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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock «ö -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfel-, Hundshübel, Neuhei-e, Oberstützengrün, Zchönheidet Zchönheiderhammer,öosa,Unterstützengrün,wil-enthal usw. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Karnfprecher Nr. 2IV. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock, Bezugspreis vierteljährl.M.1.50 einschließl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. ^sch*?nt täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Zetertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. »s 81 Aah«-a«g. Somtag, dca 26. April Die Arbeiterzählung hat in diesem Jahre am 1. Mai zu erfolgen. Alle Gewerbetreibenden und Unternehmer hier, denen Zählbogen zugestellt worden sind, werden aufgefordert, die Vordrucke bi» zum s. Wat dieses Jayres vorschrifttmätzig anSgefüllt und reinlich an Ratsstelle — Polizeiregistratur — wieder abzugeben. Bei Antfüllun- der ALHldage« sind die aufgedruckten Erlüuterunge« aeiism L« beamten. Stadtrat Eibenstock, am 7. April iS 14. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und ErgänzungSsteuereinschägung den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden ist, werden in Gemäßheit der Bestimmungen in H 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24 Juli 1900 bezw. 28 deS Ergänzungssteuer- gesetze» vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, wegen Mit teilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Ort-steueretnnahme zu melden. Schönheide, am 24. April 1914. Der Gemeindevorstand. Stöcke zum Selbstrodea sollen Montag, den 27. April, nachm. 4 Uhr in Abt. 8 (an der Waldschänke) parzrllenweise gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Königliche NorstrevieiVerwaltung Auersberg. Simmig. Wird Mexiko zur Offensive übergehen.? Während Präsident Wilson noch immer an seiner dottrinären Anschauung, er befinde sich nicht in einen« Kriege gegen Mexiko, sondern nur auf einer Straf- Expedition gegen Huerta, festhält, scheinen die Mexi kaner nunmehr zu einem Gegenstöße ausholen zu wollen. Nach den neuesten eingelaufenen Depeschen be reiten sich die Mexikaner zu einem Angriff vor: Newyork, 24. April. In Washington erhielt man Informationen, wonach der bisherige mexikanische Kommandant von Veracruz, General Maas, versuchen wolle, die Stadt sobald als möglich zurückzueroberu. Es scheint, daß ihm aus der Hauptstadt bereits Unter- stüßungen zugesandt werden. Newyork, 24. April. Hier verlautet, daß eine mexikanische Armee von 20000 Mann gegen Veracruz im Anmarsch ist. Admiral Badger hat dringend um Verstärkung gebeten, da er nur über etwa 6000 Maien verfügt. Das in Galveston stationierte Armeetontin gent vor« 8000 Mann hat Befehl erhalten, stch sofort nach Veracruz einzuschiffen. Eine gus San Antonio in Texas eingetroffeue Depesche bringt ferner die über raschende Meldung, daß die Mexikaner offenbar an der Südgrenze der Vereinigten Staaten ein offen sives Vorgehen beabsichtigen. Eine ganze Anzahl Militärzüge aus Chihuahua u. anderen Orten werden aus Juarez konzentriert und riesige Mengen Proviant werden in dieser Stadt für die Mexikaner aufgestapett. Trotz dieser Situation klammert man sich in Washington noch immer an den Strohhalm, ein Teil der Rebellen würde nicht mit Huerta gehen. So kommt aus El Paso (Texas, also eine Stadt der Vereinigten Staaten- eine Nachricht, der Rebellengeneral Villa, der seinerzeit bekanntlich oen Farmer Benton ermorden ließ, stelle sich auf den Standpunkt, daß die amerikanischen Truppen zurückgezogen werden sollten und Carranza äe kscto als Präsident oder wenigstens als krieg führende Partei anerkannt würde. Nach einer sol chen Anerkennung würde Carranza nicht zögern, sich wegen der Handlungen eines Mannes zu entschuldigen, den er als Verräter betrachte. Wie gesagt, ist das nur ein sehr schwacher Hoff nungsstrahl für Wilson, der verlöschen muß, sobald um Veracruz gekämpft wird. Das amerikanische Kriegsamt denkt denn auch vernünftiger als Wilson. Es verlangt ausreichend Gegenmaßregeln und denkt dabei aucy gleichzeitig