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Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. 1ULL 5V. A-tstrgong. — Sonnabend, StA 31. Anlsuft »Heide . 8üb ung Bl. lgt» »»er eren isst- bl. später - und Die militärischen Festtage in Sachsen. Zur Begrüßung des deutschen Kronprinzen und der anderen erschienenen Gäste fand Mittwoch nach mittag im Rathause zu Dresden ein feierlicher Em pfang der Fürstlichkeiten statt, bei dem recht herzli che Worte zwischen dem deutschen Kronprinzen und unserm König von Sachsen gewechselt wurden. Kron- prinz Friedrich Wilhelm sprach das lebhafteste Bedauern aller darüber aus, daß der Kaiser durch Krankheit verhindert sei, an dem Besuche des Rathauses teilzunehmen. Der glänzende Aufschwung und die Blüte der Stadt Dresden seien nächst der landesväierlichen Fürsorge des Königs vor allem der Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche und dem von des Kaisers starker Hand gefestigten Frieden zu danken. Der Rat und die Stadtverordneten hät ten beschlossen, eine Stiftung ins Leben zn ru fen, die den Namen des Kaisers tragen solle, um Uebelständen der Großstadt auf dem Gebiete des Woh nungswesens und der Jugendfürsorge entgegen zutreten. Die Wünsche für baldige Genesung des Kai sers und die Verehrung und die Liebe zum Könige faßte Redner zusammen in den Rus: Der König und der Kaiser hoch! hoch! hoch! Ter König erwiderte auf die Rede des Oberbür germeisters etwa folgendes: Herzlichen Dank für die freundlichen Be- grüßungsworte, die Sie an Mich und Meine lie ben erlauchten Gäste gerichtet haben. Wir alle ste hen unter dem schmerzlichen Eindruck, daß Seine Majestät bei Gelegenheit der Parade Meiner Ar mee an dieser Stelle auch die würdige und schöne Stätte städtischer Arbeit hat besichtigen wollen, daß aber leider der liebe Gott es anders gefügt hat. Ich hoffe, daß der Himmel Seiner Majestät recht bald die Gesundheit wiedergeben möchte, und daß Seine Majestät dann oen jetzt weggefal lenen Besuch zur Wirtlichkeit werden las se. Was die große und hochherzige Stif tung anlangt, so glaube Ich wohl, daß sie die vol le Zustimmung des allerhöchsten Herrn finden wird, denn er ist auch immer bemüht, wo es gilt, Unglück und Elend zu mildern und abzuschwächen Die Herren können überzeugt sein, daß auch Mir der Gedanke der Stiftung höchst sympathisch war, uno Ich glaube, daß (zum deutschen Kronprinzen gewen det) Dein Vater damit einverstanden sein wird Ich hoffe, die Stiftung wird reichen Segen und Nutzen für die Arinen Dresdens haben. Am Donnerstag um 9 Uhr 40 Minuten sind der König von Sachsen, der Kronprinz des deutschen Rei ches und die Prinzessinnen des Königlich Sächsischen Hofes von Dresden nach Zeithain abgereist. Di« an deren fürstlichen Gäste des Königs waren schon et was früher abgereist. Um 10 Uhr 40 Minuten vor mittags bestiegen nach der Ankunft des Königs und des Kronprinzen am Lagerbahnhofe sämtliche Fürst lichkeiten die Pferde und begaben sich auf den Trup penübungsplatz, wo der König die Parade über die sächsische Armee abhielt. Pünktlich 11 Uhr begann das Ahreiten der un gefähr 6 Kilometer langen Fronten, das etwa eine Stunde in Anspruch nahm. Sämtliche Regimenter prä sentierten und brachten drei Hochs auf ihren Landes- Herrn aus. Der König, seine hohen und höchsten Gäste bildeten einen prächtigen Trupp von etwa hun dert Reitern. Während die königliche Reiterschar von den Trup- penfronten zurückkehrte, ertönte hoch in den Lüften das Knattern eines Motors. Ein Flieger war, von der Menge freudig begrüßt, in etwa 600 Meter Höhe über dem Paradeseld angelangt. Gegen 5 Minuten krei ste sein Mars-Eindecker über dem Platze, dann ver schwand er wieder in nordwestlicher Richtung, ver mutlich nach Leipzig, von wo er wahrscheinlich auch ge kommen Vor Beginn des Vorbeimarsches der Truppen nahm der König noch die Rapporte der Kriegervereine und Sanitätskölonnen entgegen. Längere Zeit unterhielt er sich huldvollst mit den alten Kriegern. Nun begann unter klingendem Spiel der Vorbei marsch. Die Jnfanterieregimenter marschierten in Regimentskolonnen vorüber, die