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ncifereil 1 G. V 1 1 Amts- Md ÄNMgeblatt Mr den Kmtsgerichlsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung «8t« n, nie- ihren ramm- ft" Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, Neuheide, Gbersttitzengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer.Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw Tel.-Kdr.: Kmtrblatt Fernsprecher Nr 2,0. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, veranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl.M. 1.50 einschliebl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenBolen sowie bei allen Reichspostanstalten ISIS so. Jahrgang. Mittwoch, dcn 10. Januar ' Zän- Mittwoch, den 10. Januar 1012, nachmittags 2 Uhr sollen in der Restauration „Bürgergarte»" hier eine Lcuchterlampc uud ein Regulator an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, den 9. Januar 1912. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. 6V ck. 'N Her- tch un II <1. er. unde IM ihren>: II bis twoche : In ür ent thlen. 'ehrer. ) im M- hsti Wählen ist nicht nur ein Recht, sonder.« auch eine unbedingt zu erfüllende staatsbürgerliche Pflicht jedes Wahlberechtigten. Wer diese Pflicht versäumt uud ohne ausreichenden Grund die Abgabe seiner Stimm«' unter läßt, versündigt sich an seinem Vaterlande und ver wirkt den Anspruch auf volle bürgerliche Achtung. Mein Vaterland du, du bist meine Lust, Mein Lieb, das ich ewig umfange, Dir schwillct mein Arm, dir glüht meine Brust, Dich fci'r ich im brausenden Sange. Vaterland und Reichstagswahl. Dem Deutschen wurzelt die Vaterlandsliebe eben so ties in der Brust wie das monarchische Gefühl. Aus seinen tiefst empfundenen Liedern klingt eine gewaltige Sehnsucht «ach der Heimat, nach dem Vaterlande, eine Sehnsucht, die ihn um so machtvoller ergreift, wenn er der Heimat, dem Vaterlaude fern ist. O, säh' ich nur ein einzigmal Mein Vaterhaus im Avendstrahl, Ich stürbe, ach, wie gerne! Sv singt Felix Dahn, der vor wenigen Tagen seine Augen für immer geschlossen. Die wahre Liebe zur Heimat fand Ich erst beim Leben in fremdem Laud. So fest ist der Deutsche auch mit der Monarchie ver wachsen. Eine republikanische Verfassung wäre für den Deutschen gar nicht denkbar. Unter der Monarchie ist Deutschland zu seiner gegenwärtigen Höhe ausgestie- gcn. Es dürfte keine Wissenschaft, keine Kunst namhaft gemacht werden, worin die deutsche Ratio» nicht füh rende Geister aufzuweisen hätte. Und auf dieses Lano darf der Deutsche mit Recht stolz sein. Deutschland heißt mein Vaterland! Stolz ruf ich's der Welt entgegen. Einem solchen Lande, das der Welt so bedeutende Männer geschenkt, muß jeder Bürger auch die Treue halten. Besondere Gelegenheiten, diese Gesinnung zu bekunden, bieten ernste Zeiten In einer solchen ern sten Zeit leben wir gegenwärtig. Nur noch zwei Tage trennen uns von einer für unser Vaterland so bedeu tungsvollen Entscheioung, von ver Wahl für unser deut sches Parlament. Ein vornehmes Recht für jeden Staatsbürger, fei' neu Vertreter für die Gesetzgebung wählen zu dürfen! Aber eine noch vornehmere Pflicht! Trete jeder an die Urne heran mit dem ernsten Entschluß, deu besten Mann für den Reichstag zu wählen, der geeignet tst, au der glücklichen Lösung der für unser Vaterland so ungemein wichtigen Fragen zielbewußt zu arbeitet«! Um diesen ernsten Entschluß herbeizuführen bedarf es reiflicher Ueberlegung und reifer Einsicht. Man kann unserem Volke nicht den Vorwurf er sparen, daß ihm noch ein gut Teil politischer Reife fehlt. Gleichgültigkeit, Mißstimmung und parteidoktri - näce Spitzfindigkeit tragen oft zu politischer Verbleu Sung auch solcher bei, deren "Bildungsstandpunkt der artige politische Untugenden nicht auskvmmcn lassen dürste. Dazu gesellt sich eine stauneuswerte Unkennt nis wirtschaftlicher Grundbegriffe uud eine bedauerliche Verkenuung der Bedeutung unserer deutschen Volks Wirtschaft überhaupt. Wie viele deutsche Staatsbür ger gibt es, die uoch nicht die Notwendigkeit einer siche ren Volkswirtschaft für das Gedeihen unseres rein gei stigen Lebens erfaßt