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Kints- UN- änzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock un- -essen Umgebung Bezugspreisvierteljährl.M. 1.50einschliehl i des „Jllustr.llnterhaltungsblatts" und der Z humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der ) Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen r Beichspostanstalten. : für Eibenstock, Larlsfeld, kfundshübel, ^UgbvAUU Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Mldenthalusw. Tel.-K-r.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannrbohn, veranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Erscheint täglich abends mit Ausnahme der : Sonn-und Feiertage sür den folgenden Tag. > Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile diegespaltene Zeile 50 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock, — — 80. Jahr-avg. - -L.Sonnabend, de» 5. April LALA. Im Konkurse über das Vermögen des Handelsmannes ttsUur Nux in VtVeuftock soll mit Genehmigung des Konkursgerichtes die Schlußverteilung erfolgen. Hierzu sind 140.52 Mark zuzüglich der Zinsen der Hinterlegungsstelle verfügbar. Bei der Verteilung sind 26 29 Mark Forderungen mit Vorrecht, 3459.86 Mark Forderungen ohne Vorrecht zu berücksichtigen. Ein Verzeichnis der Forderungen ist zur Einsicht für die Betei ligten auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichtes ausgelegt. Eibenstock, den 3. April 1913. Der Konkursverwalter: Rechtsanwalt Haßfurther. Sonnabend, den 5. April 1S13, nachmittags 1 Uhr sollen in Eibenstock 1 Sofa mit rotem Tuchbezug und 1 Sofatisch an den Meistbie tenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bieterversammlung: Restaurant Zentralhalle hier. Eibenstock, den 4. April 1913. Der Gerichtsvollzieher de- Königlichen Amtsgerichts. Sonnabend, den 5. April 1813, nachmittags 1 Uhr sollen in Huuv-Hüdel I Piauo und 1 Harmonium an den Meistbietenden gegen so- fortige Barzahlnng öffentlich versteigert werden Bieteroersammlung: MöckelS Gasthof in Hundshübel. Eibenstock, den 4. April 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. „Z. 4" in französischen Hönde». Unter ganz eigenartigen Zufällen ist in Frank reich ein Zeppelin-Luftschiff in die vorläufige Gewalt Frankreichs gekommen, die das lebhafteste Interesse erheischen Der Umstand an und für sich ist ja au ßerordentlich bedauerlich, handelt es sich doch um ei nes der modernsten Zeppelinluftschiffe, das demnächst von der Militärverwaltung abgeuommen werden soll te. Bedauerlich ist auch, daß durch diesen Zwischen fall die nimmermüden französischen Nationalisten sich diese Landung als Agitationsstoff nicht entgehen las sen werden Vornehmlich aber dürfte in England die Befürchtung, daß deutsche Luftschiffe nächtlicherweise der Briteninsel einen Besuch abgestattet, neue Nahrung finden. Daß jede böse Absicht, bei der Landung in Frankreich fehlt und daß auch die Furchtsamkeit der Engländer grundlos ist, steht selbstverständlich fest, und man kann annehmen, daß auch die leitenden fran zösischen Kreise dieser Meinung sind. Die erste Nach richt über dieses eigenartige Pech des Zeppelinkreu- zers, die wir schon durch Aushang bekannt gaben, lau tet: Paris, 3. April. Als heute eine Ka valleriebrigade auf dem Marsfelde in Lunevillr manöverierte, landete plötzlich ein deutscher Zep pelin-Ballon. Der Ballon mußte niedergehen, da er eine Havarie an der Schraube erlitten hatte. Die Insassen, sechs deutsche Offiziere, erklärten, in Friedrichshafen aufgestiegen zu sein, sich im Nebel verirrt und die Grenze überflogen zu ha ben. Der Lenkballon wird von französischem Militär überwacht. Der Präfekt hat sich am Lan dungsorte eingefunden und den Staatsanwalt verständigt. General Lestot nahm sofort ein Verhör der Offiziere vor. Ein höherer Offizier aus dem französischen Kriegsministerium befindet sich