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Amts- Md änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Fernsprecher Nr. 210. L»14 , t«^H»»»444444444444444444444444»4»»»»4 ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ' §orw- und Zeiertage für den folgenden Tag. > Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 : Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. für Eibenstock. Larlsfeld, yundshübel, ^UÜkvMtt Neuheide, Vberswtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Losa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Bezugspreis vierteljährl. M. 1.50 einschliehl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen Reichspostanstalten. Nel.-Kdr.: Amtsblatt. „ „ . . , - . . Drucker und Verleger: Emil Hann . boh >., veranmortl. Redakteur: Ernst L. nd . mann , be,de Etbenstock. - ... - - -- - —- St, Jadt--a«g. —— 48 Somabexd, den 28. Februar Das im Grundbuche für Eibenstock Blatt 1268 auf den Namen Vl»e» k!i»I- U« venv. r'rtvckrtali gev. Q«ckv1x in Eibenstock eingetrage Grundstück soll am 15. April 1914, vormittags 10 Ayr — an Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werde«. DaS nördlich zirka I km von der Stadt entfernt, links an der Staatsstraße nach Schneeberg liegende Grundstück ist nach dem Flurbuchs 18," Ar groß, nebst Maschinen und sämtlichem Zubehör auf 44136 Mk. 26 Pfg. geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grundstuck betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 16. Januar 1914 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, wid rigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungssrlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteiluna deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegen standes tritt. Eibenstock, den 21. Februar 1914. Königliches Amtsgericht. Die Firma Gisenwaren-8rotzhand1««g in A«e, hat den Antrag gestellt, zu dem Vermögen des Klempners 8»«» A8ap«I in Gvotzenhain Mülbitz, DreSdnerstraße, daS Konkursverfahren zu eröffnen. Es wird ihm deshalb bis zur Entschließung auf diesen Antrag jede Veräußerung seines Vermögens untersagt. Königliches Amtsgericht Großenhain, am 25. Februar 1914 Allgemeine Ortskrankenkasse Eibenstock-Land. Nach den Bestimmungen der ReichSverstcherungSordnung sind vom 1. Januar 1914 ab die Hau-gewervtreihende« «nd ihre haußgewerdlich beschäftigten Personen sowie «nftändtg Beschäftigte krankenversicherungspflichtig, (ß 466 der Reichsoerfiche. rungSordnung) Alle Hausgewerbtretbende« (wie Lohnsticker, Aufpasser, Fädler, Näher, Tambu- rierer und mit ähnlichen Arbeiten hauSgewerdlich beschäftigten Personen) soweit fie in Hunds- bübel, Muldenhammer, NeidhardtSthal, Wolfsgrün, Blauenthal, Sosa, Wildenthal, Carls- seld und in den selbständigen Gutsbezirken ihre Betriebsstätte haben, werden daher aufgefor dert, sich sofort bei den in den einzelnen Orten bestehenden Zahl- und Meldestellen zur Ein tragung anzumelden. Auswärts wohnende Hausgewerbtreibende haben sich bei der zuständigen Kasse ihres Wohn- und BeschäfligungSorleS zu melden. Die Beiträge für die Haus-ewerhtretbende« sind auf 2'/, vom Ortslohn festge setzt und betragen: für männliche Berficherte: über 21 Jahre alt: OrtSlohn 3.00 M. — wöchentlich 36 Pfg. 16-21 , „ „ 2.40 „ „ 29 „ 14-16 , „ . 1.50 „ . 18 „ unter 14 „ „ , —.70 „ — „ 9 „ sür weibliche Berficherte: über 21 Jahre alt: OrtSlohn 1.80 M. — wöchentlich 22 Pfg. 16—21 , . . 1.60 „ „ 20 ,. 14 -16 , . „ 1.20 „ --- . 