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Ämk- und Knzeigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, ZchönheiderhKMmer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Amtsblatt Fernsprecher Nr 210 Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. - S9. Jatzr-aag. -> ..-.-.n-«- ISA. Freitag, dea 5. Joli 1V1L Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. vezuarpreir vierteljLhrl. M. 1.50 einschließl. der »Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren voten sowie bei allen Reichrpostanstalten. Auf Blatt 9 des Genossenschaftsregisters — betreffend den Landwirtschaftliche« Spar-, Kredit- L Bezugsverein Schönheide i. Erzg., eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Schönheide — ist eingetragen worden, daß Karl Lestmslkuss in Schönheide aus dem Vorstande ausgeschieden und krisciriek KSmpls in Schönheide stellvertretendes Vorstandsmitglied ist. Eibenstock, den 2. Juli 1912. Königliches Amtsgericht. ' Im Handelsregister sind heute die Firmen 8vIUimi»oI, „Hotel Rathaus in Gide«- , stock Blatt 281 und > für den Stadtbezirk Ut«I»»rck in Eibenstock Blatt 233 i gelöscht worden. Eibenstock, 2. Juli 1912. Königliches Amtsgericht. Ueber das Vermögen des Uhrmachers Ott» ILIonn in Ei ¬ benstock wird heute, am 4. Juli 1912, vormittags 9 Uhr da- Kontur-verfahren er öffnet. Der Rechtsanwalt Haßfurther in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 28. August 1912 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eine» anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein- tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 2. August 1912, vormittags 10 Wr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 2. Hktover 1912, vormittags 10 Ayr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, mchts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von oen Fordemngen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 28. August 1912 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Städtische Einkommensteuci betreffend. An die sofortige Bezahlung des 2. Termin- Gemetndeeinkommensteuer für 1812 wird hiermit nochmals ermnert. Da die zur Bezahlung nachgelassene Frist von 4 Wochen abgekaufe» ist, wird gegen säumige Zahler nunmehr das Zwang-vollftrek- knng-verfahre« eingeleitet werden. Gtadtrat Eibenstock, den 4. Juli 1912. Land- nnd Landcsknltnrrcnten, Wafferzins, Schankge- loerbesteuer, Hundesteuer betreffend. Die am 30. Juni bez. 1. Juli dieses Jahres fälligen 2. Termine der vorgenannten Steuern sind bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung innerhalb der festgesetzten Fristen an hiesiger Stadlsteuereinnahme zu entrichten. Gtadtrat Eibenstock, dm 4. Juli 1912. Bekanntmachung. In Anerkennung der vielen und großen Verdienste, die der mit 30. 6. 1912 nach mehr als 31 jähriger Amtszeit in den Ruhestand getretene zeitherige Gemeindevorstand, Herr Gustav Adolf Haupt, sich um die hiesige Gemeinde erworben hat, ist zur bleibenden dankbaren Erinnemng vom Gemeinderat beschlossen worden, den Platz der hiesigen Gemeinde, auf dem sich das Kriegerdenkmal befindet, Hustav Kaupt-Atatz zu benennen. Dies wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Schönheide, am 1. Juli 1912. Der Gemeinderat. Winzer, Gem.-Vorft. Frankreichs Jnsanterie laut Kadergesetz. Der Abgeordnete des Departements Loire et Cher, Treignier, hat als Berichterstatter über das Ka dergesetz vor der französischen Deputiertenkammer so eben seinen Bericht der Verhandlungen der Armee- Kommission über das Kadergesetz der französischen In fanterie veröffentlicht. Dieser Bericht, der weit gehendste Beachtung verdient, setzt ups in die Lage, die zukünftige Gestaltung der französischen Infanterie klarzu stellen. Deutsche Infanterie: (Laut ihrer zukünftigen Gestaltung nach Durchführung der soeben erledigten HeereS- vorlage). 633 Infanterie-Bataillone, 18 Jäger- , 651 Bataillone. Französische Infanterie. (Ende 1912.) 528 Infanterie-Bataillone, 31 Jäger- 2 Sappeur- 36 Kolonial-Inf.-Bataillone (in Frankreich), 20 Zuaven - Bataillone (in Nordwestafrika), 5 Bataillone leichter afrika nischer Infanterie (in Nordwestafrika), 37 Bataillone algerischer Schützen (TurkoS) (in Nord westafrika), 12 Fremden-Bataillone 671 Bataillone, Die französische Armee wird also künftighin etats mäßig über ein Mehr von 20 aktiven Bataillonen uns gegenüber verfügen, das bedeutet beinahe die Stärke eines Armee-Korps, wobei zu beachten ist, daß die Jäger- und die leichten afrikanischen Bataillone teil weise 5 und 6 Kompagnien stark sind. Radfahrertruppen: Deutschland: Frankreich: keine. 10 Gruppen, jede Gruppe im Ernstfälle 350 Köpfe stark. Maschinengewehre: Deutschland: Frankreich: 214 Maschinengewehr-Komp. 671 Maschinengewehr - Züge» mit 1284 Masch -G. mit 1342 Masch.