an die japanische Gefahr: Newyork, 24. April. Das Äriegsamt schlägt dem Präsidenten Wilson vor, sofort 400000 Freiwillige zu mobilisieren, nicht allein zur Verwendung in Mexi ko, sondern auch, wie die „Evening Sun" wissen will, um Japan die Opferfrcudigkeit und Entschlossenheit der Union zu beweisen. Tagesgeschichte, Deutschland. Reichstagsersatzwahl. Bei der Reichs tagsersatzwahl im Wahlkreise Königsberg 6 (Brauns berg-Heilsberg) wurde an Stelle des verstorbenen Reichstagsabgeordneten Dr: Preuß Freiherr von Re chenberg in Berlin Schöneberg (Ztr.) mit großer Ma jorität gewählt. — v. Wedels Abschied. Die amtliche Straß burger Korrespondenz veröffentlicht folgenden Erlaß des kaiserlichen Statthalters Fürsten von Wedel: Bc vor ich aus dem hohen Amte scheide, das Seine Majc stär der Kaiser vor sechsundeinhalb Jahren mic zu übertragen die Gnade hatte, und ehe ich das schöne Land verlasse, dessen Leitung mir anvertraut war, dessen Wohlfahrt mir warm am Herzen lag und aus dessen Entwickelung ich allezeit mein ernstes Streben richtete, ist es mir aufrichtiges Bedürfnis, ein Abschieds wort an dasselbe zu, richten. Ich danke vor allen« den Beamten aller Kategorien für die treue Pflichter füllung und hingebende Arbeit, durch die sie mich in der Erfüllung meiner oft schweren Aufgaben unter stützten und hege die feste Neberzengung, daß sie, wie bisher, unbeirrt durch Hindernisse und Schwierigkeiten, das Ziel verfolgen werden, das wir alle erstreben: Des Reiches Wohl und Sicherheit und des Landes Enl Wickelung und Gedeihen. Ich danke der Bevölkerung für die mir aus ihrer Mitte so vielfach gezeigten Bc weise des Vertrauens, aus denen ich die wohltuende Ueberzeugung schöpfen durfte, daß mein guter Wille, ihr zu dienen, richtiges Verständnis fand. Meine wärm stcn Wünsche werden auch in Zukunft Elsaß-Lothringen und sein kerniges Volk begleiten. Meine Hoffnung aber gipfelt darin, daß das Land bei Wahrung seiner berech tigten Stammeseigcnarten sich, allen Strömungen zum Trotz, in allen seinen Schichten immer fester vom deut schen Bewußtsein durchdringen lasse und sich «mmer mehr als ein unlösliches Glied des großen deutschen Vaterlandes fühlen lerne. In der zunehmenden An teilnahme (an den Geschicken des Reiches liegt die Zu kunft des Landes und sein wirtschaftliches Aufblühen. Nur auf diese Weise sind die sicheren natwnalen Funda mente zu schaffen, auf denen einst weitergebaut wer den kann. Und damit allen, die meiner freundlich ge denken, ein herzliches Lebewohl! Straßbnrg, 24. April 1014. Fürst von Wedel, kaiserlicher Stattyaltec. Frankreich. Die Besprecy u ngen z w i s ch e n d e n eng lischen und französischen Staatsmännern. Den letzten politischen Besprechungen zwischen dem au genblicklich in Paris weilenden englischen Staatssekre tär der auswärtigen Angelegenheiten Sir Edward Grey und dem französischen Ministerpräsidenten und Minister des Aeußern, Doumergue, im Auswärtigen Amte, wohnte auch der französische Botschafter in Lon don, Paul Cambon, sowie der Privatsekretär des eng lischen Staatssekretärs Sir Tyrill bei und außerdem der Direktor des Kabinetts des französischen Auswär tigen Amtes de Margerie. Am Schlüsse der Unterre düng übermittelten die Minister der Presse folgende Note: Im Laufe der Unterhaltung zwischen Sic Ed ward Grey und Ministerpräsident Doumergue, gelc gent lich des Besuches des Königs und der Königin von Eng land in Paris wurden verschiedene Fragen, die beide Länder interessieren, besprochen. Die vollständige Uc- bereiustimmung der Ansichten beider Minister hat sich in allen Fragen ergeben. Die kaiserlich-russische Re gierung hat die Resultate der von den beiden befrcun beten Regierungen besprochenen politischen Fragen zur Kenntnisnahme erhalten, und ist mit Sir Edward Grey in Allerkennung der Notwendigkeit übereingekommen, die dauernde Verständigung der drei Großmächte zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und des Friedens fvrtzusetzen. — Der König von England hat dem fran zösischen Ministerpräsidenten das Großkreuz des Vik toriaordens überreichen lassen. - Zwei Torpedoboote gestohlen. Man ist ja mancherlei von