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Amts- un- Änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung kür Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, GbersMtzengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer.Zosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock «v--—n—iss FU. Jahrgaag. . - .. -n 18- Mittwoch, dku 24. Jrninar ISIS. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der 5onn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutierungs- stmnmrolle. Die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die a) im Jahre 1892 geboren oder b) in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, werden hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar vis zum 1. Aeöruar 1912 in der Ratskanzlet zur Retr«tierungsstammroüe anzumelden. Die Militärpflichtigen aus früheren Jahrgängen haben ihre Losungsscheine, die im Jahre 1892 anderwärts geborenen Militärpflichtigen die standesamtliche Ge bnrtsbcfcheinigung für militärische Zwecke mit zur Stelle zu bringen Sind Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener usw.), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschriebene Anmeldung unterlassen, werden mir Geld bis 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 3. Januar 1912. Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm II. wird in diesem Jahre in herkömmlicher Weise gefeiert werden. Freitag, den 20. Januar 1912, abends 6 Uhr: Zapfenstreich. Sonnabend, den 27. Januar 1912, früh <»' , Uhr: Weckruf, ausgeführt von der hiesigen Stadtkapelle. Die städtischen Gebäude werden beflaggt. Die hiesige Einwohnerschaft wird ersucht, auch ihrerseits zu einer würdigen Feier des Tages nach Kräften beizutragen. Am Sonnabend, nachmittags 1 . Uhr findet im oberen Saale des Rat hanshotels ein Festmahl statt. Preis des Gedeckes 3 Mark. Die Kaiserlichen und Königlichen Behörden, sowie die Bewohner von Eibenstock und Umgegend werden zu diesem Festmahle ergebens: eingeladen. Antneldungen hierzu find bis znm 25. dfs. Mts. bei dem Rachauswirt, Herrn Schoch zu bewirken. Stadtrat Eibenstock, den 20. Januar 1912. Sonnabend, den 27. dieses Monats, am Geburtslage Sr. Majestät des Kaisers bleiben sämtliche Ratserpeditionen ge schloffen. Standesamt und Schauamt lind an diesem Tage für dringliche Angelegenheiten in der Zeit von 8-9 Uhr vormittags geöffnet. Stadtrat Eibenstock, den 22. Januar 1912. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben die Expeditionen der hiesigen Ge meindeverwaltung, des Standesamts, sonst-: der Sparkasse Freitag und Sonnabend. den 26. und 27. dss. Monats geschloffen. Unausschiebbare Geschäfte werden an diesen Tagen vormittags von 11 bis 12 Uhr erledigt. Schön Heide, den 22. Januar 1912. Der Gemeind cvvrftgnd. Berichtigung. In der von mir unterzeichneten Bekanntgabe in Nr. 298 des Amtsblattes lull, Ver steigerung betreffend, ist irrtümlich die Fa. Strunz se Funk benannt. Statt Strunz Funk mnsi es heißen Strunz L Eo. Ortsrichter Zum 200. Geburtstage von Preußens großem König. Zum 24. Januar. Die Weltgeschichte rechnet nach Jahrhunderten. Erst in solche Ferne gerückt, erscheint eine Persönlichkeit in ungetrübter Beleuchtung, in ihrer ganzen Bedeutung. Richten sich heute bei der 200. Wiederkehr des „Fried richstages", des Geburtstages Friedrichs des Einzigen, unsere Blicke auf das, was der große König seinem Lau de gewesen ist, was er in Frieden und Krieg geleistet und geschaffen hat, sv erkennen wir, daß die Folgen seiner unermüdlichen Arbeit und Wirksamkeit weit über seine Zeit hinausreichen. Sie haben sich in Preußens guten und schweren Tagen, namentlich in letzteren, se gensreich fühlbar gemacht nnd tun es noch heute für- ganz Deutschland. Durch eine Reihe glänzender Siege erhob Friedrich Preußen zu einer europäischen Großmacht, ehe die Aus dehnung und oie Mittel seines Staates für eine solche Rolle hinreichten. Sein Vater hatte ihm ein Heer hin terlassen, dessen Stärke weit das Maß überstieg, welches nach den Hilfsquellen oes noch armen Landes zu er warten war. Durch weise Sparsamkeit und eine streng geordnete Verwaltung hatte er es verstanden, oie Kräf te zu verdoppeln, die das kleine Königreich bot. Pflicht gefühl und Manneszucht waren als feste Grundpfeiler dem Heere anerzogen, dessen Infanterie sich rühmen konnte, die bestausgebildete der