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Amts- unü gnzeigeblatt Wr den Smtsgerichtsvezirk Eibenstock Zm- dessen Umgebung Erscheint täglich abends mit Ausnahme de Sonn- und Feiertage für den folgenden Tac Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespalten Seile 30 Pfennige. für Eibenstock. Larlsfeld, Hundshübel, iLNUkvlUU Neuheide. Vberstützengrün. Schönheide, Schönheiderh-Mmer.Sosa,UnterstLtzengrün,wildenthalusw. Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hann.bohn, oerantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Fernsprecher Nr 210. 1OLL L»» TV. Satz*«-«,. ------ Sonntag, den 16. Jom Boromsterung der Pferde in Eibenstock. Die«Staa, de« 25. J««i 1912, früh 7 Uhr findet auf der Wildenthaler Staats straße vom Dörffel'schen Sägewerk ab nach Wildenthal zu eine Vormusterung der in der Stadt Eibenstock vorhandenen Pferde statt. Die Aufstell»«« der Pferde nach Maßgabe der Pferdeverzeichnisse Hal um 6 Uhr früh zu erfolgen. Jeder Pferdebesitzrr ist verpflichtet, zu der angeordneten Musterung 1) seine bei der letzten hier abgehaltenen Musterung im Jahre 1910 als megs brauchbar befundenen Pferde, sowie 2) seine seit der letzten Musterung (seit Oktober 1910) neu hinzugekommenen Pfer de, insoweit solche nicht unter die nachstehend unter » bis i aufgeführten Arten zu rechnen find, dem militärischen PferdevormusterungS-Kommissar zur angegebenen Zeit am Musterungs platze vorzuführen. „ Die zum Ordnen und Vorführen der Pferde erforderlichen Leute sind mit zur Stelle zu dringen. Die Pferde sind blank a«f Trense mit 2 Zügel« vorzuführen. Die Hufe der Pferde müsse« gereinigt, dürfe« aber «icht gefärbt oder ge schmiert sei«. Bo» der »orführ««g find ausgenommen a. die unter 4 Jahre alten Pferde, d. die Hengste, e. die Stuten, die entweder hochtragend sind oder innerhalb der letzten 14 Tage abgefohlt haben, ä. die Vollblutstuten, die im „Allgemeinen Deutschen Gestütbuch' oder den dazu gehörigen offiziellen — vom Unionklub geführten — Liften eingetragen und von einem Vollbluthengst laut Deckschein belegt sind, auf Antrag des Besitzers, e. die Pferde, die auf beiden Augen blind sind, t. die Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tage arbeiten, x. die Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marschfähig sind oder wegen Anstek- kungsgesahr den Stall nicht verlassen dürfen, k. die Pferde, welche bei einer früheren hier abgehaltenen Musterung als dauernd kriegsunbrauchbar bezeichnet worden sind, i. die Pferde umer 1,50 Meter Bandmaß Im übrigen sind von der Vorführung der Pferde befreit: Offiziere, Beamte im Reichs- und Staatsdienste hinsichtlich der zum Dienstge bräuche, sowie Aerzte und Tierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufes notwendigen Pferde und Posthalter hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten kontraktmäßig gehalten werden muß. Ueber die Reihenfolge der Vorführung der Pferde werden den Besitzern noch nähere Anordnungen gegeben werden. Letztere sind strengstens zu befolgen. Pferdebesitzer, die ihre gestellungspflichtigen Pferde nicht rechtzeitig oder nicht voll zählig vorführen, haben in jedem einzelnen Falle die in 8 27 des Kriegsleistungsgesetzes vom 13. Juni 1873 angedrohte Geldstrafe bis zu 150 Mark sowie weiter zu gewärtigen, daß auf ihre Kosten eine zwangsweise Herbeischaffung der nicht gestellten Pferde vorgenommen wird. Sofern bei der jetzt vorgenommenen Prüfung des Pferdeoerzeichnisses Pferde über gangen worden sein sollten, so haben deren Besitzer hiervon bis 22. dsS. MtS. in hiesiger RatSkanzlei Anzeige zu erstatten. Der bei der Pferdevormusterung zur Aufrechterhaltung der Ordnung ausgestellten Gendarmerie und Schutzmannschaft ist unweigerlich Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden mit Geld bis zu 150 M. beziehentlich mit entsprechender Haft bestraft. Gtadtrat Eibenstock, dm 11. Juni 1912. Für den diesjährigen (kleineren) Teil des Umba«eS der AmtSgerichtSgebäude in Gide«ftock u. den Neubau eines Wohngebäudes f. d. Vorstand daselbst werden in einem Lose ausgeschrieben die Maurer«, Zimmer-, Granit- u «unststeinarbeiten u Trä- gerliefer»««e«. Die Angebotvordrucke können — soweit der Vorrat reicht — vom unter zeichneten Landbauamt, bei dem auch die Zeichnungen zur Einsicht ausliegen, gegen postfreie Einsendung von 8 M. bezogen werden. Der Betrag wird nach Einreichung des Angebots unter Abzug etwaigen Portos zurückgezahlt. Die Angebote sind verschlossen u. mit entspre chender Aufschrift versehen bis spätestens den 1. J«li d. I. varm. 9 Uhr hier einzurei chen, zu welchem Zeitpunkte ihre Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bewerber statt findet. Verspätet eingereichte u. unvollständige Angebote bleiben unberücksichtigt, auch wird die Auswahl unter den Bewerbern, die Verteilung der Arbeiten in mehrere Lose u. das Recht auf Zurückweisung sämtl. Angebote Vorbehalten. Zuschlagsfrist: 4 Wochen. Beginn der Arbeit sofort. König!. Landbauamt Zwickau, dm 12. Juni 1912. Holzversteigerllug. Staatsforstrevirr Allersberg. Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock Do«nerSta-, de« 20. J««i 1912, von vormittags ' ,10 Uhr an 1 IM h., 80 rm w. Arnmscheite, 50,» im w. Arenuknüppet, K,, , h, 17,» „ „ Zacke«, 8 i-oi h., 44 i m w. Aeste, von nachmittags /,2 Uhr an 2 h. Stämme 12u.2O em stark, 825 h. Klötze 10—40 ein stark, 4711 w. Klötze 7—15 „ . 2558 w. , 16—22 . 3231 „ , 23—89 „ „ 16 h. Deröstangen 8-15 „ 14 IM w. Avtzkuüppet, in Abt. 42 (Schlag), 40 bis 43 u. 73 (Einzelhölzer). «gl. Forftrevierverwaltung A«erSberg. «gl. Forftrentamt Eibenstock. Die Errichtung einer Aniverfttät in Dresden. Die Frage der Errichtung einer Universität in Dres den wird gegenwärtig in der sächsischen und teilweise auch in der auswärtigen Presse lebhaft erörtert. Den Grund zu dieser Anregung, die namentlich von den „Dresdner Nachrichten" in einem ausführlichen Arti- kel behandelt worden ist, hat zweifellos die seitens der Regierung geplante Verlegung der Tierärztlichen Hoch schule nach Leipzig und die Angliederung derselben an die dortige Universität gegeben. Die ganze Frage ist jedenfalls hierdurch zu einer hochaktuellen geworden und aus zahlreichen Zuschriften, die an die Redaktion des genannten Blattes gelangt sind, geht hervor, daß man diesem Plane vielfach sympathisch gegenübersteht. Auch Herr Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler hat den „Dresdner Nachrichten" ein zustimmendes Te legramm geschickt. Hierdurch ist die ganze Angelegen heit bereits in ein weiteres Stadium getreten, da wahrscheinlich auch die Stadtgemeinde Dresden selbst resp. die beiden städtischen Kollegien zu der ganzen An gelegenheit Stellung nehmen werden. Wahrscheinlich werden sie sich der Ansicht des Stadtoberhauptes an- jchlietzen und sich für den Plan der Errichtung einer Uni versität in Dresden aussprechen. Im Anschluß hieran wird, wie vorauszuseheu ist, die Stadtverwaltung an die Regierung und an den sächsischen Landtag heran treten mit der Bitte, sich zu dieser für die beiden größ ten Städte des Landes hochbedeutsamen Angelegenheit zu äußern. Bemerkenswert ist noch, daß Schwierigkei ten für die Beschaffung des Terrains zum Baue einer Universität kaum vorhanden sein dürften, denn die technische Hochschule hatte sich bereits vor Jahren im Westen Dresdens ein bedeutendes Terrain zum weite ren Ausbau resp. zur Errichtung einer großen Maschi- nenlehrausstellung gesichert. Nichts würde natürlich näher liegen, als daß man eine Universität in der Nähe der technischen Hochschule und ihrer mustergülti gen Anstalten errichten würde, damit beide wissenschaft lichen Institute Hand in Hand arbeiten können. Von besonderer Bedeutung wird es natürlich sein, welchen Standpunkt die sächsische Staatsreaierung zu der ganzen Frage einzunehmen gedenkt. Wie verlau tet, ist auch die sächsische Staatsregiernng von dem Plane der Errichtung einer Universität in Dresden durch den erwähnten Artikel vollständig überrascht worden und es ist auch bei der Kürze der Zeit selbstverständ lich noch nicht möglich gewesen, daß die Regierung zu dem Plane hat Stellung nehmen können. Zweifellos aber werden auch im Schoße der sächsischen