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Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ein es Mrni- us zu ceuzev n cht. ereüs Wei tz den lande, ! dem ngen, ts AN ;u be- Hilfe r Ort Pott nicht S2S.— 1SS.SV 101.75 21«.- 11120 sa- !SS5l> 211.90 201— L«».- 155.- tigen äten um der der und iden igen vin tierl rin. mk äck )dk al- en- ul er. it t Bezugspreis Vierteljahr!.IN. 1.50 einschließl. des „I llustr. Unterhaltungsblatts ' und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Ueichspostanstalten. Amtsblatt. «e . ^.0^44 für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schön^iderhammer»Sosa,Unterstützengrün,wüdenthal usw. 2? »«» Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn»und Zeiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 > Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Kernsprecher Nr. 210. Drucker und Berleger: Emil Hannebohn, versiuwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. - . - - — S1. Ackdrs-va — 4» Dovuerstag, dtü 26. Fcbrvar LSL4 Das Asnkur-verfahre« über das Vermögen des Schuhwarenhändler- Tllil »»»» in EtbenftoA wird nach Abhaltung de- Schlußtermins hierdurch arrfgthobe». Eibenstock,, den 13. Februar 1914. Königliches Amtsgericht. Donnerstag, den 26. Februar 1S14, nachm. 2 Uhr sollen im Versteigerungslokale des Könial. Amtsgerichts hier 1 Ladenregal mit 32 Kasten an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 25. Februar 1914. Der Gerichtsvollzieher det Königlichen Amtsgericht-. Tagesgefchichte. - Deutschland. - Eine Liga zur Verteidigung Elsaß- Loth ringens. Die Gründung einer „Liga zur Ver teidigung Elsaß-Lothringens", der. Abgeordnete aller Karteien beitreten werden, soll in Straßburg am Näch sten Donnerstag auf Anregung des elsaß-lothringische" Reichs- und Landtagsabgeordneten Hauß stattfinden Mitglieder können sämtliche elsaß-lothringische Bürger werden. Der Zweck der Liga soll sein, Pen Widersachern Elsaß-Lothringens außerhalb des Parlaments energisch entgegenzutreten und alle falschen Gerüchte, die über das Land verbreitet werden, vor dem Strafrichter klar zustellen. Es soll sich vor allen Dingen um die Rich tigstellung tendenziöser Erfindungen handeln, die geeig net sind, das Ansehen Elsaß-Lothringens und seiner Bewohner in den Augen Altdeutschlands heraözusetzen. Oesterreich-Ungarn. - Arbeitslvsenversammlung iu Buda- p e st. Dienstag vormittag sand jm alten ParlamentsgL- däude zu Budapest eine große Arbeitslosenversammlung statt, in der folgende Resolution angenommen wurde: „Die Arbeitslosen fordern zum letzten Mal die.Stadt in friedlicher Weise aus, an die Regierung wegen Schaf fung von Arbeitsgelegenheit heranzutreten." Nach der Versammlung zogen die Teilnehmer auf die Straße, wo sie demonstrierten. Eine Gruppe zog auf den Museumsring, wurde aber dort zerstreut. Der größere Teil der Demonstranten zog die Eisengasse entlang, stürzte einen Kokswagen um und bemächtigte sich der Ladung. Die Demonstranten setzten dann ihren Marsch fort und zertrümmerten unterwegs einige« Fensterschei ben. In der Bakziuystr. wurden zahlreiche Fensterschei ben von Geschäften und Privatwohnungen zertrüm mert: ein Straßenbahnwagen wurde angchalten, er stürmt und sämtliche Fensterscheiben zerschlagen. Beim Rochus-Spital angelangt, eröffneten die Demonstrante!" ein Bombardement gegen das Spitalgebäude und rich teten großen Schaden an. Die Passanten ergriffen pa nikartig die Flucht. Hier stellte sich endlich den Demon stranten berittene Polizei und ein starkes Polizeide- tachemcnt entgegen, doch gelang es erst gegen 1 Uhr mittags, die Menge teilweise zu zerstreuen. Mehrere Personen haben Verletzungen erlitten. Die Polizisten nahmen zahlreiche Verhaftungen vor. gt«Ue». Das internationale Geleit für den Für st en von Albanien. Der französische Kreuzer „Brui;" ist in Brindisi eingetrosfen, um Kohlen ejnzu- nehmen, und tritt dann seine Fahrt nach Triest an, um sich dem internationalen Begleit-Geschwader anzu schließen, das den Prinzen zu Wied nach Durazzo ge leitet. . Ar«»kreich. Zwei französische Torpedoboote ha variert. Aus Nizza wird gemeldet, daß bei ünsich- tigern stürmischen Wetter, von den vier dort veranker ten Torpedojägern zwei, „Casque" und „Dague", durch Anprall an die Kaimauer