d e r g c w o n u e n und befindet sich im Vorgehen gegen die Aisne. Das Fort Lesayvcllcs hinter dieser Armee ist genommen. Die Armee des deutschen Kronprinzen setzt den Vormarsch gegenüber die Maas fort. Nachdem der Kommandant von Montmevy mit der ganzen Besatzung bei einein Ausfall gefangen genommen wa ren, ist die Festung gefallen. Die Armee des Kronprinzen von Bayern und des Generalobersten v. Heeringen stehen noch im soctgc jetztcm Kampfe in Französisch-Lothringen. Außer diesen schönen Siegesnachrichten erfreut uns der Generalquartiermeister auch noch mit einem Be richt, der den Gesundheitszustand unserer Truppen im besten Lichte zeigt: Berlin, 31. Aug. (W. T. B.) Urteil des Ehefs des Feldfanitätswcscns über den Gesundheitszustand des Heeres. Der Gesundheitszustand aller Teile unseres im Felde stehenden Heeres ist gut. Seuchen sind bis her nicht ausgetreten. Freilich stehen unsere Truppen zum Teil in einem Feindesland, das sich bis dahin keiner so guten hygienischen Aufsicht erfreute wie un serc Heimat und dessen Bevölkerung manche Träger der Keime ansteckender Krankheiten in sich birgt, doch waltet auch gegen diese Uebelstände weitgehende Vor sicht im deutschen Heere. Die Pockenschutzimpfung ist streng durchgeführt und wird im Notfälle auch bei der feindlichen Bevölkerung durchgesetzt. Typhus-, Cholera-, Ruhr Untersuchungsgeräte und Lchutzimp fungsstoffe werden mitgeführt. Sachverständige Hy gieniker befinden sich in den Reihen unserer Militär ärzte. Leider wurde auch von ihnen schon einer bei vorjorgender Brunnenuntersnchnng hinterrücks von Einwohnern erschossen. Im Innland Und nennens werte Häufungen übertragbarer Krankheiten ebenfalls nicht zu verzeichnen. In dieser Hinsicht werden be sonders scharf die Kriegsgefangenen üoerwacht. Die von regelrechten Hecresgeschossen verursachten Wun den zeigen durchweg gutes Hcilungsbcstreben. Das deutsche Verbandverfahren, insbesondere die Anwen düng der deutschen Verbandpäckchen bewährte sich. In den vordersten Linien angelegte Verbände saßen auch lnoch zur Zeit des ferneren Rücktransportes der Verwundeten gut. Ein großer Teil der zurückbeför- derten Verwundeten ist bereits in Genesung und drängt wieder nach der Front zurück. Wohl aber sind be reits zahlreiche Beweise dafür gesammelt, daß die feindlichen Einwohner und die Truppen des englischen sogenannten Kulturvolkes Dumdum-Geschosse, dos heißt Geschosse ohne Vollmantel mit Einschnitten be- nntzen, deren Fetzen im Körper grausame Verletzungen reißen. Es sind Schritte getan, um dies allen völker rechtlichen Abmachungen hohnsprechende Vorgehen zur Kenntnis der gesitteten Welt zu bringen. Der Generalquartiermeister v. Stein. Sonst liegen Nachrichten über größere kriegerische - auch vom österreichisch-russischen Kampffelde nicht vor. Inwieweit wir am Anfänge des Krieges uns auf Italien vrrlassen konnten, soll unerwähnt bleib n. Mit l Bezugspreis Vierteljahr!. M.I.50einschliehl U ! des „Illustr.Unterhalwngrblatts- und der UM /UUF^IH I AUDI WS«« l. Schönheiderhamme „OOEEEG» Mittwoch, de» 2. SeMmber U,I^«dr.:«mt»blatt. , Fernsprecher Nr. 210. Drucke, und Verleg«: E»'l Hnanedoh«, veranttvortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — -1. Jahrgang. ——— SG» ^1»^spO,OgggOgg,g,g,g,^m,,,,1, . für Eibenstock, Carlsfeld, Hundshübel. * täglich ab-»^ mit Ausnahme der Neuheide,ivberstiitzengriin,Schönheide, i Schönheiderhammer,Sosa»UnterstLhengrLn,Mldenthalusm i Durch den Krieg in Not geratene Einwohner, die im laafeade« Jahre noch Les« halg in den StaarSwaldungen sammeln wollen, werden aufgefordert, die Erteilung eines Leseholzzecchen» am Krettag, de» 4. Gepteraher in unserer Polizeirrgistratur nachzusuchen. Die kürzlich jedermann eneilte Erlaubnis zum Leseholzsammeln ohne Zeichen ist auf gehoben. «tadtrat Eibenstock, den 31. August 1914. Bürgerwehr. Di« Mitglieder der Bürgerwehr versammeln sich zur Entgegennahme von Mitteilungen Mittwoch, den r. dp. Ms., aLmds 7 Ahr im Schulgarten. Die uniformierten Abteilungen in vaüer Ausrüstung. Gewehre mitbringe«. Eibenstock, den 31. August 1814. Da» Kommando. Die erste SeM»z Liebesgaben soll in den nächsten