-G. also ein Mehr von 58 Maschinengewehren auf Frank reichs Seite Die Ueberlegenheit der Franzosen an Maschinen gewehren wird übrigens noch größer, ivenn wir die Kavallerie in Betracht ziehen, da Deutschlands Kaval lerie in Zukunft über 11 Maschinengewehr-Abteilungen --- 66 M.-G., Frankreichs Kavallerie 87 Maschinengewehrzüg« --- 174 M.-G. zählt, jo daß die Ueberlegenheit Frankreichs an Maschinengewehren bei den Trupen der aktiven Ar mee allein 116 M.-G. zählt? Aus Vorstehendem geht die zukünftige zahlenmä ßige Ueberlegenheit der französischen Infanterie mit ihren Nebentruppen, trotz der deutschen Wehrvorlage, wie es der Wehrverein bereits wiederholt festge stellt hat, einwandsfrei hervor. Das ist um so be denklicher, als wir 1870 mit 474 Bataillonen gegen über 332 französischen ins Feld rücken konnten. Wäh rend unsere Jnsanterie heute also um 20 Gefechtsein heiten der aktiven Armee den Franzosen unterlegen ist, war sie 1870 um volle 142 Bataillone überlegen. Das ist doch eine Tatsache, die uns sehr zu denken ge ben sollte. Tagesgeschichte. De«tschla«d. — Die Reise des Kaisers. Am Mittwoch um 7 Uhr 30 Min. ging die „Hohenzollern", mit dem Kaiser an Bord, begleitet vom großen Kreuzer „Moltke" und dem Depeschenboot „Sleipner", nach Baltisch-Port in See, wo die Ankunft am 4. Juli vormittags 10 Uhr vorgesehen ist. Das Wetter ist schön. Bon der Ost molenbatterie wurde ein Salut von 33 Schuß abge feuert. — Verlobung des Prinzen Adalbert. Wie der „Berliner Salon" meldet, soll bei der Zusam menkunft des Kaisers mit dem Zarenpaar die Ver lobung des Prinzen Adalbert von Preußen mit der äl testen Tochter des Zarenpaares, Großfürstin Olga Ni kolajewna erfolgen. — Die Oberbürgermeister w a hl in Frank furt. In der geheimen Sitzung am Dienstag der Stadtverordnetenversammlung wurde einstimmig be schlossen, den Oberbürgermeister Voigt, Barmen, an erster Stelle, den Stadtverordnetenvorsteher Justizrat Fricdleben an zweiter Stelle und den stellvertreten den Stadtverordnetenvorsteher Kommerzienrat Laden bürg an dritter Stelle dem König für den Posten des Oberbürgermeisters vorzujchlagen. In derselben Sitz ung wurde beschlossen, dem scheidenden Oberbürger meister Dr. Adickes das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. — Ein Mitschuldiger des Haupt in an ns Koste witsch. Wegen Spionageverdachts wurde in Strehlen ein Russe verhaftet und ins Brieger Gerichts gefängnis eingeliefert. Man mutmaßt einen Zusam mcnhang der Verhaftung mit der Spionageaffäre Ko- stkw'tsch. — Schweres Unglück bei einer militäri schen Schießübung. Auf dem Truppenübungs plätze Lockstedter Lager wurden durch einen fehlge- gangenen Schuß, der in den Beobachtungs turm drang, Oberleutnant König vom Lauenburgi schen Feldartillerie-Regiment Nr. 45, der Sergeant Wulf, Unteroffizier Schnabel, Unteroffizier der Re serve Freudenreich (Verletzung noch nicht bekannt) vom Feldartillerie-Regiment Generalfeldmarschall Graf Waldersee (Schleswigsches) Nr. 9 schwer, sowie Leut- nal Böhm von demselben Regiment leicht verwun det. Die Kanoniere Schilling und Hensel von demselben Regiment wurden getötet. — Borchardt kopier tE ulenburg. Die Ver handlung gegen die Abgeordneten Borchardt und Lei nert, zu der Termin vor der Strafkammer auf den 8. Juli festgesetzt worden war, ist wegen Erkrankung des Abgeordneten Borchardt vertagt worden und soll nun erst nach den Gerichtsferien, am 23. September, stattfinden. Vesterreich-Ungarn. Der Atte ntatsprozcßKovaks. Der Un tersuchungsrichter hat angeordnel, daß zur Erprobung der Durchschlagskraft des Revolvers, mit dem Kovals nach Tisza schoß, an einer vollständig entkleideten Lei che Schießvelsuche vorgenommcn werden sollen. — DieWahlderFrauVik-Kunetichy. Der Landesausschuß hat beschlossen, die Wahl der in den Landtag gewählten Frau Vik-Kunetichy einer befände rcn Landtagskommission zuzuwcisen, um die Frage des passiven Franenwahlrechts prmzipiell zu lösen. Die Reise des Zaren. Mittwoch früh 6 Uhr verließ Kaiser Nikolaus an Bord seiner Jachl „Standard" Peterhof, um sich nach Baltisch Port zu begeben Dem Schiffe folgten die Jacht „Polarnaja Swesda" und fünf Minenboote. Kurz nach der Ab fahrt traf noch ein Telegramm Kaiser Wilhelms ein, das den Zaren einlud, den die deutsche Kaiserjacht be gleitenden Kreuzer „Moltke" zu besichtigen. Der Zar dankte sofort in herzlichen Worten für diese Aufmerk samkeit und wird der Einladung gern entsprechen. Da durch wird oer ursprünglich auf zwei Tage, dem 4. und 5. Juli, bemessene Aufenthalt Kaiser Wil helms vermutlich bis zum 6. Juli ausgedehnt werden. Frankreich. — Der Einbruchsdiebstahl bei einem Brigadegeneral. Aus Luneville wird gemeldet: