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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der < > Sonn« und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die lleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Tel^Ndr.: Nmtrblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SV. Aahrgaug. --- - - — , Somabead, deu 18. Oktober Dies ist der Tag, da durch die dunkle Nacht Von Deutschland» unerträglich tiefer Schande Nach blut'gen Ringen» fürchterlicher Schlacht Ein Heller Lichtstrahl fiel in deutsche Lande. Und schlug er auch so mancher Mutter Wunden, Starb auch manch Jüngling frühen Heldentod: ES stieg herauf au» blutigheißen Stunden Der deutschen Völkerfreiheit Morgenrot! Tagesgeschichte. »«stMaNd. — Ordensverleihung. Der „ReichSanzeiger" meldet: Se. Majestät der König hat dem Königlich sächsischen Generalleutnant von Carlowitz, Generaladjutant Sr. Majestät des Königs, den Roten Adlerorden 2. Klaffe mit dem Stern verliehen. — Zur Beseitigung der Regentschaft in Bayern. Bei der Beschlußfassung über die Erhöhung der Zivilliste soll im Finanzausschuß des bayerischen Abgeordne tenhauses auch die Frage nach Beseitigung der Regentschaft in Bayern aufgerollt werden. Referent für den Etat des Königlichen Hause» und Hofes, Abg. Giehrl (Zentrum), hat seine Anträge an den Finanzausschuß abgeliefert und behält sich bezüglich der Erhöhung der permanenten Zivilliste einen Antrag vor, da im Finanzausschuß Erklärungen der StaatS- regierung über die Frage der Beseitigung der Regentschaft zu erwarten sind. Oesterreich-Ungarn. — Oesterreichtsche Kri e g s r ü stun g e n? An der Nachbörse am Donnerstag zirkulierten unbestäligte Ge rüchte, daß die Eisenbahnverwaltungen geheime Weisungen erhalten hätten, Waggon« zu etwaigen Truppentransporten nach dem Südosten bereit zu halten. Frankreich. — DaS Befinden de» Oberstleutnant» von Winterfeld t. Aus Grisolles wird gemeldet: Der Zu stand de» deutschen Militärattaches, Oberstleutnant» von Winterfeldt, machte am Mittwoch einen kleinen chirurgischen Eingriff notwendig. Jetzt hat sich sein Befinden wieder etwas gebessert. — Der König von England an PoincarS und König Alfons. Präsident Poincars erhielt am Donnerstag brieflich von dem französischen Konsul in Carta gena die Antwort de» Königs von England auf ein Tele gramm, welches Präsident PoincarS und König Alfons nach dem Besuche de» „Jnvincible" an König Georg gerichtet hatten. In der Antwort, welche erst nach der Abreise deS Präsidenten in Cartagena anlangte, drückt der König seine Freude über den Besuch der beiden Staatsoberhäupter an Bord de» „Jnvincible" au», den er gerne zu ihrer Begrüßung abgesandt habe. Der König von England fügte hinzu: Ich schließe mich von ganzem Herzen Ihren Versicherungen herz licher Freundschaft an. — Delcasss Kriegsminister? Gerüchtweise ver lautet, daß Drlcassö demnächst als Nachfolger EtienneS zum französischen Kriegsminister ernannt werden solle. — Disziplinarverfahren gegen General Faurt«. Der Ministerrat hat die Beschlusse de» Obersten KriegSrate», die dieser auS Anlaß der letzten französischen Herbst manöver gefaßt, gebilligt, wonach drei KorpSkommandanten und zwei Brigadegenerale zur Verfügung gestellt werden. General Faurie, der in einem offenen Schreiben an den Krieg-Minister gegen di« Maßregelung protestierte, wird wegen Vergehens gegen die Di-ztpltn vor einen Untersuchungsrat gestellt werden. — Französische Kammereröffnung. Der Ministerrat hat die Eröffnung der Kammer auf den 4 No vember festgesetzt. Darauf sprach der Minister de« Aeußeren über die auSwärtiae Lage, insbesondere über die Reise de» Präsidenten nach Spanien und über die praktischen Ergeb nisse, die man erwarten dürfe von dieser neuerlichen Bekun dung der Gefühle de» Einvern-Hmen» und der herzlichen Freundschaft, die di» Beziehungen zwischen den beiden Län dern regeln. England. — Friede in der englischen Baumwoll industrie. Der Streit zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern in der Baumwollindustrie, der zu einer Aussperrung zu führen drohte, ist beigelegt worden. WHanie«. — König Alfon» operiert. König Alfon» mußte sich einer kleinen Operation unterziehen und wird für einige Zum 18. Oktober. Mit heil'gen Opfern, willig dargebracht, BegeistrungSvoll ward endlich es errungen. Gebrochen ward des tück schen Korsen