15 , unter 14 „ „ , —.60 . — „ 8 „ Nach 8 473 der ReichSverstcherungSordnung sind alle Arbeiter, die Hausgewerbtrei bende beschäftigen, verpflichtet, in der ersten Woche jeden Monats ein Verzeichnis der im abgelaufenen Monat Beschäftigten dieser Art einzureichen. Gleichzeitig mit der Liste sind auch die Zuschüsse der Auftraggeber abzuliefern. Diese betragen nach 8 472 der Reichsversicherungsordnung vorläufig 2°, des gezahlten Lohns. Als ««ständige veschästtg««a gilt eine solche Beschäftigung, die auf weniger al« eine Woche entweder der Natur der Sache nach beschränkt zu sein pflegt oder im voraus durch den Arbeitsvertrag beschränkt ist. Unständig Beschäftigte haben die Anmeldung zur Krankenversicherung selbst, und zwar dadurch zu bewirken, daß sie sich ebenfalls in daS von der zuständigen Krankenkasse ihres Wohnorts zu führende besondere Verzeichnis eintragen lassen Die Mitgliedschaft be ginnt mit der Eintragung in das Verzeichnis. Die unständig Beschäftigten haben ihren Bei- tragSteil selbst einzuzahlen. Die Deckung der Beitragsteile der Arbeitgeber wird besonders geregelt. Wegen der Berechnung und der Höhe der Beiträge und deren Einziehung, sowie Art und Höhe der Leistungen erteilen die Haupt-, sowie Zahl- und Meldestellen der Allgemeinen Ortskrankenkasse Eibenstock—Land den bei ihr zu versicherten Personen Auskunft. Blauenthal, den 24. Februar 1914. Der Borstand der allgemeinen Ortsttantentasse Eibenstock—Land. Loelle, Vorsitzender. Handelsschule Eibenstock. Die diesjährige Aufnahmeprüfung findet Mo«tag, der» LV. April früh Vs« «-12 Uhr statt. A«meld««ge« «immt der Direktor Mittwoch- vo» 11—12 «nd Freitag- vo« 1v—12 Uhr vormittags entgegen. Die Schule gliedert sich m eine Lehrling-- und eine Mädchen-Abteil««-. Lehrli«g--Abteilung. 3 lähriger Kursus: Deutsch (Grammatik, Aufsatz, Literaturgeschichte), kaufmännisches Rechnen, Handelslehre (Handels-, Wechsel-, Chek- und Börsenrecht, volkswirt schaftliche Grundbegriffe) mit Korrespondenz, Buchführung (einfache, doppelte und amerikanische), Wirtschaftsgeographie, Französisch (Grammatik, Konversation und Korrespondenz), Englisch (Grammatik, Konversation und Korrespondenz), Waren kunde, Stenograpbie, Schreiben, Maschinenschreiben (5 Maschinen, 4 Systeme), gewerbliche Geschmacks- und Stillehre (Behandlung der geschichtlichen Stilarten mit besonderer Berücksichtigung der Ornamente), Zeichnen (Kl. I und Kl. II). » Mädch-n-Abt-il«««. 1 jähriger Kurs»« mit 11 Wochenstunden: Handelslehre mit Korrespondenz, Buch führung (einfache und doppelte), kaufmännisches Rechnen, deutsche Literaturge- schichte mit Lektüre, Stenographie und Maschine,,schreiben. Die Mädchen können ohne Erhöhung deS Schulgeldes am^Sprachunterricht in der Lehrlings-Abteilung teilnehmen. Nähere Auskunft erteilt der Direktor der Schule. Der Schulvorstand: Die Direktion: Felix Rockstroh. Rudolf Illge«. Tagesgeschichte. Deutschland. — Verschärfte Rüstungen Rußlands an der deutschen Ostgrenze. Uebekaus beunruhi gende Nachrichten, Läe den Befürchtungen der „Reichs post" vor einiger Zeit doch Recht zu geben scheinen, kommen neuerdings aus Berlin u. Petersburg. Zu nächst ist zu verzeichnen, daß ein bedeutend verschärftes russisches Presseverbot, das in erster Linie der Ver schleierung aller militärischen Maßnahmen in den westlichen Gremgouvernement« Rußlands dient, erlassen ist. Es darf nichts geschrieben werden über die sogenannten russischen „Prooemobilisationen," die be kanntlich meist eine Art wirkliche Mobilisier rung der Truppen darstellen. Auch hinsichtlich der Flotte sind die gleichen Bestimmungen erlassen. Aus Paris wird zu allem Ueberflutz noch gemeldet, daß in Petersburg augenblicklich geheime Sitzungen des Ober- kriegsrats unter dem Vorsitz des Kriegsministers statt- ftnden. Der Zweck der Sitzungen sei eine sofortige Ver stärkung der Festungen und Garnisonen Rußlands an der Westgrenze. In den Sitzungen wurde, wie