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>ete den der Ver- rtäter ist r Mini- rungS mH r» E- S. »44 »v 18» »ü 7K3- 20'71» »4 » 27S.N 164 7» 11S40 »s»v cker i. samt!. der spä- Gefi. ntion d. rin slhim die Exp. Beste« edächt latteS. !S re 5, I immer r. S. I» rr<1. ngen ie Buch- »h«. Amts- und Anzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Fernsprecher Nr. 2IV. Tel.-Hdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hann.dohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Bezugspreis Vierteljahr!. BI. 1.50 einschließl. des „IUustr.Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Beichspostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. . .e.«für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, >" r Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, f Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. ISS» . -..ii.» SS. z»hv«a»g. — — Donnerstag, den 19. September Wie sich herausgestellt hat, entsprechen die zur Versendung von stüsfigem oder halbflüsstgem JufekttonSmaterial benutzten und an die Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden gerichteten Briefe nicht allenthalben den vom Ministerium des Innern unterm 13. Juli 1906 — 1056 II Ll - und unterm 21. Januar 1909 — 113 II Ll — erlassenen Vorschriften (veröffentlicht in Nr. 23 des Dresdner Journals und der Leipziger Zeitung, Jahrgang 1909). Insbesondere ist beobachtet worden, daß auf der in nere» Holzhülse der vorgeschriebene rote Zettel mit dem Vermerk „Vorsicht. Infektiö ses Material. An die bakteriologische Untersuchungsanstalt usw. in .... . ." fehlt. Auf das Vorhandensein dieses nochmaligen Hinweises auf die Gefährlichkeit des Inhalts muß aber besonderer Wert gelegt werden, damit für den Fall, daß die Holzhülse nebst darin ent haltener Flasche aus der äußeren Papier-Umhüllung herausfälll, der Inhalt vom Postperso nal sogleich als AnstcckungSstoff erkannt, zur Verhütung einer Uebertragung vorsichtig behan delt und umgehend an die Untersuchungsstelle weitergegcben werden kann. Außerdem ist bemerkt worden, daß auch auf der äußeren Umhüllung (Tasche) hinter dem Vermerk „Vor sicht" der Zusatz „Infektiöses Material" fehlte. Endlich waren die Glaßgesäße zuweilm nicht in Fließpapier eingchüllt und die Blechhülse war nicht durch einen Streifen Heftpfla sters verschlossen. Das Ministerium des Innern nimmt deshalb Veranlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß seitens der Absender der ordnung-mätzige« Verpackung der Briefe mit flüssi gem oder haidflüsstgem Infektion-material, auch zur Vermeidung von Beanstan dungen seitens der Postanstalten, erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden ist. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Sendungen nicht gegen die für Warenproben festge setzte Taxe, sondern gegen die Brieftaxe zu versenden, d. h. da sie durchweg mehr als 20 ss wiegen, stets mir 20 Pf. zu frankieren sind. Dresden, den 10. September 1912. Ministerium des Innern. O Trotz wiederholter Warnungen ist es in letzter Zeit mehrfach vorgekommen, daß von en Glasgefäßen, in denen Unterfuchungsmaterial von übertragbaren Krankhei ten zur Versendung gelangt war. einige auf dem Postwege zerbrochen sind und daß durch Auslaufen des Inhalts andere Postsendungen beschmutzt worden sind. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß dies in Zukunft unbedingt vermieden wird. Insbesondere wird bestimmt, daß die Glasgefäße nach Füllung, bevor sie in die Blechhülsen gesteckt werden, so in Fließ papier eingeschlaßen werden, daß sie in der Blechhülse vollkommen festliegen. Damit, wenn trotzdem das Gläschen zerbrechen sollte, ein Auslaufen von Untersuchungsflüssigkeit mit Si cherheit verhindert wird, ist ferner die Stelle, wo beide Hälften der Blechhülse übereinander greisen, durch einen Streifen guten haltbaren Heftpflasters zu verschließen. Endlich empfiehlt es sich, die Gefäßsendungen nicht in die Briefkästen zu werfen, sondern an den Postschaltern abzugeben. In der Regel wird ein Familienmitglied des Er krankten bereit sein, den versandferligen Brief unmittelbar bei der Post aufzugeben, sokern dies nicht durch den Arzt selbst geschehen kann. Diese Bekanntmachung ist in den Amtsblättern abzudrucken. Dabei sind zugleich die nachstehenden, bereits durch die Verordnung vom 13. Juli 1906 — 1056 II LI — erlassenen allgemeine» Vorschriften über die Versendung von infektiösen Materialien mit in Erinnerung zu bringen. 