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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung >e- 1s n- ise er m m ei r- af e, ot Eibenstock, Larlsfeld, hundshübei, Neuheide, VbersMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthaiusm !»» iäzlich abends mit Ausnahme der ?s?rd Feiertage für den folgenden Tag. MzeLgrnpreir! die kleinspaltige Seile 12 Pfennige- 3m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Kernsprecher Nr. 110. L»L4 Del.»Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger! G «il Hsuuedohn, veranttvortl. Redakteur. Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ——> ' — - - - «1. Jahrgaag. — —— 241 Freitag, des 16. Oktober DaS im Grundbuche für Eibenstock Blatt 1215 auf den Namen des Buchbindermei- sterS 41dl» LoLuvrt eingetragene Grundstück soll am 4. Aezemver 1S14, vormittags 10 Mr — an der Gerichtsstelle — im »ege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. DaS am Windischweg gelegene Grundstück ist nach dem Flurbuche K,i Ar groß und auf 14240 M. — Pf. geschätzt. Es besteht aus Wohngebäude mit Garten und Hofraum. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen daS Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist zedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung der am 28. August 1914 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung deS Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Rech ten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahren» herbeiführen, wid- ngenfaÜS für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstän de» tritt. Eibenstock, den 6. Oktober 1914. Königliches Amtsgericht. In dem Eonkur-verfahren über da» Vermögen de» Tischlermeister» I'ktvckrlol» HUIivI»» 4r»«Ick in Eibenstock wird zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwal- ter», zur Erhebung von Einwendungen gegen da» Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver wertbaren DermögenSstücke der Schlußtermin auf dm 11. Movemver 1914, vormittags 10 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte Eibenstock bestimmt. Eibenstock, den 13. Oktober 1914. Königliches Amtsgericht. Der Kampf zwischen Gent und Ostende. 1100V Russe« und 4500 Franzosen gefangen. Erfolge Oesterreichs. Naci- den vorliegenden Anzeichen zu schließen, müjfcil sich die schweren Kämpfe von Ostende vis Toul bald ihrem Ende nahen. Den Belgiern und Eng ländern ist es nicht gelungen, dem verbündeten Heere bei Lille die Hand zu reichen, vielmehr dürfte die Be satzung von Antwerpen jetzt bald endgültig erledigt sein. Das gestern von uns durch Extrablatt verbreitete Tele gramm aus unserem Großen Hauptquartier berichtet kurz und bündig, daß sich die Besatzung von Antwerpen im eiligen Rückzug nach der Küste zu befindet. Daß unsere Truppen ihnen sofort auf den Fersen folgen, ist selbstverständlich und daß eine Armee, die die offene See. im Rücken hat, sich auf keinen hartnäckigen Ber- teidigungskampf mehr einlassen kann, leicht verständ lich. Das oben erwähnte Telegramm, das auch, wie üblich, die Nachrichten von den übrigen Kriegsschau plätzen enthält, lautet: «Amtlich). Großes Hauptquartier, 14. Ok tober, mittags. Bon Gent aus befindet jich der Feind, darunter ein Teil der Besatzung von Ant werpen, im eiligen Rückzüge nach Westen zur Küste. Lille ist von uns besetzt. 4500 Ge fangene sind dort gemacht worden. Die Stadt ist durch ihre Behörden den deutschen Truppen gegenüber als offen erklärt worden. Trotzdem schieben die Geg ner bei einem Umfassungsversuch von Dünkirchen her Kräfte dorthin, mit dem Auftrage, sich bis zum Ein treffen der Umfassungsarmee zu halten. Da diese na türlich nicht eintraf, war die einzige Folge, daß die zwecklos verteidigte Stadt bei der Einnahme durch unsere Truppen Beschädigungen erlitt. Von der Front ist nichts Neues zu melden. Dicht bet der Kathedrale von Reims sind zwei schwere französische Batterien festgestellt. Ferner wurden Lichtsignale von einem Turm der Kathedrale beobachtet. Es ist selbstverständlich, daß alle unseren Truppen nach teiligen feindlichen Maßnahmen und Streitmittel be kämpft werden, ohne Rücksicht auf die Schonung der Kathedrale. Die Franzosen tragen also jetzt wie früher, selbst die Schuld daran, wenn 'der ehrwürdige Bau ein Opfer des Krieges wird. