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Amts- un- Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Fernsprecher Nr. 2IÜ. und Berleger: Emil Hannebohn, oerantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SV. Jahrgang. n— i LLL. Dienstag, de« 28. Oktober Bezugspreis vierteljährl.RI.1.50 einschließb des „Jllustt. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expeditton, bei unseren voten sowie bei allen Reichspostanstalten. U«l.-Adr.: Amtsblatt. Drucker Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Nachgenannte Herren sind heute als Bürger der Stadt Eibenstock verpflichtet worden. Ae-er, Gustav Adolf, Töpfermeister, prommer, Hugo Bruno, Bankoorstand, Kendels Karl Ludwig, Handlungsgehilfe, Küttner, Ernst Emil, Schlaffer, Mühlig, Ernst Iuliu«, Kaufmann, Niedner, Ernst Horst Alfred, Kgl. Förster, Scheiter, Ernst, Prokurist, Schenk, JulmS Paul Hugo, Bankvorstand, Stemmler, HanS Alban, Schiffchensticker) Wägner, Karl Erich, Apothekenbesttzer. Stadtrat Eibenstock, den 25. Oktober 1913. Die morgen abzuschlietzende Wählerliste für die bevorstehende« Kirch en- vorstandSwahle« liegt vom 29. Oktober bi» 12. November d. I. in der Pfarr amtsexpedition »nr Einsichtnahme an». Eibenstock, den 27. Oktober IS13. Der Kirchenvorstand. F. W. Starke, Pfarrer. 8. öffentliche Sitzung des StMvcrorducteu Kollegiums Mittwoch, den 2S. HKtoöer 1S13, abends 8 Wr im Titzungssaale de» Rathanse». Eibenstock, den 27. Oktober 1SI3. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hahfurther. 1. Selektenschulangelegenh eiten. 2. Gewerbeschulangelegenheiten. 3. Stickerfachschulangelrgenheiten. 4. Kochschulangelegenheiten. 5. Vorlagen über das städtische Grundstück Bachstraße Nr. 1. 6. Beschlußfassung über die Vereinigung der 1. und II. Abteilung der Bürgerschule. 7. Desgleichen über Vermehrung der Lehrerstellen in der Volksschule infolge der Trennung von starken Klaffen. Dienstag, den 28. Oktober 1913, nachmittags 1 Uhr sollen zu Eibenstock 6V Flasche» Wei» an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bieterversammlung: Restauration .Zentralhalle'. Eibenstock, den 27. Oktober 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Dienstag, den 28. Oktober 1913, nachmittags 2 Uhr sollen in Schmidt» Gasthof in U»terstütze»grü« 1 Vertiko, 1 Sofa und 1 A«»- -iehtifch an den Meistbietenden gegen soforlige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 27. Oktober 1913. Der Gerichtsvollzieher de- Königlichen Amtsgerichts. * Bekauutmachuua. Die unterzeichnete Krankenkaffe ist nach Verfügung des Königlichen OberversicherungS- amteS (Beschlußkammer) zu Zwickau vom 22. Mai dieses Jahres für den 31. Dezember 1913 zu schließen. Alle Forderungen sind dem Vorstande der Kasse bis zum 27. Januar 1914 zu melden. Die Befriedigung von Gläubigern, welche die Anmeldung bis dahin Unter lasten, kann verweigert werden. Wilzschhaus i. Erzg., den 27. Oktober 1913. Die Betriebsttanlenlasse der Firma I,. I'risäried. Ernst Friedrich, Vorsitzender. Der zweite Krupp-Prozeß In der Verhandlung des Krupp-Prozesses am ver gangenen Sonnabend wurde in die Hauptzeugevverneh- mung eingetreten. Polizeirat Koch vom Berliner Po lizeipräsidium gibt Auskunft über die erste Verneh mung des Angeklagten Brandt. Dieser habe erklärt, daß er oft mit de» Zeugoffizieren zusammengekom men sei, und diese freigehalten habe. Dafür haben sie ihm Nachrichten geliefert, die für ihn Interesse hatten- Er hat sich aber nicht der Bestechung für schuldig erklärt. Die Verlesung der Aussage des An geklagten Brandt, die er vor dem Untersuchungsrich