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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis vierteljährlich Mk. 1.82 einschließl. des „Illustrierten UnterhaltungSblattS" in der Geschäftsstelle, bei unseren Boten sowie bei allen ReichSpostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Eibenstock, Larkfeld, hundrhübel, Neuheibe, Gberstützengran, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal usw. Anzeigenpreis -, die tleinspallige Zeile l2 Pfg für auswärtige 15 Pfg. Im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 40 Pfg. Annahme der Anzeigen bis spätestens vormittags 10 Uhr, für größere Tag« vorher. Kek-dr.: Ämtsökatt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Kerusprechtr Kr. 110. ^ISS LSI« . . . 6». Jahrgang. ------- Mittwoch, den 19. Juli Wnrstverkauf. Mittwoch, den 18. Juli 1816 verkaufen die Fleischer: Reichenbach, Seidel, H. Singer, Karl Müller und Mühlig. Beim Einkauf ist das Nahrungsmittelausweisheft vorzulegen. Der Verkäufer hat di« Marke 1 von Blatt 5 abzutrennen. ES werden auf den Kopf 50 A Wurst zuge leilt. Zur Abfertigung kommen die Inhaber weißer Karten vormittag von 7—8 Uhr, rosaer „ „ „ 8—10 „ grüner „ „ „ 10—12 „ gelber „ nachmittag „ 1—3 „ hellblauer „ „ „ 2—3 „ Bet dem diesmaligen Verkaufe können die Nummern 1—1457 der Ausweiskarten Berücksichtigung finden. Bei dem nächsten Verkaufe wird in der Nummernfolge fortgefahren. Nach Verkaufsschluß (3 Uhr nachm.) wird an Inhaber der Ausweiskatten mit obi gen Nummern nichts mehr verabreicht. Stadtrat Kiöenstock, den w. Juli M6. Heringe, Hühnerfutter betr. Mttwoch, den 1S. Juli L91K Pre^'l'L^ ün Hof- des Rathauses. 2 naHm.von 2-6 Uhr Verkauf von Hühnerfutter im Rathause, Polizeiwache. Zelt- und Bezirkseittteilung, sowie Preis ist aus den Anschlägen zu ersehen. Schönheide, am 17. Juli 1916. Der Gemeindevorstand. Jahrmarkt (nur Krammarkt) in Schönheide Kreitag, den 4. August 191«. Bom Kamps an der Somme. An derSomme nimmt die große Schlacht ihren blutigen Fortgang. Augenblicklich sind besonders di? Engländer die Angreifer, deren Aufgabe es wohl in der Hauptsache ist, ihre Front mit der neuen franzö sischen Linie, hinter der sie bisher noch wesentlich zurückgeblieben war, in Einklang zu bringen. Das begann vor einigen Tagen durch gewaltige Massen- angrisfe, die durch ein riesenhaftes Vorbereitungs- feucr eingeleitet wurden. Der Erfolg war bei wei tem nicht der erwartete, da deutsche Gegenstöße den erzielten Gewinn häufig wieder wett machten Den Kamps um Ovillers schildert ein englischer Berichter statter folgendermaßen: Amsterdam, 17. Juli. Ein Berichterstatter des „Daily Telegraph" meldet über die Kampfe uni Ovillers. Der Ort Ovillers ist ein einziger gro ßer Staubhausen. Nichts ragt mehr als zwei Fuß hoch über den Boden empor. Jede Spur von Mauern ist verschwunden, aber unter der Erde sind große Kellereien. Hier halten die Deutschen unsere Stürme und Bombardements durch. Bon hier kommen die feindlichen Maschinengewehre und Bombenwerfer heraus zum Gegenangriff gegen un sere Gräben und Brummer. Bei Beschreibung eines Gefechts heißt es: Das deutsche Granatseuer war aus ein bestimmtes Stück Laufgraben vereinigt. Der Boden war wie umgepflügt. Aber die Engländer wichen nicht, bis nur ein Offizier und sechs Mann übrig waren. Wir haben es mit einem mutigen Feinde zu tun, und gar