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Amts- und Anzeigeblatt Mr den L^mtsgerichtsbezirk Eibeustock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl.M. 1.50 cinschließl des „ZIlustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. : *»**«»*«<> rrtcheint täglich abends mit Ausnahme der ; Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 ; > Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SV. Jahrgang. —— Sonnabend, dm 15. November IBS» Gonnabend, den 15. November 1913, nachmittags 1 Uhr soll in der Restauration „Zentralhalle hier 1 Pta«o an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 14. November 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Bedenkliche Zuspitzung der mexikanischen Angelegenheit. Die Brücken zwischen Wilson u»d Huerta sollen nunmehr endgültig abgebrochen sein. Nach den neuesten Meldungen hat die Regierung der Vereinig ten Staaten ein Ultimatum in Mexiko überreichen las sen, das Huerta völlig zu ignorieren belichte. Wie erinnerlich, war schon einmal vor einiger Zeit eine Ultimatumsgeschichte in die Welt gesetzt, die Herr Bryan indessen sofort dementiert. Diesmal scheint die Sache aber doch ernster zu sein, denn die Meldungen lauten ziemlich präzise: Mexiko, 13. November. Huerta hat das von Lind übermittelte amerikanische Ultimatum nicht beantwortet und damit abgelshnt. In dem Ultima tum war ihm bis gestern Abend 6 Uhr Zeit ge geben worden, zu erklären, daß er den neuen Kon greß nicht zusammen treten lassen werde. Im Fal le der Ablehnung dieser Forderung würden die Vereinigten Staaten nicht mehr mit ihm verhan deln. London, 13. November. Nach Washingtoner Mitteilungen hat Präsident Wilson seiner Gesinnung gegenüber Mexiko in nicht mißzuverstehender Weise Ausdruck gegeben. Er besteht darauf, daß Huerta und alle ihm ergebenen Politiker von der Regierung Zü- rücktreten, und wird zu diesem Zweck kein Mittel, auch nicht d as einer Invasion Mexikos, scheu en. Inzwischen aber will die amerikanische Regier ung dadurch auf Huerta und seine Partei einwirken, daß ihm jede finanzielle Hilfe abgeschnitten wird, so daß ein Staatsbankcrott nicht ausbleiben könnte. Es soll den ausländischen Finanzgruppen klar gemacht wer den, daß irgend welche Verpflichtungen, die Huerta ein geht, von seinem Nachfolger nicht als rechtsgültig aner kannt werden. Sollte das nicht den erwarteten Erfolg haben, so wird Wilson die mexikanische Küste blockieren lassen und entweder jede Zufu.hr nach Mexiko abschneiden oder die Einfuhrzölle von ameri kanischen Beamten erheben lassen. Nach Huertas Rück tritt wird eine beiden Ländern genehme Persönlich keit die provisorische Regierung übernehmen, bis aus den allgemeinen Wahlen der konstitutionelle Präsident hervorgegangen sein wird. Wilson hat den Vertretern aller Nationen erklärt, daß die Vereinigten Stqaten unter keinen Umständen eine Vermehrung ihres Land besitzes im Auge haben. New York, 13. Novbr Meldungen besagen, Lind sei nach Vera-Cruz abgefahren, um sich nach Newyork einzuschiffen. Bei dem Abschied hat er gesagt: „Ich werde meinen' Fuß nicht eher wieder Mf mexikani schen Boden setzen, bis dieser Kongreß aufgelöst ist." Lind hatte früh am Tage Huerta mitgeteilt, sofern dieser nicht bis 7 Uhr abends die definitive Zusage nza- che, daß der neue Kongreß nicht zusammentreten wer de, und bis Mitternacht nicht das diplomatische Korps entsprechend. informiert sei, werde er, Lind, keine wei teren Beziehungen zu der mexikanischen Regierung un terhalten. Newyork, 13. November. Nach einer Meldung der „Sun" steht der endgültige Bruch mit Huerta be vor. Wilson würde ehestens den Mächte» eine Dar legung der amerikanischen Forderungen und Absich ten übermitteln. Da sich diesmal, wie aus der ersten der nachfol genden Meldungen hervorgeht, Herr Bryan in eisiges Schweigen hüllt, und an kein Dementieren denkt, tref- sen die Japaner nunmehr auch Vorsichtsmaßregeln: Newyork, 13. November. Bryan weigert jede Auskunft über