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Amts- UN- Anzeigeblatt Mr -en 5tmtsgerichtsbezirk Ewenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, U^Ug vvMU Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Fernsprecher Nr. 210. und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. --- gy. A«h,-a«a. — Domcrstiig, dm 6. November ISIS ' Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ' Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. > ttnzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 ' Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 20 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschließl des „SUustr.Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenBoten sowie bei allen Ueichspostanstalten. Eel.-Udr.: Amtsblatt. Drucker Körung von Zvchtbnllen. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung der Königlichen AmtShauptmannschaft zu Schwarzenberg vom 28. vorigen Monats fordern wir alle Besitzer von sprungfähigen Bullen, die zum Decken von Kühen und Kalben verwendet werden und einer Körung durch die Kör- kommisston in diesem Jahre noch nicht unterworfen worden sind, hiermit auf, die Bullen bis spätestens den 7. Aovemver 1S13 zur Körung hier anzumelden. Gtadtrat Eibenstock, den 4. November 1813. In dem Konknr-Verfahre« über das Vermögen des Gastwirts kriockr. Hart Normsiui früher in Eibenstock, jetzt in Werda«, soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Schl«tzverteil«ng erfolgen. Hierzu sind ausschließlich der Zinsen der Hinterlegungsstelle 464 Mk. 29 Pf- verfügbar, wovon jedoch die Kosten deS Verfahrens zu kürzen sind. Der Rest ist auf 302 Mk. 22 Pf. bevorrechtigte und 3753 Mk. 71 Pf. nicht bevorrechtigte Konkursforderungen zu verteilen. Ein Verzeichnis der bei der Schlußverteilung zu berücksichtigenden Forderungen ist auf der Gerichtsschreiberei deS Konkursgerichts für die Beteiligten auSgelegt. Eibenstock, den 4. November 1913. Der Konkursverwalter: Rechtsanwalt Donnerstag, den 6. November 1913, nachmittags 3 Uhr sollen in Möckels Gasthof in Hundshübel 1 GlaSschrank und 1 Tisch an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 5. November 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Der Mile Krupp-Prozeß. Im Krupp-Prozeß erklärte am Dienstag der Un tersuchungsrichter Wetzel, er habe sich bemüht, sämt liche Beziehungen Brandts und der Firma Krupp zu alle» militärischen Behörden Luszudecken, und habe auch bei zwei mittleren Beamten des Reichs-Marineamts Durchsuchungen abgehalten. Das beschlagnahmte Ma terial sei Staatssekretär von Tirpitz vorgelegt worden. Tie Ermittlungen des Reichs-Marineamts seien noch nicht abgeschlossen. Der für Dientag vorgeladene Gene- ral von Bücking weilt in Meran und es ist noch Unbe stimmt, Wanner in Berlin eintreffen wird. Darauf wird die Oesfentlichkeit wieder ausgeschlossen, da einige Korn- Walzer verlesen werden sollen. Nach einer Stunde wird auf kurze Zeit die Oesfentlichkeit hergestellt. Herr v. Metze» teilt mit, daß er einmal im Bureau den stets verschlossenen Schrank, in welchem die Kornwalzer auf bewahrt wurden, offen stehend vorgefunden habe. Brandt gibt zu, daß einmal aus Versehen der Schrank offen gelassen wurde. Im Anschluß hieran entspinnt sich eine längere Auseinandersetzung, an der sich alle Prozeßbeteiligten lebhaft beteiligten, ebenso die beiden Zeugen- — Rechtsanwalt Dr. Löwenstein: Es ist doch ausfällig, daß in dem Briefe an den Abgeordneten Lieb knecht genau dieselben Worte gebraucht werden, wie sie der Zeuge Metzen in seinem Briefe an die Firma Krupp gebraucht hat. Es wird in beiden davon ge sprochen, daß die Firma Krupp in Berlin ein Bureau Unterhalte, das nur Spionage- und Bvstechungszweckcn diene. — Der Vorsitzende verliest die in Frage kommen den Schriftstücke und stellt fest, daß eine wörtliche Ue bereinstimmung durchaus nicht vorhanden ist. — Zeuge von Metzen: Da mich dieser Punkt außerordentlich interessiert, kann ich hier nur nochmals sagen: Ich hab« absolut kein