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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschließl des „3llustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition,bei unserenBoten sowie bei allen kleichspostanstalten. Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Zchönheide, Zchönheiderhammer,5osa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Zeile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. «el.-Kr»r.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohu, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock 60. Jahrgang. SoMag, den ll. Mai 1»L» Geist der Käeaft, laß deine Stärke In uns Schwachen mächtig sein, Wirke in uns gute Werle, Hauch uns deinen Odem ein; Aus der Sünde Ketten, Alis des Todes Haft Kannst nur du uns reiten, Geist der Kraft. Pfingsten. Liebesgeist, lehr uns die Liebe, Mach uns freundlich, sanft und mild, Heilige des .Herzens Triebe, Bilde uns in Jesu Bild ; Latz uns auch das Leben, Wie uns Jesu heißt, Für die Brüder geben, Liebesgeist. Geist dec Zucht, in heil'ge Schranken, Schließe unser Leben ein, Auch die heimlichsten Gedanken Latz dem Herrn geweihet sein; Nimm uns recht in Pflege, Schaffe in uns Frucht, Leite unsre Wege, Geist der Zucht! 5. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Mttwoch, dm 14. Mai 1813, atimds 8 Wr im Sitzungssaale des Rathauses. Eibenstock, den 9. Mai 1913. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hatzsurther. 1) Erbauung einer Kraftwagenhalle. 2) Bauliche Herstellungen im RalhauShotel. 3) Ortsgesetz über den Schleusenbau in einem Teile der Muldenhammer Straße. 4) Herstellung eines Zugangsweges nach dem städtischen Grundstücke Nr. 1025. 5) Beschlußfassung wegen Bewilligung städtischer Mittel für d. geplante vaterländische Volksfest. 6) Desgleichen für die Bepflanzung eines Hügels im Hinteren Teile des StadtguteS. 7) Errichtung eines Freibades im Gemeindeteich. 8) Kenntnisnahmen. Die Nrn. 17, 128, 154 und 28S der SchankstättenverbotSlifte sind zu streichen. Gtadtrat Eibenstock, am 9. Mai 1913. Pfingsten 1913. In die Zeit der grünenden Maien des blühenden Lenzes fällt Pfingsten, und darum wird es als Früh lingsfest begrüßt und in Freuden begangen. Die Pfingstsreude an der Natur, in der ja Gottes Ooem weht, hat gewiß ihr gutes Recht. Sie gehört auch zum christlichen Pfingstfest, aber dessen Kern bildet sie nicht Pfingsten als christliches Fest will mehr als bloß Naturseier sein. Der christliche Pfingstgeist bestimmt das Wesen der Pfingstfeier, der Heilige Geist, der die erste Christengemeinde zu Pfingsten erfüllt hat. „Und als der Tag der Pfingsten erfüllet war," so be richtet die Apostelgeschichte, „waren sie alle einmü tig bei einander". Der Pfingstgeist ist der Geist der Einmütigleit und der Einheit. Die Jünger, die sich am ersten Pfingstfeste in der gemeinsamen Liebe zu ihrem Herrn und Meister versammelt hatten, be seelte alle der eine Wille, Jesu Wort: „Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker!" zur Wahrheit werden zu lassen Klein nur war die Gemeinde der schlichten, armseligen und ungebildeten Leute aüs Pa lästina, die Heiligen Geistes voll in alle Welt hinaus gingen und Christi Lehre verbreiteten. Groß aber, weltüberwindend, war die Kraft, womit Jesu Jünger für das Christentum wirkten. Als der Heilige Geäfft zum ersten Male ausgegossen wurde, da ging es wie ein RrauseU vom Himmel; wie das Wehen eines Sturm windes kam es über die Jünger und machte sie re den mit Zungen, wie es noch nie gehört Warden war. Aus den Wenigen, die sich in Jerusalem zur ersten Christengemeinde zuiammen gefunden hatten, sind Mil lionen und Abermillionen