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Amts- und Änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung »4»4»44»4»»4»»»»4»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»^ f lZezugrpreisviertcljährl.lll.I.SOeinschließl ! des „JUujtr.Unterhaltungsblatts" und der < > t humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der r Expedition,beiunserenBotensowiebeiallen r Reichspostanstalten. ; »44444444444444444444444444444444444444444 Uel.-Kdr.: Kintsblatt. Drucker FV - für Eibenstock, Earlsfeld, Hundshübel, tLUgvMUtt Neuheide, lvberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Knzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Zm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 50 Pfennige. Zernfprecher Nr. 210. und Verleger: Emtl Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SV. Jahrgang. Freite, den 14. Februar Die Nummern SS, 45, 75, 125 und 172 der SchankftSttenverbotSttstt sind zu streiche». Gtadtrat Eibenstock, den 12. Februar 1913. Siegst Du, siege ich auch! Da laßt nun schon der Neid die eine Partei wie die andere nicht ruhen, auf eine Siegesmeldung des Feindes sofort eine, vielleicht noch fettere, folgen zu lassen; was in Wirklichkeit mit dem Schwerte sich nicht erreichen läßt, muß eben das Telegramm ersetzen. Tagelang geht dies Beplanke! auf dem Papier nun schon hin und her, ohne daß der gespannte Leser etwas Positives über die Vorgänge auf dem Balkan erfährt, eben weil beide kriegführenden Teile gleichzeitig auf allen Gebieten des weitverzweigten Kriegs chauplatzeS zu siegen behaupten. Und wie sie dabei siegen! Un ter 4- bis 5000 Tote darf es dabei nicht abgehen, sonst verlören ja die Meldungen über die Heldentaten den letzten Reiz. So schreibt zum Beispiel die „Agenee bulgare" in einem geharnischten Abwehrartikel, daß die Türken in der Schlacht von Bulair mehr als !5000 Tote und Verwundete gehabt hätten. Unter diesen Umständen ist es mehr als über flüssig, all die imaginären „Siege" zu verzeichnen und wir beschränkten uns deshalb darauf, nur einige Nach richten aus neutralen Quellen anzuführcn Da wird zunächst von einer großen Schlacht bei Tschataldscha ge sprochen. Loudon, 12 Februar. „Exchange Telegraph Eompagny" weiß zu melden, daß es an derTscha- taldscha-Linie zu einer großenSchlacht gekommen sei Tie Türken hätten bedeutend.» Verluste gehabt und seien zurückgeworfen wmrden. Eine anderweitige Bestätigung der Nachricht fehlt noch. Ueber die Kämpfe um Skutari liegt eine Mel dung vor, die wirklich nicht darauf schließen läßt, daß diese Festung bald fallen wird: Wien, 12. Februar. Nach hier vorliegenden authentischen Meldungen haben die Montenegri ner zwar einen Teil der Befestigung auf dem Tara- ^osch im Sturm genommen, daoegen bei Brditza eine Derartige. Niederlage erlitten, daß sie in völli- kger Unordnung unter Verlust von über 6000 Toten und 'Verwundeten nach Buscha Ati zurückweichen mußten. Die Verhundlungen zwischen Rumänien und Bul garien scheinen zwar langsam, aber doch stetig vorwärts zu kommen. Uns wird berichtet. Bntarcst, 12. Februar. Die Verhandlungen 'mit Bulgarien haben begonnen. Die Absicht dec hie- »figcn Regierung ist fortdauernd friedlich, solange das jetzige Ministerium die Führung behält. Die Regier ung dürfte alles versucht haben, um bei den Mäch ten nicht den Verdacht zu erwecken, daß sie eine den Frieden gefährdende Politik getrieben habe. Jedoch drängt die oppositionelle liberale Partei za ei nen» energischen Vorgeben gegen Bulgarien. Ja so gar innerhalb der Regierungspartei macht sich eine starke kriegerische Strömung geltend. Das jetzige Mi nisterium dürfte also das letzte friedliche sein. Die bisherige Haltung der Bulgaren und diejenige Dr. Danews im besonderen, hat die Situation bedenklich erschwert. Tagesgeschichte. «e»t?chta»». Der Kaiser im deutschen Lano- wirtschaftsrat Der deutsche Landwirtschafts- rat setzte am Mittwoch im Herrenhaus von 'IN Uhr ab seine Beratungen fort. Zu Beginn der Sitzung erschien Seine Majestät der Kaiser, vom Grafen von Scüwerin-Löwitz begrüßt. In der Sitzung ergriff auch der Kaiser das Wort. Er erinnerte an seine Ausführungen vor zwei Jahren und wies unter Be nützung eines rcichen statistischen Materials