oft haben während dieses Kampfes unsere Offiziere und Mannschaften der Hart näckigkeit der deutschen Soldaten blutigen Tribut zahlen müssen. Ueber die weiteren Ziele der engli schen Offensive meint „Daily Telegraph": Das Hauptziel sei, einen anhaltenden Druck ausznüben, der die Deutschen nervös machen und sie in Unsicher heit darüber lassen soll, wo der nächste Schlag zu erwarten sei. Vom Osten sowie von der italienischen Front, an der reger Geschützkampf herrscht, meldet der öfterreichifch-unsarische Gencralstab: Wien, 17. Juli. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. In der Bukowina blieben erneute Vorstöße der Russen gegen unsere Stellungen südlich und südwestlich von Moldawa, wie an den Vortagen, ergebnislos. Der Feind erlitt große Verluste. Im Waldgebiet nördlich des Prislap-Sattols sind aus beiden Seiten Nachrichtenabteilungen und Streiskommandos ins Gefecht getreten. Bei Sa bie und Tatarowo wurden russische Vorstöße zurückgewiesen. Nordwestlich von Burkanowv?r- citelten unssre Vorposten den Versuch des Feindes, seine Gräben gegen unsere Stellungen vorzutreiben. Südwestlich von Luzk griffen die Russen mit überlegenen Kräften an. Der Frontteil bei Schklin wich in den Raum östlich von Gorochow aus. Durch einen Gegenstoß deutscher Bataillone in der Westflanke gedeckt, wurden daraufhin die südlich von Luzk kämpfenden Truppen, ohne durch den Gegner gestört zu werden, hinter die untere Lipa zurückgenommen. Westlich von Toris chyn wur de ein Nachtangriff der Russen abgeschlagen Italienischer Kriegsschauplatz. Das feindliche Artilleriofeuer gegen unsere Barcola-Stellungen hält an. Aus dem an schließenden Abschnitt bis zum Ast acht al ist der Geschützkamps recht lebhaft. An der T o lo m i t ? n - front standen unsere Stellungen nördlich des Pellegrinotales und im Marmolatagebiet, an der Körnt nersront der Seebach- und Raibler-Ab- schnitt unter heftigem Feuer. Italienische Jnfan- terieabteilungen, die im Seebachtal vorgiugen, wur den zurückgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. Ein Geschwader von S c of lu g z e u g e n hat in der Nacht vom 16. zum 17. Juli die Bahn hofsanlagen und militärische Objekte von Tre viso sehr wirkungsvoll mit 90 schweren und leicht n Bomben belegt. Ein Flugzeug wird vermißt. Flottenkommando. Die Türken wiesen russische Angriffe blutig ab: Konstantinopel, 17. Juli. Bericht des Hauptquartiers. An der Front im Irak und in Persien keine Veränderung. Au der Kaukasus front eröffneten unser? vorgeschobe nen Truppen an einigen Abschnitt?» nächst dem Zentrum Kämpfe, die für uns glücklich oerli'fen. Im Zentrum hat die Schlacht die Form eines zeit weilig aussetzenden Artilleriegefechtes angenom men. Oertliche Kämpfe dauern hier und da fort. Nördlich des Tschoruk sind auf dem linken Flügel alle in dichten Massen unternommenen feindlichen Angriffe zum Scheitern gebracht worden. Di: Rus sen erlitten beträchtliche Verluste. Ein feindliches Ba taillon wurde bei einem dieser Gegenangriffe um zingelt und vollständig vernichtet. Bon See wird über eine neue Verletzung der schwedischen Neu tralität berichtet: Stockholm, 17. Juli. Nach einer Mitteilung, die gestern in später Nacht an di? Zeitung in Skel- lestea gelangt ist, torpedierte am Sonntag abend ein russisches oder englisches Unterseeboot vor Bjurö- klubl innerhalb der schwedischen