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Amts- und Änzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung vezugsprei; Vierteljahr l.lN.I.SOeinschlicßl " des „JUustr.Unterhaltmigrblatts" und der humoristischen veilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unsercnvoten sowie bei allen Neichsvostanstalten. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker . , , .»?«« »-»««WWWWSWUSSSWWWWMMS^E ! t für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, U.Ü8bbiUll Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schön^eiderhammer,Sosa,Unter,lützengrün,Wilde,ithal usw. Fernsprecher Nr. 210. und ,«»il R-d-'l-u,d->d. «»«,'!«- 60. Jahrgang. — Freitag dru 21. März INI » Erscheint täglich abend: mit Ausnahme der Sonn, und Zeierlage für den folgenden Taa Anzeigenpreisdie tlrinspaltige Zeile 12 Pfennige. 2m aintlichcn Teile die gespaltene 3eilc 30 Pfennige. Das Konkursverfahren über den ^Nachlaß der ^ntolnotte tto1«n« L-lsvtte »erw. SiedLckllvk verw. gew. Selllnülvr geö. in Schönhetve wird hternnt eingestellt, da eine den Kosten des Verfahrens entsprechende Konkursmasse nicht vorhanden ist. Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Ein wendungen wird auf den 11. April 1913, vormittags 10 Mr bestimmt. Eibenstock, den 18. März 1913. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 22. Oktober 1910 in HnndS- hübel verstorbenen Viehhändlers Ott« V1tt«I wird zur Abnahme der Schlußrech nung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke — der Schlußtermin auf den 18. April 1913, vormittags 10 Mr vor dem Königlichen Amtsgerichte bestimmt. Eibenstock, den 19. März 1913. Königliches Amtsgericht. Sonnabend, de» LS. März 1913, von vormittags 9 Ubr an sollen zu Eibenstock folgende Sachen, nämlich: ca. LS Bettstelle», 6 Wäscheschränke. V Nachtschränkchen. 4 vnffettS, 1 Doppelpnlt, 1 Ladentafel mit «opterpreffe, 6 Kommoden, 17 Spiegelscheiben, 2 Kletderscheänke, 1 Waschkommode, 1 Eck- etagere, 1 Sofaumba«, 12 Stühle, 1 StanduhreugehSuse, 1 Poften Fourniere, ea. 200 Pf-ft-n Mahagoni-, Nußbaum- «nd Eichenhölzer, 1 Brückenwage mit Gewichte« «. a. m. an den Meistbietenden gegen wfonige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Bieteroersammlung: Nestauration „Zentralhalle" hier. Eibenstock, den 20. März 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Sonnabend, den 22. März 1913 vormittags 11 Uhr sollen im Restaurant Bürgergarten hier 2 Schränke mit Spiegel, 12 Stühle, 2 Bett stellen, 2 Nachtschränkchen, 1 Akteuschrank, 1 Rolle Zcichenpapier meistbietend gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 20. März 1913. Der Ratsvollzieher der Stadt Eibenstock. Zum Attentat auf den König von Kriechentand. Auch heute ist die Frage, die den Königs Mord in Saloniki zu einem hochpolitischen stempeln würde, die Frage, ob das Attentat von einem bulgarischen Komitatschi verübt wurde oder ob der Mörder ein Anarchist ist, noch nicht beantwortet In Wien und Rom nagt man auch jetzt noch zu der Annahme, daß der Täter Bul gare ist, während man in Berlin gegenieiliger Ansicht ist S läßt sich das „Chemnitzer Tageblatt" aus Berlin mel den, daß neben dem in Athener Depeschen verzeich neten Nam-n noch ein anderer Name angegeben wird, der aber auch nicht bulgarisch ist. Aller Wahrschsin lichkeit nach sei der Mörder ein Grieche nnd es bat ten bei dem Mord anarchistische Motive mit gespielt Unter diesen Umständen hält man jn Ber liner diplomatischen Kreisen eine Einwirkung des Mordes ans die politischen Verhältnisse auf dem Bal kan für ausgeschlossen. Eine sehr ausführliche Schilderung über den tran- eigen Vorgang geht uns in Nachstehendem zu: Athen, 19. März. Offiziell