Volltext Seite (XML)
Us ii I. >t 4r Ämk- md ÄnzrigÄlatt Wr den ^mtsgMchLZMzM MbenstM WWÄ deMm Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yNNbshübel, neuheibe, GbersWtzengrÄNs ZchAnheide. SchönheWWhGMmer^osa,Unterstützengrün,MLLMchal usm LDscheblt täglich abends mit Ausnahme der Sonn- and Zeiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Seile 12 psenmge. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile SO Pfennige. «el^Kdru Amtsblatt. Kernsprecher Nr. 110. Drucker und Verleger: Emil Haan-dohn, veranlworti. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. -V.-A, - ——-t. Aahrsang. —— v- ---«iss»- ^7 Saunabeud, des 19. Dezemba 1»L4 Lonuabeud, de« 19. Dezember 1914, Nachmittags 1 Uhr sollen in Eibenstock folgende Sachen, nämlich: 1 Gel-schra«k und ei« arStzerer P*fte« Stickerete« an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bteterversammlung: Restauration .Zentralhalle' hier. Eibenstock, den 18. Dezember 1914. Ler Gertchttvollzieher de« A-uiglicheu Amtsgericht«. Der widerstand der russischen Hauptmacht gebrochen. Zwei englische Torpedoboote ver nichtet. — Gin Lieg der Türken. Dem 16. Dezember wird in oer neudeutschen Ge schichte ein Platz eingeräumt werden müssen, wie ihn die besten Tage aus anderen ruhmreich geführten Krie gen emnehmen; denn dieser Tag hat uns, abgesehen von der kühnen deutschen Flottenaktion an der briti schen Küste, geradezu Ueberwältigendes gebracht: Die russische Hauptmacht ist besiegt uyd steht vor dem Zu sammenbruch! Die gestrige Mitteilung unserer Ober sten Heeresleitung, in der gesagt wurde, daß in Nord polen — jedenfalls in Gegend Lowicz - die Ent scheidung gefallen und daß die Russen llch nun in ganz Polen auf dem Rückzüge befänden, löste schon unermeßliche Freude aus. Jetzt sah man ja die Stunde gekommen, da auf einem der beiden großen europäi schen Kriegsschauplätze die Siegesgöttin oem Deutsch tum den Lorbeer reichte. Und ehe man noch die Ge danken voll ausgesponnen hatte über Hie Tragweite dieses neuen und so unermeßlich bedeutsamen Hiuden- burgsieges, da setzte die Meldung des österreichischen Generalstabes den markigen Schlußpunkt hinter Hin- dinburgs Schrift, indem sie feststellte, daß der Widerstand der russischen Hauptmacht gebrochen sei. Das diesbe zügliche Telegramm, welches wir schon durch eine Son derausgabe bekannt gaben, lautet: Wien, 17. Dezbr. (Amtliches Communiquee.) Die letzten Nachrichten lassen nicht mehr zweifeln, -atz der Widerstand der rassischen Hauptmacht ge brochen ist. Am südlichen Klügel in der mehr tägigen Schlacht von Limanowa, im Norden von ««seren Verbündete» bei Lodz «nd nunmehr an der Bzura vollständig geschlagen, durch unsere Vor- rückung über die Karpaten von Süden her bedroht, hat der Keind den allgemeinen Rückzug anaetre- ten, den er im Karpatenvorland hartnäckig rümp fend zu decke« sucht. Hier greifen unsere Truppen auf der Linie Krosno-Zakliczin an. An der übri gen Krönt ist die Verfolgung im Gange. Der stellvertr. Chef des Generalstabes r von Hoefer, Generalmajor. (W. T. B.) Alle Welt weiß, daß die mit uns :m Krirge lie genden Staaten alle ihre Aussichten auf Rußlands riesige Heeresmassen gesetzt hatten, die „ein tragender Balken" des Krieges zu Lande sein solüen. Und was nun? Diesen tragenden Balken hat deutsche Kriegs kunst, deutscher Heldenmut und -Geist zum Splittern und damit auch der Dreiverbändler Kartenhaus dem Einsturz nahe gebracht. Wir zweifeln keinen Au genblick daran, daß es den Russen möglich sein kann, sich einigermaßen geordnet auf der Linie Warschau - Iwangorod zu neuem Widerstande aufzuraffen. Was aber die russische Armee auf dem Rückzüge an Ver lusten haben, und welch« Stimmung im Heere des Zaren Platz greifen wird, läßt sich noch nicht im Ent ferntesten ausdenken, sodaß man den zu erwartenden neuen Widerstand nicht allzuhoch einzuschätzen braucht. Mit den Siegen am 16. Dezember 1914 in Polen ist Rußlands Rückgrat. geknickt, daran ändert kein Ge rede, kein Drehen und Deuteln mehr und wir dürfen jetzt mit umso größerer Zuversicht dem Kommenden entgegensehen, siegesfroh