schwer gelitten haben Holla-d. Dritte Friedenskonferenz. In der Ersten niederländischen Kammer erklärte bei Beratung des Budgets des Aeußeren Ministor Loudon in.Erwi derung auf eine Anfrage, betreffend die dritte Friedens konferenz, daß das nationale Komitee zur Vorbereitung dieser Konferenz ihm einen endgültigen Bericht im Lause des März erstatten werde. Er hab« mit Ruh land in Bezug auf den Zusammentritt der Konferenz verhandelt. Der Minister betonte, sr sei kein Anhänger der Beteiligung von Delegierten der Arbeiterparteien an dieser Konferenz, die in erstür Linie eine Angelegen heit der Diplomaten und der Rechtsgelehrten sei. England. Englisches Unterhaus. Churchill ant wortete im Unterhaus auf sine Anfrage, daß beschlossen worden sei, in diesem Jahre statt der großen Manöver eine Probemobilmachung der dritten Flotte stattfinden zu lassen. Eine solche Probemobilmachung sei notwen dig, und andererseits seien die Ersparnisse hierbei be trächtlich. Alle gewöhnlichen Manöver und Uebungen würden wie sonst stattfinden. Churchill fügte hinzu, er würde bei Gelegenheit der Flottenvoiranschläge da rauf eingehen. Bom Balkan. — Die religiösen Kämpfe in Albanien. Da zwischen katholischen und mohammedanischen Malis- sorcn ausgebrochene Unruhen ernsten Charakter an genommen haben, ist aus Befehl des Gouverneurs von Skutari ein französisches Detachement von 30 Scesol- daten gelandet worden und in der Richtung »ach Vraka abmarschiert. — Griechische. An« ne st je. Durch ein Dekret des Königs von Griechenland wurde eine vollständige Amnestie für alle diejenigen Personen erlassen, die während der letzten beiden Kriege odew vorher einen der Gegner Griechenlands unterstützt haben. Ebenso werden alle diejenigen amnestiert, die in irgend ci"e!r Weise an den Nationälitätenkämpfen beteiligt waren, die vor dem letzten Balkankrieg in Makedonien stattge funden haben — Eine provisorische Regierung für Nordepirus. Die Einwohner von No^depirus ha ben eine provisorische Regierung unter dem Vorsitz von Zograsos gebildet — Die Hochzeitsfeierlichkeiten in Bu - karest. Da der deutsche Kaiser feine Teilnahme an den Feierlichkeiten bei der Hochzeit des griechischen Kronprinzen mit der Tochter -es rumänischen Thron folgers in Bukarest zugcsagt hat, so werden, wie sich der „Temps" aus Bukarest melden läßt, auch die übri gen europäischen Großmächte ihre erlauchtesten Ver treter entsenden. Unter anderen werden die Kron erben von Oesterreich Ungarn, Serbien und Bulgarien, sowie besondere Missionen der französischen Republik und des englischen Hofes in Bukarest erscheinen. Die Hochzett wird voraussichtlich am 10. Mai, dem Tage des rumänischen Nationalfestes stattfinden. «»erika. - Zur Crs chießung des Engländers Benton. General Villa telegraphiert nach Newyark, kein Ausländer sei getötet worden mit Ausnahme von Benton Dieser habe, nachdem das Kriegsgericht sein Urteil gefällt, gestanden, er sei mit der Absicht gekom men, Villa zu ermorden. Tatsächlich habe Benton auch während der Unterredung nach der Hüftentasche ge griffen, wo der Revolver bewahrt war. Indessensei Villa auf der Hut gewesen. Carranzas Sekretär drah tet, Carranza erklärte Bentons Hinrichtung für voll ständig legal. Staatssekretär Bryan sucht Näheres über den Verbleib des Deutsch-AmevikaneLs Busch in Erfahrung zu bringen, der in Chihuahua als Spion interniert sein soll. Octtliche inid sächsische Nachrichten. Eibensto ck, 25. Februar. Am Montag abend war es einein ziemlichen großen Besucherkreis:' ver gönnt im Saale -er Union einem interessanten Vor trage zu lauschen. Die Ortsgruppe Eibenstock im Deutschnationalen Handlungsgehilfen - Verband hatte Herrn Oberamtsrichter Papsdorf gewonnen, der über „die deutschen Gerichte, ihre Organisation und ihre Aufgaben" iprach. Nachv-m zuvor Herr Iackisid die Erschienenen begrüßt u. willkommen geheißen, führte Herr Papsdorf etwa aus: In früheren Zetten hab« es große Männer und Gelehrte gegeben, die sich fast alle Wissenschaften zu eigen machten. Diese Zeiten seien dahin. Bei der Vertiefung der einzelnen Wissenschaften könne ,ich vin Mensch eben nur mit einer befassen und so sei man Spezialist geworden. Diese Entwickelung habe zweifellos eine bedeutende Erhöhung der Ler stungSsähigkeit gebracht, sie