geworden. Der christlich! Pfingstgeist waltet fort und fort. Er verliert feine Kraft nicht. Dieser Kraft kann auch die Gegenwart nicht ent behren. Denn nur wo solche Kraft herrscht, bleibt es im Leben und Wirken der einzelnen wie der Völker und Staaten gut bestellt. Insbesondere wir Deutschen brauchen sic allerwegen. Was den christlichen Pfingst geist, wie er vorbildlich von der ersten Christengemein de betätigt worden ist, kennzeichnet: Eintracht und Einheit, Begeisterung und Willenskraft, das soll in aller Arbeit wirksam sein, die wir sürk>as Deutsche Reich und für unser Bottstum, für uns und unsere Nachkommen verrichten. Nur der Pfingstgeist verbürgt dem Vaterlands den Frühling. Nur die Einmütigkeit des Willens für das Vaterland kann uns vorwärts und weiter empor führen. So oft das deutsche Volk wider das natio nale Gebot der Einmütigkeit gefrevelt hat, verzeichnet die deutsche Geschichte Drang sal, Niederlagen,Erniedrigung undSch an- de. Seid einig! Wie oft und eindringlich ist diese Mahnung an unser Volk von seine/i großen Führer« gerichtet worden! Unsere heutige Machtstellung kön nen wir uns nur erhalten und sie nur verstärken, wenn wir einig bleiben, wenn wir noch mehr als seit her den alten deutschen Erbfehler der Uneinigkeit ab- tun. Wer weiß, ob unserer so schwer errungenen na tionalen Einheit nicht noch harte Prüfungen bevorste- hcn. Darüber werden wir um so sicherer hinwegl'om- men, wenn wir das Einigsein nicht hinausschieben, bis erst die Not dazu zwingt, sondern es schon vorher geübt und bewiesen haben. Vor eine große Aufgabe sind des deutsche» Vol kes berufene Vertreter gestellt, vor die Aufgabe, un sere Wehrmacht so zu verstärken, daß die Errungen schaft der dc löschen Einheit nicht wieder verloren ge hen kann Diesen Verlust wünscht wohl niemand im deutschen Volle, und daher sollten alle Deutschen im Reichstage einig zusammenstehen und zusammenwir- ken, um die vermehrte Sicherung gegen solchen Ver lust durchzusehen. Wir dürfen uns nicht bloß daraus verlassen, daß, wie vor 100 und vor 43 Jahre» die Not das gesamte Deutschland zu geschlossener Einheit zusammenschmieden wird. Wenn sich diese Einheit! >ann zu höchster Wirksamkeit entfalten soll, müssen wir wir tatbereiten einigen Willen dafür schon vorher ieanspruchen und uns bereits zur Zeit des Friedens darauf vorbereiten, in der Stunde der Gefahr die wutsche Einmütigkeit in vollster Kraft und Wucht ein etzen zu können Zeigen wir nicht jetzt bei der Be- jandlung der unerläßlichen Forderungen der Wehr vorlagen entschlossen die Einigkeit des nationalen Wol lens, so leiten wir Wasser auf die Mühlen der deurich- feindlichen Strömungen. Es schafft eine Bürgschaft mehr des Friedens, wenn wir dem Auslande mit der Lösung der Aufgabe unserer Rüstungsverstärkung nicht ein Schauspiel von Willenszersplitterung und Willensschwäche gewähren, die der Deutschenhaß in sei ne Zulnnftsrechnung einstellen kann. Gebe« wir ei ne eindrucksvolle Probe einmütiger Willensentpbieden- heit! Lassen wir die Einheit des deutschen Willens vor aller Welt leuchten! Die Einmütigkeit des be geisterten Volkswillens; sie sei die pfingstliche Got tesgabe, die uns jetzt und fernerhin beschiede» sein möge! Die Nachklänge des Balkanlrieges. Als gestern die Nachricht die Welt durcheilte, Slu- tari stehe in Flammen, glaubte man ernsthaft, daß neue schwerwiegende Folgen entstehen könnten, zumal aus der Meldung mit Deutlichkeit hervorging, daß die Montenegriner nach dem vor etwas über hundert Jah ren gegebenen russischen Borbilde SkNtari gele gentlich des Einzuges der internationalen Besatzungs- truppen eine!» Moskau gleich wollten machen. Ma» sah vielleicht