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz sind in den Kämpfen bei Schirwindt dieRussen geworfen und haben 3000 Gefangene, 26 Geschütze und 12 Ma schinengewehre verloren. Lyck ist wieder in unserem Besitz. Malla ist vom Feinde geräumt. Weiter südlich find beim Zurückwe rfen russischer Bortrup pen auf Warschau 8000 Gefangene gemacht und 25 Geschütze erbeutet. (W. T. B.) Ueber den Marsch der Deutschen nach der belgischen Westküste und den stattgefundenen Kampf zwischen Gent und Brügge liegen noch zwei Meldungen vor, die allerdings älter sind, als die vom Großen Hauptquar tier, hier aber trotzdem noch wiedergegeben werden sollen, weil sie im hohen Maße geeignet sind, das Bild von den Kämpfen in Belgien zu ergänzen: Amsterdam, 14. Oktober. „Nieuws van den Dag" melden aus Selzaete vom 13. d. Mts.: Die ge stern hier eingetroffenen Deutschen stellten die von den Belgiern zerstörte Brücke wieder her. Landwehc- truppen waren heute morgen damit oefchäftigt, west lich voll Selzaete Laufgräben aufzuwerfen. Einige Bahngleije waren zerstört und die Telegraphen- und Telephonapparate vom Bahnhof weggenommen. In der Richtung auf Seebrügge ist anscheinend ein Ge fecht im Gange. Den ganzen Vormittag über war von dort her Kanonendonner vernehmbar. Rotterdam, 13. Oktober. Aus Sas van Gent meldet der „Rotterdamsche Courant" vom 13. Oktober: Die belgisch-englischen Truppen, die aus Gent in der Richtung aus Brügge abmarjchiwt find, sind von den Deutschen verfolgt und gestern abend eingeholt worden. Heute vormittag war der Kampf in vollem Gange. Bei alledem glaubt England es immer noch mög lich machen zu können, Teile der zertrümmerten Ant werpener Besatzung zu retten: Stockholm, 14. Oktober. Aus dem Haag wird hierher telegraphiert, daß eine starke englische Flotte vor Ostende eingetroffen ist, mit dem Auftrage, die Trümmer des belgisch englischen Heeres, das sich auf der Flucht aus Antwerpen befindet, an Bord zu neh men, falls es sich als notwendig erweist. Hoffen wir, daß der englischen Flotte, wenn eine solche wirklich vor Ostende erschienen ist, von deutscher Seite der Salut nach Weddingenschcr Manier zuteil werde. Wie hoch übrigens die Briten nach dem Falle Antwerpens eingeschätzt werden, beleuchten auf das brillanteste die nachstehenden Meldungen: Rotterdam, 14. Oktober. Der „Nwuwe Rolt. Cou rant' teilt mit: Ein hoher in Holland internierter belgischer Offizier erklärt, die Engländer hätten bereits in der Nacht vom 8. zum 9. Antwerpen verlassen, während die Belgier viel später abzogen. Daraus erklärt sich die geringe Zahl der in Holland oder Deutschland gefangen genommenen Eng länder. Wien, 14. Oktober. Die „Neue Freie Presse" schreibt: Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie die englische Hilfe den Festlandsstaaten Enropas bekommt, so zeigt dies der Fall von Antwerpen. Sonst gilt es als die wichtigste Aufgabe einer Verteidigungs truppe, daß sie die belagerte Stadt schützt und vor dem Aeußersten bewahrt. Diesmal war es genau um gekehrt. Die Stadt Antwerpen mußte, nachdem ihre weitere Verteidigung aussichtslos geworden war, die Beschießung über sich ergehen lassen, bloß um den fliehenden Engländern den Rücken zu decken. Nur fremde Söldner, die kein Herz für die Bürger des ihnen innerlich fremden Staates haben, konnten jo erbar mungslos handeln. Das