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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Del.-Kdr.: Amtsblatt. L»L» o o I o loaooo Tagesgeschichte. »ert. »N-r ne tenl Nr»»» ooo ooo o o o o o o o o o o o o o o o o o o o kchwar- Nelken ran alter, nur guten oooo o o lahren be- Sabrtk Reisebei- »en" « Eibenstock, Larlsfeld, k)undshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa, Unterstützengrün,wildenthal usw. Fernsprecher Nr. 210. Eibenstock. denklich! Wer in diesem Falle der Frie densstörer ist, wird jeder sehen, Verei ne beliebige Nummer dieser Blätter in die Hand nimmt. Im klebrigen herrscht h"ute, trotz oer begonnenen Friedenskonferenz, eine bedeutend pessimistischere Auf fassung über die Lage vor, als in den letzten Tagen. Zunächst soll sich herausgestellt haben, daß die Balkan- bündlor sich über die Verteilung der Beute »roch nicht geeinigt haben, uno dies erst nach Abschluß der Krir- densverhandlu^gen tun wollen. Ob diese Teilung oh ne Keilerei abgehen wird, ist zweifelhaft. Es besteht also hier die Gefahr, dqß der Balkanbrand nicht all- zuleicht gelöscht sein wird. Nebenbei darf man sich noch nicht zu große Hoffnungen auf die Konferenz machen. Danew will unbedingt Adrianopel für die Bulgaren haben und der Türken Sultan will auf kei nen Fall diese Festung, in der die Gebeine seiner Vor fahren ruhen, preisgeben Wie man in Wien über den Stand der Situation denkt, zeigt nachstehende Meldung: Wien, 16. Dezember. In politischen Kreisen dauert die Ueberzeugung an, daß die militärischen Vor bereitungen so groß sisto, daß man kaum noch auf den Bestand des Friedens rechnen kann. Besonders in Bosnien dauern die Vorbereitun gen fort. Der österreichisäpungarische Botschafter ijn London ist gestern mit Instruktionen abgereist, die da rauf hinauslaufen, vaß das Wiener Kabinett keine Rat schläge in seinem Konflikt mit Serbien wünscht. Die „Neue Freie Presse" bringt heute eine Information aus Belgrad, daß der Balkanbund um jeden Preis durch die Friedensverhandlumgen in den dauernden Besitz von türkischen Gebietsteilen zu kommen sucht. Das glei che Blatt spricht von der Möglichkeit eines Ultimatums seilens Oesterreichs an Serbien in der Frage des Adria- hasens. Die militärische Besetzung eines Hafens an der Adria, eventuell eines dalmatinischen Hafens, wür de Oesterreich jederzeit zugestehen. 11. öffentliche Sitzung des Stadtverordneteu-Kolleginms Donnerstag, den 19. Dezember 1912, abends 8 Mr im Sitzung-saale des Rathauses. Eibenstock, den 17. Dezember 1912. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hatzfurther. die Entscheidung des Reichsgerichts in Strafsachen Band 37 Seite 383 im Einklang. — Personalveränderungen in der Um gebung des Prinzregenten. Die „Korrespon denz Hoffmann" meldet: Gegenüber den Nachrichten über Personalveränderungen in der Umgebung des Prinzregenten, insbesondere über den Rücktritt des Chefs der geheimen Kanzlei, erklären wir von zu ständiger Seite, daß die Regelung der Personals» age erst nach den Beisetzungsfeierlichkeiten erfolgen wird. Deutsche Kolonien. Die Mordtaten in D:>ltich Neu guinea. Die Expedition, die nach der Ermordung des Paradiesvogeljägers Mikulicz zur Bestrafung der Ka- gam-Dörfer ausgeschickt woroen ist, hat nach einem in der neuesten Nummer des Deutschen Kolonialblattes veröffentlichten Bericht des Gcuverncurs von Neugui nea Zusammenstöße mit Eingeborenen gehabt, auch ist in der Nähe der Station Eitape bewaffneter Wi derstand geleistet morden. Die Lae-Wömba am Mark ham befinden sich seit längerer Zeit wieder iauf dem Kriegspfrd, und in Neu-Hannover mußte gegen wi derspenstige Eingeborene eingeschritten werden. Oesterreich-Uu-arn. -Das Attentat gegen den Grafen Tisza vor Gericht. Montag begann vor dein Geschworenengericht die Verhandlung gegen den Ab geordneten Julius Kovacs, der gegen den Präsiden ten des ungarischen Abgeordnetenhauses, Grafen Tis za. wie erinnerlich, einen Anschlag