die Maßregeln, die die Vereinigten Staaten nach Ablehnung des Ultimatums der Union durch Huerta ergreifen werden. Tokio, 13. November. Die japanische Regier ung sandte den Kreuzer Jzumo in die mexikanischen Gewässer zum Schutz der Japaner in Mexiko. Tagesgefchichte« Deutschland. — Der Besuch des russischen Mini sterpräsidenten in Berlin- Gutem Verneh men nach trifft der russische Ministerpräsident Kokow zow am Montag früh in Berlin ein- Er wird Mon tag abend beim russischen Botschafter Swerbejew das Diner einnehmen Am Dienstag abend findet beim Reichskanzler zu Ehren des russischen Gastes ein Di ner statt und voraussichtlich wird Ministerpräsident Ko kowzow am Mittwoch vom Kaiser empfangen werden. Seine Abreise erfolgt Donnerstag früh. — Der französische Botschafter beim Reichskanzler. Der Reichskanzler von Bethmann- Hollweg empfing am Mittwoch nachmittag den fran zösischen Botschafter Cambon. Vefterreich-Ungarn. — Die österreichische Auswanderer- Affäre. Im Budgetausschusse zu Wien gab der Handelsminister eine eingehende Darstellung der An gelegenheit, betreffend die Canadian - Pacific-Gesell schaft. Er erklärte, über die bisherigen Ergebnisse der eingeleiteten Untersuchung noch nichts mitteilen zu können, weil dem gerichtliche» Verfahren nicht vor- gegriffen werden dürfe, doch möchte sich der Ausschuß nicht durch gänzlich unverbürgte Mitteilungen, wie sie von verschiedensten Seiten in die Öffentlichkeit ge bracht würden, zu vorzeitigen, durch konkrete Tatsa chen nicht erhärtete Urteile bewegen lasse». Die Be hörden würden gegen alle diejenigen un»achsichtlich Vorgehen, die sich einer Gesetzesverletzung schuldig ge macht hätten. Die Maßnahmen der Behörden hätten sich naturgemäß nicht auf eine einzelne Gesellschaft und deren Organe beschränken können und dürfen. Die Regierung hielte es vielmehr für ihre Pflicht, nach allen Seiten ohne Rücksichtnahme durchzugreifen, um so mehr, als schon zahlreiche Belege dafür vorlägen, daß bedauerliche Mißbräuche, insbesondere die. plan mäßige Verletzung des Gesetzes und der Vorschriften geradezu ein Merkmal für das Auswanderungsgeschäft geworden seien. Der Minister verwies gegenüber an derweitigen Nachrichten darauf, daß nach der vorlie genden Statistik die Auswanderung nach Kanada nur unwesentlich gestiegen sei, während die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten einen ungeheuren Zu wachs aufweise. Rußland. — Durnowo russischer Ministerprä sident? In reaktionären Dumakreisen will man wissen, daß Durnowo, der eine Berufung nach Liva- dia erhalten hat, an Stelle Kokozows zum Minister präsidenten ernannt werden soll. Gleichzeitig werde die Auflösung der Duma erfolgen. Schwede«. — Der Nobelpreis für Literatur. Der Nobelpreis für Literatur ist für das Jahr 1'313 dem englisch-indischen Dichter Rabindranath Tagore ver liehen worden. vom Balkan. — Neu» Wleisungen für die türki schen Delegierten. Die türkischen Delegierten eyhielten nachträglich noch von der Pforte die Wen sung, vor Unterzeichnung des parafierten Vertrages noch einige kleine Aenderungen im Text des Vertra ges vorzunehmen. Unter den Aenderungen befindet sich auch ein Artikel, daß Griechenland die Verpflich tung der Türkei gegenüber der Orientalische» Eisen bahn übernimmt. Shi««. — Ein bevorstehender Staatsstreich Juanschikais ? Nach einer Meldung der „Times" aus Peking besteht Unsicherheit über Maßregeln des Präsidenten Juanschikai; es scheint, daß dieser das Parlament vorläufig suspendieren wird^ Es soll statt dessen eine Verwaltungskonferenz von 71 Mitgliedern ernannt werden- Tas. jung-chinesische Element soll in dieser Körperschaft gänzlich fehlen. Es heißt in Pe king, daß das Budget und die Perfassung dieser Kon ferenz zur Erledigung überwiesen werde» sollen. OaMe und WUche RachrWÄ. — Sosa, 12. November. Der hier wieder ins Leben gerufene nationale Turnverein, welcher im Saale des Schützenhauses leine Hebungen abhält, hielt im „Frei- Hof" eine Sitzung