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«el.-Adr.:klmt»b1att. 1GL» 18S sr«u tdnvü. s Lrr xsu u. nd! hen, daß die ^e, ifs Zeun e«. 13. ebe un- ift er- cdt all- ch sehr de heu- net sum »kölsch > s ver- ho-fft, il wird, gemein Main »sicht. ü al» den besonderen För- ißt« mit eiferndem Vtach- ktl >sen (bes. annover, Samml. Lehrer in an die Oeffentliche Gemeinderatssitzung"""" Schönheide, am 5. August 1913. Dtl G t M t j N d t V 0 l st ll N d. nopel als Trophäe heimzusühren; denn sie wird ;a ohne Zweifel auch ohne Adrianopel noch Vorteile aus dieser militärischen Aktion ziehen Auch hat öle Tür kei wohl aus dem Grunde in Bezug auf Ao»»anop-l so unentwegte Entschlossenheit vorgeschützt, weil sie da mit rechnete, daß derFriedensschlutz in Bukarest nicht so überraschend schnell erfolgen würde. In dieser Rech nung haben sich die Osmanen nun gründlich geirrt und die Mächte haben jetzt bedeutend freiere Hand in der Behandlung der Frage von Adrianopel. Das alles läßt in uns die frohe Hoffnung auf- kcmmen, daß wir nun endlich wieder geregelten Zei ten entaegengehen, weil mit der Lösung des glatteis gefährlichen Balkanproblems für einige Zeit wenig stens innereuropäische Gegensätze, die zu Katastrophen führen konnten, nicht zu erwartm find. Uj,d froh wird deshalb der Kaufmann, froh wird der Industrielle, der Gewerbetreibende und der Arbeiter sein, svoH ater auch nicht an letzter Stelle der — Zeitungsschrei ber, der sich bei den verflixten türkische», bulgarischen, serbischen und montenegrinischen Ortsname,» säst die Zunge abgebrochen hat. I-- Kl hen kann, »kt arbei- unter L. 9l. erbet. Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock. Drucker und Verleger: EwNHannebohn. verantwort!. Redakteur -ErnstLind.mann, beide . — «0. Iahr-an-. ' ---- - - Freitag, den 8. August Amts- Md änzeigeblatt Mr den klmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung BiSmarck hat 1884 im Reichstag eine niedliche Geschichte erzählt, wie ein liebenswürdiger, aber konspirierender Pole ihm einmal gesagt habe: ^Schaffen Sie nur direkte Steuern für die große Masse der Bevölkerung; für das übrige, die Unzufriedenheit, die Revolution, werden wir schon sorgen." Da» ist ungemein wahr, und deshalb muß jeder Zoll breit auf dem Gebiet der direkten Steuern mit Hartnäckigkeit ver teidigt werden, und wiederholt betone ich, daß mir der bun desstaatliche, insbesondere der preußische Finanzminister un- faßlich bleibt, der sich auch nur «inen Pfennig direkter Steu ern zum Nachteil seiner Einnahmen extorquieren (auSpressen) läßt. Miquel und Rhetnbaben hätten das nie geduldet, und «» bleibt bedauerlich, daß der ehemalige Oberbürgermeister, der jetzt Preußens Finanzen zu betreuen hat, diese abschüssige Friede. Bukarest, 7. Au-ust. Die ^Ageuee Sto«- matue" meldet: Der Artede Ist mstudlich -efchlaffe« warde« auf der Grundlage, daß «trumttza a« vulgarte« und Aawalla an Griechenland fLVt. Der Vertrag soll Henle vormittag 11 Uhr unterzeichnet werden. Die Unterzeichn««- de- Demobiltfier««g-Adtom- me«- wird edenfastA he«te erfolge«. Gottlob, nuu ist erschollen... so muß man an gesichts dieser verheißungsvollen Nachricht voin Bal kan mit Paul Gerhardt aiusrufen. Dank der strengen Konsequenz König Earols von Rumänien ist nun einer Reihe mörderischer Kriege ein Ende gesetzt, di? seit Anfang Oktober des vorigen Jahres die Welt in Atem hielt, weit mehr noch als durch die großen Waf- fentaten — die ja allmählich spärlich geworden wa ren — wie die aufregenden diplomatischen Begleiter scheinungen, die auch die Großmächte in Mitleidenschaft zu ziehen drehten. Der JaMstempel