und siegessicher. Trotz und alledem ist in Petersburger Regierungskreisen die volle Einsicht von der Tragweite dieser enormen deut schen und österreichisch-ungarischen Erfolgen noch nicht gekommen, oder aber, was eigentlich noch näher liegt, man verschließt sich derselben in eigensinnigster Werse und belügt sich und das Volk unverfroren weiter. Der russische Generalstab meldet nämlich: Petersburg, 16. Dezember. Der Stab des Ge neralissimus teilt mit: Der Feind ist in der Gegend von Mlawa gegen die Grenze zurückgeworfen worden. Auf dem linken Weichselufer fanden den ganzen Tag über hartnäckige Angriffe der Deutschen in der all gemeinen Richtung von Kiernosia auf Sochaczew (nord östlich Lowicz) statt. Unsere Truppen waren ge zwungen, diesen Angriffen unter ungünstigen örtlichen Bedingungen Widerstand zu leisten und gingen gegen Abend etwas zurück. Auf den anderen Teilen der Front dauern die Gegenangriffe unserer Truppen auf den Feind und seine Stellungen fort und behindern dadurch seine Truppenverschiebungen in die Gegend, wo sein Hauptangriff stattfindet. Unsere Truppen bewegungen hinderten das weitere Vorrücken der Oe sterreicher, die von jenseits der Karpaten kommen. An den anderen Fronten keine wesentlichen Verän derungen. Im klebrigen sind von den Kämpfen gegen Russen und Serben noch nachstehende Meldungen eingelaufeu: Wien, 17. Dezember. Die „Rerchspost" meldet aus Czernowitz vom 12. d. Mts.: In den letzten Ta gen kam es zwischen unseren und den russischen Trup pen in der Bukowina zu kleineren für uns durchaus erfolgreichen Gefechten. Zahlreiche Aufklärungspa- trouillen der Russen wurden teils gefangen, teils er gaben sie sich. Wien, 17. Dezember. Die „Reichspost" m.loet aus Saloniki vom 6. d. Mts.: Ueber Saloniki gehen ununterbrochen Kanonen, Munition, Waffen und Le bensmittel in ansehnlichen Mengen nach Serbien. Bor drei Tagen sind sogar französische Offiziere und Sol dat.n, die mit dem französischen Schlachtschiff „Wal deck-Rousseau" eingetroffen waren, nach Serbien ab gegangen. Der Verkehr auf der gesprengten Wardar- brücken-Strecke wird durch Umleitcn hergestellt. Auf dem westlichen Kriegsschauvlaz lie gen für uns die Verhältnisse nach wie vor gleich gün stig wie in Osten. Es ist den Verbündeten, trotz ra sender Anstrengungen, nicht gelungen, die eiserne Mauer der Deutschen von Ypern bis zu den Vogesen zu durchbrechen, vielmehr haben die feindlichen Durch- bruchsversuche bei Ypern den Feinden, wie wir schon gestern unter „Neueste Nachrichten" meldeten, unge heuere Opfer gekostet. An neuen Schilderungen über die Kämpfe bei Ypern seien die folgenden w:eo ^ge geben: Frankfurt, 17. Dezember. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Amsterdam: Der Korrespondent des „Handelblad" an der belgischen Front meldet, daß dir Deutschen mit großer Hartnäckigkeit und unter starken Verlusten die Stellung nördlich von Ypern wiedererobert haben. Es waren Angriffe mit Ar tillerie und Infanterie zu gleicher Zeit. Ern Kriegsberichterstatter schreibt über eine deut sch: Heldentat: Berlin, 17. Dezember. Beim Besuche des Kriegsgebietes an der belgischen Küste erfahre ich fol gende Heldentat unserer Marine: Am 11. November beabsichtigte eine ganze französische Division auf nach mittags 4 Uhr bei Lombartzyde nördlich Nieuprr: den Durchbruch zu versuchen. Elf Bataillone Matroscu- Artilleric und Marine-Infanterie kamen dem Feind zuvor und gingen im Sturm, voran ein Mariue-Jn- santerie-Bataillon mit entfalteter Fahne, gegen die starke französische Stellung an. Da der Dünenflugsand Gewehre und Maschinengewehre reilweise unverwend bar machte, entschied das Bajonett, und nach blutigem Gefecht warfen unsere sechstausend die sünfzehntausend Franzosen in die Flucht. Die Franzosen ließen eine große Masse von Toten und Verwundeten auf dem Schlachtfeld und verloren über 800 Gefangene, darun ter viele Offiziere. Für den Heldengeist unserer Offiziere ist es kenn zeichnend, daß wir bei zweihundert Toten vierzehn Offiziere verloren haben, die in Ostende feierlich be stattet worden sind. Auf die