ab. Beschlossen wurde u. a. die Veran staltung eines Christbaumvergnügens. — Nach langer Pause tagte in seinem Vereinslokal die hies. Abtei lung des Verbands der „Sächsischen Fechtschule." Es wurde u. a. beschlos sen, auch sür 1914 bei der G e s ch ä f»S ste l l e wieder 20 Fechtschulen zu bestellen. — Der Gesangverein „Ly ra" hielt seinen diesjährigen Stiftungsball ab, bei welchem auch Männer- und gemischte Chöre dargeboten wurden. — Dresden, 13. November. Heute abend 6 Uhr fand im Refidenzschloffe die übliche Landtagstafel statt, an der außer dem König und den Mitgliedern der Königlichen Familie das diplomatische Kcrps, die Staats- minifter, die Ministerialdirektoren sowie zahlreiche Mitglieder der beiden Ständekammern teilnahmen. Der König brachte bei der Tafel ein Hoch auf das Wohl des Volkes und der getreuen Stände auS. Der Präsident der Ersten Kammer, Graf Otto Vitzthum v. Eckstädt, erwiderte mit einem Hoch auf Se. Maj. den König, während der Präsident der Zwei ten Ständekammer, Dr. Vogel, einen Trinkspruch auf die Mitglieder des Königlichen Hauses ausbrachle. — Dresden, 13. Nov. Die städtische Flugplatzver waltung hat mit der Delag ein Abkommen getroffen, daß am Montag den 17. und Dienstag, den 18. November Son derfahrten zu ermäßigten Preisen für aktive Offiziere, Reserveoffiziere, Sanitätsoffiziere und deren Angehörige stattfinden. Jnanbetracht des großen militärischen Interesses, das h>er vorliegt, hat die Delag eine Preisermäßigung eintreten lassen. Die Fahrtdauer wird auf 1'/, Stunde bemessen. Wünsche inbezug auf das Ziel der Fahrt werden tunlichst berücksichtigt. Die genauen Abfahrts zeiten werden später noch bekanntgegeben. Anmeldungen, soweit sie nicht schon durch die belr. Truppenteile erfolgt sind, nimmt die Flugplagverwaltung an der Kreuzkirche 18, III entgegen. Telefon: Neues Rathaus, Flugplatzverwaltung. — Dresden, 13 November. Seit einiger Zeit wer den von einem bisher unbekannten Täter Zwanzigmark stücke in den Verkehr gebracht, die durch ein raffiniertes Manöver mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren haben. Die Geldstücke werden innen auSgehöhlt und mit einer an deren Metallmaffe gefüllt. Die Narben werden durch künst lerische Gravierung und Glättung unsichtbar gemacht. Die Polizei ist eifrig bemüht, des Falschmünzers habhaft zu werden. — Dresden, 13. November. Infolge der allgemei nen Fleischteuerung Hal der Gemeinderat zu Oberlößnitz die Einrichtung getroffen, durch die Gemeindekasse Gutscheine an minderbemittelte Anwohner ausgeben zu lassen, die von hie sigen Fleischern beim Einkauf von Fletsch- und Wurstwaren als Bargeld in Zahlung genommen und später durch die Gemeindekasse wieder eingelöst werden. — Dresden, 13. Nov. In den letzten Tagen ging durch die deutsche Presse die Nachricht, daß die schönsten Partien der sächsischen Schweiz, die von Tausen den von Touristen der ganzen Welt besucht werden, nament lich die Partien an der Edmundsklamm und am Prebischlor, von der Fürstlich Claryschen Verwaltung für den Touristen verkehr gesperrt worden sind. Die Fürstlich Clarysche Verwaltung in Tetschen bittet das Hirsch'sche Telegraphen bureau festzustellen, daß neuerdings keine Wegsperrungen vorgenommen worden find, sondern daß nur die alten ver einzelten Wrgsperrungen, die für die Sicherheit der Touristen und für den Bestand deS WildeS erforderlich sind, weiter bestehen. Die Fürstlich Clarysche Verwaltung bittet alle Touristen, sich durch die offenbar tendenziös gefärbten Berichte nicht irre führen zu lassen. — Grimma, 13. Nov. Im Laufe des gestrigen Tage- wurden durch ein Pionierkommando aus Riesa die drei großen Schornsteine der ehemaligen Maschinen fabrik Gölzern, die nach ihrer BetriebSeinstellung in den Be- fitz der Schroederschen Papierfabrik in Gölzern übergegangen ist, durch Sprengung nirdergelegt. Die Pioniere waren gegen 7 Uhr in Gölzern eingetroffen und machten sich bald ' darauf an die Arbeit. Sie stemmten nacheinander Löcher in