haben! Die Pflege dieses Le bens, aus dem unsere gesrmten Volks und Weltide ale strömen, ist das höchste Ziel im Vaterlaude. Doch wir entreißen diesem Leben den Nährboden, wenn wir die Bedeutung unseres volkswirtschaftlichen Seins miß verstehen oder gar mißachten Und dieses ist wiederum mit unserer Weltmachtstellung so innig verbunden. Ein Land ohne bedeutungsvolle Volkswirtschaft und ohne Weltmachtstellung wird auf dem Gebiete rein geistigen Lebens in unserer Zeit sich kaum noch zu vol ler Anerkennung durchsetzen Don Volksidealen zu Lie be müssen wir mit realen Faktoren rechnen, also dem Paterlande die Weltmachtstellung erhalten und stärken Der 12. Januar fordert vom deutsche» Volke er» ster und gebieterischer denn je, Männer zu wähle», die unseres Vaterlandes Machtstellung und damit auch sei ne Volkswirtschaft aus glänzende Höhe zu führe» im stände sind. In »nserem Volke lebt »och gesunde Kraft! Be tätigen wir sie! Jeder Deutsche muß am 12. Januar de» ernsten Willen zur großen Tat haben! Der Zukunft Schritte hör' ich dröhnen, Mein Vaterland bleibt nicht zurück: Es lebt die Kraft in seinen Söhnen. Und aus dein Willen steigt das Glück: Schon weicht das Zaudern und das Grollen, Deutschland ist jung, Deutschland muß wolle»! Tagesgeschichte. Deutschland. Die „Norddeutsche Allgemeine" zur Reichstagswahl. Die „Norod. Allg. Ztg." schreibt: Ju diese Woche fällt der Termin für die Haupt wahl zum Reichstage. Wir haben dargelegt, welche Grundsätze bei der Wahl für jeden staatstreuen Mann maßgebend sein sollten. Es war nicht unsere Aufgabe, für oder wider diese oder jene bürgerliche Partei Stel iung zu nehmen. Worauf es ankam, war, den Blick vom Hader der Parteien hinweg auf die großen Auf gaben des kommenden Reichstages zu lenke« und da raus hinzuweisen, wie sich die Sozialdemokratie zu die sen Aufgaben stellt. Ist die sozialdemokratische Partei gelegentlich auch einmal aus ihrer beständigen Nega tion herausgetreten, so hat sie doch bei de» große» Wer ken unserer Gesetzgebung zum Schutze der nationalen Arbeit, wie zum iuneren Ausbau des Reiches stets in mehr oder minder erbitterter Opposition gestanden. Vollends hat sie bei allen Aufgaben zur Sicherung der Wehrhaftigkeit unseres Vaterlandes, für die auch der kommende Reichstag, und wahrscheinlich schon bald, einzutreten haben wiro, vollständig versagt. Verhäng nisvoll wäre es für die Entwicklung des Reiches, wenn die Sozialdemokratie mit ihrer staatsfeindlichen Ver neinung in diesen grundlegenden Fragen jemals eine ausschlaggebende Stellung erlangen sollte. Wie also auch im übrigen die Gegensätze unter den bürgerlichen Parteien zum Ausdruck kommen mögen, so bleibt doch das eine bestehen: Weder in der Hauptwahl noch in der Stichwahl kann ein in ernster Zeit um die Ju knnft des Vaterlandes besorgter Man» seine Stimme einem Sozialdemokraten geben. Inkrafttreten des S ch i f f a h r t s a b g a -engesetzes. Wie die „Braunschweigische Landes zeitung" erfährt, wird das Schiffahltsabgabengefctz, für dessen Inkrafttreten der Termin einer kaiserlichen Ver ordnung überlasse» worden war, nunmehr am 1. Ja nuar 1918 in Kraft treten. Bis zu diesem Termin sol le» nach dem Beschluß des Bundesrats die noch zu bil dende» Behörde» vollständig konstituiert sein. Frankreich. Zu den Ne u a u f w c u d u >i g e n für Heer und Flotte in Frankreich. Von Caillaux -äuge kündigte Neuaufwendungc» für Heer und Flotte werden in der wichtigen Sitzung des Landesverteidiguugsrates am heutigen Dienstag unter dem Vorsitz Fallieres ei» gehend besprochen. England. - Euglauds Admiralitätsstab. Der neue Admiralitätsstab der englischen Flotte, dessen Grün düng angekündigt woroen ist, wird dem Ersten Seelord unterstehen. An seiner Spitze steht der Ches des Ad miralitätsstabes, der ein Platzoffizier ist. Der Avnn ralitätsstab zerfällt in drei Abteilungen, die erste für das Nachrichtenwesen, die zweite für Vorbereitungen und Ausarbeitungen von Feldzugspläneu und die orittc für Mobilisierungswesen. Der Admiralitätsstab Hai u. a. die Ausgabe, eine enge Korporation mit dem Gene ralstab der Arinee hcrbeizuführen. Die