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Fernsprecher Nr. 210. LSI» Schönheide, am 4. Januar 1913. sxe- krem » Tagesgeschichte. für die Viehbesitzer. len, ike- bei 3, von lhl««g » und Her im urant, istante» n nach- a«d. ad bei Post- und enom- ar er. t der enutz- »»Ii», i. oünscht. »nd. Registrator F«ch-, für den Vorsitzenden. Förster Weitzwange, stellvertretender Gutsvorsteher. Wirtschaftsbesitzer Karl Fischer Trjcheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinfpaltige Zeile 1-2 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!. M.1.50einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Der OrtSschätzungs Ausschuß für die staatliche Schlachtviehverflcherung setzt sich im Jahre 1913 aus folgenden Mitgliedern u. Stellvertretern zusammen: ^Mitglieder. Gemeindevorstand Winzer, Vors.. für die Gemeinde, Oberförster Earl, Dorf., für den Gutsbezirk, kteu, t «e- naclr >äer- l«. letray vckt« »erat Itllld abends Wentschla»». Kein Rücktritt des Generalstabs chefs Wie von zuständiger Seite versichert wird, und Verleger. Emil Hannebohn, veramrvortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. ———> ———— 6V. Jahrgang. > Somtag, den 12. Jamar Wirtschaftsbesitzer Ottomar Nendaner Gemäß tz 10 der Ausführungsverordnung vom 2. 11. 1906 wird dies hiermit bekannt gemacht. »g: besonders „nkohl, t, Pfund . 10 Pfg och einen lange der für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. tkel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker Amts- md änzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung e: nde md. Min srr) SW- 4.-0. »«4.8. i« 478^ «S.Li 2SS.- I»4 - R>- I30.lv «'/. 7°/, ne vollendete Rhetorik zieht er die Zuhörer unwill kürlich in seinen Bann und mit unwiderstehlicher Ge walt führt er sie von erschütternder Tragik bis znm Gipfel ausgelassenster Heiterkeit. Was er zu Gehör brachte, waren durchweg köstliche Perlen und wahre Ca- binettstiicke ernster und heiterer Poesie und Prosa, na turwahr und ungekünstelt vorgetragen Geist und Temperament. Wußte er im ersten Teile seines Vor trages durch die Wiedergabe der ergreifenden Balla de „Der Fuchsmajor vom Niederrhein", der wehmü tigen Weihnachtserzählung „Rauhreifschmelze" und der beiden tiefernsten Gedichte „Ter jüngste Leutnant" und „gute Nacht — Mutter!" machtvoll ernste, znm Her zen dringende Töne anzuschlagen, so traf er im zwei ten heiteren Teile in den urwüchsig humoristischen, über aus drolligen Dichtungen „Die Kenner", „das Kaffee kränzchcu", „der Stammtisch" und andere ebenso si cher den munteren frischen Ton und den köstliche,, Hu mor, mit dem er die Zuhörerschaft in die heiterste Laune versetzte und auch dem sauersten Misanthropen ein herzhaftes Lachen abzugewinnen vermochte. Ten Höhepunkt seiner Bortragskunst erreichte er jedoch mit der vollendeten Wiedergabe der einzigartigen, packen den Dichtung „der Eisberg" von Urban. Hier in die sem Meisterwerke einer Schilderung, die in dem furcht baren Drama des Unterganges der „Titanic" eine so vollendete Bestätigung finden sollte, war am Besten Gelegenheit, die feinempfundene, durchdachte Gestal tungskraft Otto Hähner's zu bewundern. Mit einem erstaunlichen Raffinement und großer dramatischer Le bendigkeit gelang es ihm, in dieser ergreifend schönen Dichtung alle menschlichen Empfindungen und Stim mungen zu Gehör zu bringen und sein Publikum in atemloser Spannung zu erhalten. Der stürmische Bei fall, der ihm fast nach, jeder Darbietung gezollt wurde, bewies, daß er den Mitgliedern und Gästen des Kauf männischen Vereins einen genußreichen Abend berei tet hatte und daß dem feingebildeten, ungemein sym pathischen Künstler bei seiner Wiederkehr ein volles Hans sicher sein wird 8obr — Eibenstock, 1l. Januar. Die Gesellschaft Freundschaft hat von dem Reingewinn des am 6. Januar zur Aufführung gebrachten WeihnachtSfestspieleS neben anderen Beträgen für gemeinnützige Zwecke auch einen Geldbe trag der freiwilligen SanitätSkolonne für den Fonds zur Beschaffung eines Krankentransportwagens übermitteln lassen. Für die große Arbeit und Auf opferung im Dienste einer guten Sache wird daher allen