auf dem Wege nach Luneville. Ueber die Verkettung der Umstände in Verbindung mit der unfreiwilligen Landung auf französischem Bo den geben die Aussagen der Offiziere ein Bild: Luneville, 3. April. Die Offiziere des Zep- pelinluftschiffcs erklärten, sie hätten im Großherzog tum Baden landen sollen, aber der Ostwind hätte sie abgetrieben, außerdem lag ein Motordefekt vor. Tie Offiziere erklärten ferner, sie hätten mehrere Korts pas siert, über dem Fort Mannonvilliers Reiterei gese hen und geglaubt, sie seien in der Gegend von Saar burg gelandet. Uebrigens war der Benzinvorrat er- schöpft. Das Luftschiff sei auf der Probefahrt und von der Militärbehörde noch nicht abgenommen. Es war ein merkwürdiges Zusammentreffen, denn gerade in der letzten Nacht wurden in Nancy in teressante Manöver vorgenommen mit Scheinwerfern auf Automobile», welche Bal lons suchten. Da gleichzeitig mitten in der Nacht Landungsübungen vorgenommon wurden, wur de das Luftschiff vom Sldjutanten Dsncenot in der Dunkelheit in großer Höhe über Toul kreuzend schnell entdeckt und verfolgt Lnntzville, 3. April. Als das Luftschiff „Z. 4" auf dem hiesigen Manöverselbe landet^, hielt dort geitche die berittene Iägerbrigade eine Uebung ab General Lescot verhörte die Offiziere, die erklärt?«, heute früh sechs Uhr in Friedrichshafen aufgestiegeu zu seiü. Sie hätten einen größeren Flug aussühr-'n wollen und seien, durch die Wolken über die Richtung getäuscht, versehentlich nach Lunsville gelangt. Der Ballon wird von Militär bewacht. Der Unterpräfekt und der Staatsanwalt sind hier eingetroffeu. Die Franzosen haben vorläufig unser neuestes Luftschiff beschlagnahmt. Wie die Affäre enden wird, mnß die Zukunft lehren: Paris, 3. April. Das bei Luneville nie dergegangene deutsche Luftschiff wurde mit Beschlag belegt. Die Besatzung wird überwacht. Dcr Generalsturm mit Hindernissen. Montenegro muß sich verschnaufen; mit einem- male ist es nicht gelungen, der durch den Tarabosch gut geschützten Feste habhaft zu werden. Es wird ge drahtet: Wien, 3. April. Nach hier eingetrosfeuen verläßlichen Meldungen ist das Bombardement von Skütari auch heute noch nicht wieder ausgenom men worden. Man darf dies aber nicht als ei nen Ausgangspunkt für eine Wendung der mon tenegrinischen Politik betrachten. Das Bombar dement werde sofort in dem Moment wieder aus genommen werden, als die Vorbereitungen für den Generalsturm beendet seien. Sonst ist eigentlich nichts interessantes vom Bal kan zu berichten, wenn man nicht noch nachstehender Meldung Beachtung schenke» will: Paris, 3. April. Hier will »ran heute wis sen, daß Montenegro gegen Ueberlassung des Hafens von Giovanni di Medua auf ein Arrangement bezüg lich Skutaris einzugehen willens sei. Diese Kom pensationsfrage bildet augenblicklich den Gegen stand diplomatischer Erörterungen. Und nun noch einige Meldungen über die Flot tenkundgebungen selbst: Petersburg, 2. April. Die Petersburger Te legraphen-Agentur erfährt: Angesichts der Tatsache, daß die Botfchaftervereinignng in London die Not wendigkeit einer Flottendemonstration in den montene grinischen Gewässern anerkannt hat, hat Rußland, das an dieser Demonstration nicht teilnimmt, sich zugun sten des internationalen Charakters dieser Demonstra tion unter Beteiligung französischer und englischer Kriegsschiffe ausgesprochen. Paris, 3. April. Nach einer Meldung des „Temps" hat das hiesige Ministerium des Aeußern von einer Erklärung der russischen Negierung, betref fend die Teilnahme Frankreichs und Englands an der Flottendemonstration gegen Montenegro, bisher keine Kenntnis erhalten. Ce. tinje, 2. April. Uni sieben Uhr morgens sind in den montenegrinischen Gewässer« vier öster reichisch-ungarische Kreuzer erschienen. Tagesgeschichte. Deutschland. Der Kaiser in Homburg. Der Kai ser hörte am Donnerstag vormittag die Vorträge