Volltext Seite (XML)
nsel Lem. l Bezugspreisoierteljährl.M. 1.50«inschlietzl. /MW» . . A. U > ber »Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der MV MA /A IH » «UU Keichspostanstalten. Zrrnsprecher Nr 210 Tiel^Kdru Kmtrblat^ L»1» ^e»e r «Sch- o» Tagesgeschichte er «k, achm., r von I»»!» Nv.7i ldS7b ow n in cer Mei- ube in- ersof- uit gro »verden s e der Kasse 1 Prozent ihres Jahresveroienstes überweisen. kl i 14 aen Bändiger Chiffre > für Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, Neuheide, GbersÄtzengrün, Schönheide, Schönheiderhrm«er,Sosa,Unterstützengran,wildenchalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltiqe Seile 12 Pfennige. I« amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. »17, r) 2 1».- 6. »21,, 1SL- <0 7 ».2» 187 »ll en ig Amts- und Anzeigeblatt Mr den k»mtsgerichtsbe,irk Eibenstock and dessen Umgebung ! mich »erati- lersaz ) mi» Drucker und Verleger: Smil Hann.bohn, veranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. LS. Jahrgang. — Sonnabeiid, dn 27. JE L-ta««--Tr-«-»s-rum mit der Kontrollnummer 169 aus den Höchster Farbwerken ist wegen Unlöslichkeit zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 24. Juli 1912. Ministerium des Innern. II. Abteilung. Hine neue Gyurchiss-Aede im englischen Mnieryause. Churchill ergriff in der Mittwoch-Sitzung abermals das Wort und bekämpfte die Behauptung, daß England in naher Zukunft nur einen Sicherheitsüberschuß von vier Schiffen in der Nordsee haben werde. Englund würde 41 Schlachtschiffe haben, während Deutschland insgesamt 29 zur Verfügung ständen. Hinsichtlich des Baues der Dreadnoughts erwarte die Regierung in» letzten Viertel des Jahres 1913 18 Dreadnoughts zur Verfügung zu haben, während Deutschland nur 13 ha ben würde. Im letzten Viertel des Jahres 1914 würde England 24 und Deutschland 16 haben und im letzten Viertel 1915 England 27 und Deutschland 17. Hinsichtlich der Zurückziehung der Schlachtschiffe aus dem Mittelländischen Meer erklärte Churchill, daß d.e Schiffe in die Heimat zurückgekehrt seien, weil sie dort, wo sie waren, nicht von Nutzen gewesen waren. Weiter beschäftigte sich Churchill mit dem Argument der Behauptung, daß die Ueberführung von vier Dread noughts und Kreuzern in das Mittelmeer eine Ver kürzung der Heimatflotte um vier Schiffe in sich schlie ße Mit 60 Prozent Sicherheitsüberschuß wäre stets oie Deckung eines gewissen Betrages der englischen über seeischen Verpflichtungen beabsichtigt gewesen. In dem Augenblick, wo andere Mächte in ihrer Stärke im Mit telmeer eine neue große Entwicklung oder sehr schnelle Entfaltung zeigen würden, sei die Notwendigkeit für England gegeben, seine Streitmacht im Mittelmeer mög licherweise durch Aenderung ihrer Zusammensetzung durch Schaffung eines Dreadnoughtsgeschwaders zu verstärken. (Widerspruch. Beifall.) In diesem Jah re legt Deutschland zwei neue Schiffe auf Kiel, England vier, im nächsten Jahre soll, wie berichtet wird, Deutsch land ein Extraschiff auf Kiel zu legen beabsichtigen, Eng land werde dann zwei Extraschiffe bauen. England werde bereits im Jahre 1914 das neue Geschwader be sitzen, d .s, soweit es die Ueber-Dreadnoughts anbetrifft, in oer ganzen Welt einzig dastehen wird. Ich könnte nicht vor das Haus und das Land treten, wie ich es jetzt m't jeden Pfennig dieses Etats tue und sagen, daß ich ihn sür notwendig halte für die Sicherheit des Landes. Wir sind die Herren der Situation, Panik oder Lärm sind unnötig. (Beifall bei den Ministeriellen.) Jeder Neuentwicklung, die für 1915 oder 1916 in Betracht kommt, kann wirksam entgegengetreten werden, sobald sie bekannt sein wird. Deutschlaud. — Der Kaiser und Minister v. Bo dm an. Zu der Behauptung, daß der Kaiser in Donaueschin gen eine sehr abfällige Aeußerung über den Minister von Bodman getan habe, die dessen Stellung zu erschüt tern geeignet gewesen sei, sagt jetzt der Badische Landes bote, das Hauptorgan der fortschrittlichen Volksvartci des Großherzogtums: „Wir glauben behaupten zu dürfen, daß die ganzen Mitteilungen über die angeb lichen Kaiscräußerungen in Donaueschingen in das Reich der Fibel zu verweisen sind." — Die Süddeutsche Rcichs- korrespondenz bemerkt dazu, nach ihrer Ueberzeugung treffe diese Auffassung das Richtige. - Bethmann undBerchtold. Wie nach dem Tag nunmehr