Mithelfenden unter ihrem wackern Leiter Herrn Wedell herzlicher Dank dargebracht. — Eibenstock, 11. Jan. Das Hamburger Tgbl. schreibt über Krone u Fessel, daS englische MililärauSstattungSstück, wel ches am nächsten Sonntag hier zur Aufführung kommen wird : .Am Dienstag abend durchbrachen 100 te der auf Einlaß War tenden den Kordon von 20 Schutzleuten, und stürmten die Theaterkaffen. Nur mit Mühe wurde der gewaltige Andrang in Ordnung gehalten, und im Nu hatte sich das Theater bis hinauf unters Dach gefüllt. Dem Militärstück „Krone und Fessel' wurde von den Tausenden rin geradezu sensationeller Erfolg bereitet. Da» ganze eigenartige Werk, welches teil« in.Serbonien', teil« in.Monteblanko' spielt und die abrn teuerlichen Schicksale eine« Offizier« behandelt, steht an Span nung unübertroffen da. Die Handlung schreitet rasch und unaufhaltsam vorwärt« und läßt die Zuschauer bi« zur letz ten Sekunde nicht au« dem Bann; die Sensationen folgen Schlag auf Schlag — dabei find die einzelnen Charaktere scharf und lebenswahr gezeichnet. Die exotischen Uniformen ergaben prachtvolle Bühnenbilder. Tosender Beifall und fre netische« Händeklatschen nötigten an manchen Stellen zum AuSsetzen inmitten de« Spiel«. Das Hau« dürfte noch mehr wie einmal brechend voll sein.' — Dresden, 9. Januar. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz ist an einer leichten Zrkäl- tung erkrankt. Zu irgend welchen Besorgniss-n gibt jedoch die Erkrankung keinerlei Anlaß. Im Handelsregister ist heute auf Blatt 131 (Firma: O. 8. USoltvI in Schönheide) eingetragen worden, daß die bisherige Inhaberin Lmllls Lartka verw. klSeksl ausge schieden und daß Inhaberin der Firma die ledige Icka bäSskol in Schönheide ist. Eibenstock, den 2. Januar 1913. Das „Ultimatum" der Türkei. Fast jedesmal, wenn eine WochL sich ihrem En de zuneigt, treten die Balkanwirren in ein kritische res Stadium. Wie wir schon gestern im Depeschenteil melden konnten, ist es diesmal die Pforte, die mit der Faust auf den Tisch schlägt und unter keinen Um ständen auf den Kollektivschritt der Mächte, sollte da rin die Abtretung Adrianopels gefordert werden, ein gehen will Ja, die Pforte geht sogar noch weiter, und sagt in recht despektierlicher Weise, daß eine eventu elle Flottendemonstration der Mächte auf die Pforte keinen Eindruck machen würde. So heißt es in einer Konstantinopeler Meldung in Bezug auf eine Flotton- demonstrarion: „Diese Demonstration mag ein unfreundlicher Akt und ein Beweis für die Einmütig keit der Großmächte in der Frage Adrianopels sein, aber sie wird uns gleichwohl gleichgültig blei ben. Man kann Konstantinopel nicht bombardiere», man wird es niemals wagen. Die Pression der Großmächte mit oder ohne Flotten- demonstration wird vollkommen wir kungslos bleiben." Das heißt mit ande ren Morten, die Großmächte mögen uns jetzt den Buk kel runterrutschen. Nun werden die Mächte jedenfalls die Kollektivnote gestern überreicht haben; denn Hirsch's Telegraphen- Äureau will von informierter diplomatischer Seite er fahren haben, daß der Kvllektivschritt gestern unternom men werden sollte. Da paßte natürlich die Widerspen stigkeit der Türken den Mächten wenig in den Kram und deshalb führt die nachstehende anscheinend offizi ös inspirierte Depesche der „Kölnischen Zeitung" eine so warnende Sprache: Köln, 10. Januar. In einem Berliner Tele gramm der „Kölnischen Zeitung" über die Mitteilung der Pforte an ihre Botschafter im Auslande, wonach sie ihre Friedensunterhändler aus London abberufen werde, wenn der Balkanbund die türkischen Vorschläge Mehnen würde, heißt es: Wie stellen sich die Mäch te dazu- Die Antwort liegt auf der Hand. Die Mächte können auf diesen Schritt der Pforte kein ent scheidendes Gewicht legen, sie müssen ihr weiteres Ver halten nach der Antwort einrichten, welche die Tür ken ans die Kollektivnote der Mächte erteilen werden. Inzwischen können alle aufrichtigen Freunde der Tür kei ihr nur immer wieder den Rat geben, die Feind seligkeiten nicht wieder aufzunehmen, denn im Ver laufe eines neuen Krieges könnte« vielleicht auch der adri atische Besitzstand der Türkei gefährdet