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Amts- M- Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung 1 Bezugspreis vierteljährl. Ul. l.üOeinschließl Z Z des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der r ! humoristischen Beilage „Seifenblasen "in der ! Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen r r Reichspostanstalten. fi" Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, (Vberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. üel.-K-r.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn. veraniwortl. Redakteur : Ernst Lindemann, beide Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltiqe Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. r« —— 60. Jahrgang. Freitag, de» 4. April Die Mn. 711 und 100 und 82» der Schankstättenverbotsliste sind zu stretchen. Gtadtrat Eibenstock, den 2. April 1913. Holzverstcigerung. Carlsfelder Staatsforstrevier. Dienstag, d. 18. April 1813, norm. ' ,18 Uhr (die Drean-öher „Hi vor i Ztyr «ach« ) Bahnhofsrestauration in Wilzschhaus. 508 buch. Klötze 7—59 am stark, 8023 fi. Klöke 7—15 em stark, 5442 fi. . 16-22 , , 2681 . . 33-29 831 , , 30 u m.^ , 177 , Pervkangcn 8 15 em stark, 9,5 nn fi Autzknüppes, 12,5 im h. 197,5 im w. verschied. Nrennhützer, 116 im w. Stöcke, i. d. Abt. 18, 22, 27, 34, 45, 46, 47, 57, 59 u. 82 «Kahischläge), 26, 31 u. 33 «Einzelnutzungens' «gl. S-rftr-vterverwaltnng «arlsfeld. «gl. Aorstrentamt «idenftock. gistrat hat abermals 150WO Mark als Beihilfe für Veteranen aus den Kriegen von 1864, 1866 und 1870 und 1871 bewilligt. Die Spende ist nur für Vete ranen bestimmt, die seit dem 2. September 19l0 ihren Wohnsitz in Berlin haben nnd dem gestellten Beding ungen entsprechen. Bor neuen Ereignissen. Skutari vor dem Fall« Da Montenegro ernznsehen beginnt, das; Europa »eine Drohungen in die Tat umzusetzen sich anschickt, spannen Nikitas Truppen im Verein mit dvn Serben alle Kräfte an, um Skutari auf die gleiche Weise, wie Bulgarien Adrianopel zu Fall gebracht hat, in Besitz zu bekommen. So haben die Belagerer Skntaris zwei felsohne mit dem Generalsturm begonnen und auch schon eine Anzahl Forts am Tarabosch genommen. Bald darauf haben indessen die Stürmenden wieder innegehalten in ihrer Kriegsarbeit, was zu mancher lei Vermutungen Veranlassung gegeben hat. So nimmt man einesteils an, König Nikolaus wolle im letzten Augenblick dem Drucke der Mächte nachgrben. Andererseits wird aber ausgeführt, die Ruhepause sei nur eingetreten, weil serbische Truppen und Geschüt ze neu in Stellung gebracht werden müßten Mrs erscheint es bald so, als ob die letztere Deutung zu treffender wäre, sodaß der baldige Fall Skutaris zu erwarten ist. lieber den Sturm auf Skutari und über die Gefechtspause gingen uns folgende Meldun gen zu: Wien, 2. April. Die „Südslawische Kor respondenz berichtet aus Cetinje: „Das hie sige offiziöse Organ schreibt zur Situation, Mon tenegro habe die einzige mögliche Antwort gege ben, indem es die Note der Mächte ablehnte und Skutari nimmt. Der Fall der Stadt wer de unmittelbar erfolgen. Sei erst ein- s mal Skutari im Besitze von Montenegro, dann kön ne über die Friedensfrage unterhandelt werden. , «Line Herausgabe dieser Stadt an Albanien werde jedoch nicht erfol gen, und man müßte den Verbündeten mit Ge walt abnehmen, was sie mit Gewalt an sich ge- , bracht haben König Nikolaus habe sich durch , seine Entschlossenheit den Dank seines Volkes ver dient, das vor Skutari ungeheure Opfer gebracht habe und dessen Früchte es jetzt genießen wolle" Cattaro, 2. April. Der Fall von Stu- tari scheint unmittelbar bevorzustehen. Der Ge - neral sturm gegen die Stadt, der mit kur zen Pausen seit vier Tagen stattfindet, hat i den ganzen gestrigen Tag über angedauert. Die serbischen und montenegrinischen Jnfanteriekolon- i neu haben unter dem vernichtenden Feuer der schweren