stand ja schon viel länger offen, schon seit dem September 1911, als die Italiener nach Tripolis zogen und damit den ver morschten Statusquo zuerst ins Wanken brachten. So reichte im Oktober 1912, als der Friede von Lau sanne geschlossen wurde, ein gehender Krieg einem kommenden die Hand- Aber noch vor dem Tripolis- kricge war die Tür des Janustempels nur angelehnt, nicht geschlossen gewesen- Schon die Maro.rokrisis, die auf den historischen „Panthersprung" nach Aga dir folgte, hatte Gewitterspannung in die politische Atmosphäre gebracht. Wir haben also fast volle zwei Jahre Kar g und Kriegsgeschrei hinter uns, und im Interesse von Han del und Industrie wäre dringend zu wünschen, daß nun endlich einmal ruhigere Zeiten emkehrren, da mit der Unternehmer wieder de» Mut finden könn te, mit seinen Kalkulationen über den nächsten Tag hinauszudenken und damit der Arbeiter endlich wie der ausreichende und lohnende Beschäftigung findet. Wie schwer die Kriegszeit vor allem auch a!us dem Erzgebirge und speziell auf unserer heimische« Indu strie gelastet, braucht wirklich nicht hervorgehoben zu werden, den» das Pfeifen, wie man landläufig sagt, die Spatzen von den Dächern. Einen zahlenmäßigen Beweis aber, wie auch besonders Eibenstock betroffen ist ton dem durch den Kriegszustand, herrschenden Nie dergang in der Industrie, gibt unsere Statistii. Dar nach sind hier in den Monaten Juni und Juli allein 83 Abmeldungen mehr zu verzeichnen gewesen als An meldungen. Der Krieg, der sich solange hinschleppte, Hut u»s reichlich Zett gelassen, uns mit den Veränderungen auf der Landkarte und in der politischen Kräfteverteilung abzufinden, so daß wir heute seinen Nekrolog kurz fassen können. Man hat in den Staatskanzleien schon längst das Fazit gezogen aus dem Verschwinden der Türkei als europäische Großmacht, und deshalb zie len oie Mächte allen Ernstes dahin, Adrianobel den Bulgaren wieder zuzuschanzen. Und es kann ja nu» auch unbedenklich getan werden, da das, was man zunächst erwartete: Das Aufsteigen eines Balkan- bundes unter slawischer Führung, in wette Fernen gerückt ist. Ja, es möchte fast als eine Pflicht des Drelbundes betrachtet werden, Bulgarien Möglichst stark zu erhalten, damit das an Macht und Land durch die Balkankriege gewachsene Serbien unsern Bundes- genossen gegenüber nicht zu aufdringlich und nicht in letzter Linie zu stark werden kann, was für uns die Hilfe des Bundesgenossen problematisch.! erscheinen ließe als bisher. Ob die Adrianopelfrage noch wirklich Verwicke lungen mit sich bringen kann, steht glücklicherweise sehr dahin Die Mächte werden schon ausreiiheuoen Druck auf die Türkei auszuüben und geeignete Vergleichs formeln zu finden wissen, damit die Türke» sich nicht in neue Abenteuer stürzt, die für sie mehr wie ver- hängmsvoll werden könntqn. Die osmanische Regier- ung denkt vielleicht gegenwärtig selbst nicht mehr da ran, aus ihrem letzten krieg-rischen Vormarsch Adria- DaS Deutsche Reich übt, wenn man die Reichslande und die Kolonien beiseite läßt, keine territoriale Hoheit auS; man muß im heutigen Deutschland diese Abc-Weisheit immer wiederholen. Wa» staatliche Grmeinwirtschaft an Kultur gütern bietet, daS wird dem Deutschen im wesentlichen durch den Einzelstaat übermittelt. Wohlfahrt im allerweitesten Sinne, Unterricht, Verkehr regelt der Staat. Der Liberali»- muS, der sich ja mit Fug und Recht derer der Kulturgüter betrachtet, mu!, druck darauf bedacht sein, die Finanzkraft dieses einzelnen Bundesstaate« zu schonen und zu pflegen. Wer für Schule und Unterricht, wer für Kunst, Wissenschaft und allgemeine