Hehl daraus gemacht, daß ich mich durch die Kenntnis der Geheimnisse und den Besitz der Briefe außerordentlich stark fühlte. Ich weiß nicht, wie man mir zum Vorwurf machen kann, ich stände mit der Uebersendung an den Abgeordneten Liebknecht in irgendeiner Verbindung. Ich müßte ja in einem ge radezu kopflosen Rachegefühl gehandelt haben. Ich hatte gerade ein Interesse daran, daß die Sache nicht der Oefsentlichkeit preisgegeben wurde, da sie dann für mich wertlos war. — Da Zeuge bittet, wegen seines leidenden Zustandes entlassen zu werden wird er vom Vorsitzenden bis Mittwoch beurlaubt. Hierauf wird die Oesfentlichkeit wieder ausgeschlossen. Tagesgeschichte. We«tsMa»». — Arbeitslo sen-Versicherung. Alsbald nach dem Zusammentritt des Reichstages steht eine große Debatte über die Frage der Arbeitslosen Ver sicherung M erwarten. Die Reichsregierung will sich allem Anschein nach völlig ablehnend verhalten. Wenn in früherer Zeit der Versuch gemacht worden ist, die Auf gaben der Arbeitslosenversicherung den Städten zuzu weisen, so will die Reichsregierung selbst diesen Weg nicht mehr betreten. i - Ein« russische Bedrohung der deut schen Landwirtschaft. Seit einiger Zeit weilt, wie die „Tägliche Rundschau" erfährt, ein russischer Landarbeiterkommissar, ein baltischer Gutsbesitzer, der sich von Schultz nennt, in Berlin. Er hat umfangreiche Erhebungen darüber angestellt, inwieweit die deutsche Landwirtschaft von den russisch-polnischen Saison-Ar beitern abhängig ist. Offiziell wird die Aufgabe des russischen Kommissars als Studienreise zur Erforschung der wirtschaftlichen Lage der russischen Arbeiter bezeich net; tatsächlich will Herr von Schultz feststellen, wel che Folgen für die deutsche Landwirtschaft entstehen würden, wenn die russische Regierung künftighin de« Cpntearbeitern das Ueberschreiten der deutschen Gren ze verböte. Die russische Regierung hat nämlich die Absicht, diese Waffe gelegentlich der künftigen Handelst Verträge zu verwenden, um bestimmte russische Forder ungen, so die Beseitigung der Emfuhrscheine, durch- zusetzen- ' ' ' — Serbischer Regierungsauftrag an eine deutsche Firma. Von der serbischen Regier ung wurde die Julius-Berger-Tiefbau-Aktiengesellschaft in Berlin mit der Trassierung der Eisenbahnlinie Ues küb—Monastir beauftragt. Es schweben noch Verhand lungen wegen der Trassierung anderer Strecken, sowie darüber, daß die gewannte Firma auch den Ausbau übertragen erhält. Die Aufhebung der Regentschaft in Bayern. Das Gesetz- und Verordnungsblatt, das am Dienstag mittag herausgegeben wurde, veröffent licht bereits den Wortlaut des von beiden Kammern des Landtages angenommenen Gesetzes betreffend Auf hebung der Regentschaft. Dienstag vormittag hat im bayrischen Staatsministerium im Anschluß an die Reichsratssitzung ein Ministerrat stattgefunden. Nach mittags haben sich die Abgeordneten Dr. Casselmann ustd Giehrl nach Schloß Fürstenried begeben, um als Referenten des König!- Etats und König!. Hauses und Hofes sich persönlich von dem Zustande des Königs Otto zu überzeugen Am Freitag werden die beiden Kammern über die von der Staatsrcgierung zum Zwecke der Zu stimmung unterbreiteten Gründe für die Aufhebung der Regentschaft in geheimer und öffentlicher Sitzung beraten- — Dieueue Regierung in Braunschweig. Ter Herzog Und die Herzogin haben in einer amt lichen Bekanntmachung ihren herzlichen Dank für den Empfang dem Lande Braunschweig ausgesprochen. In der Sitzung der Landesversammlung am Donners tag wurden zunächst die Abgeordneten nach dem Erb- huldigungseid des Hauses Braunschweig vereidigt. 