1. Die für die Versendung von infektiösem Material von Pest, Cholera und Rotz be stehenden, von Reichs wegen erlassenen Vorschriften bleiben unverändert bestehen. 2. Bei der Versendung von Nntersuchungsmaterial von anderen Infektionskrankheiten ist, dafern es sich um flüssige oder halbflüssige Objekte handelt, entweder die Verwendung von Glas und anderen zerbrechlichen Gefäßen ganz zu vermeiden, oder darauf Bedacht zu nehmen, daß die Gefäße aus solchem Material, durch eine doppelte Hülle aus Blech oder Holz vor der Zertrümmerung auf dem Transporte geschützt werden. Um eine unmittelbare Berührung der zerbrechlichen Gefäße mit der sie zunächst umgebenden, aus Blech bestehenden Hülle zu verhindern, ist eine Zwischenschicht aus irgend einem weichen Stoffe einzufügen. 3. Bei der Versendung von trocknem Jnfektionsmaterial, z. B. von an Deckgläschen, Gipsstäbchen, Seidenfäden, Watte oder Fließpapier angelrocknetem Blut, Gewebssafl oder dergl. hat die Verpackung in der Weise zu erfolgen, daß die Proben in Pergamentpapier oder irgend einen ähnlichen undurchlässigen Stoff eingeschlossen und in Blechkästen mit über greifendem Deckel eingelegt werden. 4. Die Versendung von Materialien, welche in der unter 2 und 3 beschriebenen Weise verpackt sind, als Brief ist zulässig, dafern zur Umhüllung eine Tasche aus festem Papier mit Stoffüberzug verwendet wird, welche doppelt so lang als das Versandgefäß, an einer Schmalseite offen und mit dem Vordrucke: .Vorsicht, infektiöses Material" über der Adresse und einem vorgedruckten Kreis an der zum Adstempeln bestimmten Stelle versehen ist. Diese Taschen sollen nicht durch Zukleben, sondern wie bei Warenproben durch eine kleine Klam mer aus Metall geschloffen werden. Dresden, den 21. Januar 1909. Ministerium des Innern. Das Konkursverfahren über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft in Firina Scllabvrt L O». in Eibenstock wird nach Abhaltung des Schlußter mins hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 12. September 1912. Königliches Amtsgericht. Nr. 27 des Nachtrags zur Tchankftätteuverbotsliste ist zu streichen. Ttadtrat Eibenstock, den 17. September 1912. Donnerstag, den 1S. September 1912, vormittags 10 llhr sollen in der Restauration „Zenrralhalle" hier 1 Nähmaschine, I Bterservice, 1 Polstersessel und 4 Wandbilder an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 18. September 1912. Der Gerichtsvollzieher de- Königlichen Amtsgerichts. le geschleppt. Angeblich sollte er dabei eine Arwver- renküng erlitten haben, es stellte sich aber heraus, daß es sich um einen einfachen Ohnmachtsanfall gehandelt hat. - In den Gängen war auch Oberstadthauptmann Boda anweseno, der die strengste Durchführung der An weisungen des Präsidenten anordnete. Um halb 7 Uhr erschienen zwei Polizeiinspektoren mit einer weiteren größeren Anzahl Polizeimannschaften und begannen» den Saal zu räumen. Es entstand ein wahnsin- nigesHandgemenge, Drängen und Stoßen. Meh rere Abgeordnete schlugen aus die Wachtleute los, di? ihrerseits auf die Abgeordneten dreinschlugen. Einige Abgeordnete wurden an Händen und Füßen ergriffen und aus dem Saale geschleift. Der Abgeordnete Pa- lugyah mußte von 12 Mann hinausgeschafft werden, wo bei zwei hinstürzten, ohne sich jedoch zu verletzen. Der Abgeordnete Barahasz ries beim Verlassen oes Saa les: Es lebe die Republik Schließlich blieben noch 14 Oppositionelle im Saale, die jedoch, nachdem auf ihren Wunsch die Polizei zurückgetreten war, den Saal ruhig verließen Um 8'/^ Uhr war der Saal geräumt. Tagesgeschichte. Deutschland. Die Fl o tte n p a r a d e in der Nordsee. Am Montag fand in der Nordsee unweit Helgoland die deutsche Flottenparade in Gegenwart des Kaisers statt. Insgesamt nahmen an oer Parade l18 Schisse mit ei nem Deplacement von 550000 Tonnen, einer Besatzung von rund 32000 Mann und 200 schweren Geschützen teil. Beim Passieren des Kaisers auf der „Deutschland" brach ten die in Parade stehenden Mannschaften der Flotte ein dreifaches Hurra aus. Nachdem sämtliche Schiffe defiliert hatten, vereinigten sich die Formationen zur Ausführung einer Reihe von taktischen Einzeldarstel lungen. Das Lustschiff „Hansa" kreuzte längere Z^t über den einzelnen Schisfsverbänoen und würde überall mit großem Jubel begrüßt. Noch in der Mittagsstun de trat es die Rückfahrt noch der Elbe zu an Vertagung der Rcichsm rßnahmcn ge - gen die Fl e is ch teu