verübt halte. Die Anklage lautet auf vorsätzlichen Mordversuch. Rußland. — Zur Reise des russischen Kriegs ministers nach Leipzig. Ein in Petersburg verbreitetes Gerücht, der Deutsche Kaiser habe den Kriegsminister Duchomlinow zur Grundsteinlegung der russischen Gedächtnislirche auf dem Schlachtfelde von Leipzig eingelaocn, wird von zuständiger Seite in Ab rede gestellt. Die Reise wird in Verbindung mit dem Wcihnachtsurlaub des deutschen Botschafters allgemein als ein Zeichen der Beruhigung aufgefaßt, da offenbar die Regierungen mindestens für die nächste Zeit keine Verwicklungen befürchten. Persien. Die Ermordung eines englischen Offiziers in Persien. Der Minister des Aeu- ßeren sprach in einer schriftlichen Antwort auf eine Note der britischen Regierung bezüglich der Entschädig ung für die kürzlich erfolgte Ermordung eines engli scheu Offiziers im Namen der persischen Regierung das Bedauern über die Ermordung des britischen Offiziers aus Die Regierung sei voll und ganz vntschlopen, ei Lricheint täglich abends mit Rusnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. 3m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Entschädigung zu leisten. Oertliche und sächsische Nachrichtec. Deutschland. — Zur Greizer Reichstags mahl. Auf eine Beschwerde des sozialdemokratischen Abgeordneten Antrick gegen eine Entscheidung des Wahlkommissucs für Reuß ä. L., wonach Wähler, die seit der Aufstel lung der Wählerlisten für die Reichstagswahl im Ja wuar dieses Jahres verzogen sind, nicht wählen dür fen, ist vom Reichskanzler, in Vertretung Staatssekre tär Delbrück, folgende Antwort ergangen: Auf die'An frage der Fürstlichen Landesregierung vom w. De zember ist von hier unterm 13. Dezember geantwortet worden, daß nach der diesseitigen Auffassung die Vor schrift des Paragraph 7, Absatz 1 des Wahlgesetzes durch Paragraph 8. Absatz 3 nicht berührt wird. Diese Auf fassung entspricht oem Beschlusse der Wahlprüfungs- kommission und des Reichstages, wonach bei Ersatz wahlen die Aufgabe des Wohnsitzes in dem Wahlbe zirk zur Zeit der Wahl, abgesehen von dem in Pa ragraph 7 vorgesehenen Ausnahmefall, ein- und für allemal die Berechtigung zur Teilnahme an der Wahl ausschließt Eine hiervon abweichende Entscheidung des Reichstages hat hier nicht ermittelt werden kön nen. Mt dem Beschlusse des Reichstages steht auch Um wiederholten Verwechselungen vorzubeugen, wird darauf hingewiesen, daß sich in Eibenstock der Sitz 2er König!. Forstrevieroerwaltungen befindet: des Auer-berger Staatsforstreviers, in der Hauptsache südöstlich von Eibenstock an den nördlichen Abhängen des AuerSberges gelegen — Verwalter: Oberförster Simmig, und des Eibenstocker StaatSforstrevtert, südwestlich von Eibenstock gelegen — Verwalter: Oberförster Döring. Königliche Oberforstmeisterei Eibenstock. veiler- k blichen 8 Mall- 8 »aren: 8 jaden- > Zwecke. D iSSS A Drucker und Verleger: EmilHannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide " " ' ' " " SS. Jahrgang. Mittwoch, dm 18. Dezember Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschlietzl. des „SUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Die Friedenskonferenz „tagt"' und gestenl haben Sir Edward Grey und So- branjepräsident Tanew mit schönen Reden versucht, in den historischen Räumen des St. James-Palastes zu London den Frieden einzuläuten. Nach herzliches Worten des Willkommens führte Sir Edward Grey U. a. aus: In Englamo worden Sie von einer ruhigen und unparteiischen Atmosphäre umgebeu sein, weiche Ih ren Arbeiten nur förderlich sein kann. Hier befinden Sie sich auf wirklich neutralem Boden. Jeder kamn hier seiner eigenen Politik nachstreben. Sie sind be rufen, das Fundamsnt zu legen, auf dem das nationa le Wohlergehen Ihrer Länder aufgebaut werden wird." Grey schloß mit den Worten: „Ich habe noch auf dem Herzen Ihnen zu sagen, daß Ihnen, wenn Sie den Frieden schließen werden, die Achtung von ganz Europa zuteil wer de n w i