Kavallerie in Eska dronfronten, die Artillerie in Abtcilungsfronten Die berittenen Truppen des 12. Armeekorps defilierten im Schritt, die des 19. im Trab. junger he, hen zu Beim Vorbeimarsch führte der König, der die Uni form seines Leibgrenadier-Regiments trug, seinen Gä sten dieses und ferner das Gardereiter-Regiment, das 1. Husaren-Negiment „König Albert" Nr. 18, das 1. Fcldartillerie-Regiment Nr. 12 und das 3. Feldartil lerie-Regiment Nr. 32 vor. Die sächsischen Prinzen waren beim Leibgrenadierregiment Nr. 100 mit ein getreten. Der Kronprinz von Sachsen ging dan" noch mit dem Regiment „Kronprinz" Nr. 104 vorüber, der deutsche Kronprinz mit dem 2. Grenadierregiment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen". Es führten ferner der Großherzog von Baden sein Infan terie-Regiment Nr. 103, der Herzog Ernst von Sachsen- Altenburg sein 1. Jägerbataillon Nr. 12 und Prinz Johann Georg von Sachsen sein 8. Infanterie-Regiment „Prinz Johann Georg" Nr. 107, der Großherzog von Sachsen sein Karabinier-Regiment. Prinz Ludwig von Bayern ging mit dem Infanterie-Regiment Nr. 102 „Prinz Luitpold von Bayern" vorüber, der Herzog von Sachscn-Koburg mit dem 18. Husaren-Regiment, Prinz Eitel Friedrich von Preußen mit dem 7. Infanterie- Regiment „König Georg" Nr. 106 und Prinz Johann Georg mit dem Schützen-Regiment Nr. 108. Der Vorbeimarsch war nach 1'/z Uhr beendet. Nach dec Kritik ritten die Fürstlichleiten nach dem Lagerbahn- hofe und kehrten im Sonderzuge nach Dresden zurück. Im Zuge wurde das Frühstück eingenommen. Leider ist es bei der Parade auch ohne einen Unfall nicht abgegangen; G en e ra lf el d m a r s ch all von BockundPolachi st vomPferdege stürzt Uns wird darüber berichtet: Dresden, 29. August. Generalfeldmarschall von Bock uno Polach stürzte bei der Parade, als nach Ab reiten der Fronten sich die Fürstlichkeiten und Ge nerale zur Mnahme des Vorbeimarsches begaben, mit dem Pferde. Der Generalfeldmarschall wurde im Au tomobil nach seinem Hotel gebracht. Die ärztliche Un tersuchung ergab leichte Verstauchung resp. Ouetschnng der rechten Schulter und der linken Hüfte. Das Be finden ist zufriedenstellend, sodaß der General in 2 bis 3 Tagen vollständig wiederhergestellt sein dürf te. An der Paradetafel nahm von Bock und Polach nicht teil. Abends um 7 Uhr fand in den Paradesälen des Königlichen Residenzschlosjes in Dresden Paradetasel zu 290 Gedecken statt. Rechts vom König saß der deutsche Kronprinz. Gegenüber dem König hatte der sächsische Kwiegsminister Generaloberst Freiherr von Hausen Platz genommen, links von diesem folgten zu nächst Generalfeldmarschall von der Goltz, Kriegsmi- nistcr non Heeringen und der kommandierende General des 12. Armeekorps General d'Elsa, rechts General von Moltke, Generalstabschef der Armee, und der kom mandierende General des 19. Armeekorps General von Kirchbach. Im Verlaufe des Mahles erhob sich der König und brachte folgenden Trinkspruch aus: „In die Freude über die heutige Parade, zu deren Gelingen Ich meinen beiden Armeekorps Mei nen besten Glückwunsch ansspreche, mischt sich ein bitterer Wermutstropfen. Durch ein plötzlich ein- getretenes Unwohlsein verhindert, sind Seine Ma jestät der Kaiser nicht imstande gewesen, die Parade selber abzuhalten. Seit Monaten haben wir uns alle darauf gefreut, den scharfen Augen Sei ner Majestät zu zeigen, was wir aus die sem Gebiete zu leisten imstande sind. Ich glaube wohl in Ihrer aller Namen zu handeln, wenn Ich den Wunsch ausspreche, der liebe Gott möge ihm recht bald die volle Gesundheit wiedergeben. Herz lich begrüße Ich aber die vielen erlauchten und lie ben Freunde und Bundesgenossen, die Ich zu mei ner besonderen Freude heute in ihrer Eigenschaft als Mitglieder meiner Armee um mich versammelt sehe und bitte Euere Kaiserliche und Königliche Ho heit, Seiner Majestät dem Kaiser, Ihrem erlauchten Herrn Vater, unser aller aufrichtige Wünsche für seine baldige völlige Wiederherstellung zu übermit teln Ich gebe ihnen Ausdruck, indem Ich bitte, einzustimmen in den Ruf: „Seine Majestät der Kaiser, mein lieber Freund und