ter in dem Militärprozeß gemacht hat, nimmt länge re Zeit in Anspruch und ist aus dem ersten Prozeß- hin länglich bekannt. Die Vor-Untersuchung gegen Brandt wurde vom Landrichter Wetzel geführt. Dieser gibt jetzt als Zeuge an, das Material der Haussuchungen im Berliner Bureau der Firma Krupp und in der Woh nung Brandts sei ihm so belastend vorgekommen, daß er zur Verhaftung Brandts geschritten sei. Bei seiner Vernehmung habe der Angeklagte eingestanden, daß er in seinem Eifer zu weit gegangen sei. Dieses Ge ständnis hat Brandt aber vor dem Kriegsgericht wi derrufen- Dann wird Zeugleutnant Tilian vernom men; dieser erklärt, er habe sich bei den Angaben, die er Brandt machte, nichts Strafbares gedacht, die kleinen Beträge, die er von Brandt geliehen hatte, ha be er zurückgezahlt. Auch der nächste Zeuge, Zeug leutnant Schlender, der Nachfolger Tilians, glaubt nicht, sich schuldig gemacht zu haben. Nächster Zeuge, Zeugleutnant Hinst, bekundet, daß die Berichte, die sich auf die Konkurrenz der Firma Krupp bezogen, teils mündlich, teils schriftlich an Brandt geliefert wurden. Aus Befragen des Vorsitzenden erklärt der Zeuge, daß er. sich nicht bewußt war, irgend etwas Strafbares begangen zu haben. Die Berichte hat der Zeuge selbst im Bureau in der Voßstraße abgegeben. Der Zeu ge verkehrte familiär in der Familie Brandts, und so kam es, daß er häufig der Frau Brandt Blumen mit brachte. Später machte ihm Brandt Vorhaltungen dar über, daß er sich unnütze Ausgaben mache und gab ihm die Beträge wieder. Es ist möglich, daß es mehr war, als die Blumen kosteten. Zeuge gibt an, er ha be geglaubt, daß auch die Konkurrenz solche Nachrich ten erhielt, wie Brandt, der lediglich über Konkurrenz preise Unterrichtet sein wollte. — Zeuge Feuer werker Schmidt war der Nachfolger des Leutnants Hivot. Durch diesen traf er verschiedentlich mit Brandl, der dann manchmal die Zeche bezahlte, in Lokalen zu sammen- Zeuge hat an Brandt ebenfalls Konkurrenz- Angebote geliefert und kleinere Beträge erhalten. Wie Brandt hierzu bemerkt, für versäumte Zeit. — Zeuge Droese, ehemals Zeugleutnant, hat als solcher noch Brandt Anzüge aus Konkurrenz-Angeboten ge liefert, damit sich Brandt um eine Zivilstelle für den Zeugen bemühe. — Zeuge Magistratassistent.Lin ke hat als Zeugfeldwebel in der Rechnungs-Abteilung des, Kriegsministeriums ebenfalls an Brandt solche Aus züge geliefert. Er glaubte es tun zu dürfen, weil es sich um die Firma Krupp' handelte. — Zeuge Zeug leutnant Hoge lieferte an Brandt einige Abschriften, hat aber nie Geld von Brandt angeboten bekommen. Als Zeuge Unglück in der Familie hatte, gab ihm Brandt ein Dahrlehn von 1000 Mark, er hat dieses aber nach kurzer Zeit mit Zinsen zurückgegeben. Aus die Vernehmung der anderen Zeugen wird verzichtet. Der Staatsanwalt beantragt dann, alle Zeugen, die im Militärprozeß angeklagt waren, nicht, dagegen Hoge, Linke und Droese zu vereidigen. Nach kurzer Beratung verkündet der Vorsitzende, daß alle Zeugen unvereidigt bleiben. Die nächste Sitzung beginnt Montag 9 Uhr morgens. Tagesgeschichte. Eentschla«». — Die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" über den Kaiserbesuch sn Oester reich. Die Anwesenheit Kaiser Mlhelms auf öster reichischem Bode», so schreibt die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" in ihrer Wochenschau, hat in der Presse unserer Bundesgenossen lebhafte Kundgebungen für das zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn bestehende Treuverhältnis und für den während der Ballanwirren neu bewährten Dreibund hecvocgerufen. Diese Stimmen finden bei uns freudigen Widerhall, ver bunden mit warmem Dank für die unserem Kaiser in Oesterreich von neuem erwiesene Gastfreundschaft. — Der Einzug in Braunschweig. Die Verwaltungsbehörden und Regimenter in Braunschweig sind verständigt worden, daß der Einzug des Herzogs Ernst August auf den 5. November festgesetzt worden ist. Die offizielle Bekanntmachung soll am heutigen Montag erfolgen. — Trauerfeier bei Zeppelin Der Luft schiffbau Zeppelin beging am vergangenen Sonnabend vormittag in der katholischen Pfarrkirche zu Fried richshafen eine Trauerfeier für die bei der Katastrophe des Marineluftschiffes ,^L. 2" ums Leben gekomme nen Personen. Der Trauerfeier wohnten die Beam ten und Arbeiter des Luftschiffbaues Zeppelin und des Motorenbaues, Offiziere u. Mannschaften der dor tige« Lustschifferkompagni? und die Zivilbehörden bei. Kurz vor Beginn der Trauerfeier betrat der König von Württemberg die Kirche Und nahm zur Seite des Gra fen Zeppelin Platz. Die Kapelle des Infanterie-Re giments „König Wilhelm I." (6. Württembergisches^ Nr. 124 leitete die Trauerfeier mit einem Ehoral ein. So dann hielt Stadtpfarrer Butscher die Trauerrede. Spä ter fand ein ähnlicher Trauerakt in der evangelischen Schloßkirche vor den gleichen Teilnehmern statt, wo bei Stadtpfarrer Schmidt die Trauerrede hielt. Nach Schluß der Feier richtete Graf Zeppelin an die Be amten und Arbeiter eine kurze Ansprache, in welcher er mit rühmenden Worten der Toten gedachte, die bei der Erfüllung ihrer Berufspflicht das Leben ließen. — Das neue L uft re chtge s etz. Das neue Luftrechtgesctz, das die gesetzgebenden Körperschaften voraussichtlich noch in der bevorstehenden Tagung be schäftigen wird, enthält, wie die „Tägliche Rundschau" erfährt, eine Reihe wichtiger Bestimmungen zur Re gelung des Luftverkehrs und Schaffung geordneter, Rechtsverhältnisse auf dem Gebiete der Luftschiffahrt. — Pakete zu 1 Kilogramm. Wiederholt ist von grpßen Firmen beim Staatssekretär Kraetke der Wunsch um Einführung billiger 1 Kilogramm-Pa- kete für Mustersendungen ausgesprochen worden. Gleichzeitig ist betont worden, daß hinsichtlich der Por totaxe für diese Kilopakete ein Satz von 25 bis. 30 Pfg. angemessen sei; von der Zahlung eines Bestellgeldes sei abzusehen- Eine Haftpflicht der Post bei etwaigem Verlust oder Beschädigung dieser Pakete sei nicht er forderlich. Bischer hat der Staatssekretär Kraetke im mer Bedenken gehabt, diese Neueinrichtung einzufüh- re«, well die Frage der Bestellung dieser 1 Kilo-Pake te Schwierigkeiten ergeben! würde. Jetzt, nachdem von neuem dem Staatssekretär, und zwar durch die Han delskammer von Brandenburg, die Einführung der 1 Kilo-Pakete vorgeschlagen ist, haben wiederum Er wägungen stattgefunden, und es heißt, daß die bisheri ge Abneigung nicht mehr vorhanden ist, so daß immer hin mit der Möglichkeit zu rechnen sei, daß ein lang jähriger Wunsch der Handelswelt durch die Post erfüllt werden wird. Oesterreich-Ungarn. — Kaiser Wilhelm in Schönbrunn ein- getroffen- Kaiser Wilhelm ist am Sonntag um 11 Uhr auf dem Bahnhof von Penzing eingetroffen. Kaiser Franz Joseph, welcher trotz des unfreundlichen und nebligen Wetters es sich nicht nehmen ließ, Kai ser Wilhelm persönlich zu begrüßen, empfing ihn auf dem Bahnhofe auf das Herzlichste. Dann begaben sich die beide« Monarchen im geschlossenen Wagen nach Schönbrunn. — Wie in Prag versichert wird, soll Kaiser Wilhelm im Frühjahr nächsten Jahres in Ko- nopischt zur Taubenjagd eintreffen. England. — Ueber die Sansibarfrage. Dieinen ger Fühlung mit der englischen Regierung stehende