der französischen Marine zu hören gewohnt Aber was jetzt aus Toulon gemclder wird, ist doch unglaublich, aber dennoch wahr. Vor einigen Tagen wurden zwei französische Torpedoboote gestohlen. Trotz der eifrigsten Nachforschungen ist es bisher nicht möglich gewesen, eine Spur der Täter aufzufindcn. Im Verlauf der Torpedobootsmanöver, die vor einigen Wochen stattsanden, stieß das Torpedoboot „171" aus ein Riff und sank Die Manöver wurden daraufhin sofort abgebrochen u. die ganze Torpedobootsflvtnlls kehrte nach Toulon zurück, mit Ausnahm des Torpedo boors „Siagai", das in dem kleinen Hafen von Porl Pothuau verankert war. Die Mannschaft des Schiffes wurde dann beauftragt, die Hebungsarbciten des gesun kcnLN Torpedoboots vorzunehmen, doch mußten diese vor einiger Zeit, da die Mannschaften anderweitig vcr wendet werden sollten, unterbrochen werden AiS nun die Arbeiten wieder ausgenommen werden sollten, ton statierte man zur allgemeinen Ueberraschnng, oaß das Torpedoboot „Siagai" aus dem Hafen von Port Pothuau verschwunden war. Noch größer war die Ue berraschung, als man zu der Stelle fuhr, an der das Torpedoboot „174" 25 Meter unter dem Meeresspiegel gelegen hatte, jetzt aber spurlos verschwunden war. Den unbekannten Tätern dieses phantastischen Diebstahls war es geglückt, mit Hilfe der staatlichen Hebemaschine das Boot an die Meeresoberfläche zn bringen und mit beiden Schissen abzudampfen. Ocüliche und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 25. April. Daß Julius Beyers Viltvria-Sänger, die am morgigen Sonntag abend im „Fcldschlößchen" ein großes humoristisches Kon zert veranstalten, an der Spitze sämtlicher Hecrcnge sellschaften in Sachsen stehen, dürfte auch hier bekannt sein. Es können demnach morgen abend rechr genuß reiche Stunden zu erwarten sein, zumal die Direktion mit einem völlig nenen Schlagerprogramm auswarten wird. Eibenstock, 25. April. Von« l. Mai 19l4 an werden versuchsweise Arbeiter - Wochenkarten ausgegeben von Blechhammcr nach Wilzschhaus zu 0,70 Mk. und von Carlsfeld nach Wilzjchhaus zn 0,90 Mk. Die Karten gelten an sechs hintereinander- folgenden Werktagen zu einer täglichen Hin- und Rück fahrt, und zwar zur,Fahrt nach Wilzschhaus zn allen Zügen mit vierter Klasse, die vor 9 Uhr vormittags verkehren und zur Fahrt in der umgekehrten Richtung zu allen Zügen mit vierter Klasse, die nach 2 Uhr nach inittags verkehren. — Dresden, 23. April. In mäßiger Höhe kam am Mittwoch gegen 8 Uhr von der Meißener Richtung her eine Militärtaube das Elbtal entlang geflogen. Das Flugzeug bot den vielen Ausflügler« im Scheine der unlergehcnden Abend sonne ein prachtvolles Schauspiel. Plötzlich verstummte über der Gohbser Windmühle das laute Knattern des Motors und die Taube senkte sich in steilem Gleiifluge zur Erde. Vor einem Gute geriet der Apparat auf einen kurz vorher bestellten Acker in eine Furche. Dadurch konnte daS Militärflugzeug nicht auslaufen, überschlug sich uud wurde stark beschädigt. Beide Flieger, Offiziere der Garnison Metz, kamen mit dem Schrecken davon. Das Flugzeug mußte abmontiert werden. Der Trümerhaufen wurde während der Nacht von Polizeibe amten bewacht. Viele Schaulustige waren zur Unfallstelle geströmt, zumal rasch das Gerücht von einein neuen Flieger- Unglück sich verbreitet hatte. Die unfreiwillige Landung soll angeblich in einem Motordefekt bestanden haben. — Leipzig, 23. April. Dor dem Reichsgericht wurde der Angeklagte Baudisson unter Anrechnung emer noch nicht ver büßten Gefängnisstrafe w egen versuchten VerratSmilitä- rischer Geheimnisse zu 2Jahr»n einem Monat Zucht hau», 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Der Angeklagte hat auf Veranlassung eines ge- wissen Maurice in Nancy sich mit einem ihm bekannten säch sischen Sergeanten in Metz w Verbindung gesetzt und von ihm geheime Papier« und Schriftstücke zu erlangen gesucht. Dieser äing scheinbar darauf ein und übergab dem Baudisson einige Schriftstücke, di» dieser Maurice aushändigt». Die be nachrichtigte Polizei nahm Baudisson fest. — Leipzig, 23. April. Ein Fall polnischer A n- maßunghar sich in Leipzig Lindenau zugetragen. Dort