im ersten Augenblick zu schwarz uud dich tete den Montenegrinern mehr an, als sic im Wirk lichkeit getan. Es ist indessen immerhin nicht ganz aus geschlossen, daß von unverantwortlicher montenegrini scher Seite ein Racheakt vorliegt. Gebrannt hat es in Skütar„ das steht fest, und daß gemeldet wird, das Feuer sei gleichzeitig an mehreren Stelle» aus- gebrochen, läßt den Schluß zu, fanatische Montene griner möchten aus Wut über die unfreiwillige Räu mung der Festung Brandstiftung verübt haben. Es wird zu dem Brande weiter gemeldet: Wien, 9 Mai Nach Meldungen aus Bel grad loll tatsächlich ein Teil der Stadt in Wam men srehcn. Das Feuer brach an mehre ren Stellen gleichzeitig aus, hauptsäch lich im Bazurviertel. Infolge des starken Sturmes, der durchaus ungenügenden Löschgeräte und dem Man gel an Wasser, verbreitete sich der Brand mit gro ßer Schnelligkeit. Die Bevölkerung Skutaris flüch tet in panischem Schrecken aus den bedrohten Stadt teilen. Gerüchtweise verlautet, daß das Feuer auch bereits im Christenviertel wüte. Viel harmloser stellen natürlich die Meldung-» aus Ectinje die Sache dar. Auch in diesen wird ja zugegeben, daß ein Großfeuer, welches de» Bazar und zwanzig Wohnhäuser einäscherte, gewütet hat, man verwahrt sich aber energisch gegen den Borwurf, mon tenegrinische Soldaten hätten das Feuer angelegt: Cattaro, 9. Mai. Nach Meldungen aus Ce- tinje sind alle Alarmnachrichten über einen großem Brand Skutaris stark übertrieben. Es sollen nur ein Bazar und ca. zwanzig Wohnhäuser ein Raub der Flammen geworden sein. Menschenleben seiem keine zu beklagen. In der Stadt herrscht vollkom mene Ruhe. Die von böswilliger Seite o.erbleitiete> Meldung, daß montenegrinische Soldaten den Brand gelegt hätten, wird von kompetenter Stelle in Cetin- je mit Entrüstung zurückgewiesen. Cetinie, 9. Mai. Ueber die Feuersbrunst in Skutari liegt folgende amtliche Meldung vor: Vor gestern brach im Bazar von Skutari aus noch nicht festgestelltcn Ursachen ein Brand aus, welcher infolge des starken Windes große Ausdehnung anzunehmem begann, dank dem Eingreifen der Militärbehörden ie- doch eingcdämmt wurde. Der aus Holz erbaute Ba zar wäre eine Beute der Flammen geworden, wenn nicht Soldaten in großer Zahl zu Hilfe gekommen wären. Wie ma» sich das zukünftige Albanien denkt, da rüber weiß ein englisches Blatt schon ziemlich genaue Angaben zu machen: London, 9. Mai. Nach dem „Daily Tele graph" enthält der von Oesterreich und Italien be fürwortete Plan zur Bildung eines neuen albanischen Staates folgende wesentlichen Punkte: 1. Albanien wird einen autonomen Staat entweder unter der Herr schaft oder Oberherrschaft der Türkei bilden 2. Mon tenegro wird der nördliche, Griechenland der südliche Nachbar sein. 3. Die Küste Albaniens wird neutrali siert werde» (die Botschafter sind sogar dafür, daß die Mächte die Neutralität von ganz Albanien ga rantiere»). 4. Serbien wird einen Ausweg nach der Adria durch eine zu bauende Eisenbahn erhal ten 5. Diese Eisenbahn wird einer von den Groß mächten eingesetzten Verwaltung unterstellt sein. 8. Die Eisenbahn wird durch ein internationales Gen- oarmcnlorps geschützt werden. 7. Am Endpunkt der Bahn soll ein Freihafen geschaffen werden. Die Einschiffung der türkischen Truppen in Al banien hat die Türkei nunmehr befohlen: Konstantinopel, 9. Mai. Die Pforte hat de» Befehl zur Einschiffung der in Albanien befind lichen Truppen gegeben und bereits mit griechischen, Schifsahrtsunternehmungen die diesbezüglichen Ver handlungen eingeleitet. Tagesgeschichte. Deutschland. Vc rs cbiedencs zum K a i s e r j u b i l ä u in. Die Rcichsvostverwaltung hatte ursprünglich die Ab-