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ämtr- und Änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock um- -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel« Neuheide, (Vberstützengrün, IchSnheide, Zchönheiderhammer,Zosa,Unterstützengrün,WUdeMhal usw, täglich abends mit Ausnahme der 4 5o»m- «nd Zeiertoge für den folgenden Tag. r Kntzriarnpreir: die kleinspaltiae Seile 12 Z Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene 4 Seile 30 Pfennige. Amtsblatt. L»L4 §«rnfprecher Nr. 11V. Drucker uud Berl«-«! Emil Huuaedohu, verantwort!. Redaktnir: Srast Lindemann, beide Aitmstock. «1. Jahr-a«-. — Doimerstiig. de« 15. Oktober Holzversteiger««g. Mautat, de« 10. Oktober sollen auf AuerSberger Revier 64,r r»> weiche Aefte in kleinen Posten an Ort und Stelle im Walde meistbietend versteigert werde«. Zusammenkunft Vorm. 0 Uhr auf der vockautalstraße Abt. 48 SS an der Rektordrücke. Nevierverwattung Auertberg. Mlg. Ortskraukeukaffe« Eibe«ftock. »ege« Reinig«»- bleiben unsere «eschäftträume am 20. und 21. Oktober hlosse«. Für dringende Angelegenheiten sind die Schalter an beiden Tagen von 8—10 Uhr mittag» geöffnet. Die Kassenverwaltunq. Die Lage auf de» Kriegs schauplätze«. Bevorstehende, große Kampfe in Belgien und Rußland. In Frankreich hat sich die Lage noch nicht ver ändert! Das ist der Hauptinhalt des amtlichen Be richtes aus dem Großen Hauptquartier, oer zum ersten Male „Oberste Heeresleitung" unterzeichnet ist. Dann aber kommt er auf erbitterte Kämpfe zu sprechen, um schließlich energisch französische Lügen zurückzuweisen. Aber auch über die Lage in Antwerpen und auf dem östlichen Kriegsschauplatz gibt der amtliche Bericht Auf klärung. Er lautet: «Amtlich). Großes Hauptquartier, 13. Ok tober vorm. Vom westlichen Kriegsschauplätze lie gen Nachrichten von Bedeutung nicht vor. Heftige Angriffe des Feindes östlich Soissons sind abgeschlagen worden. Im Argonner Walde sinden andauernd er bitterte Kämpfe statt. Unsere Truppen arbeiten sich in dichtem Unterholz und äußerst schwierigem Gelän de mit allen Mitteln der Festungskunst Schritt für Schritt vorwärts. Die Franzosen leisten hartnäckigsten Widerstand, und schießen von Bäumen und mit Ma schinengewehren von Baumkanzeln und haben neben etagenweise eingerichteten Schützengräben starke, scst- ungsartige Stützpunkte eingerichtet. Die. von der französischen Heeresleitung verbreiteten Nachrichten über Erfolge ihrer Truppen in der Woevre-Ebene sind unwahr. Nach Gefangenenaus- jogen ist den Truppen mitgeteilt worden, die Deut scheu seien geschlagen und mehrere Forts von Metz bereits gefallen. Tatsächlich haben unsere dort fech tenden Truppen an keiner Stelle Gelände verloren. Etain ist nach wie vor in unserem Besitz Die mäch tigen französischen Angriffe gegen unsere Stellungen bei St. Mihiel find sämtlich abgewiesen worden. Unsere Kriegsbeute von Antwerpen läßt sich auch heute noch nicht übersehen. Die Zahl der in Holland Entwaffneten ist auf 28000 gestiegen. Nach amtlichen Londoner und niederländischen Nachrichten befinden sich hierbei auch 2000 Engländer, scheinbar haben sich viele belgische Soldaten in Zivilkleidcrn nach ihrem Heimatsort begeben. Der Gebäude und Ma terialschaden in Antwerpen ist gering. Die Schleu jen- und Fährenanlagen sind vom Feind unbrauch bar gemacht worden. Im Hafen befinden sich 4 englische, 2 belgische, 1 französisches, 1 dänisches, 32 deutsche und 2 österreichi sche Dampfer, sowie 2 deutsche Segelschiffe. Soweit deutsche Schiffe bisher untersucht worden sind, schei nen die Kessel unbrauchbar gemacht worden zu sein. Auf dem ostpreutzifchen Kriegsschauplatz verlief der 11. Okt. im allgemeinen ruhig. Am 12. Okt. wurde ein erneuter Umgehungsversuch der Russen bei Schirwindt abgewiesen. Sie verloren dabei 1500 Gefangene und 20 Geschütze. In Süd- Polen wurden die russischen Bortruppen südlich von Warschau zurückgeworfen. Ein Uebergangs- versuch der Russen über die Weichsel südlich von Iwangorod wurde unter Verlusten für die Russen ver hindert. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Halten wir uns an die Reihenfolge der amtlichen Meldung und werfen zunächst einen Blick auf die frän kischen Gefilde, auf denen seit Wochen die erbittertsten Kämpfe toben, die die Welt je gesehen. Es liegen über die Kämpfe in Frankreich zwar auch heute keine direk ten Meldungen vor, sondern nur je eine von französi scher und englischer Seite. General Joffres amtlicher Schlachtbericht besagt: Paris, 12. Oktober. Das amtliche Communiqus vom Kriegsschauplatz gibt keine Nachrichten über Ein zelheiten an. Auf der ganzen Front hätten Angriffe stattgefunden. In vielen Tellen hätten die Franzosen Terrain gewonnen, aber nirgends solches verloren. Man sieht, Joffre hält sich an seine sonstigen ab gedroschenen Redensarten, in denen er notgedrungen von „Terrain gewinnen" sprechen mutz, selbst wenn nichts zu gewinnen war. In dasselbe Horn blasen die Eng länder, die aber auch den schließlichen deutschen Erfolg zugeben: London, 12. Oktober. (Indirekt). Der Korre spondent des „Daily Telegraph" depeschiert aus Amiens: Obwohl die Entscheidung auf dem neuen Kriegsschauplatz zwischen Arras und dem Meere noch nicht gefallen ist, bleibt doch die Tatsache erfreulich, daß die neue Linie längs der drei Flüsse Aisne, Som me und Oise nach vierwöchentlichem schweren Kampfe noch nicht durchbrochen ist. Besonders blutig sind die Gefechte bei den Städten Albert, Roye, Peronne und Lajsigny gewesen, die vollkommen vernichtet sind und abwechselnd in deutschem und französischem Besitz sich befanden. Als sieschlicßlich in die Hände de r Deutschen fielen, war dies nur unter großen Verlusten möglich: außerdem waren die Deuts Yen da durch gezwungen, ihren Kriegsplan zu ändern. Zu dem Fall von Antwerpen kommt noch die er freuliche Mitteilung, daß der Kommandant der Fest ung nicht mit hat entfliehen können, sondern >n deut sche Gefangenschaft geraten ist: Aachen, 12. Oktober. General «Luise, der K o m - Mandant Antwerpens, befindet sich hier k r i e gs g e f a n g e n. Ebenso wurde Generalmajor Maeß von der Antwerpener Besatzung nach Köln ge bracht. Ueber den Zorn der Antwerpener auf England und die Flucht der Belgier nach Holland unterrichten die nachstehenden Mitteilungen: Köln, 13. Oktober. Professor Wegener, Bericht erstatter der „Köln. Zeitung", der zwei Tage lang in Antwerpen gewesen ist, telegraphiert: Die Forts sind furchtbar zerschossen, die Stadt fast gar nicht. Die Garnison ist geflüchtet, größtenteils westwärts. Die verängstigte Bevölkerung taucht allmählich aus den Keltern auf, voll Zorn auf die Engländer, welche die Beschießung erzwangen und dann zuerst entwichen. Ich fand auf dem Arbeitstische des Königs die „Köln. Zeitung' vom 2. Oktober, welche die Wahrheit über Löwen enthält. Rotterdam, 12. Oktober. Einer zuverlässigen Schätzung zufolge beträgt die Gesamtzahl der aus Ant werpen und Umgegend nach Holland geflüchteten Zivilbevölkerung etwa eine Million. Trotz des schnellen Falles Antwerpens scheint es in Belgien doch noch zu einer ernsten Schlacht kommen zu sollen, die sich wahrscheinlich zwischen Ostende und Gent abspielen wird. Letzter Ort ist übrigens bereits von den Deutschen besetzt, wie aus Nachstehendem hcr- vorgeht: Rotterdam, 13. Oktober. Der „Nieuwe Rott. Courant" meldet aus Terneuzen: Nachdem die Eng länder bei Quatrescht und Melle gekämpft hatten, zo gen sie sich auf Zeelebrügge zurück. Gent wurde ge stern von den Deutschen besetzt. Sv vollzieht sich denn der deutsche u. feind liche Vormarsch, der zu einer baldigen Schlacht drängt, in außerordentlich schneller Weise. Ein Bild von den Vormärschen vermögen die folgenden Nach richten zu geben: Amsterdam, 13. Oktober. „Telegraaf" mel- aus Sas van Gent von gestern: Die Besetzung von Selzaete verlief ruhig. Nur gegen Abend wurden ei nige Schüsse auf