Macht, In heil'gem Krieg das harte Joch bezwungen. Und jubelbrausend lief die Freudenkunde Vom Völkerschlachtsteg wie ein Feuerbrand Durch Deutschland, und es tönt von Mund zu Munde: Frei, — deutsch ist wieder unser Vaterland! Tage das Zimmer zu hüten haben. Sein Zustand ist jedoch zufriedenstellend. No« «alka«. — Der serbische Standpunkt in der alba nisch e n F r a g e. Die serbische Regierung hat an ihre diplomatischen Vertreter im Auslande folgende Zirkularde pesche gerichtet: Nachdem daS serbische Militär die Albanier endlich von dem serbischen Gebiet zurückgedrängt hat und die notwendigsten Positionen, die zur Abwehr eventueller neuerlicher Einfälle von Albaniern erforderlich sind, besetzt hat, wurde der Befehl gegeben auf diesen Positionen zu ver bleiben und nicht weiter oorzudringen. DaS serbische Mili tär wird den besetzte Stellen provisorisch solange verbleiben, bis Garantien zur Aufrechterhaltung der Ruhe geschaffen sind und die Streitfrage definitiv gelöst sein wird, da gegenwär tig in Albanien ein Aufruhrzustand herrscht und keine genü gend starke und autoritative Regierung existiert und daher neuerliche Einfälle zu erwarten sind. Das serbische Militär wurde angewiesen, in den Fällen neuerlicher Einfälle auf die Abwehr bedacht zu sein. OEchk Md WMe Nachrichten. — Eibenstock, 17. Oktober. Schon da« ganze Jahr hindurch schwelgte man überall im deutschen Vaterlande in frohen Erinnerungen an die glorreiche, nunmehr hundert Jahre zurückliegende Zeit, da begei sterter Volksopfermut.den Feind zu Paaren getrieben auf Sachsens ehrwürdiger Erde. Die Bedeutung der Schlacht bei -Leipzig ist so fundamental für die Ent wickelung Deutschlands- daß sie gar nicht hoch genug gewertet werden kann. Sowohl innenpolitisch wie au ßenpolitisch ist das zu verstehen- Hieße es da nicht gerade schnöden Undank zum Siege zu verhelfen, wenn wir diesen Tag saug- und klanglos vorübergehen las sen wollten? Nein, so undankbar kann der Deutsche nicht sein nnd so rüstet man sich, wie allerwegen auch hier in Eibenstock die Wiederkehr dieser Tage zu be gehen. Der Vaterländische Volksverein wartet mit einem gemütlichen Kommers auf, an dem sich hoffent lich alle Volksschichten beiderlei Geschlechts zahlreich beteiligen mögen- Beide Militär- und beide Turn vereine, die Freiw. Turnerfeuerwehr wie die Schützen- Gesellschaft rüsten sich zum Feste und auch der evan gelisch-lutherische Jünglingsverein wird am Sonntag im Gemeinschaftssaale eine vaterländische Gedenkfeier veranstalten- Zur Anzündung eines Höhenfeuers auf dem Adlerfelsen hat die Forstrevierverwaltung bereits gütigst die Erlaubnis erteilt. Da auch die meisten anderen Orte unserer Umgebung zu gleicher Zeit Hö- henseuer anbrennen werden, wird sich von hier aus ein wunderschönes Bild ergeben. Und so wollen wir uns denn diesen schönen Ehrentag in der deutschen Ge schichte nicht verkümmern lassen und wollen ihn bege hen, daß auch die Generationen nach uns sagen kön nen. daß die Enkel der Leipziger Helden dieser ehren voll gedacht. Eine ausfühAiche Schilderung der Schlacht finden unsere Leser an der gewohnten Stel le unter dem Titel „Aus der Zeit der Befreiungskrie ge". Die Darlegungen in derselben machen keinen Anspruch aus feuilletonistische Werte, dafür aber desto gewichtigeren auf historische Wahrheit. — Eibenstock, 17. Oktober. Trotz der beiden Ent täuschungen, die unsere Stadl und da« obere Erzgebirge über haupt in Bezug auf den Besuch de« Zepvelinluft- schiffe» „Sachsen" erfahren, ist da» Interesse daran nicht eingrschlafen. Mit dem Umschlagen de» Wetter» zum Bessern ist auch die Hoffnung auf da« Erscheinen de« Ballon» hier wieder sehr groß geworden. Eine Anfrage beim Obererzge- birgischen Verein für Luftschiffahrt in Schwarzenberg hat nun ergeben, daß am nächsten Sonntag, den 19. Oktober, die Fahrt unternommen werden soll Da aber an diesem Tage im Gebirge die Gedenkfeiern der Schlacht bei Leipzig stattfin den, hat die Delag die Fahrzeiten verlegt Die Sachsen wird erst gegen '/,11 Uhr in Leipzig aufsteigen, sie wird gegen 1 —'/,L Uhr in Schwarzenberg eintrrffen und vielleicht um 2 oder '/,3 Uhr über Eibenstock sein. In Annaberg wird Hoch schlagen wieder deutsche Herzen heul', Ein Jubel braust durch alle deutschen Lande, Und da» Gelübde geben wir erneul: „Treu bis zum Tod allzeit dem Vaterlande", Und schmücken mit dem Laub der deutschen Eichen Dort, wo manch Braver schläft den Heldentod, DaS Denkmal, das ein ewig ragend Zeichen Der deutschen Völkerfreiheit Morgenror! der Ballon gegen ',4 4 Uhr zu erwarten sein. Weitere Ein zelheiten werden wir in morgiger Nummer milteilen. — Dresden, 16. Oktober. Von der König!. Polizei direktion wird dem W.