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r SV» LBL4 s lt it n Sr«ign>reir oierteljährl. M. l.50 einschließl d« „vllustr.Unt«rhaltungsblattr' und der humoristischen Vellage .Seifenblasen' in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Reichrpastanstalten. Vel^Kdru Amtsblatt. KWnfprecher Nr. 110. Etdinftock. Eibenstock, Larlsfelb, ynndshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide^ Schönheiderhammer,Zosa,Unterstützengrün,WUdenchal usm Dmcker und B«rl«g«r> E »tl H»nu«bohn, ««rantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide ' — «i. gahr-a«-. —> ->-- Freitag, de« 20. November Mts- Md ünzeigeblatt r den Amtsgerichtsbezirk EWenstock und dessen Umgebung Die Mastcraag Md Aushebung der ««Msgebildeten Laudfturm-flichtige« der Jahrgänge 1SS1—1878 (d. h. die Landsturmpflichliaen, die in den Jahren 1881 bi» 1878 geboren sind) ist für EihemftaS auf Arettag, -m 20. Aovemöer 1914, vormittags 8/, Mr angesetzt worden. Die beteiligten Landsturmpflichttgen werden hiermit aufgefordert, sich zu dieser Musterung vormittags 7'/. Ahr im Gasthaus „Deutsches Kaus hierselvst in nüchternem Zustand« mit retngewaschenem Körper und reiner Wäsche «inzufinden. Die Militärpapiere (Landfturmschein) sind mitzubringen. Zur Aushebung brauchen nicht zu erscheinen: a) di« von der Gestellung ausdrücklich Befreiten (im Auslande aufhältliche, von der Gestellung entbundene Landsturmpfltchtige; die im Dienste der Eisenbahn, Post und Telegraphie stehenden und als unabkömmlich bezeichnet-n Landsturmpflichttgen), d) die vom Dienst im Heer und in der Marine AuSgemusterten, v) Gemütskranke, Bi-dstnnige, Krüppel usw, wenn für sie ein ärztliche» Zeugnt» «ingeretcht wird (diese» muß von der Ort-polizeibehörde beglaubigt sein, sofern der ausstellende Arzt nicht amtlich angestellt ist). Gtadtrat Eibenstock, den 19. November 1914. LrsthÄnz täglich abends mit Ausnahme der Sorm» SMd Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspgltige Seile 12 pfenmge. amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Nach Einvernehmen mit dem Königlichen Straßen- und WafserLauamte zu Schwarzen berg wird auf der Karl-Hader Straße ad Dörffels Sägewerk, auf der Haupt-, innere« ««d äußere« Auervacher Straße, dem Kreuzelwege, dem Triftwege, dem Earltfelder Steige, der Wies«»- «»d Bergstraße da- Stufchel«, Siedet«, Lau fe« mit Schtttt- «nd Sch«eefchuhtn überhaupt verdate«. Die -laße Durchfahrt mit Schneeschuhen zum Zwecke de» notwendigen Berkehr- ist unter der Voraussetzung ge staltet, daß dabei dl« Sicherheit nicht gefährdet wird. Luk den übrige« Straßen und Wegen ist da» Ruscheln, Schlitt- und Schneeschuh- laufen insoweit mcht verboten, al» dadurch ket«e Störung u«d Gefährdung de» Versauen- und Fährverkehr- et«trttt. Mit dem Ruscheln pp. ist einiuhalten, sobald Fuhrwerke oder Personen in der Fahrtrichtung oder entgegengesetzt auf den Wegen verkehr«» odrr diese kreuzen. Uebertretungen werden mit Geldstrafe bi» zu 60 M. oder entsprechender Haft bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 19. November 1914. Die Grundstücksbesitzer werden erinnert an die stete Sieinhaltung der Fußwege und an die Bestreuung der selben bet Glätte. Gtadtrat Eibenstock, den 19. November 1914. Berzweisiungskampf der Verbündete«. Die Folgen deS Hindenburgsieges. Der Aufstand des Islams. Deutlich und deutlicher macht sich bei unseren Geg nern im Westen der herbe Eindruck fühlbar, daß in ab sehbarer Zeit der monatelang geleistete Widerstand gegen die deutschen Truppen gebrochen sein wird und die Entscheidung zu unseren Gunsten fallen muß. Da sucht Generalissimus Joffre nun zu retten, was einiger maßen zu retten ist, und er denkt das wohl zu erreichen durch heftige Gegenangriffe, die er letzthin auf un serem linken Flügel in die Wege leitete. Bei Verdun uno St. Mihiel hat er kräftige Angriffe auf unsere Stellungen unternehmen lassen, wahrscheinlich um unsere erfolgreichen Anstrengungen in Westflandern in den Hintergrund zu drängen. Seine