werden jetzt folgende Einzelheiten über das Attentat auf den Kö nig von Griechenland aus Saloniki gemeldet: Der Mörder hatte sich an der Ecke der Straße Hagia Tri as, nur wenige Schritte oom Polizeikommisjariat des Stadtteils entfernt, versteckt gehalten. Als der Kö nig, von seinem Spaziergang in das Palais zurück kehrend, diese Straßenecke passierte, sprang der Mörder hervor und feuerte aus einem großkalibrigen Revolver auf zwei Schritt Entfernung auf den Kö nig. Bei dem ersten Schuß wollte der an der Sei te des Königs schreitende Adjutant Oberst Frangulis seinen Revolver ziehen. Infolge dieser Bewegung rich tete der Mörder nun die Waffe auf den Adjutanten, der Scyuß versagte jedoch. Die beiden Gendarmen, die dem König in einem kurzen Abstande folgten, warfen sich sofort auf den Attentäter und nahmen ihn fest Der Verhaftete leistete nicht den geringsten Wi derstand. Ms her Adjutant sah, daß der Attentä ter sich in sicheren Händen befand, wandte er sich dem Könige zn, in dem Glauben, daß dieser nicht getrof fen sei. De'' König war jedoch nach wenigen Schrit ten vor dem Laden eines Kaufmanns zusammengc- brcchen. Der Inhaber des Geschäfts beeilte sich, den König wieder aufzurichten. Auf dem Straßenpflaster war nicht die geringste Blutspur zu entdecken. Sol daten transvortierten sofort den Berwundetev in das Spital. Bei der Durchsuchung des Mörders fand man einige Nevolverpatroncn bei ihm vor. Auf die Fra ge eines Polizisten antwortete der Mörder:. Ihr habt ja Gerichte, dort werde ich sprechen. Als die Polizisten noch weiter in ihm drangen, sagte er: Führt mich in Las nächste Kommissariat, dort werde ich reden. Auf das Polizeikommissariat gebracht gab er an, Schimas zu heißen. Nach Aussagen von Ka meraden d?s Mörders soll dieser längere Zeit im Auslande gelebt haben und erst nach der Besetzung von Saloniki durch die Griechen wieder zurückgekehrt sein Mit Rücksicht auf die große Aufregung, die die Bevölkerung von Saloniki erfaßt hat, wurde der be reits am Dienstag sofort nach dem Königsmord ver hängte Belag! rungszustand noch am gleichen Abend verstärkt Kein Zivilist darf sich mit Waffen auf der Straße sehen lassen. Verschiedene Verhaftungen wur den im bulgarischen Quartier zu Saloniki vorgenom men. Von allen Seiten, unter anderem auch vom Deut schen Kaiser sind herzliche Beileidstelegramme an den neuen König Konstantin, an die Königin Witwe usw. gerichtet worden. Zuspitzung des Verhältnisses zwischen Oester reich und Montenegro. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, hat sich das Verhältnis zwischen Oesterreich Ungarn und Mov" tenegro derart zugespitzt, daß der baldige Aus bruch einer Krise in den Beziehungen beider Länder nicht mehr ausgeschlossen erscheint. Die Nach richt, daß ein Schiff, das die österreichisch ungarische Flagge führte, vor M-dua unter besonders gravieren den Umständen angehalten wurde, hat ihre Bestätig ung gefunden. Die bereits eingeleitete Untersuchumg soll die Einzelh'iten dieses sehr ernsten Vorfalles sest- stellen. Bei der Bescbießung von Skutari handle es Montenegro augenscheinlich nicht um die Fortificcuion, sondern um völligen Zerstörung der Stadt, insbe sondere um das von den Ausländern bewohnte Stadt viertel. Außer dem österreichisch-ungarischen Konsu lat und dem italienischen Waisenhanse sollen auch das österreichisch-ungarische Waisenhaus sowie mehrere Häu ser, deren Besitzer österreichisch ungarische Staatsan gehörige sind, durch Granaten beinahe völlig zerstört worden sein Aus all diesen Anlässen scheint Oester reich in der Adria eine Flottendemonstration zu be absichtigen Uns wird nämlich gemeldet: Wien, 19. März. Heute früh sind von Pola zwei