Seegrenze den süd wärts gehenden deutschen Dampfer „Cyria". Der Dampfer sank nach ein paar Minuten. Di? Besatzung wurde gerettet und an Bord des schwedi schen Torpedobootes „Capella" g?bracht, das sich in nächster Nähe befand. Dio Besatzung, insgesamt 28 Mann, wurde im Hafen von Slelleftea gelandet. Die „Cyria" sank auf 21 Meter WassvrtiZe. Schorn stein und Masten sind sichtbar. Von der „Capella" aus sah man drei Torpedos abseuern, aber weder von der „Capella" noch von der „Cyria" aus war das Unterseeboot sichtbar. Nach einer weiteren Mel düng scheint die Torpedierung an demselben Ort statlgefunden zu haben, an welchem di? Dampfer „Lissabon" und „Worms" weggenommen worden sind, also aus schwedischem Seegebiet. Ferner wird die Versenkung eines italienischen Zerstörers gemold et: Basel, 16. Juli. Aus R o m meloct die „Az?n zia Stefani": Am 10. Juli torpedierte uüd versenk- te in der Adria ein feindliches Tauchboot den Zee- störer „Jmpetuoso". Fast die ganze Besatzung wurde gerettet. Tagesgeschichtc. Deutschland. Batocki über Butter- und Fleisch- Vers o r g u n g. In einer Unterredung, die der Prä sident des Kriegsornährungsamtes, von Batocki, einem Mitglrede der Schristleitung der „Leipz. Abeuoztg." gewährt hat, sagte er u. a.: „Dio Butter wird auch in Zukunft durchaus nickst reichlicher verabreicht werden können, ja im Gegenteil, wir müssen uns dar auf gefaßt machen, daß das Streichbrot zunächst ein mal der Vergangenheit angehört. Es gilt jetzt, eine Referve zu schaffen, die uns die Gewähr gibt, daß wir da» ganze Jahr hindurch ohne Schwankung die gleich? Menge erhalten. Aller Voraussicht nach wird di? Wochenration nur 90 Gramm betragen, ein? Ziffer, die noch geringer wird dadurch, daß in ihr auch die gesamten Fette und das Oel einbegriffen fern werden. Wenn die Oelernte besser ausfällt, kann eventuell oine Erhöhung der Ration erfolgen. Ein» Herabsetzung der jetzigen Fle i s ch r a t i o n e n ist nicht geplant, aber wir müssen uns doch mit dem Gedanken vertraut machen, daß auch keine Erhö hung kommen wird." - Diedeutsche Landwirtschaft u n d d er Friede. Auf Einladung von Angehörigen d?r bür gerlichen Parteien fand in München am Freitag abend eine sehr stark besuchte denkwürdige Versammlung in« großen Saale der Löwenbräuerei statt, tn weicher der Zenirumsabgeordnete Tr. Sch litten bauer über „Tie deutsche Landwirtschaft und der Friede" sprach. Der dec nativnalliberalen Partei angehö rige Vorsitzende Oberlandesgerichtsrat Rohrer eröff nete die Versammlung mit dem Hinweis, daß nicht eine Uebvreinstimmung parteipolitischer Anschauun gen, sondern die Sorge um das Vaterland die Ver anstalter znsainmengeführt habo. Unter der Hervor hebung der nationalen Bedeutung der Landwirt schaft forderte Dr. Schlittenbauer eine» Frieden, der die Lebcnsbedingungen der Landwirtschaft nicht un terbinde, sondern ihrs Leistungsfähigkeit noch ver mehre. Ein starker Friede nach West nnd Ost bilde allein die Grundlage für den Ausbau uno di- Unab- l-äuaigkcit der Landwirtschaft nnd würde auch deu Au- imlutz agrarischer Gebiete im Osten unbedenklich er scheinen lassen. Unter diesen Verhältnissen erscheint England als unser ärgster Feind, der uiedergerungen werden muß. In diesem Kampf? ist die Frage auf Sein oder Nichtsein gestellt. Diese Erkenntnis muß die Führer des deutschen Bolles freimachen von der