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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützen grün,wildenthal usw Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 2lv. Dmcker und Verleger > EmtlHannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. i i-- > - «0. Jahr-»«-. > 77- --n-«-—- - >- - -^.-1- LS«Mittwoch, im 28. Mai LSR» Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließl des „JUustr. Unterhaltungsblatts' und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Loten sowie bei allen Reichspostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Pflichtfeuerwehr betreffend. Am Monta-, de» 2. Jnni 1vlS, abend- 8 Uhr findet eine Uebnn- der Spritzer,Mannschaft der Gfltchtfenerwehr im Magazingarten statt. Dre Aeuerwehrabteichen find von den Feuerwehrleuten bei Vermeidung ihrer Be strafung anzulegen. Nicht pünktliches Erscheinen sowie nne«tfch«Idt-te BersLnmniffe werden bestraft. Abwesenheit vom Orte gilt nur dann als genügender EntschuldigungSgrund, wenn der Nachweis einwandfrei erbracht wird, daß die Entfernung vom Orte «nanffchiebbar war. Im laufenden Feuerwehrdienstjahre find die Mannschaften der Geburtsjahrgänge 1878, 1879 und 1887 bi- mit 1899 dienstpflichtig Stadtrat Eibenstock, den 27. Mai 1913. Die Nrn. 83, 85 und 243 der Schankstättenverbotsliste sind zu streiche«. Stadtrat Eibenstock, den 27. Mai 1913. Mor dem Ausbruche eines neuen Balkan- Krieges. Fast möchte man sagen, der Krieg zwischen Bul- garietl einerseits und Serbien und Griechenland an dererseits sei schon so gut wie ausgebrichen: denn nach unserer gestern wiedergegebenen Depe sche aus Belgrad haben die Bulgaren tatsächlich schon die Offensive ergriffen. Man gibt sich deshalb kaum noch der Hoffnung hin, daß auf dem Balkan in ab sehbarer Zeit der Friede seinen Einzug halt.n wird. Und so beginnt man dench aufs Neue mit Krwgsrü- stungen: Roiw, 26. Mai. Den Frieden hält man hier nicht für gesichert. Serbien zieht fer ne Truppen an der bulgarischen Gren ze zusammen, Griechenland befestigt Saloniki und dirigiert ein Geschwader nach Dedeagatsch, wo die Bulgaren stehen. Den Ab schluß eines serbisch-griechischen Geheimvertrags ge gen Bulgarien hält man auch hier für sicher. Das Geplänkel zwischen Griechen und Bulgaren waLrl andauernd fort. Die Meldungen üoer solche lassen deutlich erkennen, daß es immer mehr zur Un möglichkeit wird, den Frieden zwischen den „Verbünde ten^ zu wahren: , Saloniki, 26. Mai. Den griechischen Truppen gelang es, die Bulgaren mit Verlusten über die Bcük- ke von Ligowan auf der Straße nach Serres zurückzu drängen. Die noch in Serres befindliche griechische Kavul- lericesladron wurde zurückbeordert General Putnik ver fügte die Marschbereitschaft der in Monasür befind lichen serbischen Truppen, um diese gegebenfalls aus Serres zu dirigieren. Serbien verlangt jetzt immer dringender eine Re vision des Bündnisvertrages mit Bulgarien; es will wahrscheinlich auch sofort mit seinem östlichen Nach bar tabula rasa machen: Sofia, 26. Mai. Der serbisch« Gesandte Pa- laitowitsch gab gestern die amtliche Erklärung ab, daß Serbien eine Revision des serbisch-bulgarischen Ver lages wünsche. Wie von kompetenter Seite verlau tet, wird die bulgarische Regierung darauf antworten, daß Bulgarien unbedingt auf Einhaltung des Ver trages bestehe und eine Revision des Vertrages ablehne Daß Bulgarien nicht geneigt ist, irgend welches Entgegenkommen zu zeigen, beweist auch nachslehmde Meldung: Wien, 26. Mai. Nach Mitteilungen aus bul garischer Quelle ist die bulgarische Regierung entschlos sen, falls Griechenland einen Schiedsspruch rn der Fra ge von Saloniki nicht annehmen nnd die Ent>Meldung der Mächte nicht zulassen will, sowie auch Serbien seinen bisherigen Standpunkt in der Abgreitzungsfrage beibehält, die hieraus entstehenden Konsequenzen zu ziehen Die leitenden Staatsmänner und occ Gene ralstab in Sofia; hätten die Ueberzeugung, rn jeder Hinsicht stark genug zu sein, einer Dereinigulng von Ser bien und Griechenland hinreichendem Widerstand