Tagen abgesandt werden. Es wird daher gebeten, etwa noch vorhan dene versandfertigt Spenden bi, zum 3. ds». MlS. vormittag» an die Annahmestellen !Ms- werbebank, Fabrikant Richard Hertel, RathauS) abgeben zu wollen. Die Vorstände de» ZweigvereinS vom Noten Kreuz und des Albertvereins. Bekanntmachung nnb Einladung. Zur Feier d.» Sedantage^ verbunden mit einer festlichen Begehung der herrlichen Er- rolae umerer unverglnchttchen He«resmachl zu Lande und zur See, werden hierdurch für Mittwoch, der» 2. September, die Eltern und Erzieher unserer Schüler, alle Freunde und Gönn« der Schule sowie du städtischen. Königlichen und Kaiserlichen Behörden auf- ergebenste eingeladen. Bürgerschule (Turnhalle): vormittags 0—10 Uhr «elektenschnle (neue» Schulgebäude) vormittag» 10-11 Uhr. Eibenstock, 31. August 1914. Die Dircllion beider Schulen. einer gewissen hoheitsvvllen Ruhe dürfen wir aber jetzt aus diesen Staat blicken, dessen deutschfeindlichen Zeitungen nunmehr in unser Lager überschw.mkrn. Uebcr die Stimmung in Italien wird uns gemeldet: Ofen-Pest, 31. Aug. <W. D B.l Der römische Bericht eisratter des Blattes „Az Est" veröffentlicht einen Stimmungsbericht, in welchen, es heißt: Die öfsent liche Meinung Italiens hat in den letzten Tag-n cim- mcrkliche Wandlung erfahren. Das nnaufhaltsamc Vordringen der deutschen Armee nach Paris, die gco ßen Erfolge Oesterreich Ungarns gegenüber der vussi scheu Armee und nicht zum wenigsten die Unfähigkeit der englischen Heerführung sind nicht ohne tiefen Ein druck auf die öffentliche Meinung gewesen. Die In triguen der Entente-Diplomaten haben bei dem ita licnijchen Kabinett nicht verfangen. Der König war immer ein unerschütterlicher Anhänger des Dreibnn des. Die Presse beginnt einzuschwenken und die maß gebenden Blätter nehmen von Tag zu Tag eine dem Dreibund günstigere Haltung ein. Das italienische Programm läßt sich folgendermaßen formnlieren: Wir wollen keine franzosenfreundliche und keine deutsch freundliche, wir wollen ausschließlich italienische Bo litik treiben. Viel „Freude" wird es den Parisern bereitet ha ben, als sie auch einmal einen deutschen Aviatiker über ihren Köpfen schweben sehen durften. Lie wer den sich dadurch desto schneller an den Gedanr n gc wohnen können, daß deutsche Fäuste bald an die Tore Paris klopfen werden: London, 31. August. Nichtamtlich.) Wie dem Reuterjchen Bureau aus Paris gemeldet wird, flog ein deutsches Flugzeug gestern nachmittag über Paris und warf eine Bombe ab, die jedoch keinen Schaden verursachte. An weiteren Meldungen liegen die solgenden vor: Berlin, 31. August. Der Kaiser Hal den sieg reichen Feldherr» im Oste», General von Hindenburg, zum Generaloberst ernannt, ihm das Eiserne Kreuz l. Klasse verliehen und ihm folgendes Telegramm ge sandt: „Großes Hauptquartier, 23. August. Durch de» in dreitägiger Schlacht errungenen vollen Sieg über russi schc Uebermacht hat die Armee sich für immer den Dank des Vaterlandes erworben. Mit ganz Deutsch laud bin Ich stolz auf diese Leistung der Armee unter Ihrer Führung. Nebermitteln Sie den braven Trust peu Meine warme Kaiserliche Anerkennung. Wilhelm, l. l! " B erlin, 31. August. >W. T. B. > Der Bedarf an Kriegsfreiwilligen ist zurzeit gedeckt. Das Kricgsmi- nisteriuln kann daher bis auf weiteres Kriegsfreiwil lige an die Erfatztruppen nicht überweisen. Melduu gen, fei es schriftlich beim Kriegsministerium oder mündlich bei dessen Auskunftsstelle haben daher keine Aussicht auf Berücksichtigung Sobald die Einstellung von Freiwilligen später wieder möglich ist, wird dies in der Tagcspresse bekannt gegeben werden. "Das mache uns mal jemand nach!) , . Erst jetzt erfahren wir, daß sich das Grove Haupt quartier, in dem sich auch der Kaiser befand, in Kob lenz war. Es wird gemeldet: Koblenz, 30. August. Nichtamtlich. Hier ist überall folgende Bekanntmachung angeschlagen: Trine Majestät unser allergnädigster Kaiser und König haben mich zu beauftragen geruht, der Bürgerschaft der Re stdenz Koblenz für die während des hiesigen Aufent Halles Leiner Majestät zum Ausdruck gebrachte ratrio tische Gesinnung allerhöchst seinen Dank auszuspr.ch'n