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Amts- UN- Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für de» folgenden Tag. Anzeigenpreis: die lleinfpaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!.M.1.50einschließl. des „IUnstr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Loten sowie bei allen Neichspostanstalten. ., " Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn. verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Mr Eibenstock. Larlsfeld, Hundshübel. ^UUkUtlUt Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide. Schönheiderhammer,Sosa.Unterstützengrün.wildenthal usw. LSI» 60. Jahrgang. — Mittwoch, den 15. Januar Diphtherie-Sera mit den Kontrollnummern: 1215—1254 aus den Höchster Farbwerken, 254—259 aus der Merckschen Fabrik in Darmstadt, 196—206 aus dem Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg, 237 aus der Fabrik vormals E. Schering in Berlin sind, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen sind, vom 1. Janu ar 1913 ab wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 11. Januar 1913. Ministerium des Innern, II. Abteilung. Ueber das Vermögen des Materialwarenhändlers Leert V»tt«r Qtvdolck in Ei benstock wird heute am 13. Januar 1913, nachmittags 6 Uhr bas Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Rodeck in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 28. Februar 1913 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretendenfalls über die in tz 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf dm 5. Aevruar 1913, vormittags 10 Mr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf dm 28. März 1913, vormittags 10 Wr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 28. Februar 1913 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutierungs- stammrolle. Die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die a. im Jahre 1893 geboren oder d. in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, werden hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar öis 1. Jebruar 1913 in der Ratskanzlei zur Rekrutterung-stammralle anzumelben. Die Militärpflichtigen aus früheren Jahrgängen haben ihre Losungsscheine, die im Jahre 1893 anderwärts geborenen Militärpflichtigen die standesamtlich, Ge- burtsbefcheinigung für militärische Zwecke mit zur Stelle zu bringen Sind Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener usw ), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschriebene Anmeldung unterlassen, werden mit Geld bis 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Gtadtrat Eibenstock, den 3. Januar 1913. Der verfahrene Konserenzkarren. Die Londoner Friedenskonferenz kommt und kommt mit ihren Arbeiten nicht vom Fleck. Einmal will kei ner der Delegierten die Verhandlungen wieder eröff nen und andernteils will man auch die Ueberreichunz der Kollektivnote der Mächte abwarten, um sich dann erst schlüssig darüber zu werden, was zu tun ist. Die Türken wollen, wie wir schon meldeteil, dein National rat die Entscheidung über die strittigen Punkte über lassen. Wie diese neuerliche Maßnahme der Türkei auf- gesaßt wird, geht aus Nachstehendem hervor: Köln, 13. Januar. Wie der „Kölnischen Zei tung" aus Berlin telegraphiert wird, stellt die Nach richt von der Einberufung einer Nationalversammlung über die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten, die am Sonntag aus Konstantinopel eingetroffen ist, die Ge duld der Balkandelegierten auf eine neue Probe. Sie braucht aber noch kein ungünstiges Zeichen zu sein. Ter Entschluß zeigt, daß Kiamil Pascha die Entschei dung auf eine breitere Grundlage stellen will, und ein anderer Grund dafür mag der sein, daß man wie der einmal Zeit gewinnen will. Da nur eine beschränk te Zahl der Teilnehmer an der Nationalversammlung in Konstantinopel und Umgegend wohnt, die andere« daher erst aus den Provinzen eintreffen müssen, so kann darüber noch einige Zeit vergehen. Die Drohung der türkischen Delegierten hat sich als eine völlig leere Drohung entpuppt. Die Türken sind noch nicht abgereist und wollen sich sogar noch einmal nach den äußersten Bedingungen des Balkan- Lundes erkundigen. Das hat indessen die Delegierten Ler Balkanalliierten nicht abgehalten, nun auch ihrer seits ein Drohwort von Stapel zu lassen; auch sie wollen abreisen: London, 13. Januar. Die Delegierten der Bal kanstaaten erklärten ihrerseits, daß sie nicht län ger in London bleiben wollten, als es unbedingt er- orderlich sei. Wenn sie nicht bereits abgereist wären, a wäre dies nur mit Rücksicht auf die Großmächte ge- chehen In der türkischen Marine ist ein Wechsel eingetre- len, weil der bisherige Oberbefehlshaber es mit der türkischen Flotte nicht riskieren wollte, den Griechen ei ne entscheidende Schlacht zu liefern. Deshalb ist Ha lil Pascha zum Oberstkommandierenden ernannt: Konstantinopel, 13. Januar. Halil Pascha wurde zum Flottenkommandanten mit weitgehenden Vollmachten ernannt. Er ist bereits nach dem Mar marameer abgereist. Er erhielt die Ermächtigung, je derzeit nach eigenem Gutdünken der griechischen Flotts eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Die Spannung zwischen Bulgarien und Rumäni en soll sich gelöst haben und man hofft, daß die bei den Staaten ihre Angelegenheit friedlich lösen wer den: Wien, 13. Januar. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird nach einer Meldung der „Neuen Freien Presse" an der Ansicht festgehalten, daß die rumä- nisch-bungarische Streitfrage keinen Anlaß zu ernsten Besorgnissen gebe. Die Verhandlungen in Lando« wür den wcitergeführt, von einem Termine, der heute ab- lausen sollte, sei keine Rede gewesen. Tagesgeschichte. »«tschlsm». Besuch des Kaisers beim Reichskanz ler. Der Kaiser stattete Montag vormittag dem Reichskanzler einen Besuch ab. — M il itärv o rl a g e un d K r i e g s mi n i ste r. Ein Berliner Mittagsblat will wissen, daß die kommen de Militärvorlage mehr bringen werde, als man ur sprünglich annahm: „Die noch fehlenden drei Ba taillone dürften in ihr verlangt werden, ebenso dis Ver mehrung der Maschinengswehrabteilungen; die Ver mehrung des Jststandes der Kompagnien, die Uebun- gen der Ersatzrcserve und die Formation von Kavalle- riedivisionen im Frieden unterliegen eifrigen Beratun gen." Das Blatt bezeichnet cs als fraglich, ob Herr von Heeringen noch lange seines Amtes in dec Leip ziger Straße zu walten gedenkt. „In der Auffassung der ganzen politischen und militärischen Lage sollen zwischen dem Kriegsminister und anderen kompetenten Stellen sich gewisse Gegensätze bemerkbar gemacht ha ben, und zwar Gegensätze in grundlegenden Fragen " — Der Termin der preußischen Landtag-w ah len. Wie amtlich mitaeteilt wird, ist der Termin der Ur wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhause von dec Regierung auf Mittwoch, den 14. Mai, und der Ab- gevrdnetenwahlen auf Montag, den 2. Juni festgesetzt worden. — Unerhörte Vorgänge in Metz. In der Nacht zum Sonntag wurde ein Wachtmeister des Metzer Dragonerregiments auf der Straße von Mit gliedern des Gesangvereins „I-a Renaissance" belästigt und im Verlaufe des Streites durch zwei Schläge ins Gesicht verletzt. Der Wachtmeister zog blank und ver letzte einen der Angreifer schwer. Nun entrissen die Kameraden des Verletzten dem Wachtmeister die Was se, gaben ihm mehrere Hiebe auf den Kopf und tra ten aus ihn herum, als er schwer verletzt zu Boden sank. Besinnungslos und mit schweren Hieb und Stichwunden wurde der Wachtmeister ins Lazarett ge bracht. Unterwegs fielen die Burschen noch einmal über ihn her. Sechs von ihnen nahm die Polizei fest Der Wachtmeister schwebt in Lebensgefahr. Er hat bisher das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt. - Die militärische Lage Rußlands. Ern Redakteur des „Temps", welchem der russische Kriegsminister Mitteilungen über die militärische La ge Rußlands gemacht hat, erklärt sich für ermächtigt, aus diesem Gespräch gewisse allgemeine Schlußfolgerun gen zu veröffentlichen. Danach sei die militärische La ge Rußlands gegenwärtig ausgezeichnet. Suchomlinow habe das beständige Ziel vor Augen gehabt, den Os;?nsivwert der Armee zu vermehren. Was immer awch in Asien geschehe, Rußland will in Europa di? Hand frei haben. Seit 6 Jahren sei die gesamte Ar tillerie erneuert. Die Munitionsvorräte kämen denen der anderen Armeen gleich und würden sie bald über treffen Rußland könne vollständig auf seine Arme? rechnen - Errichtung einer mongolischen Ge sandt schäft in Petersburg. Die mongolische Mission wünscht die Errichtung einer ständigen Gejandt schäft in Petersburg vorzubereiten, um dadurch die Anerkennung der Unabhängigkeit der Mongolei durch andere Mächte zu beschleunigen. Die Petersburger Re- giccungskrcise verhalten sich vorläufig dieser Angele- zenheil gegenüber skeptisch. Frankreich. Zur Regierungskrisis in Frank reich. Neber eine unter dem Vorsitz Combes abgc- haltene Versammlung der demokratischen und soziali stischen radikalen Linken des Senates wird mitgeteilt, daß Clemenceau sich gegen den Antrag des ehemali gen Ministerpräsidenten Monis, man möge die Demis sion Millerands einfach zur Kenntnis nehme«, aus gesprochen und bemerkt habe, ein solches Vorgehen könn te als eine Zustimmungskundgebung für das Kabinett gedeutet werden. Man hat uns jüngst gesagt, daß im Hinblick auf die gegenwärtige äußere Lage der Rück tritt Millerands angebracht wäre, dann aber hat man im Namen Europas erklärt, daß die Demission Mitter ands notwendig sei. Es wird Sachte des Kongresses sein, zu sagen, was er darüber denkt. Man erblickt in dieser Bemerkung ClemenceaM eine unverhohlene Aufforderung an die Radikalen, bei der Präsidenten wahl dem Ministerpräsidenten Poincars ihre Stimmen zu verweigern. In parlamentarischen Kreisen wird mehrfach die Ansicht geäußvrt, daß die Vorgänge der letzten Tage der Präsidentschaftskandidatur Ribots zum Nutzen gereichen dürften. - Spanische Fl o t t e n v e r stär k u n g e n. Der Marineminister erklärte am Montag in ein?m Interview die nächste Maßnahme der Regierung müs se die sein, an die Schaffung eines zweiten Geschwa ders beranzutreten. Eine Erklärung Wilsons. Der künf tige Präsident Wilson erklärte, daß das amerikanische Geschäslsleben von monopolistischen Zügen freigemacht werden müsse, und der Geschäftsbetrieb könne so groß werden, wie er wolle, vorausgesetzt, daß es in einem scharfen Konkurrenzkämpfe geschehe. Die wirklich ehr lichen Leute seien jetzt in Amerika im Nachteil, weil das Volk den Geschäftsmethoden ganz allgemein Miß trauen evtgegenbrächte. Ueber das amerikanische Kre dit- und Bankwesen sagte Wilson: Die Banken müs sen Kredit allen nach gleichen Bedingungen zur Ver füyung stellen. Die zukünftigen Kriege in den Ver» einigten Staaten. In einer Botschaft an die Marinekommission des Repräsentantenhauses erklärte der Marinesekretär, er glaube, daß alle zukünftigen