Belagerungsartillerie drei Redouten ge nommen und den kleinem Bardanjol besetzt. Die Türken mußten, wie behauptet wird, ihre Stellung bei Brdica am Montag räumen. Die türkisch e Besatzung auf dem Tarabosch soll abgeschnitten sein. Die meisten Geschütze dieses Werkes schweigen. Das Bombardement der serbischen Batterien richtet sich gegen die Stadt, in der große Brände wüten. Wien, 2. April. Das Bombardement von Skutari ist, wie von unterrichteter Seite verlautet, seit gestern nachmittag provisorisch eingestellt wor den, angeblich, weil die Belagerer serbische Verstär kung von San Giovanni di Medua erwarten Es heißt, das Bombardement werde morgen wieder ausgenommen werden. Wien, 2. April. Nach einer Meldung aus Cetinje ist die Beschießung von Skutari heute ein gestellt worden, soll jedoch angeblich morgen wie- . der ausgenommen werden. Ma» glaubt hier in Wien, daß es sich bei dieser Einstellung des Bom bardements aber nicht darum handelt, den For derungen Europas nachzukommen, sondern nur da rum, die neu angekommenen serbischen Truppen und Geschütze in ihre Stellungen zu bringen Der Sturm gegen die Stadt hat auch gestern angedau- «rt. Der Floltendemonstratton der Mächte soll sich nun mehr auch Frankreich angeschlossen haben nnd die österreichischen Schiffe sind bereits im Hafen von An tivari eingelaufen. Wie diese Aktion enden wird, muß die Zukunft lehren, denn man ist sich scheinbar selbst noch nicht klar darüber, ob die Kriegsschiffe den Mon tencgrinern nur zur gefälligen Ansicht gesandt werde» sollen, oder ob Truppen gelandet werden sollen: Paris, 2. April. Der französische Kreuzer „Edgar Ouinet" hat Befehl erhalten, sich fahrbereit zu halten, um erforderlichenfalls vom Piräus in die albanischen Gewässer abzugehen. Wien, 2. April. Wie aus Cattaro g-mel- det wird, sind die österreichischen Kriegsschiffe be reits vor Antivari eingetroffen. Tas italienische Geschwader wird noch für heute abend erwartet. Dagegen ist noch unbestimmt, wann die Kriegs schiffe Englands und Deutschlands eintrefsen wer den. Rom, 2. April. In Brindisi sind die Kreu zer „Ferruccio"" und „Saintbon" eingetroffen und iw kleinen Hafen vor Anker gegangen. Die Schiffe er warten dort weitere Order. Es wird behauptet, sie seien zur Teilnahme an der Demonstration vor der albanischen Küste bestimmt. Die Antwort der Balkanstaaten auf den Frwdens- vermittclungsvorschlag der Mächte scheint doch etwas weniger borstig ausgefallen zu sein, als man anfäng lich vermutet: London, 1 April. Das Reutersche Bureau erfährt: Obwohl bis zuni Nachmittag nicht amtlich bekannt war, daß die verbündeten Balkanstaateln die Antwort auf die Vorschläge der Mächte, betreffend die Bedingungen der Mediation, tatsächlich überreicht haben, glaubt man, daß die Antwort den Vertretern der Mächte heute ausgehändigt werden wird. Ob wohl erwartet werden konnte, daß Bulgarien nach dem Fall Adrianopels seine Forderungen erhöhen würde, machte die Regierung in Sofia in Wirklichkeit noch eiü weiteres Z ugeständnis. Sie gab ihren Stand punkt bei der Forderung der Linie Enos Midia als türkisch bulgarische Grenze mit Rücksicht auf die Mach te auf und erklärte sich bereit, den Vorschlag Euro pas, betreffend die Linie Enos-Midia, mit einer ge ringfügigen Modifikation anzunehmen Was indessen das Wichtigste ist, und vorausahnen läßt, daß der Krieg bald ein Ende finden wird, ist, daß die Türkei mit den bulgarischen Grenzfordcrun- gen einverstanden ist. Nur zwischen Serbnn und Griechenland einerseits und der Türkei andererseits bestehen noch starke Meinungsverschiedenheiten Im Bezug hieraus wird gedrahtet: London, 2. April. (Reuter-Meldung) Zwischen den Mächten einerseits und Bulgarien und der Türkei andererseits ist eine nicht for melle Verständigung, betreffend die türrisch-bnlgarische Grenze, erzielt worden. Wien, 2. April. Die Antwort der Bal- taustaaten auf den Friedensvermittelungsvorschlag der Großmächte, der von der Türkei bereits ange nommen worden ist, verzögert sich, da Serbien und Griechenland hinsichtlich der Abgrenzungen Schwierigkeiten machen. Tagesgeschichte. Deutschland. Appell an die deutsche Presse. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung'" veröffentlicht ei neu Appell an die deutsche Presse, künftig im Fnte resse der Landesverteidigung weder Nachrichten über Erfindungen und Verbesserungen auf dem Gebiete der Bewaffnung und Ausrüstung des Heeres, noch über Uebungen solcher Spezialtruppen zu veröffentlichen, von denen man annimmt, daß sie denen ««derer Armeen überlegen sind Ve t e ra n? n bi h i ls e Der Berliner Ma Vesterreich-Ungarn. Wichtige K o n fe r e n z e n. Am Mittw och vormittag wurde der Generalstabschef Conrad von Höt- zendcrff in einstündiger Audienz vM Kaiser Franz Josef empfangen. Daran schloß sich eine ebenso lange Besprechung des Kaisers mit dem Kriegsininister Schweiz. Der Gotthard vertrag. In der Abend- Sitzung des schweizerischen Nationalrates am Diens tag gab Bundesrat Motta eine längere Erklärung für die Annahme des Gotthardvcrtrages ab, der für die Schweiz glückliche Wirkungen haben werde. Zwei sozialistische Redner meinten, Deutschland suche die Schweiz wirtschaftlich zu unterjochen: der Gotthardver- trag sei der Anfang dazu Nutzland. - Feindliche Aeußer ungen der „Ro- wojeWremja" gegen die deutschen Ofri- ziere. Die „Nowoje Wremja" schreibt, daß im ganzen über hundert deutsche Offiziere in allen tür kischen Truppenabteilungen am Kriege teilgenvmmen haben. Eine solche große Zahl sei kaum mehr mit dem Prinzip der Neutralität vereinbar. Diese zahl reiche Beteiligung habe aber auch eine unangenehme Seite. Selbst einige deutsche Blätter befürchten ('?), daß durch diese Teilnahme ein Schatten auf die deut sche Armee fallen dürfte, deren Ruhm durch Sedan bis her so hock, stand. Die Türken geben dies auch ih ren deutschen Freunden zu verstehen, wie dies neulich erst die Ermordung des Oberst Schlichting durch einen türkischen Soldaten in Konstantinopel deutlich zeigte. Keine Kruppgeschütze und keine Zeppeline seien imstande „den moralischen Verlust auszugleichen, der durch die Eroberung Janinas Goltz Pascha und den nach Adria nopel abkommandierten und jetzt gefangen genomme nen deutschen Offizieren und damit auch der ganzen deutschen Armee beigebracht worden sei.'" Hierzu ist zu bemerken, daß die „Nowoje Wremja'" noch um die Weihnachtszeit eine lange Liste derjenigen Namen von russischen Freiwilligen, unter denen sich zahl reiche russische Offiziere befanden, veröffentlichte, die zum Fest den Ihrigen Grüße nach Haus sandten, ein Beweis dafür, daß auch rufsischerseits sich zahlreiche Militärs trotz der angeblich beobachteten Neutralität an dem Feldzug beteiligt haben. Krankreich. Gegen die dreijährige Dienstzeit. Die Mitglieder des einflußreichen landwirtschaftlichen .Kreditvereins in Chaussin (Jura Departement« nahmen in einer unter Vorsitz des radikalen Deputierten Pon sont abgehaltenen Vollversammlung einen Beschluß- antrag an, in welcher sie unter Betonung ihres opfer willigen Patriotismus entschieden gegen die Einkühr ung der dreijährigen Dienstzeit sich aussprechen, wel che für die Landwirtschaft geradezu ein Unglück wäre. Die in Reims tagende Ortsgruppe des nationalen Et- senbahnersynditats beschloß gleichfalls eine gegen die dreijährige Dienstzeit gerichtete Resolution. England. Zusammenstoß zweier britischer Torpedoboote. Bei den Nachtinanövein in der Themscmündung kollidierten die Torpedoboote „114" und , 18". Beide Fahrzeuge wurden stark beschädig.. „114'"' begann zu sinken, die Besatzung konnte ,ich aber auf das Torpedoboot „18"' retten, schließlich gelang es das Boot „114" in dic Mündung deS Medwahslus- se^ zu schleppen, wo es gedockt werden mußte.