lei- sten zu können. Unter solchen Umständen verzichtet der Zar von Rußland natürlich auf den undankbarem Posten des Schiedsrichters auf dem Balkan: Bukarest, 26. Mai. Wie gemeldet wird, hat der Zar, da ihn die Balkanstaaten als Schiedsrichter nur mit Vorbehalt annchmen wollen, die Annahme dieses Amtes abgelehnt. Weiter verlautet, Bulgarien wolle keinen Krieg, würde ihn jedoch führen, wenm er rhm aufgezwungen wird. Als essus belli wer de Bulgarien zum Beispiel die Annexion der Vonden serbischen Truppen besetzten Gebiete durch Serbien betrachten. Hinein in dieses Kriegsgeschrei ertönt indessen von Wien her über Lonbon liebliche Friedensmelodie: Dien, 26. Mai. Wie die „Neue Freie Pres se" von diplomatischer Seite erfährt, steht dre Nn!?r- zeickmung des Präliminarfriedens unmittelbar bevor, da vor allem England auf Abschluß des Friedens drängt. Greh vertritt den Standpunkt, daß der Fricoc ohne Rücksicht auf die Wünsche Serbiens und Griechenlands geschlossen werden müsse. Die Forderungen der Bal- kanstaaten sollen in einem besonderen Protokoll nie dergelegt werden. Tagesgeschichte. Le«tMa»v. — Das englische Königspaac in Meck lenburg. Montag mittag 12 Uhr 30 Mm. trafen die englischen Majestäten in Neustrelitz ein umd wurden vom Großherzog, der Großherzogin, der Großheczogin- Witwe mit dem Erbgroßherzog empfangen. Nach herz lichen Begrüßungen fuhren die hohen Herrschaftem durch ein Spalier von Trtippen, Schulen und Vereinen unter lebhaften Ovationen seitens des Publikums nach dem Residenzschloß, wo I Uhr 15 Minuten Frtthstückstafel stattfand. Während der Tafel brachte der Großherzvg auf die Majestäten einen in herzlichen Wörtern gehaltenen Trinkspruch aus. Nach der Tafel fand Tercle statt. 3 Uhr 5<s Min. geleiteten die großherz 'glichen Herrschaften ihren Besuch zum Bahnhof, von wo nach herzlicher Ver abschiedung die Abfahrt nach Berlin erfolgte, wo das Königspaar um 6 Uhr wieder cintraf. Dec König und die Königin reisen morgen nachmittag 5 Uhr 35 Mim. vom Lehrter Bahnhof über Vlissingen nach London ab. — Oberbürgermeister Wermuth beim König von England. Der König vom Eng land empfing am Sonntag den Oberbürgermeister Wer muth in längerer Audienz, der auch die Königin Mary beiwohnte. Das Herrscherpaar sprach sich überaus er freut und befriedigt über seinen Aufenthalt in Berlijn und über den Verlauf der ganzen Festlichkeiten aus und war voll Lobes über die Schönheiten der Stadt. Nachdem der Oberbürgermeister die Freude d^r Stadt Berlin zum Ausdruck gebracht hatte, die hohen Gäste in ihren Mauern sehen zu dürfen, crjuchte iyn der'König, der Bürgerschaft seinen und der Königin Dank zu über mitteln für die Zeichen herzlicher Anteilnahme, welche ihnen die Berliner Bevölkerung während oes ganzen Aufenthaltes habe zuteil werden lassen. Im Anschluß hieran überwies der König der Stadt Berlin den Be trag von 10000 Ml. mit dem Wunsche, sie für wohl tätige Zwecke zu verwenden. — Prinz Ernst August zum Ritt in ei st er befördert. Prinz Ernst August, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, der Gatte der Prinzes sin Viktoria Luise, ist vom Kaiser zum Rittmeister im Zietenhusarenregiment befördert worden. — Die Wiedereröffnung des Reichs tages. Der Reichstag nimmt am heutigen Diens tag, seine Arbeiten nach einer vierwöchentlichem Pfingst- Pause wieder auf. In der ersten, um zwei Uhr be ginnenden Sitzung werden nur Petitionen berate». Die sozialdemokratische Interpellation über die reichs ländischen Ausnahmegesetze wird voraussichtlich am Mittwoch auf die Tagesordnung gesetzt werden. Am Freitag und Sonnabend dieser Woche dürsten kleine Vorlagen (Staatsangehörigkeitsgesetz, Literatvrabkom- men mit Rußland, Wechselrechtsabkommen) beraten wer den. Am nächsten Montag dürfte sich die zweite Sitzung der Wehrvorlage anschließen. — Verschärfung des Spion agegesetzes. Dem Reichstag ging am Montag der vor einiger Zeit angekündigte Gesetzentwurf über die Verschärfung des Spionagegesetzes zu. — Die argentinische Sonderg'saust- schäft in Berlin. Der