nach, wel che Erfolge er aus einer 500 Morgen großen Anbau fläche seines Gutes besonders mit Roggen und Fut termitteln erzielt Hale; er teilte ferner seine Erfol- ge w der Zucht von Zebukäsbern mit. Diese eigne ten sich vorzüglich zu Gespannen. Einige seien auch nach Indien verkauft worden. Sei- ne Majestät der Kaiser schlob unter Bezugnahme auf seine Auesuhrungeu cor zwei Jahren mit dem Hin weise, daß die deutsche Landwirtschaft bei richtigem Betri"b wohl imstande sei, den Bedarf des Vaterlandes sowohlan Brotgetreide wie Kartoffeln und Fleisch ohne Hilfe des Auslandes zu decken. Stürmischer Beifall folgte den Ausführungen des Mo narchen. Bei dem später stattgefundenen Festessen hielt der Reichskanzler eine Rede, worin er unter anderem sagte: Das Fi Lebensbedürfnis, das, wie ich glaube, alle Großmächte beseelt und uns hoffentlich auch übe», die Bolkankrise hinweghilft, hat die gesünd-ste Grund lage Ueberall ist das Bedürfnis vorhanden, die na tionalen Kräfte in immer fortschreitender Arbeit zu entwickeln. Wir werden in diesem Jahre oft Rüstun gen zu Lande verstärken müssen. Das Volk will, wenn ia)s recht verstehe, daß jeder Wehrfähige auch Soldat wird Reich, Staat, Haus und Hof sind uns zu heilig, als daß wir uns nicht mit äußersten Mitteln gegen Kriegsgefahr sichern und zu verteidigen ent schlossen wären. Tarin ist die Nation einig und wird es bleiben, wenn wir im Reichstage um Ostern über die Vorlagen verhandeln, aber Opfer wird es kv sten. Der Reichskanzler schloß mit einem Hoch auf dis deutsche Landwirtschaft. Rückkehr der kaiserliche« Familie. Tie Kaiserin ist am Dienstag abends 7 Uhr 20 Mi nuten mit der Prmzessin Viktoria Luise und dem Prinzen Oska. von Karlsruhe nach Berlin abgereist. Der Großherzvg und die Großherzogin, sowie Groß herzogin Luise gaben den hohen Gästen das Geleit zum Bahnhofe Zugleich mit der Kaiserin reisten Prinz und Prinzessin Max Vvn Baden sowie Prinz Ernst Au gust von Cumbr' l 'nd nach Berlin ab — Der Hochzeitstermin. Der Hochzeits tag für die Prinzessin Luise und den Prinzen Ernst August von Cnmbcrlmd soll, wie verlautet, für die zweite Hälfte des Oktober dieses Jahres angesetzt jein: wahrscheinlich wird die Trauung am Geburtstage der Kaiserin, am 22 Oktvder, stattfinden. -- Admiral Graf Baudissln Ehren bürger von. Wilhelmshaven. Dem Ehef der Marinestation, Admiral Gras von Baudissin, wurde das Ehrenbürgerrechr der Stadt Wilhelmshaven verliehen. Bürgermeister Bartelt betonte dabei die groß-n Ver dienste, welchs sich Graf Baudissin um die Stadt Wil helmshaven, speziell um die Förderung der künstleri schen Bestrebungen, erworben hat. — Hedwig von Bismarck gestorben. Wie dis „Kreuzzeitung" meldet, ist in Berlin am Dftns- tag abend die Seniorin des Bismarckschen Geschlechts, Fräulein Hrdwig von Bismarck, eine Kusine und Spiel gefährtin deS ersten Reichskanzlers, im 98. Lebens jahre sauft entschluftn. Sie war am 10. August 1815, also nur wenige Monate nach oer Geburt ihres Vet ters, in Schönhausen geboren. Noch als 95 jährige hat sie Erinnerungen aus ihrem Leben geschrieben. — Wichtige Beschlüsse in der elsaß- lothringischen. Zweiten Kammer. In der Zweiten Kammer des elsaß-lothringischen Landtages wurde am M 'twoch das Beamten- und Lehrerb"svl- dungsgesetz in dritter Lesung angenommen. Ter Etat des kaiserlichen Statthalters gelangte in der Fassung zur Annahme, daß oon oem bisherigen Bezug :n Hö he von 200 005 Mark künftig 10000k, Mark Wegfäl len. Italien. — Der König von Italien aus dec Wählerliste g'strichen Tie mit der Revision der Wählerliste betraute römische Provinzialkvmmissftn hat die Eint-ogun" des Königs in die Wählerliste d.'s zweiten römijchen Wahlbezirks einstimmig für ungefttz ltch erklärt und hat die Streichung beschlossen Rußland. — Arretierung zweier deutscher Of- fkzierc in Rußland. Wie die „Retsch" ans Wilna meldet, sollen in dem kleinen Grenzorte Pilisch ki zwei deutsche Offiziere arretiert worden sein, bei denen man topo.»rchhische Aufnahmen von Eisenbahn brücken gefunden haben will. Ueber die ganze Ang» legenheit wird strengstes Stillschweigen bewahrt. Belgien. Der bet gische Generalstreik. Nach einer Sonderausgabe oes Zentralorgans der soziali stischen Parrei Hut