-B. folgendes mitgeteilt: Die Erörte rungen im Anschluß an die Verhaftung eines Frem den beim Einzüge des Großfürsten Kyrill in Dresden sind noch nicht abgeschlossen. Die Persönlichkeit de» Verhafteten ist festgestellt. ES handelt sich nicht um einen Ausländer, sondern um einen jungen Reichsdeutschen, der sich während der letzten Zeit in Berlin studienhalber aufgehalten hat. Er war erst am Tage seiner Verhaftung nachmittags von Berlin ohne jedes Reisegepäck nach Dresden gefahren und in einem erstklassigen Hotel abgestiegen. Seine Verhaftung mußte schon aus rein sicherheitspolizeilichen Grün den erfolgen, weil er eine geladene Browningpistole und einen Dolch in der Brusttasche bei sich führte und ein ganz auffälliges, aufgeregtes Benehmen im Hotel zeigte. — Leipzig, 16 Okt. Heute vormittag 11 Uhr wur den die Gebeine der in der Völkerschlacht ge fallenen russischen Krieger, die bisher auf dem Johannisfriedhof ruhten, nach der russischen Kirche auf. dem Völkerschlachtfelde, die morgen eingeweihl wird, über geführt. Ein aus der Garnison Leipzig zusammengesetzte» Jnfanteriebataillon, eine Batterie des 77. Feldartillerieregi ments und zwei Schwadronen des Ulanenregiments Nr. 19 stellten die Trauerparade. Auf vier Lafetten ruhten die Särge, hinter denen Großfürst Kyrill als Vertreter deS Zaren, die russischen Milirärdeputationen und die Generale und Stabs offiziere der Garnison Leipzig herschritten. Vor der Kirche wurden die Särge von russischen Offizieren von den Lafetten gehoben und in die Gruft hinabgetragen, während Artillerie und Infanterie den Ehrensalut feuerten. Ein Gottesdienst, nach russischem Ritus in der Kirche abgehalten, beendete die Feier. — Borna b. Leipzig, 16. Okt. In der vergangenen Nacht wurde der 18 Jahre alte galizische Arbeiter Korcacn bei einem Einbruch in ein hiesiges Eisenwarengeschäft von zwei Schutzleuten überrascht. Er ergriff die Flucht und gab auf dieser auf die ihn verfolgenden Beamten drei Revolver- schüffe ab. Dabei wurde der 45 Jahre alte Nachtschutz mann Roscher durch einen Schuß getötet. — Pirna, 15. Oktober. In größter Gefahr schwebte heute vormittag der Steinwagenkut scher Ehrlich, der beim Ueberfahren der Bahn strecke an der Dippoldiswalder Straße vom Wagen ge schleudert worden wat rind dann so auf die'S chienen zu liegen kam, daß er sich bereits unter dem vorderen Teil der Lokomotive des herankommenden, dann aber noch glücklich zum Stehen gebrachten Zuges befand. Es waren dies natürlich Minuten der höchsten Gefahr, die Sache ist aber noch gut abgegaülgen, da Ehrlich nur leichtere Verletzungen davontrug. , 7. Zie-uag 5. Klasse 164. Königk. Sachs. Limdes-^ttert« gezogen am 1k. Oktober 1913. 19 000 M. auf Nr. «7471. i»oa «. auf Nr. 8674 86670 61872 91705. 3000 ». auf Nr. 1S78 8289 8096 11288 12118 18972 16854 19769 25 82 28897 3'591 54858 57067 58270 61218 65370 67665 76685 80614 96856 96215 97861 101415 102459 108967. 206« «. auf Nr. 2408 8709 5852 11580 15704 22256 28828 2899» 87798 602?6 68057 71711 75282 80U9 84088 89870 98215 100901 104781. 166« «. auf Nr. 1188 4955 7814 8805 8814 8899 12566 12727 18087 18418 15749 16449 16782 17709 19411 19618 21080 22-201 25196 27408 28878 28458 28645 80498 88434 83947 88902 41958 50289 51784 54461 63951 64085 65627 67399 67761 70568 73565 74766 74825 76478 78727 84296 90472 92899 93861 95758 96185 98000 101677. 59» «. aus Nr. 4189 8189 9868 10109 10553 12551 15352 16745 17071 20688 26575 29472 82983 83170 85727 89151 40815 42698 43058 45614 46150 46754 48373 52285 58890 55897 56006 56457 59654 59887 62003 62147 62898 67109 68820 69396 71819 75728 76804 80878 83426 84654 98079 98918 97168 97264 99586 99882 99913 105158 106252 10k621. Ass der Zeit der Besreiuugslriege. lNachdruck »«».'U» ) Haupttag der VStterfchlacht bet Leipzig. 18. Oktober 1813. Es standen sich am zwei ten Tage der Völkerschlacht bei Leipzig tOoOOO Mann Franzosen mit 630 Geschützen und 295000 Mann Ber- kündete mit 1360 Geschützen gegenüber. Am Margen