Staatsre gierung eingehende Erörterungen über die Frage gepflogen werden, und zwar schon deshalb, weil im näch sten Landtage die sächsische Staatsregierung die Plä ne für die Verlegung der Tierärztlichen Hochschule nach Leipzig und die hierzu notwendigen Neubauten vorle gen wird. Bei der Beratung dieser Vorlagen wird auch die Frage der Errichtung einer Universität in Dresden mit in die Wagschale geworfen werden, und zwar wird dies sowohl in der Ersten, als auch in der Zweiten Kammer geschehen, da anzunehmen ist, daß Herr Ober bürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler als Vizepräsident der Ersten Kammor dort seinen Einfluß und als Mitglied der konservativen Partei gleichfalls seinen Einfluß in der Zweiten Kammer geltend machen wird. Betrachtet man die ganze Frage vom objektiven Standpunkte, so muß in erster Linie die Finanzierung des Projektes in Betracht gezogen werden. Man geht wohl nicht zu weit, wenn man annimmt, daß für die Errichtung und Erhaltung einer Universität in Dres den zunächst mindestens 10 Millionen Mark notwendig sein würden. Dies dürften ungefähr der Neubau, die Einrichtungen usw. kosten. Hierzu kommen noch Vie laufenden Unterhaltungskosten, die gegenwärtig bei der Leipziger Universität jährlich rund 3800000 Marl be tragen. Hierbei muß jedoch auch noch in Betracht ge zogen werden, daß die Leipziger Universität reiche Stif tungen hat, die noch bis ins Mittelalter zurückreichen uud die außerordentlich reiche Erträgnisse bringen. Wenn man also in Dresden auf die Errichtung einer Universität zukommen wollte, so dürfte diese selbstver ständlich der Leipziger Hochschule in keiner Weise nach stehen und es würden auch für Dresden jährlich rund 4 Millionen Mark für die laufenden Ausgaben aufzu bringen sein. Bei der Finanzlage Sachsens ist ein derartiger Jahreszuschuß vollständig ausgeschlossen und es dürfte auch fraglich sein, ob dem neuen Unternehmen trotz der Sympathien, die ihm mehrfach entgsgenge- bracht werden, derartige reiche Stiftungen im Anfänge zufließen Ein ähnliches Beispiel besteht übrigens be reits zwischen Dresden und Leipzig, und zwar hinsicht lich der beiden Kunstakademien. Vor der Teilung Sach sens bestand bekanntlich nur die Dresdner Akademie, wo rauf nach der Teilung auch noch in Leipzig eine gleiche Akademie begründet wurde. Damals hat sich bald her ausgestellt, daß Sachsen für das Nebeneiuanderbesteheu zweier derartiger Kunstinstitute doch viel zu klein ist. In folgedessen wurde bekanntlich seitens der Staatsregie rung vorgeschlagen, die Leipziger Akademie in ein mehr kunstgewerbliches Institut umzuwandeln, in dem na mentlich die Leipziger graphischen Gewerbe Berücksich tigung finden sollten. Dies geschah auch und seit dieser Zeit hält sich die Leipziger Akademie für Buchgewerbe aus voller Höhe. Man darf jedenfalls der Weiterentwicklung der ganzen Frage mit größter Spannung entgegensehen, da die Errichtung einer Universität für Dresden von der höchsten Bedeutung für Dresden und Leipzig sein wird. Tagesgeschichte. Deutschland. - Rückreise des Kaisers. Der Kaiser traf Freilag abends 6 Uhr 10 Minuten mittels Sonderzu ges. von Hannover kommend, auf der Fürstenstation Wildpark ein und begab sich sofort ins Nene Palais — Zur Kaiserbegeguuug in den finni schen Schären. Kaiser Wilhelm wird auf der in den finnischen Schären beabsichtigten Zusammenkunft mit dem Zaren vom Reichskanzler oder dem Staatssekretär des Aeußern begleitet sein. Die politische Auffassung des Ereignisses dürfte amt licher Auffassung zufolge in der Feststellung der bestehen den Uebereinstimmuug in allen wichtigen Fragen liegen. Für die Beilegung des Krieges und die Lösung der da raus entstandenen Schwierigkeiten erwartet mau keine unmittelbaren Ergebnisse, falls nicht in den nächsten Wochen unerwartete Ereignisse die Grundlage einer Verständigung bieten. - Königin Wilhelmina in Schwerin. Kö nigin Wilhelmina und Prinz Heinrich der Niederlande, träfen Freitag mittag von Dobbin in Schwerin ein und fuhren im Automobil nach Grambow zum Besuch deS Großherzogs und der Großherzogin von Mecklenburg