Divisionen in der Richtung nach dem Süden ausgelaufen. Die erste Divisi on bestand aus den Schlachtschiffen „Erzherzog Franz Ferdinand", „Zriny" und „Radetzki" Die zweite Di vision besteht aus dem großen Kreuzer „St. Georg" und dem kleinen Kreuzer „Spann". Die Order zum Auslaufen ist nm Mitternach in Pola eingetroffen. Mit den beiden Divisionen sind mehrere Hochsce-Tvr- pedoboote und Torpedobootszerstörcr ausgelaufen. Man bringt diese Maßregeln in Zusammenhang mit der Behinderung eines österreichisch-ungarischen Dump fers in Giovanni di Medna und der Beschießung des Eurvpäerviertels in Skutari. Tagesgeschichte. Teutschlan-. Prinz Ern st A ugust in Berli n. Prinz Ernst August von Braunschweig ist am Mittwoch vor mittag nach Berlin übergIiedelt. Am Bahnhof ver abschiedeten sich Prinz Heinrich und das Offizierkorps des 1. schweren Reiterregiments „L Z. l" vollständig zerstört. Das in Baden-Oos stationierte Militärluftschiff „Ersatz L Z. 1" ist am - twoch nachmittag Uhr, wie wir schon durch Aushang bekannt gaben, auf dem Kacls ruher Exerzierplatz, wo es infolge heftigen Windes landen mutzte, vollständig zerstört worden Die Spitze des Luftschiffes wurde oom Winde so heftig zu Bo den gedrückt, daß der Luftkrenzer mitten entzweibrach. Personen sind, soweit bisher bekannt, nicht ver letzt. Die neuen Stenern. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin telegraphiert: Das Plenum des Bundesrats hat sich Mittwoch mit den Heeres-unk» Steucrvorlagen beschäftigt. Sicherem Vernehmen nach hat sich der Bundesrat bei der einmaligen Vermögens abgabe für eine feste unbewegliche Abgabe ausgespro- cyen, und zwar eine solche in Höhe von ' Prozent. Der Plan einer progressiven Heranziehung der Ver mögen zu der Milliardenabgabe hat also im Bun desrat keine Gegenliebe gefunden Es wird deshalb Sache des Reichstages sein, diesen Gedanken, der im Volke lebhaft befürwortet wird, zur Geltung zu brin gen. Bei einer progressiven Verstenerung des Vermö gens könnte auch der kleine Besitz herangezogem wer den. Der deutsch-mexikanische Zwischen fall Der durch die zeitweise Festnahme des deut schen Konsular-Agenten Müller in Hermosillo verur sachte deutsch-mexikanische Zwischenfall ist durch dieFrei- lassung des genannten Kvmsnlar-Agenten «och nicht erledigt. Die deutsche Regierung hat vielmehr eine ausreichende Genugtuung für die Verletzung des Völ kerrechts gestellt. Frankreich. Eine Auflösung der Kammer be fürwortet. Das „Journal" schreibt: Um aus der jetzt geschaffenen heiklen Situation herauszukommen, bleibt nur eines übrig, nämlich die Auflösung der Kammer Drese kann jedoch nur durch einen Akkord .zwi schen dem Präsidenten der Republik und dem Senat erfolgen. Eine solche Uebereinstimmung besteht jedoch nicht Poincarö ist vielmehr mit der Kammer voll kommen einig Zeit gewinnen, so heißt jetzt die Le sung. Selbst Briand hat dies zugestanden. Abreise Delcasses. Delcasso verließ am Mittwocb mittag 1 Uhr 45 Minuten Paris mir dem Nordervreßzng, um sich «ach Petersburg aus seinen Posten zu begeben. Seine Fran wird ihm erst spä ter folgen. England. Eine Erklärung Sir Edward Greys. In Beantwortung einer Anfrage, welche im englischen Unterhause gestellt wurde, erklärte Sir Edward Grey, daß die Gerüchte von einem Vertrage zwischen Eng land und der Türkei falsch seien, demzufolge Aegyp ten autonom und unter das Protektorat Großbrrtaw niens gestellt werden soll Es könne natürlich auch keine Rede davon sein, daß England ferne Zustimmung zu einem solchen Vertrage gegeben habe Ocnliche und siMA Nachrichten. Eibenstock, 20. März. Für Palmsoun tag nachmittag halb fünf Uhr waren sämtliche Nru- ton firmier ten mit ihren Angehörigen sowie die