werden. Da her ist von den Meldungen über die völlige Unnach giebigkeit der Pforte im Interesse der Türkei selber nur zu wünschen, daß die Nachpichten sich nicht be stätigen möchten Daß mit der Möglichkeit gerechnet wird, es könn te noch einmal zum Ausbruch der Feindseligkeiten kom men, geht ans dem Nachstehenden hervor: Sofi», 10. Januar. In hiesigen informierten Kreisen verlautet, daß für den Fall des Wie derausbruchs des Krieges Bulgarien ent schlossen ist, die Türkei an der Tschatald- schalinie nicht anzugreifen, sondern der türkischen Armee die Offensive zu überlassen. Die bul garische Heeresleitung ist überzeugt, daß die türkische Armee sich durch eine Offensive so bedeutend schwäche, daß ihre vollständige Besiegung nicht schwer fallen könne Wirtschaftsbesitzer Friedrich Wilhelm Gerischer » für die „ Fleischermeister Wilhelm Männel, i Viehbesitzer 6) Stellvertreter. ist die Meldung eines Berliner Abendblattes von ei nem bevorstehenden Rücktritt des Chefs des General- stabes von Mioltke, vollständig aus der Luft gegriffen — Die Proklamierung Prinz Lud wigs zum König von Bayern. Die „Mün chen-Augsburger Abendzeitung" erfährt, daß in der Tat das Ministerium Hertling alle Vorbereitungen la- sür getroffen hatte, Prinz Ludwig sofort nach dem Tode seines Vaters als König zu proklamieren. Man wollte eine vollendete Tatsache schaffen, von der das Ministerium annahm, daß sie auch von den beiden Kammern freudig begrüßt werden würde. Davon war offenbar auch das Zentrum vertraulich verständigt wor den. Prinz Ludwig sei aber aus deu Vorschlag des Freiherrn von Hertling nicht eingegangen, worauf' Freiherr von Hertling die Verhandlungen mit der Reichsratkammer eingeleitet habe, um eine Aenderung der Verfassung herbeizuführen. Dabei sei aber Frei herr von Hertling auf den von ihm nicht erwarteten Widerstand des Zentrums gestoßen. Der neue Präsident der Württem berg, sch en Kammer. Die mürttembergische 2. Kammer wählte zum Kammerpräsidenten den konserva tiven Abgeordneten von Kraut mit 45 Stimmen. Hauß mann (Fortschrittliche Volkspartei) erhielt 32 Stim men. Die übrigen waren zersplittert. Uußland. In politischer Mission. Die außeror dentliche mongolische Gesandtschaft, bestehend aus sie ben Personen mit dem mongolischen Minister des Aru- ßeren an der Spitze, ist in Petersburg eingetroffen. — Ferner ist der bulgarische Finanzministrr Theo- dorow in Petersburg angekommen. Marokko. - Aus Marokko. Tie Kolonne Gueydvn, welche die Kusbah des treugebliebenen Teiles Kablan befreien und außerdem freie Zugänge für die Verpro viantierung Mogadors mit Vieh und für Transporte machen sollte, trieb am Donnerstag Angehörige sitter Harka auseinander, die ihren Marsch hindern wollte. Die Marokkaner verloren 500 Tote. Die Kolonne Gu- eydon hatte 12 Tote und 60 Verwundete. Si? bat di? Kasbah erreicht. Amerika. Neue Rebellion in Mexiko. Aus Mexiko wird amtlich gemeldet: Am Donnerstag grif fen Rebellen die 25 Meilen von der Hauptstadt ent fernte Stadt Ayotzingo an und zerstörten sic. Von der 18 Mann starken Besatzung entkamen nur zwei, die anderen wurden getötet. 20 Mann zur Unterstütz- ung geschickte Bundestruppen wurden aufgerieben, eben so weitere aus Mexiko gesandte 100 Mann. Di- Re bellen sollen 500 bis 1000 Mann zählen. Die Ein wohner von Ayotzingo sind unversehrt. Tie Regierung sandte Verstärkungen. Oertliche und sächsische Nachrichten Eibenstock, 11. Januar. Mit dem Ersol ge des Vortrages, den der Kaufmännische Ver ein am Donnerstag Abend seinen Mitgliedern n„o Gästen bot, wird sicherlich jeder Besucher vollauf be friedigt gewesen sein. Der Redner ocs Abends Herr Lehrer Ott) Hähner aus Chemnitz, der init Rezitationen „ernsten und heiteren Inhaltes" rufwar- tete, verstand es aber auch meisterhaft, sein Publikum ans einige Stunden gediegen und vornehm zu unter halten Er übertraf bei weitem die Erwartungen, die man nach seinem früheren Auftreten im Verein auf ihn gesetzt hatte - Unstreitig ist Otto Hähner heute ei ner der besten und vielseitigsten Bortragskünstler un serer Zeit Durch seine gewaltigen Stimmittel und ei- »St, »sr° heute »ao Ä ebohn-