mag für Frankreich eine bit tere Mahnung sein, wie es Paris ergehen wird, wenn es unter englischem Schutze verteidigt wird. Das neunen die Engländer dann Hilfskriege, die sie mit Söldnern und silbernen Kugeln führen. Demgegenüber muß man dem belgischen Feino immer noch mit Hochachtung begegnen. Wenn die Belgier ihre Regierungskünste jedenfalls Raum mangels wegen -- nun auch in Bordeaux versuchen wollen, so ist doch auf das höchste anzucrkenncn, daß König Albert an der Spitze seines Heeres geblieben ist: Bordeaux, 14. Oktober. Amtliche Mel düng.) Die belgische Regierung hat beschloss?», um ihre Handlungsfreiheit zu sichern, sich nach Frank reich zu begeben. Alle Minister mit Ausnahme des Kriegsministers haben sich gestern vormittag in Ostende nach Le Havre eingefchifft, wo die französische Regierung alle zu ihrer Unterbringung nötigen Maßnahmen getroffen hat. Der König ist an der Spitze seines Heeres geblieben. Zu den Enthüllungen über das belgische Doppel spiel und die Ernennung des neuen deutschen Kom Mandanten von Antwerpen wird mitgeteilt: Wien, 14. Oktober. Die „Wiener Allgem uue Zeitung" bemerkt zu den Mitteilungen der „Norddeui scheu Allgemeinen Zeitung" aus den Brüsseler Archiven: Der deutsche Generalstab wußte, daß der englische Schutz der belgischen Neutralität in Vorwand war, und schon vor Jahren ein Offensivplan gegen Dentsch land fertig war. Jetzt aber erfahren wir, daß diese Ab machungen im einzelnen schon IWO ausgeurbsiter waren. An den kalten Stirnen der Engländer werden alle Kundgebungen des Abscheus wirkungslos abpral len. Die politische Lage der Intriganten Ser Weltge schichte hat sich nach diesem Beweise uno der Preis gabe Antwerpens fast noch schlechter gestaltet als die militärische. Metz, 14. Oktober. Wie die „Metzer Zeitung" berichtet, ist der Militärpolizeimeister von Metz, Ge neralmajor Freiherr von Bodenhaujen, zum Komman danten der Festung Antwerpen ernannt worden. Einen guten Gradmesser für den Stand der kriege rischen Operation bilden bekanntlich die gegnerischen Meldungen. Da mag hier gleich eine von franzöji scher Seite über die Besetzung von Lille folgen: Genf, 14. Oktober. Die französische Presse sucht zwar die Bedeutung der verblüffend rasch erfolgten Besetzung von Lille durch die Deutschen zu verkleinern, muß aber zugestehen, daß die hervorragende deutsche Manöverierkunst den französischen linken Flügel vor eine neue höchst schwierige Aufgabe stellt, die voraus sichtlich erbitterte Kämpfe zwischen Arras und Albert sowie bei Hazebrouk bedingen. Das klingt mehr als säuerlich. Noch kopshän gerischer erweisen sich aber die Briten, die über die Lage in Frankreich sehr pessimistisch für ihre und ihres Verbündeten Sache schreiben: Saag, 14. Oktober. Die Berichte der eng lifchen Blatter über die Lage im Norde» Frauk- reichs laute» sehr kleinlaut. „Daily Mail" gibt zu, daß am Donnerstag die Lage fast verzweifelt war und alles verloren sei, wenn es den an dem Dreieck Douai, Bethune und Arras ausgestellten Deutschen gelingt, bei Lens durchzubrechen. Der militärische Mitarbeiter des „Nieuwc Rott. Mou rant" äußert sich wie folgt über die Lage: Mit der Abficht der Verbündeten, den deutschen Flügel zu umgehen, ist es nun aus. Da die Deutschen ihren Aufmarsch nun längs der Küste fortsetze» können, laufen die Verbündeten vielmehr Gefahr, in Nordfrankreich in eine sehr schwierige Lage zu geraten. Vom östlichen Kriegsschauplatz ist heute außer den schönen Erfolgen, die in der Depesche un serer obersten Heeresleitung gemeldet wurden, nichts besonders zu berichten. Dahingegen liegen zur Ver nichtung des russischen Panzerkreuzers noch einige Mel düngen vor: London, 14. Oktober. Der Petersburger Korre spondent der „Morning Post" schreibt über den Unter gang des Panzerkreuzers „Pallada" Entgegen der