e r n n g. Der Reichskanzler hat Aeue Krawalle im ungarischen Avgeordne- tenyause. Die Jdeenverbindung „Ungarisches Parlament" und „Rausszenen", die durch die Vorgänge im letzten Juni bereits eine ziemliche Befestigung erfuhr, wird wohl fortan zum eisernen Bestände des politischen Den kens gehören und darin eine ähnliche Rolle spielen, wie der berühmte „polnische Reichstag". Die am gest-. eigen Mittwoch gleich bei Eröffnung des Abgeordneten hauses vollsührten unbeschreiblichen Skandalszenen be kräftigen dies auf das Ausdrücklichste. Kaum hatte ge gen 10 Uhr Graf Tisza, der Präsident des Abgeordne tenhauses, den Sitzungssaal betreten, setzte die Oppo sition sofort mit einem Höllenspektakel ein. Es wuroe gerufen: Bezahlter Schuft, Schurke und ähn liches, gepfiffen, auf Trompeten geblasen, geschrien und mit Pultdeckeln geschlagen. Gras Tisza versuchte sich Gehör zu verschaffen, doch gelang ihm dies nicht. So bald er die Glocke in die Hand nahm, schwoll der Lärm noch stärker an. Graf Tisza notierte die Namen der Lärmenden, wobei ihm mehrere Schriftführer behilf lich waren. Es wurden ihm und Lükacs die heftigsten Beschimpfungen zugeschleudcrt. Gegen 10^ Uhr kam es in der Mitte des Saales zu einer heftigen Tumult szene und es sah einen Augenblick aus, als ob es zu Tätlichkeiten kommen sollte. In den Mittel räumen des Saales war nämlicb Graf Karolyi erschie nen. Dies schien von den Abgeordneten der Rechten so ausgefaßt zu werden, als ob Karolyi irgend etwas vla- ne. Infolgedessen strömten zahlreiche Abgeordnete der Rechten nach dem Mittelraum, worauf auch von oer Linken zahlreiche Abgeordnete nach der Mitte des Saa les eilten. Graf Andrassy luchte Karolyi in die Bank zurückzuziehen, und seiner Intervention gelang es, ei nen Tumult zu verhüten. Graf Tisza versuchte mch rere Male seine Unterbreitungen zu verlesen, sobald er aber das Wort ergreifen wollte, setzte der Tumult von neuem ein. Schließlich verlas der Präsident unter un geheurem Lärm etwas, wovon man jedoch nichts Hörre. Um halb 1 Uhr dauerte oer Lärm noch an. IO Mi nuten nach 4 Uhr erschienen ungefähr 100 Polizeileute unter Führung des Polizei-Oberinspektors Pawlik zunächst in den Wandelgängen und eine halbe Stunde später betrat der Polizei-Oberinspektor mit ei- ner Anzahl Polizisten den Saal. Gleichzeitig drangen durch drei andere Eingänge weitere Polizisten in den Saal und nahmen in den Gänge» Ausstellung. Tie oppositionellen Abgeordneten, denen sich auch Graf Andrassy und die parteilosen 67er zugesellten, blieben dichtgedrängt in der Mitte des Saales stehen und er klärten, nur der Waffengewalt zu weichen. Nunmehr begab sich der Polizei-Oberinspektor nach dem Präsi dialbureau zum Präsidenten Grafen Tisza und kehrte nach einigen Minuten in den Saal zurück. Zum Gra sen Albert Apponyi gewendet, sagte er, es sei der Wunsch des Präsidenten, daß die auf einer Liste verzeichneten Abgeordneten freiwillig den Saal verließen, andern falls würden sie mit Waffengewalt entfernt werden. Hierauf entstand großer Lärm. Die oppositionellen Ab geordneten sangen und erklärten, sich der Entfernung aus dem Saale zu wiocrsetzen. Den Namensaufruf des Polizei-Oberinspetto's beantworteten sie mit höh nischen Zurufen. Nachdem sich oer Polizei-Oberinspek tor vom Grafen Tisza neuerliche Instruktionen geholt hatte, forderte er nacheinander mehrere Abgeordner^' aus, sich aus dem Saale zu entfernen. Diese leisteten jedoch der Aufforderung keine Folge. Ihre Freunde umringten sie. Einige Abgeordnete bauten aus den Ministersesseln Barrikaden auf. Der Po lizei-Obcrinspektor begab fick' wiederum zum Grafe» Tisza. Nachdem der Polizei Oberinspektor den Saal wieder betreten hatte, bemühte er sich fortgesetzt ver geblich, die Abgeordneten zum Verlassen des Saales zu bewegen. Wachtleute, die einen Abgeordneten ansas sen wollten, wurden zurückgestoßcn. Ein Abgeordneter entriß dem Saalkommissar oic Liste der ausgeschriebe nen Abgeordneten und zerriß sie unter großem Beifall. Schließlich befahl der Polizei Oberinspektor 'wei Po lizisten, den Abgeordneten Semsey hinauszusühren. 3 Abgeordnete umringten ihn und verhinderten oies. Ab geordneter Graf Michael Karolyi schlug er regt auf die Wachtleute ein, die schließlich zurück gedrängt wuroen. Jnzwijchen war auch Stadthaupt- mann Szeßzler im Saale erschienen. Auf seine Anord nung wurde der Avgeordnete Jarmy von sünf Wacht- leuten trotz wütender Gegenwehr ans dem Saa-