feststeht, wird die Zusammenkunft des deutschen Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg mit dem österreichisch-ungarischen Minister des Aeußeru, Grafen Berchtold, aus österreichischem Boden erst An- sang September nach Beendigung der Badekuren beider Staatsmänner stattfinden. Herr von Bethmann-Holl weg wird, wie bekannt, nach Bad Gastein gehen, Graf Berchtold wird am 3. August zur Kur in Karlsbad ein- trcffen. — Beisetzung des verstorbenen Groß- Herzogs von Luxemburg. Am Donnerstag fand in Weilburg an der Lahn die Beisetzung des am 25 Ja nuar verstorbenen Großherzogs von Luxemburg in der Bnrggruft der Herzöge von Nassau statt. Zur Besitz st euerfrage. Die „Berl. Polit. Nachr." schreiben: Die „Franks. Ztg." stellt an den Reichskanzler die Fordening, eine Mitteilung darüber ergehen zu lassen, welche Besitzsteuer er vorzulegen ge denkt Zur Erfüllung einer Forderung der „Franks. Ztg." hat der Reichskanzler keine Verpflichtung. Was aber in bezug auf die Ausführung des bekannten Besitz besteuerungsbeschlusses des Reichstages geschieht, ist bekannt. Das Reichsschatzamt arbeitet Vermögen-,- und Crbschaftsstcuerentwürfe aus; es tut dies, um dein Beschlusse, der die Einführung allgemeiner Besitzstenern verlangt, gerecht zu werden. Denn cs ist m.ht ersichtlich, welche anderen Besitzsteuern als all gemeine anzusprechen sind. Welche von diesen in Aus arbeitung befindlichen Entwürfen an den Bundesrat und welche schließlich an den Reichstag gelangen werden, ist gegenwärtig nicht zu übersehen. - Ein deutsches Flugzeug in Frankreich gelandet. Ein deutscher Eindecker mit einein Leut nant des 138. Infanterieregiments als Führer und ei nem zweiten Offizier als Fluggast ist am Mittwoch bei Ncmenq (Dcp. Meurthe et Moselle) gelandet. Die Flie ger waren auf einem Fluge von Straßburg nach Metz begriften und mußten, durch Nebel irregefühct, nieder- gchen. Die Flieger wurden festgehalten, durften aber mittags 12 Uhr weiter fliegen. Der Weiterflug wurde durch Reparaturen verzögert. Abends flogen die Flieger nach Metz, in dessen Nähe sie glatt landeten. Die Aufnahme durch die französische Bevölkerung war allgemein eine sehr freundliche. MuWlanV. — Russische Kriegsschiffe auf der Fahrt nach Travemünde. Als Gegenbesuch des deutschen Kriegsschiffes „Moltke" fuhren am Mittwoch von Kron stadt vier Panzerkreuzer des baltischen Geschwaders un ter dem Kommando des Vizeadmirals Wankowik nach Travemünde ab, wo sie vier Tage verweilen werden. — EinorthodoxesZentrum in der 4. rus sischen Reichsduma in Sicht! Der beginnende Wahlkampf zur 4. russischen Reichsduma läßt ein für Rußland völlig neues politisches Problem emp-rtau- chen: die Gründung einer P o p e n p a r t eSchon in der 3. Dnma saßen 46 orthodoxe Geistliche, d. h. über 10 Prozent aller Abgeordneten (der Deutsche Reichstag weist nur 4,5 Proz. Geistliche auf!), aber riese Kriester saßen bei den veirschiedenen politischen Par teien, je nachdem sie von konservativen oder liberalen ländlichen Wahlkreisen gewählt waren. Diesesmal han delt es sich aber u!m etwas völlig neues, um den Ver such des heiligen Synod, sich eine eigene Partei zu schaf fen und diese zur Ausschlaggebenden im neuen Parla ment zu machen. Die Aussichten hierfür sind nicht ge ring, da der Synod in den 40 000 orthodoxen Gemeinde priestern eine organisierte Wahlmacherkolvnne besitzt, der keine andere Partei Nehnliches an die Seite stel len kann. Die Gefahr, daß sich ein Teil ver Landpopen wie in der 1. und 2. Duma den oppositionellen Parteien anschließen könnte, ist dadurch behoben, daß Geistliche ihre Kandidatur nur noch mit Genehmigung ihres Bi schofs ausstellen können. Die neue klerikale Partei wird mit eigenem hierarchisch genehmigtem Programm in er ster Linie kirchlich-orthodoxe Interessen zu vertreten ha ben Die Kreise des Synods rechnen mit einer Stärke von 110 120 Abgeordneten, ein Voranschlag, den man im Hinblick auf den ausschlaggebenden Einfluß der Land popen in ihren Gemeinden nicht ohne weiteres als phantastisch bezeichnen kann. Diese Partei würde nnti konstitutionell und nationalistisch sein und durch ihre Stärke den maßgebenden Einfluß in der Duma haben. Bei der Unduldsamkeit der russischen Orthodoxie ge genüber den Andersgläubigen würde sie, so schreiben die Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland, unseren