der Nationalrat Belgiens, der den Generalstreik vorbereitet, beschlossen, den Streik am 14. März mittags beginnen zu lassen. Oertliche und sächsische Nachrichten — Eibenstock, 13. Februar. Von der hiesi gen Ortsgruppe des „Deutschen Wehrverein", der bereits 38 Mitglieder zählt, erhielten wir folgen de Resolution, dis in einer Vorstandssitzung des Reichs Verbandes deutscher Städte einstimmig gefaßt wur de: Der Vorstand des Reichsverbandes deutscher Städte (Vertretung der Städte unter 25 000 Einwoh ner) blickt mit ernster Besorgnis auf die Stellung, die das Deutsche Reich in den gegenwärtigen Zeiten der Kriegsgefahr eumimmt. Der Vorstand hält es für seine Pflicht, seiner Ueberzeugung Ausdruck zu ge ben, daß auch die schon schwerbelasteten kleinen und mittleren Städte selbst große finanzielle Opfer zu bringen bereit sind, damit unser Vaterland infolge j-i- ner auch den Gegnern unangreifbar erscheinestd-n Kriegsbereitschaft sein Schwert zugunsten des europäi schen Friedens in die Wagschale zu werfen vermag. Der Vorstand kann die zögernde Haltung der Heeresver waltung bei der Einbringung der Heeresvorlage nicht billigen, da die allgemeine Wehrpflicht in folge der großen Zahl der vom Heeresdienst befrei ten, n uffenfähigen Söhne unteres Volkes lediglich auf dem Papier steht, und da „das Volk in Waffen" ohne Zweifel dis beste Volksverjicherung ist. Der Vorstand erhofft, daß die Heeresverwaltung diesen Gesichtsvnnk- ten in weitgehender Weise Rechnung tragen wird — Sosa, 12. Februar. Am 9. Februar wurde in der Oberförsterei Sosa den Waldarbeitern Karl Eduard Hahn, Johann Erdmann Krauß, Hermann Friedrich Unger und Eduard Bernhard Klug, sämtlich aus Sosa, das ihnen vom König!. Finanzministerium verliehene ,E h r e n z e i - chenfürTreueinderArbeit' durch den Revier- vermalter in Gegenwart deS ReoierpersonalS und einer Wald arbeiterabordnung auSgehändigt. — Dresden, 12. Februar. Die Schaffung eines Flugplatzes in Dresden ist von den städtischen Kollegien nun endgiltig beschlossen worden. Da» Flugfeld wird auf dem städtischen Terrain in der Vorstadt Kaditz angelegt. Die Gesamtkesten belaufen sich auf 3'/, Millionen Mark. — Leipzig, 12. Februar. Die deutsche Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, Sitz Berlin, hat beschlossen, ihre diesjährige Tagung im Rahmen der In ternationalen Bauausstellung in Leipzig abzuhalten. An der Spitze der Gesellschaft steht Prinz Schönaich-Carolath. Stellvertretender Vorsitzender ist der ReichtagSabgeordnete Schrader. Die Gesellschaft umfaßt 6-—7000 Körperschaften. Die Tagung wird voraussichtlich im Juni oder September stattfinden. — Chemnitz, 12. Februar. Der volksparteilicht säch sische Landtagsabgeordnete Alfred Brodaus ist, wie die „Zittauer Morgenztg.' erfährt, beim Rodeln auf dem Fichtelberg gestürzt und bat dabei einen doppelten Bruch de» linken Unterschenkels erlitten. Er befindet sich im Sporthotel zu Oberwiesenthal in ärztlicher Behandlung und wird vielleicht erst in einer Woche nach sei nem Wohnort Chemnitz gebracht werden können. — Freiberg, 11. Februar. Heute vormittag ver unglückte auf der Eisenbahnbrücke bei Muldenbütten der Streckenwärter Kalewa. Er wollte im Nebel emem Zuge auSweichen und geriet dabei unter einen anderen, in entgegengesetzter Richtung fahrenden Zug. Der Verunglückte erlitt so Ichwere Verletzungen, daß er bald darauf verschied. Kalewa ist etwa 40 Jahre alt und war verheiratet. — Burgstädt, 11. Februar. Der Verein zur Be schaffung eines Veteranen -Heim» für da» Königreich Sachsen hielt vorigen Sonntag hier seine Generalversammlung ab, die sich eines zahlreichen Besuche» zu erfreuen halte. Herr RegierungSrat Dr. von Breiciu» er kannte da» segensreiche Wirken de» Verein» in trefflichen Aus führungen an und gab bekannt, daß da» Königl. Mini sterium de« Innern beschlossen habe, dem Verein in der Weise Förderung und Unterstützung an gedeihen zu lassen, daß die Regierung bei der Stän- oeversammlung beantragen werde, die erste Hypothek für das Veteranenheim in Wechselburg zu übernehmen, was mit gro ßer Genugtuung ausgenommen wurde. — Johanngeorgenstadt, 11 Februar. Der kommende Sommerfahrplan wird auf der Strecke über Johanngeorgenstadt bedeutende Verkehr»verbes-