2 Abgeordnete, die diesen bereits vor dem Jahre 1884 geleistet, wurden von ihm entbunden. Seit diesen Jahren war von den Abgeordneten der Eid auf den Regenten verlangt und geleistet worden. Dan» nahm der Landtag folgende Entschließung an: „Die Lan desversammlung hat mit innerster Freude von dem In halte des landesfürstlichen Patentes vom 1. d. Mts Kenntnis genommen und gedenkt dankbar der hochher zigen Entschlüsse S. Maj. des Kaisers, S. K. H. des Herzogs von Cumberland sowie des selbstlosen Be mühens S. H. des Herzogs Johann Albrecht zu Meck lenburg, durch deren gemeinsames Zusammenwirken die das Land hochbeglückende Wendung der Geschicke er reicht worden ist. Mit nicht geringerer Befriedigung begrüßt die Landesversammlung die Thronrede und die darin zum Ausdruck gelangte Auffassung von der hohen Bedeutung des Herrscherberufes und des ihr vom Lan deshsrrn entgegengebrachten Vertrauens. Die L. V. er klärt sich gern und willig bereit, dem an sie ergangenen Rufe zu folgen und in treuer Mitarbeit mit ihrem an gestammten Landesherrn das Wohl des Landes zu fördern-" — Ziclbewußte Flegelei im olden burgischen Landtag. Als Dienstag mittag bei der Eröffnung des Landtages die Sozialdemokraten bei dem Hoch auf den Landesfürsten fitzen blieben, wurden fie von den Führern der Agrarier und der Zentrums Partei aufs fchärfste angegriffen. Der agrarische Abge- ordnete Müller nannte das Sitzenbleiben eine Beleidig ung des Großherzogs und einen Bruch des Eidschwu res der Abgeordneten und rief die Hilfe der Regier ung dagegen an. Minister Ruhstrat l lehnte aber jedes Einschreiten ab mit dem Bemerken, das sei nicht Sache der Staatsregierung. Der Zwischenfall rief gro ße Erregung hervor. Lefterreich-Ungarn. — Keine Antwort Griechenlands. An unterrichteter Stelle in Wien wird versichert, daß der österreichisch-Ungarischen Regierung eine Antwortnote der griechischen Regierung auf die Verbalnote Oester reichs und Italiens noch nicht zugegangen ist. Alle anderslautenden Meldungen werden als nicht den Tat sachen entsprechend bezeichnet. — Franz Kossuth schwer erkrankt. Der 72 jährige Führer der ungarischen Opposition, Franz Kossuth, liegt so schwer krank danieder, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Frankreich. — Wiedereröffnung des französischen Parlaments. Das französische Parlament hat sei ne Sitzungen wieder ausgenommen. In der Deputier tenkammer legte der Finanzminister den Etatentwurf für 1914 vor. Trotzdem Ministerpräsident Barthou er klärte, es sei unmöglich, die Wahlreform in beiden Kammern vor dem Ende der Legislaturperiode zum Ab schluß zu bringen, beschloß die Kammer mit 291 gegen 273 Stimmen, an erster Stelle die Wahlreform zu er örtern- Barthou trat für die Erörterung der Entwürfe zur Verteidigung der Laienschule ein. Im Senat brachte Kriegsminister Etienne einen Ergän- zungsentwurf zum Dreijahrsgesetz ein. Schweden. Schwedische Heeresverstärkungen. In einer Rede in Gotenburg kündigte der schwedische Finanzminister einen Antrag der Regierung im Reichs tage aus ein« bedeutende Verstärkung der Landesver teidigung an. Ein Börsenmanöver ? Die „Associated Preß" meldete unter dem 4. November aus Mexiko: Der amerikanische Geschäftsträger hat dem Präsen ten Huerta ein Ultimatum zugestellt, Huerta müsse so fort die Präsidentschaft niederlegen und dürfe weder de» mexikanischen Kriegsminister Blanquet noch irgend ein anderes Mitglied seines Kabinetts als Nachfolger hinterlassen. Auch das Reuter Bureau und verschie dene andere Preß-Quellen haben Nachrichten in Be- rug auf ein von den Bereinigten Staaten überreichtes Ultimatum verbreitet. Trotzdem scheint es mit der Mel dung nicht ganz seine Richtigkeit zu haben, da eine später eingetroffene Nachricht aus Washington die Ue- berreichung eines Ultimatums in Abrede stellt. Diese sagt: Wie verlautet, hat Staatssekretär Brya« bekannt gegeben, daß kein Ultimatum an Mexiko gerichtet worden sei. Es sei bedauerlich, daß die Presse einer solchen Meldung Glauben geschenkt habe. — Man wird also abwarten müssen, welcher Behauptung der größere Wert beizumessen ist, und ob es sich nicht bei der er sten Meldung vielleicht um ein Börsenmanöver handelt. Oerüiche »ad Wsischc Nachrichten — Eibenstock, 5. Nov. Herrn Schneidermeister Carl Alexander Lenk, der mehr al« 30 Jahre den hiesigen Jahrmarkt bezogen, wurde gestern durch den Markt meister «in Glückwunschschreiben deS Stadtrateß überreicht.