katholischen wie protestantischen Stammesgenossen im Süden und Norden des Zaren reichs schwere Stunden bereiten tönncn. Man hat also allen Anlaß, auch deutscherseits den beginnenden Wahl- fcldzug in Rußland mit reger Anteilnahme zu verfolgen. Belgien. Unterstützung des belgischen Gene ralstreiks durch Schullehrer. Die Gemeinde schullehrer in Gent haben beschlossen, vom 1. August ab bis zum Beginn des Generalstreiks einen Betrag von 1 Prozent ihres Monatsgehaltes in die Streikkasse fließen zn lrssn Sobald der Ausstand seinen Anfang nimmt, »tnr Üig^ «Srk-i. - Seitens der Militärliga ist ein Schrei ben an den Kammerpräsidenten gelangt, in dem die Auflösung der Kammer gefordert wird. Dies Schreiben rief in der Kammer starke Entrüstung hervor*. — Zum Auf st and in Albanien. Nach Nach richten aus Prischtina haben die aufständischen Alba nier die Stadt besetzt und drohen mit dem weiteren Vor marsch. Alle Telegraphenlinien sind zerstört. Der Mi nisterrat beschäftigte sich Mittwoch hauptsächlich mit der Albanicrfrage. Nach verschiedenen Telegrammen aus dem Aufstandsgebiet verlangen die Albanier ein G>wß- wcsnat Kiamil und oie Auflösung der Kammer. Ueber die Dardanellen sperre. Die Re gierung hat dem General Riza Pascha, dem Befehlshaber in den Dardanellen, Order gegeben, die Meerenge» sofort zu schließen, falls ein neuer Angriff von feiten der Italiener stattfinden sollte. Griechenland. — Englischer Flottenbesuch. Eine aus 11 Schiffen bestehende englische Flotte wird in der Bucht von Phrleron eintreffen. Das Geschwader steht unter dem Kommando des Admirals Berkerling. Marokko. — Der Cosmos bombardierte die Küste. Meldungen aus Agadir berichten, daß der Kreuzer , C 's- mos" verschiedene Ansiedlungen der Marokkaner zwei Kilometer von der Stadt bombardiert hat wegen der jüngsten Angriffe auf dieses Kriegsschiff. Tripolis. Zum Kampf bei Mes urata. Das türki sche Kriegsministerium veröffentlicht eine Depesche über den Kampf bei Mesurata vom 20. Juli. Danach ver mochten die Italiener in der Stärke von einer Division nur 3 Kilometer vorzurücken und mußten sich nach ei nem Handgemenge unter großen Verlusten zurückziehen. Die Türken und Araber hatten 15 Tote und etwa 30 Verwundete. Sie machten große Beute, darunter auch eine Kanone. Oertticht und sächsische Nachrichten. — Dresden, 24. Juli. Der Studentenulk vor dem Bismarckdenkmal, bei dem leider nicht gleich die Presse in die Lage versetzt war, die Namen der Beteiligten gebührend an den Pranger zu stellen, hat dahin geführt, daß die bisher viel zu glimpflich behandelten jungen Leute Nach ahmer gefunden haben. Gestern zeigte sich auch die Brun nenfigur auf dem Bismarckplatz in überaus unanständiger Weise verunziert. Trotzdem sich dort wohl immer Schutz mannsposten aufhalten, war die mehr als unästhetisch wir kende Beschmierung noch bis in die Mittagsstunden hinein zu sehen. — Leipzig, 25. Juli. Heute mittag hat der 44 jäh rige Markthelfer Karl Georg Klaß seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau in einem Gasthause der Neustädter Straße die Kehle durchschnitten. Dann hat er sich freiwillig der Polizei gestellt. Das Motiv zur Tat soll Eifer sucht sein. Der Ehe entstammen 2 Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren. — Werdau, 25. Juli. In unserem herrlichen Wer dauer Walde tritt seit kurzer Zeit die Nonne wieder stark auf. Die Forstbeamten befürchten eine größere Gefahr, als in den letzten Jahren. — Plauen, 24. Juli.. Die hiesigen bürgerlichen Par teien fordern dringend eine Aenderung des jetzigen all gemeinen Kommunalwahlrechts. Hierfür hat eine starke Bewegung eingesetzt. Man befürchtet, daß, wenn jetzt das Wahlrecht nicht in entsprechender Weise geändert wird, im kommenden Herbst sämtliche zu vergebende Mandate durch Sozialdemokraten besetzt werden. An Ratsstelle befaßt man sich angeblich auch schon mit der Angelegenheit. Jedenfalls wird das Wahlrecht nach Chemnitzer Muster (Gruppenwahl recht) eingerichtet. Die Freisinnigen haben erklärt, daß sie einer Aenderung nicht zustimmen würden. Doch dürfte die Aenderung auch ohne diese Stimmen Annahme finden. ES sind große Bürgeroersammlungen geplant — Ellefeld. Einen frechen Einbruchsdieb stahl hat gestern der 23 Jahre alte, bei dem Mühlenguts Pächter Ennl Möckel hier in Stellung befindliche landwirt-