Wohlfahrt immer größere Leistungen fordert, der sollte mit flammendem Schwerte vor der Steuerkraft des Einzelstaate» stehen. Unter dem Staat haben sich dann weitere gemein schaftliche Formen gebildet» Provinz, Krei», Gemeinde, wozu noch die landeskirchlichen Organe treten. Und in allen diesen Gebilden werden, in Preußen wenigsten«, die Lasten beinahe Gemeinde. ES ist hierbei nicht« weniger als erfreulich, wenn die Abgeordneten die Gesetze machen und die Regierung kibitzt, denn daS stellt wirklich nur die Verantwortlichkeiten auf den Kopf. Und es wäre nur natürlich und zweckmäßig, wenn die Herren Erzberger, Basiermann und Müller-Meiningen Reichsfinanzen fortan unter eigener Verantwortlichkeit führten und aus der Misere herauszukommen sich selbst be mühen müßten. In der Exekutive und im BundeSrat würden sie sehr bald gewahr werden, daß eS neben den Interessen deS Reich» auch solche der Bundesstaaten und der Ge meinden zu wahren gilt. Tatsächlich brauchen die Einzel staaten und die Gemeinden jeden Pfennig auS den direkten Steuern für ihre eigenen Bedürfnisse, und daß diese Bedürf nisse nicht kleiner, sondern einstweilen immer größer werden, darüber braucht man wohl kein Wort zu verlieren. Fängt erst da» Nimmersatte Reich an, ebenfalls zuzugreifen, dann gibt eS nur noch zwei Alternativen: entweder die Besitzenden werden allmählich steuerlich ausgepowert, oder man muß mit den direkten Steuern in Staat und Gemeinde auf die Unbemittelten übergreifen, wa« ein Meer von Unzufriedenheit verursachen und nur die Geschäft« der Sozialdemokratie be sorgen würde. ausschließlich von den Besitzenden aufgebracht. Schule und Kirche, Armenlast und Wegebau, Kunst und Hochschule, Be amtenbesoldung und jeglicher Komfort des öffentlichen Lebens — er wird von den Besitzenden bezahlt. Es ist eine dreiste Unwahrheit, wenn lärmende RowdyS behaupten, .das arbeitende Volk" bezahle die Beamten, und von ihrem Geld und ihren Arbeitergroschen nähre sich der staatliche Funktionär. DaS Gegenteil ist wahr; häufig genug trägt der Beamte durch seine Steuern zu den Lasten für Staat und Gemeinde und zu den sozialen Leistungen ein erhebliches bei. In keinem Lande der Erde hat der Besitzlose so wenig steuerliche Lasten wie bei uns; in keinem auch nur annähernd gleiche politische Rechte. Das Reich hat den Schutz gegen äußere Feinde zu tragen, und an diesen Lasten nimmt, durch Zölle und Ver brauchsabgaben, auch der Unbemittelte teil. Auch hier trägt er nicht annähernd so viel wie anderwärts; der französische Proletarier bezahlt 46 Mk. jährlich an indirekten Steuern, der Deutsche 18 Mk. Was er an Zöllen für notwendige Lebensmittel, Brot und Flrisch bezahlt, das wird ihm dreifach und mehr ersetzt durch die Leistungen an Wohlfahrt, die er von der Gemeinde, Kreis, Provinz, Staat, ausschließlich aus den Taschen der Besitzenden genießt. Hierzu kominen die mehr als zehn Milliarden Mark, die von 1885 bis jetzt an die arbeitende Bevölkerung aus Versicherungsbeiträgen bezahlt sind. Die Last der direkten Steuern ist denn auch in Preußen bereits eine gefährliche Sache; siebzig Prozent der gesamten direkten Steuern werden bei uns von fünf Prozent der Be völkerung getragen, und wenn man an die enormen Kommunal steuern denkt, die gerade in den ärmeren Gegenden unseres Vaterlandes den Bürger belasten, so kommt man zu horren den Zahlen. Es ist nicht» seltene», daß der mit Grundbesitz gesegnete über 30 Prozent, zuweilen bi» 40 Prozent seine» Einkommens in direkten Steuern an Staat, Gemeinde und Kirche bezahlt. Ebenso ungeheuerlich sind die Industriellen, namentlich im Westen, belastet. Ist