ein Pari ser Blatt versichert, erklärt, daß „auch Deutschland in der letzten Zett namhafte Verstärkungen an der russischen Grenze vorgenommen habe." Diese deutschen Truppenverstärkungen an der russischen Grenze si^d natürlich eine Produtt russischer Phantasie. Wenn man indessen drüben so sortfähtt, dürften die Gegenmaß nahmen diesseits der Grenze sicherlich nicht lange aus sich Watten lassen, zumal dem Hirsch'scheu Tele^ graphen-Bureau von angeblich autoritativer Sette er- klärt wurde, daß eine Verstärkung der deutschen Garni- soncu an der russischen Grenze in der letzte" Zeit nicht erfolgt ist. Andererseits, so meldet auch dieses gut unterrichtete Bureau, sind die russischen Rüstungen an der Westgrenze fett geraumer Zeit kein Geheimnis mehr. Rußland baut eine Reihe von Forts auf der Linie Brest—LuowSk—Luzk—Rowno—Ziwmtr—Kiew, eine Linie, die als zweite Ha up tvorterdig un g slMia gegen Deutschland und Oester reich in Bc- trocht kommt. — Auflösung der Zadernkommission. Die sogenannte „Zadernkommission' deS Reichstage», der die im Plenum in erster Lesung beratenen Anträge auf Regelung der milttärichen Machtbefugnisse überwiesen waren, hat ihre Tätigkeit al» beendet erklärt und sich aufgelöst. — Die Gründung einer Liga zur Ver teidigung von Elsaß-Lothringen. Die „R'-ichsländischc Korrespondenz" meldet aus Straßburg i. Els. vom 26. Februar: Heute fand unter dem Vor sitz des Präsidenten de>x Zweiten Kammer des Land tages, Dr. Rickltn, im Landtagsgebäude eine vom Land tags- und Reichstagsabgeordneten Hauß einberufenc Versammlung zur Mündung einer Liga zur Vertci digung Elsaß-Lothringens statt. Zahlreiche Mitglie der der Ersten und Zweiten Kammer, sowie Vertre ter der Presse «waren erschienen, alle Parteien wäre» vertreten. Die Versammlung stand einmütig auf dem Standpunkte, daß eine Liga gegründet werden solle. Es wurde eine K Immission, bestechend aus 5 Mitglie dern der Ersten und 8 Mitgliedern der Zweiten Kam mcr, sowie 4 Vertretern der Presse aewählt. D-en Vor satz in der Kommission übernahm Dr. Rickltn. Oesterreich-Un-ar«. - Essad Pascha beim Grafen Berch told Gras Berchtold empfing am Donnerstag mit tag um Vz1 llhr den Besuch Essad Paschas. Die bei den Staatsmänner hatten eine halbstündige Bespre chung. Nachmittags um 5 Uchr sand zu Ehren der albanischen Delegation ein Diner beim Kaiser jn Schönbrunn statt. Zur Audienz beim Kaiser wird Essad Pascha voraussichtlich erst am Sonnabend er scheinen. - Ter Agent Keiling zu acht Monaten strengem Arrest verurteilt. Das Schwurge richt zu Leitmeritz hat den Agenten Paul Keiling aus Berlin, der am 8. Februar den Maschinenmeister So linger in Tetschen erschoß, wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens zu acht Monaten strengem Ar rest und zur Tragung der Kosten verurteilt. Die Un- tersuchungshaft wurde angerechnet. Die Privatbetei-- ligten sind mit ihren Ansprüchen auf der, Zivilrechts weg verwiesen worden. Der Staatsanwalt hat diü Nichtigkeitsbeschwerde angemeldet. Von der Uebertre- tung des Waffenpatents wurde der Angeklagte frei gesprochen. Frankreich. Verjüngung der französischen Of- sizierskadres. Generalstabschef Joffre hat im Ein verständnis Mit dem Oberkriegsrat und dem Kriegs minister einen Entwurf über Verjüngung der Ossizier- kadres vorgelegt. Darnach soll die Altersgrenze für Hauptleute von 53 auf 51, der Majore von 56 auf H4, der Oberstleutnants von 58 auf 56, der Obersten von 60 auf 58, der Brigadegenerale von 62 auf 60 und der Divisionsgenerale von 65 ruf 62 Jaihre herabgesetzt werden. Der Generalstab, welcher diesen Entwurf aus- gcarbeitet hat, ist der Ansicht, daß 4 Jahre genügen würden, um die geplante Verjüngung vollständig durchs