r d." Der bulgarische Delegierte Dancw dank te hierauf im Namen der übriger« Bevollmächtigten. Dann sprachen noch die Vertreter jeder einzelnen Na tion einige Worte, worauf Sir Edward Grey für die dem englischen Königshaus dargebrachten Glückwün sche dankte. Hierauf fand ehr gemeinsames Frühstück statt Den Vorsitz in den Sitzungen wird abwechselnd der Vertreter einer jeden Nation führen und «zwar in der Reihenfolge des Alphabets der Länder. Danew wird also die Sitzung am heutigen Dienstag leiten. Während so in London mit frohen Hoffnungen p» die Arbeit gegangen ist, um dhn Frieden am Balkan wieder herzustellen, krnm mau es an der Seine nicht lassen, auf die gewissenloseste Weise zu hetzcU, und Mar in erster Linie versucht mar« Deutschland zu verdächtigen, es unterstütze insgeheim die Türkei. Wur de, wie wir gestern bereits meldeten, dein Franzosen schon vom „Pester Lloyd" der Marsch geblasen, und Frankreich direkt des Hochverrats beschuldigt, so hat von deutscher Seite es jetzt die „Nordd. AUzem. Zei tung" übernommen, den Uebermütigen jenseits des Rheines den Standpunkt klar zu machen. Die „Nord deutsche Allg. Zeitung" schreibt in offiziösem Sperr druck: Im Laufe dieser Woche beginnen in London die Besprechungen der Botschafter, denen allgemein zu- verlichtUch entgegengesehen wird, und die eine aus gesprochene friedliche Tendenz haben. Ihr Gelingen wird wesentlich von dem Vertrauen abhängen, das die Mächte einander eptgegenbringen. Wir können da her nur unserem Bedauern Ausdruck geben, daß ange sehene französische Blätter, an der Spitze der „Trmps", auch in diesem Augenblick ihre Verhetzung gegen Deutsch land fortsetzen, dem vor allem die Anstachelung der Türkei zur Fortsetzung des Krieges untergeschoben wird. So ist in der Freitagsnummer des „Temps" die Be hauptung ausgestellt, daß Deutschland auf die Wahl der türkischen Delegierten einen dem Frieden nachteiligen Einfluß ausgeübt habe. Ferner wird die Konzessio- nierung ebner Stadtbahn in Konstantinopel an ein deutsches Konsortium mit deutschen Waffenlieferungen in Zusammenhang gebracht. Die hetzerische Tendenz dieser Nachricht tritt besonders deutlich hervor, da der „Temps" wissen mußte, daß zu dein Konsortium auch die französische Ottomanbank gehört. Dieses Gebühren des „Temps" und anderer angesehener fran zösischer Organe ist jetzt, wo« die Mächte sich 'zur fried lichen Erörterung der Lage vereinigen, besonders be 1. Aufstellung eines Bebauungsplanes für das nördliche Gelände der Stadt. 2. Fußwegherstellung am Friedhöfe. 3. Gesuch des ErzgebirgSzweiaveceins um Erhöhung des städtischen Beitrages. 4. Haushaltplan für die kirchlichen Kassen auf das Jahr 1913. 5. Anbringung von Starklichtstraßenlaternen an einigen Straßenkreuzungen. «. Gesuch der Zwickauer Elektrizitätswerk- und Straßenbahnaktiengesellschaft um Verlänge rung der Frist zum Bau der^weiten Fernleitung. 7. Vortrag geprüfter städtischer Rechnungen vom Jahre 1911. 8. Kenntnisnahmen. Hiernach geheime Sitzung. — Eibenstock, 17. Dezdr. Zur Frage der staat lichen Auto-Verbindungen in Sachsen äußerte der naiionalliberale Abg. Singer jüngst im Landtage: Die vor liegende Denkschrift trage dem Bedürfnisse der Zeit nach Ver kehrsmitteln und Verkehr-Möglichkeiten Rechnung. Sie finde nicht allein im Hause einen freudigen Widerhall, sondern werde ihn auch im Lande finden. Er habe sich das Wort nur deshalb erbeten, weil hier bei den angedeuteten Linien auch eine Linie mit in Betracht gezogen werde, die seine engere Heimat durchkreuze. Es sei die Linie Plauen Falkenstein—Auerbach—Rodewisch—Rothenkirchen—E iben ° Gemeindeeinkommensteuer betr. An die sofortiße Bezahlung des 4. Termin- »emeindeeinkommenfteuer für 1V12 wird hiermit nochmals erinnert. Da die zur Bezahlung nachgelassene Frist von 4 Wochen abgelaufen ist, wird gegen säumige Zahler nunmehr Vas Awaugsvollftrek- kung-verfahre« eingeleitet werden. Ttadtrat Eibenstock, den 16. Dezember 1912. «rlogöre.