Bemühungen sind ihm nicht gelungen. Nicht gerade mühelos, aber zum guten Ende doch erfolgreich ist es auch an den eben angeführten Angriffsstellen unseren Truppen ge lungen, alle feindlichen Angriffe zusammenbrechen zu lassen; ein trefflicher Beweis, daß an deutschen Brust wehren alle feindliche Macht und List zerschellen muß. Wie weit wir in Westflandern und vor allem auch in dem Argonner Walde fortgeschritten sind, läßt sich mit Bestimmtheit nach den Meldungen aus dem Gro ßen Hauptquartier von den letzten Tagen nicht sagen, immerhin muß angenommen werden, daß auch hier bedeutsame Fortschritte gemacht sein müssen. Einen dicken Strich durch die Rechnung der Ver bündeten hat der neuerliche große Steg Hindenburgs über die Russen gemacht. In letzter Zeit war die Stimmung vornehmlich bei den Franzosen gegenüber den mangelnden Erfolgen der Russen nicht besonders gehoben, jetzt dürfte sie vollends in Niedergeschlagenheit sich umwandeln, ein Umstand, der uns außerordent lich dienlich sein wird. Ueberdies haben durch den Hindenburg'schen Erfolg auch die Oesterreicher wie der freie Hand bekommen, wie aus einer weiter unten abgedruckten Meldung hervorgeht. So steht denn die ganze Kriegslage für uns günstig in jeder Beziehung, sodaß wir weiter ruhigen Blickes vertrauensvoll den kommenden Zeiten entgegensehen können. Das geht auch aus der letzten amtlichen Verlautbarung aus un serem Großen Hauptquartier hervor, die uns von den abgewtesenen französischen Angriffen und den mit Er folg durchgeführten deutschen Maßnahmen zu berich ten weiß: (Amtlich.) Grsße- H»«pta«»rtt«r, 18. N«v««»er, Vvrmtitag-. Die Kämpfe t« SeffA»«' Per» dimer« V«rt. Lie La-e IW st« »efmtltchm ««verändert. I« ArOv«««» Selb« «mrbe« „sere ««artffe <rf»l-reich v-r-etr»-««. Fr««,ösische ««» artffe ßSNch Derb«« w«rbe« «»Oewtefe«. Ei« «««rtff «e«e« ««sere bet St Mthiel ««f b«- west liche S««-«fer -eschsbme« Kräfte br«ch «ach »«. fä»-lichm Grf-l-e« «ä«zlich mfamme« Unser ««griff südöstlich Strey ver««laßte die Fra«mse«, est»e« Teil ihrer Ste8««ge« a«f»«geden. Schleß Ehatillo« w«rbe vo« «»seren Truppen im Sturm ge«smme«. I« Dvle« habe« sich in der Segmd nördlich Dlvck «e«e Kämpse e«tsps««e«, dere« Entscheid«»- »ach »«-steht. Südöstlich Salda« wurde der Feind mm Rückzug auf Mlawa gezwungen. Auf dem äußerste« Nardslügel ist starke russische Kavasterte am 1«. und 17. geschlagen und über Gistkalle« zu- rückgewarfm. Oberste Heere-lett«»-. (W T B) Wir sagten oben schon, daß die Stimmung der Franzosen den Russen gegenüber leine allzu rosige ist. Hier ein ungefährer Beweis dafür: Genf, 17. November. Durch Petersburger De peschen informiert, hatten di? Pariser Militärkritiker noch gestern eklatante Russensiege auf preußischem Bo den angekündigt und als französische Gegenleistung den allgemeinen Vorstoß gegen die deutsche Front in Aussicht gestellt. Aber es kam anders! Die Druckleg ung der Zeitungen von Paris und Bordeaux wurde in Erwartung eines die glänzenden Waffenerfolge der Deutschen abschwächenden Berichts aufgehalten. Bis her ist jedoch aus Petersburg nichts eingetroffen. Die Pariser Kommentare bieten das Bild arger Verlegen heit, etwas Tröstliches zu sagen. Die unzählige Mal gebrauchte Wendung von dem unabsehbaren russischen Nachschub verfängt nicht mehr. Des weiteren wird vom westlichen Kriegsschauplatz mitgeteilt, daß auch im Zentrum unserer Schlachtenlinie ständig Fortschritte gemacht werden. So ist nach der folgenden Meldung um Reims schon ein Halbkreis ge bildet worden: London, 17. November. „Morning Post" mel det: Reims und Umgegend werden wieder heftig be schossen. Die deutschen Linien erstrecken sich in einem Halbkreis um die Stadt. Die Deutschen haben v,r- schiedenc Forts in ihrem Besitz. Heftige Angriffe des Feindes wurden in der Richtung auf Berry au Bae unternommen. Die deutschen Laufgräben sind ein gu tes Ende vorgeschoben. Die nächtlichen Angriffe dauern ständig fort. Bei alledem denken unser? Gegner nicht daran, sich selber, geschweige