des Generals des achte» Armeekorps von Plötz, sowi? des Generals des 16 Armeekorps von Mudra. Die geplante Reise des Kaisers nach Mainz wurde aufgeho ben Staatssekretär v. Iago w über die auswärtige Lage. Ueber den Verlauf der Don nerstag-Sitzung der Budgetkommission des Reichstages verlautet von informierter Seite, daß Staatssekretär von Iagow in der Hauptsache auf eine Reihe an khn gerichteter Fragen, speziell über die Balkanwirren in längeren Darlegungen Auskunft gegeben hat. Er ließ sich zunächst über die Entstehung des Ballänbundes ans und betonte gegenüber einer laut gewordenen Behaup tung, daß die europäische, speziell die deutsche Divio matte durch den Kriegsausbruch überrascht worden sei, folgendes: Bei den Regierungen der Baltaustuawn sei man damals noch keineswegs schlüssig gewesen, den Krieg zn erklären, man sei schließlich dann durch das eigenmächtige Vorgehen Montenegros dazu gezwun gen worden, gleichfalls die Feindseligkeiten zu eröff nen DeS weiteren erörterte der Staatssekretär die verschiedenen Phasen des Krieges. Auch besprach er die Aufgabe des Statusguo, welches Prinzip durch das Bestreben der Lokalisierung des Krieges ersetzt wvrd.-n sei. Eingehend besprach der Staatssekretär auch die Entwicklung der albanischen Frage und hob hervor, daß während des ganzen Verlaufes der Angelegenheit Deutschland treu zu seinen Verbündeten gehalten ha be Auf Wunsch Oesterreichs sei auch Dentschkand so fort bereit gewesen, an der Flottendemoustration an der albanischen Küste teilzunehmen. Wie sich die Din ge dort weiter gestalten würden, lasse sich augenblick lich »och nicht voraussehen. Stapellauf des S chw e ste r s ch »f fe s des „Imperator". Auf der festlich geschmück ten Werft von Blohm u. Voß lief am Donnerstag nachmittag das für die Hamburg-Amerikä-Linie erbau te Schwester schiff des „Imperator' glücklich von Sta pel. Das Schiff, welches den Namen „Vaterland" erhielt, ist wie der „Imperator" ein Turbinenschn-ll- dampser, aber noch 5000 Registertons, größer als je ner Als Prinz Rupprecht von Bayern, der als Vertreter des Prinzregenten Ludwig den Taufakt voll- zog, erschienen war, hielt Bürgermeister Dr. Schröder- Hamburg die Festrede, ^m Anschluß daran taufte Prinz Rupprecht das Schiff auf den Namen Vaterland, indem er dem Wunsche Ausdruck gab, oaß das neue Schiff seine Aufgabe, zwei Weltteile zur verbinden, glücklich lösen und sich stets seines Namens würdig zeigen möge. Dann gab em Böllerschuß das Zeichen zum Lösen der letzten Stützen, woraus das Schiff un ter brausenden Hochrufen in die Wogen glitt, wäh rend die Musik „Deutschland, Deutschland über alles" spielte. Frankreich. Duellforderung eines französi schen Delegierten. Der radikale Deputierte Cecaldr hat den Direktor oer nationalistischen „Liberte", Berthoulat, eine Duellfordcrung zugehen lassen, weil er und andere Deputierte in diesem Blatte wegen ih rer Abstimmung zugunsten der Amnestierung dec De serteure „vaterländische Renegaten" genannt worden waren Der Zeuge Berthoulats erklärte, daß der Ar- tilcl lediglich eine Kritik einer öffentlichen Kammer- abstimmung darstelle. Der als Schiedsrichter «»geru fene General Holstein erklärte jedoch, daß eine Be leidigung vorliege. Der Zweikampf dürfte am D.m- nersrag stattgcfunden haben. G«gla»d. Eine Suffragette zu drei I ihren Zuchthaus verurteilt. Frau Pankhurst, die Urheberin des Anschlages gegen das Haus des Sch.rtz- kanzlers Lloyd Georges, ist deswegen, sowie wegen an derer Eigentumsvergehen zn drei Jahren Zuchthaus verurteilt Amerika. Die amerikanische T a rifrevis i v u. „Tribune" zufolge hat die geplante Tarifrevifion teil- weife radikalen, teilweise gemäßigten Charakter. Stabt- schienen, Eisenbahnschwellen und Locheisen solle» auf der Zollfreiliste, welche viele Artikel e»thalten sott, stehen Wollgarne und Decken unterliegen angeblich