Bundesgenosse, Hur ra, Hurra, Hurra!" Nach Schluß der Takel um 9 Uhr sand aus dem Thcaterplatze Zapfenstreich statt. Tagesgeschichte. Tentschland. Tie Schweizer Reise des Kaisers In Interlaken und Luzern ist die Enttäuschung groß, weil beide Orts aus dem Reiseprogramm wegfallen In formationen, die im Bundesratshause von amtlichen Stellen gegeben wurden, ließen diese Aenderungen nicht vermuten. Man rechnete nur mit dem Fortfall oer Reise des Kaisers auf der Jungsraubahn. In Zürich hofft man, der Kaiser werde vielleicht bald nach der Eröffnung des Lötschbergtunnels wieder eine Schweizerreise unternehmen und dann in Inter laken und Luzern Halt machen, wo ihm sicherlich ein herzlicher Empfang bereitet würde. — Zwischenfall beim Spazierritt des Kaisers. Der Kaiser arbeitete Donnerstag sehr fleißig mit dem Chef des Zivilkabinctts und unternahm gegen 9 Uhr mit der Kaiserin und mit der Prinzessin Viktoria Luise einen Spazierritt über die Rasenallec zu den 11 Buchen. Bei der Rückkehr der kaiserlichen Familie ereignete sich ein bedauerlicher Unfall, indem Oberleutnant von Kleist, der oem Hoflager zugeteilt ist, mit dem Pferde stürzte und schwere innere Verletzungen davontrug, so daß er von einer Sa nitätskolonne in das Krankenhaus zum Roten Kreuz gebracht werden mußte. — Der Reichskanzler in Berchtesgaden. Der Reichskanzler Dr. v. Belhmann-Hollw-g wird am 1. Septem ber zur Nachkur in Berchtesgaden eintreffen und im Grand Hotel Wohnung nehmen. In Begleitung des Reichskanzlers befinden sich außer seiner Gemahlin der Gesandte von Bulow und Geheimrat Pinkow. — BlutigeZusammenstöße in Berlin. Zwi schen Streikenden und Arbeitswilligen der Fabrik für chirur gische Instrumente von Dewitt u. Herz in Berlin kam es Mittwoch abend zu blutigen Zusammenstößen, an denen sich 200 bis 300 Personen beteiligten. Die Arbeitswilli gen wurden in großen Massen überfallen, ver höhnt, beschimpft und blutig geschlagen. Die Polizei ver haftete fünf Beteiligte Diese werden sich wegen Landfrie densbruches, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung vor dem Untersuchungsrichter zu verantworten haben. Rußland. — Ein Pogrom in Petrilau. Lant Blät- termeldungen hat in Petrikau ein Pogrom gegen die Juden stattgefnnden, weil ein Dienstmädchen Verben tet hatte, daß ihre Dienstgeberin, die Frau des Kauf manns Gerber, einen Ritualmordversuch an ihr un ternommen habe. Das Lokal Gerbers wurde von der wütenden Volksmenge vollständig zerstört. Die Fa milie Gerber konnte von der Polizei nur mit Mühe vor dem Erschlagen gerettet werden. Italien. - Friede in Sicht! Das „Echo de Paris" behauptet nach Auskünften, die es von einer beson ders gut unterrichteten Persönlichkeit aus diplomati schen Kreisen erhalten habe, daß der Friede viel näher sei, als die italienische offiziöse Presse zugeben wolle. Die offiziösen Unterhändler der beiden Länder, die sich in Evian und Lausanne getroffen haben, Hütte" in den schwierigsten Punkten des Friedensproblems ei ne Verständigung erreicht, nämlich: 1. Italien wer de daraus verzichten, daß das italienische Annexions- delret im Friedensvertrag erwähnt werde; 2. die Türkei werde noch eine spezielle Anerkennung ihrer Suzeränität über Tripolis verlangen; 3. Italien wer de darein willigen, daß die Türken sich in der Ge gend der Zyrenaika konzentrieren, wo sie nach dem Waffenstillstand bis zur definitiven Regelung der An gelegenheit verbleiben können; 4. Italien wer de eine hohe Entschädigung für die sogenannte», Do- minialländer in Tripolis bezahlen; 5. Italien wür de nach Beendigung der Feindsrligkenen die Inseln, wel che die Italiener im Acgäischen Meere okkupiert ha ben, räumen, wenn die Bedingungen für diese Räumung und die Bedingungen, betreffend die Besetzung des Hin terlandes von Tripolis, festgestellt worden seien. Frankreich. - Wieder eine Explosion von franzö sischem 8-Pulver. Aus Points-a-Pitre kommt die Nachricht, daß auf dem Postdampfer „Versailles", der wegen des Streiks der Seeleute den Hafen von Saint Lazare mit Matrosen der Kriegsmarine verließ, bei seiner Ankunft in Point-ü Pit>e ein schwerer Unfall