denn anderen, ihre peinvollc Lage einzugestehen. Selbst die fremden Diplomaten in Bordeaux werden schamlos belogen: Konstantinopel, 16. November. Der bishe rige Botschafter.in Paris, Rifaat Pascha, der hrer eingetroffen ist, erzählt, als er von Bordeaux in der Schweiz angelangt war und dort die Schweizer Blät ter gelesen habe, ylaubte er zu träumen, so vollkommen waren er und dre gesamte Diplomatie in Bordeaux trrcgeführt worden. Dort war all? Welt überzeugt, daß die deutsche und die österreichisch-ungarische Armee von den Russen vernichtet seien und die Deutschen längst den Boden Frankreichs wieder geräumt hätten. Es wurde eine so strenge Depeschen- und Briefzensur ge übt, daß Privatmeldungen über die Vorgänge nicht durchdrangen. Rifaat Pascha bedurfte einiger Zeit, ehe er sich in der wahren Lage zurechtfand, und begriff, daß die Diplomatie in Bordeaux mit der Bevölkerung über den wirklichen Stand der Dinge getäuscht wurde. Wohin ein solches Gebühren unserer Feinde füh ren muß, werden sic zur letzten Stunde am eignen Leibe mit elementarer Wucht kennen lernen müssen. Vom Osten sagt uns die Meldung der Obersten Heeresleitung, daß neue Kämpfe sich entsponnm haben. Das läßt in uns die Hoffnung aufkvmmen, daß wir recht bald wieder etwas Rühmliche vom Generalobersten von Hindenburg hören. Wie groß un seres Kaisers Freude über die neue Waffentat des Herrn voll Hindenburg ist, wolle man aus Folgendem er sehen: Berlin, 18. November. Laut „Berliner Tage blatt" hat Generaloberst von Hindenburg folgenden Armeebefehl erlassen: „Seine Majestät der Kaiser hat auf meine ge strige telegraphische Meldung Allerhöchst folgendes geantwortet: Generaloberst von Hindenburg: Für den schon gestern und heute gemachten vielversprech: ir- den Erfolg der von Ihnen geleiteten Operationen sende Ich Ihnen in hoher Freude Meinen kaiserlichen Dank. Auch Ihres Generalstabschefs und Ihrer anderen Offiziere im Stabe gedenk? Ich in höchster An erkennung. Ihren nie versagenden Truppen entbieten Sie ebenfalls Meine Grüße und Meinen Dank für die unübertrefflichen Leistungen in Marsch und Gefecht. Meine besten Wünsche begleiten Sie für die kom menden Tage! Wilhelm, I. k. — Diese Allerhöchst? Anerkennung soll uns ein Ansporn sein, auch feru'r unsere Schuldigkeit zu tun." Doch auch in Oesterreich, wo man dir Früchte un seres Erfolges in erster Linie mit genießen darf, herrscht eitel Freude: Wien, 17. November. Ueber den neuerlichen Sieg der Deutschen gegen die russischen Truppen schreibt das „Neue Wiener Tagblatt": Was die oberste drut sche Heeresleitung meldet, das ist echt Hinden burg i j ch e Taktik, die sich nicht dort schlägt, wo der Gegner es will, sondern wo er es für angezeigt erachtet. Die „Neue Frrie Presse" sagt: Dieser große Erfolg kaun die Saat sein für die Hauptentscheidunz. Alle Siege seien gemeinsam, wie auch das Blut der Soldaten auf den Kampfplätzen sich vermische. Wie das „Fremden blatt" schreibt, werden die Siege von Baljevo und die der Deutschen den tiefsten Eindruck machen, da dadurch sinnfällig die Ohnmacht Rußlands, seinen Freunden Unterstützung zu gewähren, zutage trete. Das wären die Ausdrücke österreichischer Zeitun gen. Viel bedeutender klingen aber noch di? Worte, die Generalmajor von Hoefer in einem seiner letzten amtlichen Berichte braucht. Er sagt darin neben an derem, daß der deutsche Sieg bei Kutno bereits seinc Wirkung auf die Gesamtlage ausübe. Darnach zu urteilen, müssen die Oesterreicher wieder eine bedeutende Bewegungsfreiheit bekommen hab-m. Ehe wir nun zu den Kämpfen der Oesterreicher selbst übergehen, möge hier noch eine Meldung folgen, nach der ein deutsches Flugzeug bereits über Kronstadt er schienen ist: Frankfurt a. M., 17. Novbr. Nach der „Frank furter Zeitung" ist über Kronstadt ein deutsches Flug zeug erschienen. Der Festungskommandant hat 10l>M Rubel für dessen Abschuß ausgesetzt Da wird wohl auch bald Petersburg die Gelegen heit haben, deutsche Flieger zu bewundern Neber die Kämpfe der