Verbündeten Feinde, na mentlich auf die Franzosen selbst, hat dieser Land sieg unserer Marine den tiefsten Eindruck gemacht. W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter. Nunmehr dürften wir auch nähere Einzelheit'« über den deutschen Flottenvorstoß gegm die engl. Küste erfahren. Der Vorstoß hat rin Seegefecht in kleinem Maßstabe im Gefolge gehabt, bei dem zwei englische Torpedobootszerstörer vernichtet u. einer schwer beschädigt wurde, während unseren Schiffen durch ine britischen Strandbatterien nur geringer Schaden zugefügt wurde. Uns wurde telegraphlsch gemeldet: (Amtlich.) Berlin, 17. Dezbr. Ueber den Borstotz nach der Ostküste Englands werden nach stehende Einzelheiten bekanntgegeben r Bei der Annäherung an die englische Küste wurden unsere Kreuzer bei «nfichttgem Wetter durch vier englische Torpedobootzerstörer erfolglos angegriffen. Ein Zerstörer wurde vernichtet, ein anderer kam in schwer beschädigtem Zustande aus Sicht. Die Batterien von Hartlepool wurden zum Schweigen gebracht. Die Gasbehälter wurden vernichtet. Mehrere De tonationen «nd drei grotze Brände in der Stadt konnten von Bord aus sestgestellt werden. Die Küstenwachtstation «nd das Wasserwerk von Scar borough, die Küstenwacht- und Signalstation von Whitby wurden zerstört. Unsere Schiffe erhielten von den Küstenbatterien einige Treffer, die nur geringen Schaden verursachten. An anderer Stelle wurde noch ein weiterer englischer Torpedoboot zerstörer zum Sinken gebracht. Der stellvertr. Ehes des Admiralstabes: Behncke. (W. T. B.) Von englischer Seite wird überdies noch zu der deutschen Flottenaktion gemeldet: London, 17. Dezember. Meldung des Reuter- schen Bureaus.) Das Kriegsministerium teilt mit- Es waren zwei Schlachtschiffe und ein Panzerkreuzer, die vor Hartlepool um 8 Uhr früh die Beschießung begannen. Um 8 Uhr 15 Minuten berichtete die Küsten - batterie, daß feindliche Schiffe getroffen und beschä digt waren. Diese dampften um 8 Uhr 50 Minuten weg. Kein britisches Geschütz ist getroffen worden. Durch zwei feindliche Granaten wurden 7 Mann un serer Truppen getötet und 14 verwundet. Von der Be völkerung wurden ungefähr 22 Personen getötet und 50 verwundet. Die Stadt erlitt einigen Schüben, Die Gasfabrik wurde in Brand geschossen. Gleichzeitig erschienen 1 Schlachtschiff und Pan zerkreuzer vor Scarborough: sie lösten 50 Schüsse, welche beträchtlichen Schaden anrichteten. Es gab 13 Tote. Nirgends ist eine Panik entstanden. Die Hal tung der Bevölkerung war so gut, als man nur wün schen konnte. (Notiz des W. T. B.: So sagt Reuter, Augenzeugen berichten aber über die Haltung der Be völkerung anders.) Amsterdam, 17. Dezember. „Nieuwe Rvtter- damsche Courant" meldet aus London: Der Angriff auf die Ostküste hat hier tiefen Eindruck gemacht, ob wohl das ruhige Aussehen von London nicht gestört worden ist. Der Schaden in den beschossenen Städten ist nicht unbeträchtlich, darunter befindet »ich auch cin altes Kunstdenkmal in Yorkshire. Englischen Blättern zusolge ziehen Tausende von Familien von den ge fährdeten Orten nach dem Inneren des Landes. Di- Türken haben abermals einen Sieg über die Russen davon tra gen können, wie aus nachstehendem Bericht aus dem türkischen Hauptquartier hervorgeht: Konstantinopel, 16. Dezember. (Amtlich.) Die Kämpfe, die seit mehreren Tagen an der Ostgrenze des Wilajets Wan andauerten, haben zu unseren Gun sten geendet. Die Stellung bei Sarai, die vom Feinde erbittert verteidigt wurde, ist nach einer umfassenden Bewegung unserer Truppen in unsere Hände gefallen. Der Feind zieht sich in der Richtung auf Kotbur zu rück, verfolgt von unserer Kavallerie. Unsere Trup pen sind in Sarai eingezogen. Ern englischer Kreuzer hat vergeblich einen un serer Wachttürme zwischen Jaffa und Gaza beschossen. Der russische Kreuzer „Askold" hat zwei kleine Schiffe vor Beirut in den Grund gebohrt. Ter Verlust des alten Kascrnenschiffes „Mess« dijc" ist nach einer endgültigen Untersuchung entwe der der Berührung mit einer abgetriebenen Mine oder einem gegen dieses Schiff geschleuderten Torpedo zu zuschreiben.