Leute abgegeben, die an der Eisenbahn entlang schlichen. Ueber den Einzug der Deutschen in Gent erfährt man, daß er mit klingendem Spiel er folgte, nachdem die letzten Engländer die Stadt ver lassen hatten. Sofort wurden das Stadthaus, die Postämter und die Stationen in Besitz genommen, die Postkasse beschlagnahmt und die deutsche Flagge, statt der belgischen, französischen und englischen gehißt. Durch eine Proklamation wurde bekannt gemacht, daß, wer wollte, Montag und Dienstag die Stadt verlassen dürfe. Später würde keine Erlaubnis zur Abreise er teilt werden. Biele hundert Belgier verließen die Stadt. Die Besetzung von Brügge durch die Deutschen steht unmittelbar bevor: Berlin, 13. Oktober. Nach Amsterdamer Meldungen hätten die Engländer in Ostende neue Marinetruppen gelandet und die französischen Marinetruppen seien bis dicht vor Gent herange führt, wo eine Schlacht zu erwarten sei. Die Deut schen besetzten gestern morgen den Bahnhof von Gent. Der Fall von Antwerpen hat nach Ansicht des „Giornale d'Italia" den Rückhalt der Deut schen in Belgien ergänzt und außerdem 300 «oo Mann für die Operationen in Frankreich freige macht. Nach den Morgenblättern wird die Nic derlage der Franzosen bei Hazebrouk jetzt zuge geben. Genau wie im Westen scheint aber auch im Osten eine große Schlacht bevorzustehen, wenigstens will die englische Zeitung „Morning Post" davon nniee richtet sein: London, 13. Oktober. „Morning Post" meldet aus Petersburg: Hier werden augenblicklich die.Kri'gs- operationen in Rußland völlig geheim gehalten. Die Heere konzentrieren sich zu einer Riesenschlacht, die an Umfang alles übertreffen wird, was man bisher ge kannt hat. Es wird wahrscheinlich noch eine Woche dauern, bis man Nachrichten von Bedeutung erwarten kann. Auch Russis ch P ölen, soweit es von den Deut schen besetzt ist, ist nunmehr in deutsche Be r w al tung genommen, wie man aus folgender Depesche ersieht: Berlin, 13. Oktober. Der Geh. Regierungs rat von Pestel aus Magdeburg, zur Zeit stellocrtreten der Landrat im Kreise Schubin, ist in die deutsche Verwaltung von Russisch Polen berufen worden. Vom österreichisch-russischen äkriegsschauplah ist das Material heute genau so spärlich eingelaufen, wie von den andern. Nur- eine einzige Mitteilung liegt vor: Wien, 12. Oktober, mittags. Amtlich wird mu- geteilt: Unsere Offensive hat den San erreicht. Prze mysl ist entsetzt. Die Reste der feindlichen Einschließ ungsarmee werden angegriffen. Jaroslaw und Le zajsk sind in unserem Besitz. In Russisch-Polen win den alle Versuche der Russen, die Weichsel zu über schreiten, abgeschlagen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Höfer, Generalmajor. Fortwährend gespannter wird bas Verhältnis zwi schen den Dreiverbandsmächtetl und der 'Türkei. Die beiden folgenden Nachrichten zeigen, daß die Lage im Südosten schon recht brenzlich: Wien, 13. Oktober. Die „Reichspost" bc richtet aus Konstantinopel: Die Verbandsmäcbtc befaßten sich mit der türkischen Forderung der Ent fernung sämtlicher Eskaders von dem Meerengen eingang und stellten die Forderung, daß die dent schen Offiziere und Küstenmannschaften zurückge sankt werden. Da die Pforte darauf nicht rin geht, bleiben die Dardanellen geschlossen. Wien, 13. Oktober. Aus Konstantinopel wi>d gemeldet, daß der Statthalter des Kaukasus den Kriegszustand im Kaukasus befohlen hat. Es wurde eine Kriegssteuer ausgeschrieben. Die Engländer, die eigentlichen Kriegsver brecher, fühlen schon jetzt den wirtschaftlichen Druck, den ein Krieg notgedrungen erzeugt. Aber es kommen jetzt für sie — zu unserer Genugtuung - noch wei tere wirtschaftliche Sorgen: London, 12. Oktober. „Morning Post" meldet aus Sidney vom 9. Oktober: Der Krieg fällt mit einer sehr ernsten Trockenheit zusammen. Ganz Australi-'n wird schwerlich einen Ueberschuß für Weizen besitzen. Gleichzeitig erregt der Rückgang der Nachfrage nach Wolle und Metallen Besorgnis