eS angesichts dieser Zustände eine Uebertreibung, wenn man von einem Abgrund spricht, dem wir zutreiben? ES war bei dieser durch keine Redekunst zu erschüttern den Sachlage geradezu ein Verhängnis, daß in den Finanz nöten des Reichs mit unbekümmerter Miene immer wieder auf die direkten Steuern hingewiesen wurde, und das vor zugsweise von Männern, die weder im Staate noch in der Provinz leitend und unter eigener Verantwortung tätig waren. Wir haben durch unsere eigenartige historische Entwickelung diese schwere Komplikation in unserer staatlichen Einrichtung; das Gebilde deS Reichs besteht im Grunde nur in der Idee, und eS muß daher naturgemäß auf seine Finanzquellen an anderen Stellen schürfen als der territoriale Staat und die eröft««. > kleinen zlich ein- >en Heil- Hen (18 erhalten Kurse Huber- US. Reich, Staat, Gemeinde. Eine finanzpolitische Bettachtung von Richard Witting. Einem Wunsch gemäß bringen wir heute und morgen einen scharfbeleuchtenden Aufsatz des Herrn Geheimrat Richard Witting, den dieser in den Nrn. 168 und 169 deS Tag veröffent licht. ES mag hier gleich erwähnt werden, daß Geheimrat Witting nach seiner politischen Grundrichtung liberal ist, was seine Ausführungen sicher in der Beziehung interessanter erscheinen läßt, als seine Auffassung sich hier ganz mit den rechtsstehenden Parteien deckt. Geheimrat Witting schreibt: ES war im Jahre 1879 als Forckenbeck auf dem Bankett deS Städtetages das deutsche Bürgertum gegen die BiSmarck- sche Steuer- und Zollpolitik .auf die Schanzen" rief. Forcken- beckS Andenken ist mir teuer; unter seiner Leitung habe ich die ersten tastenden Versuche in der Kommunalverwaltung gemacht und hege für ihn nur Gefühle herzlichen Danke». Aber seine Stellung gegen Bismarcks Finanzideen habe ich immer für einen schweren Fehler gehalten; die Geschichte ist über den grundsätzlichen Freihandel, über die liberale Macht-, Wehr- und Kolonialpolitik längst zur Tagesordnung über- geaanaen. Heute sind die Nicht-als-Freihändler zu zählen, und für Heer, Flotte und Kolonien gibt der Liberalismus mit vollen Händen. Jetzt ist dieser Liberalismus indessen wieder drauf und dran einen vielleicht noch verhängnisvolleren Fehler zu brgehen al» dereinst 1879. Direkt« Reichssteuern, Besitz-, Vermögen«-. Einkommensteuern sind daS Feldgeschrei geworden. Und da im modernen Deutschland die Hysterie ein wichtiger politischer Faktor wurde, so haben auch bei der Forderung direkter Reichssteuern sich alsbald die üblichen Formen der Massenpsychose und -Hypnose gezeigt. ES ist seltsam — der deutsche Liberalismus ist hartnäckig auf der falschen Seite; er bekämpft oft nur par äödit, aus Unmut gegen andere Parteien, nützliche Dinge, die er dann hinterher nicht nur duldet, sondern pflegt. Niemand wird sich wundern, wenn der Liberalismus für die Freiheit des Indi viduums, für die Trennung von Kirche und Staat, für Reform deS Wahlrecht», für parlamentarische Herrschaft einttitt. Wa» aber der Liberalismus an sich mit Freihandel und Schutzzoll, mit direkten oder indirekten Steuern zu tun hat, daS verstehe, wer kann. Eine Steuer ist weder liberal noch konservativ; die demokratischen Republiken Frankreich und Amerika haben bekanntlich so gut wir gar kein« direkten Steuern. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. »l«.7» > LS4.21 S MS- i»7.eo SSS— 190.74 S»Ä ASN 14».— S8«v iso.'« ?/. fUpKlaii sür Eiben,tock.Lar^ humoristischen Beilage, Seifend^ r Neuherde, Oberstutzengrün, Zchonhelbe, Lxpedition.beiunserenBoten sowie beiallcn 1 . ..... - » Reichspostanstalten t 5chtznheiderhamnier,Zosa,Unterstutzengrun,wudenthm