Kosten werden dadurch gedeckt, daß die Admiralitätsjachten abgeschafft werden. Zum Chef des gesamten Geiieralstaoes wurde Admiral Troubridge ernannt. Zum Direktor der In formationsabteilung ist Kapitän Jackson bestimmt wor den, während an die Spitze der Operationsableilung des Generalstabes Kapitän Ballard gestellt wurde. Türkei. O e ste r r e i ch i f ch e Truppen aus türk' s ch em Bode n. Serbischen Blättern wird aus Uesküb telegraphiert, daß 40 österreichische Soldaten mit Os sizieren die türkische Grenze überschritten habe» n»o sich bei Mettalka »»weit von Plewlix Taslidje) auf türkischem Bode» ii» Sandschak Nowibasar einquartier ten, und zwar auf Grund eines Befehls der Greuztom Mission in Serajewo. Die türkischen Truppen verhal ten sich passiv und erwarten Befehle. Afrika. DerKrieg um Tripolis. In Homs wur de» au« Sonnabend zivei Bataillone italienischer Trup pe«, welche zum Schutze der Verschanzungen a» einer entjernten Stelle verwendet wurden, von zahlreichen Arabern angegriffen. In dem sich entspinnende» Hefti gen Kampfe, welcher drei Stunden dauerte, erlitte,» die Araber schwere Verluste. Die Italiener hatte» 2! Verwundete. Ehina. D i e D e u t s ch e n h s tz e in China. Die Age» ce d'Extreme Orient meldet aus Peking: Die Aktion der Revolutionäre gegen Deutschland dauert fort, sie droht, ernste Fo einen anzun ehmen Der deutsche Gesandte in Peking hat sich an die chinesische Regierung gewandt uno ihr vorgehalten, daß die An schnldigungen gegen die Deutschen durch die chinesische Negieruug entkräftet werde» müßten Infolgedessen ist der Kriegsminister telegraphisch verständig! worden, er möge mit dem revolutionären Leiter Fangchouyi ver mitteln und ihm sagen, daß der frühere Kriegsminister General Auchaung bereits vor der Revolution eine ve Nächtliche Zahl von Kanonen und große Munitions Vorräte in Deutschland bestellt habe und daß deshalb die Kaiserliche» im Besitze zahlreicher deutscher .Kano ne» seien. Es sei also nicht der Fall, daß die Dent fetzen dcn Kaiserlichen gegen oie Revolutionäre gehe! sen hätten. Der Minister warne vor einer Fortsetzung der Ropkottierung der Deutsche», da dieses Verhalte» schwere politische Folge» nach sich ziehen könnte. Ocrtlichc und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 9. Januar Der erste Schritt ius neue Jahr ist getan, die erste Arbeitswoche lieg« hinter nnS. Arn alten Strange wurde wieder gero geu, und nun geht es wieder im alten Gleis. W'.r manchmal die Arbeitslust auch nicht recht groß, so hat fick» doch jeder wieder hineingefunden in den alten Pflich tenkreis, der ihm zugemesseu ist, ohne Murren und Za gen geht die Arbeit wieder ruhig vonstatten. Es lieg! etwas Erhabenes in solch stiller, friedlicher Arbeit: flei ßige Hände regen sich und Helsen sich in munterem Bund. Die Sterne, die hoch oben am Himmelszelte jahraus, jahreii« geräuschlos ihre Bahn ziehen, die Spinne, die in verstohlener Ecke still ihr Netz webt, die Ameise, die iu der Waldeinsamkeit emsig ihr Schloß baut, sie find alle Vorbilder solch stiller, friedlicher Arbeit, und es liegt immer etwas Bewunderungswürdiges in folchem Tun, freilich nicht für jeden. Der Gemütsruhe hat hierfür kein Empfinden, und der Mürrische und mit allen Verhältnissen Unzufriedene möchte den Geiß des Unwillens aus alle übertragen, die in solcher Tätigkeit den Zweck ihres Lebens finden. Und doch ist die Arbeit allein das Mittel, das den Menschen zufrieden und wahr Haft glücklich «nacht. Eibenstock, 9. Januar. Zu Weihnächte«, konnten durch dcn Stadtrat aus den Erträgnissen m i l der Stift un gen nahezu 750 Mark unter arme, kranke und alte Einwohner verteilt werden Dadurch ist manchem mühseligen und beladenen Lebenspilger Weihnachtssrcude bereitet worden. Dank der Opserwilligkeit einer Anzahl angcsc Heuer Bürger war es möglich, der Schwester Clara zu einer Weihnachtsbe scheerung für arme, kranke Kinder den ansehnlichen Be trag von rund 150 Mark zu übergeben Vielen wirklich bedürftigen Kindern ist durch diese Spenve unerwartet große Freude geworden. Dcn edlen Spendern sei auch an dieser Stelle Dank gesagt