Führer der argentinischen Sonderbotschaft, Dr. Ledos Salas, sprach am Mon tag beim Reichskanzler vor und stattete .n Begleitung des argentinischen Gesandten Dr. Molina dem Staats sekretär des Auswärtigen von Iagow einen Besuch ab. Im Laufe des Tages machte der Botschafter eine Rei he weiterer Besuche, unter anderem bxi Veit ober sten Hofcho.rgen und den in Berlin akkreditierte,, Bot schaftern. Generalfeldmarschall Freiherr von der Goltz sandte an die Sonderkommission folgendes TLlegramm: Ich beehre mich, der hohen Mission meine herzlichsten Grüße zu übersenden, indem ich sie in meinem Va terlande warm willkommen heiße. Der Botschafter antwortete darauf: Im Namen aller Mitglieder der argentinischen Botschaft spreche ich Euer Exzellenz mei nen tiefgefühlten Dank für den Willkommens^ uß aus und übermittele Ihnen den Ausdruck der yiizlicdtn Gefühle, die Sie in unserem Vatcrlande zu erwecken wußten, und der wir uns freundschaftlich erinnern. lvelgien. - Zuckerunion. Die ständige Kommission der internationalen Zuckerunicn ist am Montag nach mittag in ^Brüssel zu einer Sitzung zusamm.ngctletcn, um die Frage zu erörtern, wodurch die Ursprungs zeugnisse des englischen Zuckers zu ersetzen sind, nach dem England aus der internationalen Union ouSgc- schieden ist. Der jetzigen Tagung wohnen dre italie nischen und englischen Delegierten zum letzte,, Male bei. G»Dla»V. — Frau Pankhurst wieder verhaftet. Das berüchtigte Stimmrechtsweib, Frau Pankhurst, die am 12. April aus Gesundheitsrücksichten aus der Hast entlassen worden war, ist am Montag früh wieder verhaftet worden, da sie gegen die Bedingungen, un ter denen sie aus der Haft entlassen wurde, verstoßen hat. Portugal. — Ruhestörungen in Lissabon An geblich Arbeitslose demonstrierten auf oer Pra^a do Commercio unter Rufen nach Arbeit. Da sie auf Auf forderung nicht auseinandergingen, schritt die Polizei und die republikanische Garde ein; ein Arbeiter wur de leicht verletzt. Oertliche und sachfiiche Nachrichten. — Giben stock, 27. Mai. Aus oas Huldig ungstelegramm, das die am Festmahl teilgenomme nen Herren an Seine Majestät den König richteten, ist hier an Herrn Stadtrat Maennel folgsnse tele graphische Antwort eingelaufen: „Seine Majestät der König lassen der Festversammlung für sie übersand ten Glückwünsche allerhöchst seinen Dank ausfprecyen. Freiherr von Könneritz, Major und Flügeladjutant." — Eibenstock, 27. Mai. Am Sonntag beging die hiesige Gewerbeschule die GeburtStagSfeierSr. Maj. unseresKönigs. Unter der Führung ihres Leiter«, de- Hrn. Stadtbaumeister» Lützner, sowie der Herren Rose und Horia unternahm man, der Jugendpflrgebestrebunaen eingedenk, mit der Schülerschaft eine Wanderung nach Schwarzenberg. Machte auch der Himmel beim Abmarsch früh 7 Uhr ein unfreundliches Gesicht, so übte da» auf die Stimmung doch keinen nachteiligen Einfluß au«, denn um so besser wanderte sich - auf der staublosen, waldfrischen Straße. Nach kurzer Rast im Jägerhause gelangte man gegen 11 Uhr bei Herr- lichstem Wetter am Ziele an. Zunächst besuchten die Fest- teilnehmer die im Gebäude der Kgl. AmtShauptmannschaft eröffnete Ausstellung künstlerischen Wandschmucks und guter, billiger Bücher. Zur besonderen Freude und Ehre gereichte eS der Gewerbeschule, daß sie von Herrn AmtShauptmann Dr. Wimmer begrüßt und geführt wurde. Im Döhlerschen Gafthause im OrtSteil Obersachsenfeld erholten sich die Wan derer. Hier hielt auch Herr Rose die Festrede, indem er die jugendlichen Herzen für König und Vaterland in ausgezeich neter Weise zu begeistern verstand. An diesen eindrucksvollen FestaktuS schloß sich eine Besichtigung Schwarzenberg- und seiner herrlichen Umgebung und "/,7 Uhr erfolgte die Rück fahrt bis Aue, wo den Schülern ebenfalls Gelegenheit geboten wurde, Stadt und Umgebung anjulehen. Mit der Fahrt nach Eibenstock schloß die schone Feier. Voll angenehmer Eindrücke und in gehobener Stimmung ging die Festschar auseinander. — Eibenstock, 27. Mai In Brettenb ich in Böhmen brach am Montag früh halb 5 Uor in der