sei indessen auch nicht frei von Nachteilen So könne z. B der Laie auf einem an ¬ deren als seinem Spezialgebiete nicht mehr so klar un- tetlen, und das treffe vornehmlich zu bei der Beurtei luug unserer heutigen Gepichte. Die Prejse, die das Zwischenglied im öffentlichen Leben bilde, und die.ihr Urteil ost vom Partorstandpunkte aus abgäbe, übe durch schnellgeprägte Schlagworte eine Massensuggestion aus das Publikum aus, und so käme es denn, daß auch die Masse nachsage von Weltfremdheit der Richter usw. Dabei bedenke man nicht, daß der Richter sich von Par- teileidenschasten nicht Hinreißen lassen dürfe, sondern daß er erhaben über den Parteien stehen und seine Tätigkeit in objektivester Weise ausüben müsse. In großen Umrissen die Organisation und de" Aufbau der Gerichte schildernd, gab Redner zunächst einen kur zen Entstehungsbericht der Gerichte. Ter erste Rich ter im kleinsten Kreise sei wohl der Familienvater gc wesen, dann wohl die Obersten der Dorf- nnd Stammes gemeinschaften, schließlich der Volksgemeinschaften nnd darauf der König. Dann sei das Gesetzbuch gekom men und an Stelle von Laienrichtern Berufs richter. Diese Entwickelung sei gefördert worden durch die Ein bringung des römisch. Rechtes. Nun konnten nicht mehr das Volk oder abhängige Beamte richten, sondern Be russrichter übten das Gericht aus, und kein König oder anderer dürfe sie daxfn beeinflussen. Das sei ein Rechtsgut, dessen Größe man erst einschc, wenn es einmal wieder entzogen werde. Sodann gab Redner einen Ucberblick darüber, wie unsere Gerichte im ein zelnen geordnet sind; erklärte das Wesen der Gewerbc- und Kaufmannsgerichte und deren Zusammensetzung und ebenso der ordentlichen Gerichte vom Schöffenge richt bis zum Reichsgericht. Alle diese Gerichte feien nicht in der Weise sich übergeordnet, daß 'eines dem anderen Vorschriften übsr eine Rechtsauffassung zu machen habe, sondern jedes sei sür sich selbständig. Nachdem Redner die Einrichtung der Hansels-, Schöf fen-, Land- und Schwurgerichte usw. erklärt und vor nehmlich den Unterschied zwischen den beide" Laien gerichten — Schöffen- u. Schwurgericht - oangelegt, kam er auf das Gebiet der Jugendgerichte. Diese müß ten auf einen eifacheren Ton gestimmt sei" als die an deren Gerichte und ihre Ausübung sei Sache' des Ve<r mundschaftsrichters. Leider habe in Eibenstock das Ju gendgericht zu oft Gelegenheit zu tagen, gewiß ein nn- augenehmes Zeichen der Zoit. Dann kam Herr Ober- amtsrichter Papsdorf auf die Aufgaben der Gerichte zu sprechen und warnte djabei vor einer unüberlegte-» Kritik ergangener Ustteilc. Die deutschen Gerichte brauchten eine Kritik nicht zu scheuen, sie dürfe abör das nötige Maß nicht überschreiten. Der häufige Ein wurf, wir hätten zu viel Gesetze, ließe sich daraus er klären, daß die Verhältnisse eben difforenzieirter ge worden seien und neue Gesetze erforderlich gemacht hätten Die große Anzahl neuer Gesetze sei ein notwendiges Uebel, überflüssig aber seien sie nicht. Die Kritik verlange auch oft energisch einen größeren Schutz der Angeklagten. Dadurch würde der Gedanke ausgelöst, als ob der arme Angeklagte dringend u-ei teren Schutz bedürfe. Tas sei aber der reine Hohn. Nirgends habe der Angeklagte mehr Schutz und Rechte als im modernen Gerichtsverfahren. Ter Herr Vor tragende kam dann nochmals auf das Verhältnis der Presse und Gerichte zu sprechen, und betonte dabei, daß vornehmlich die sozialdemokratische Presse das Bestjre ben an den Tage lege, die Autorität der Gerichte zu untergraben mit ihren Schlagworten von Weltfremd heit der Richter usw. Weshalb inan in dieser Beziehung verallgemeinere, weshalb gerade die Richter weltfremd sein sollten, sei nicht zu verstehen, zumal ihr« Schu lung, ihr Beruf sie doch mehr ivie andere in die Men- schenkenntniö hinein führten. Das Wort von der Klas senjustiz" habe der Haß geprägt. Hierauf erörterte der Vortragende die Frage, inwieweit die Zuziehung von Laien zu Gerichten berechtigt sei, und kam zu dem Schluß, daß ein weiteres Hinzuziehen des Laienele ments schwere Bedenken habe. Nach Schluß des Vor trages dankte Herr Jackisch dem Rednec sür die an schaulichen Ausführungen und die Anwesende" erhoben sich als Dankesbezeugung zu Ehren des Redners von ihren Plätzen