Welt zu sein. Mit ci nem so wohlvorbereiteten Kcicgswerkzeuge wagte Fried rich, noch im Jahre seiner Thronbesteigung, die Welt lage auszunutzen und gegen oen übermächtigen öfter reichischen Kaiserstaat zu Felde zu ziehen, um.alte Erb ansprüche auf Schlesien oeltend zu machen. Hart war der Kamps, namentlich im 3. schlesischen, dem sieben jährigen Kriege, aus dem der König als ruhmgeirönter Sieger, als der anerkannt erste Feldherr seines Jahr Hunderts zurückkehrte. Seine Feldherrnkunst und seine Charakterstärke hatten im Verein mit der unvergleich lichen Schulung und Tapscrkeit seines Heeres schließ lich den Sieg über eine vielfache Ucberlegcnheit fei ner Gegner zu erringen gewußt. Ebenso bewundernswert wie sein Kriegsruhm ch die Umsicht, mit welcher er die Wunden zu heilen verstand, die der lange Krieg dem Lande geschlagen hatte. Richt nach der sehnsüchtig ihn erwartenden Hauptstadt Ber lin ging er nach dem Friedensschluß — nsin, er eilte zunächst in die während des Krieges am meisten um strittene Provinz Schlesien, um sich dort persönlich darii ber zu unterrichten, was notwendig sei zur Verbesserung der Lage der hart mitgenommenen Bevölkerung So sehr war er von dem Ernst seiner Iandesvät«1lichen Pflichten durchdrungen uno trotz seines Ruhms von Be schcidenheit erfüllt, daß er einem feierlichen Empfange in der Hauptstadt aus dem Wege gehen wollte und den Tag seiner Ankunft absichtlich unbestimmt ließ Aber die Berliner hatten den Tag doch erfahren und ließen es sich nicht nehmen, stundenlang geduldig den heimkehrenden Helden zu erwarten, de« sie schließlich in später Abendstunde bei Fackelschein mit ihren Jubel rujen empfangen durften. Dank der Tatkraft des Kö nigs genügten wenige Jahre, die Verwüstungen in Stadt und Land zu beseitigen und Handel nnd Wandel zu höherer Blüte zu heben als je zuvor. Aber nicht nur den Schöpfer der preußischen Groß macht dürfen wir tu Friedrich bewundern. Auch als Fürst von echt deutscher Gesinnung mit weitem staats männischen Blick für das, was Deutschland nottat, tritt er uns entgegen. Seine Sirge hatten ihn in allen deutschen Staaten, auch denjenigen, deren Herrscher ge gen ibn kämpften, volkstümlich gemacht. Er galt ihnen allen als der Nationalheld, seine und seines He-res Ruhmestaten wurden von den deutschen Dichtern gefeiert und besungen. Längst fühlte man an der Elbe n ie am Rhein, an der Nordsee wie an den Alpen, daß das alte Deutsche Reich keine Lebenskraft mehr hatte, daß es vom Auslande geringschätzig angesehen wurde. Daher freute sich der gesunde Sinn des deutschen Bol les, daß in dem zerrissenen Staatswesen wenigstens an einer Stelle eine kräftige Hand sich erhob und kühne Taten vollbrachte. Hieraus erklärt sich die eigentüm liche Erscheinung, daß der strahlende Ruhm der Schlacht bei Roßbach, in welcher zwar im wesentlichen die sran zösische Armee, aber auch die damals an ihrer Seite erschienenen deutschen Reichstruppen geschlagen war den waren, den Gegenstand der Verherrlichung in allen deutschen Gauen bildete. In den späteren Jahren seiner Regierung über nahm der König, aus dessen Wort alle Herrscher und Staatsmänner Europas lauschten, zum erstenmal die Rolle des Beschützers der bedrohten Rechte eines dent schon Fürstentums. Kühn griff er ein, ja, er zauderte nicht, noch einmal hochbetagt das Schnoert zu ziehen, als es galt, Bayern vor der Vergewaltigung durch Oesterreich zu retten. „Hoch lebe der König von Preu ßen!" so klang es jubelnd durch das ganze Bayern land, in dessen Häusern man vielfach neben dem Bilde des Schutzheiligen das Bild des „alten Fritz" sand. Auch S achseu, welches iu den früheren Krie- gen aui der Seite der Gegner stand, fano ji^ch im bayrischen Erbfolge kriege 1778 bis 1779 aus Friedrichs Seite, weil alles erkann te, daß lediglich dieser der Mann war, der cs wagte, die Rechte der bedrohten Reichssürsten zu schützen. Mit Recht konnte unser großer Dichter Goethe sagen, daß des Königs Uebergewicht in allem, aus seiner Kraft ruhend, der Polarstern war, um den sich Deutschland, Europa, ja die ganze Welt zu drehen schien. Wer soll nun die Welt regieren? Diese Frage, die ein schwäbischer Bauer aussprach, als er die Nach richt von Friedrichs Tode hörte, glitt wohl manchem über die Lippen, als der Gewaltige die Augen zur ewigen Ruhe schloß. AVer mit seinem Heimgange war sein Wert nicht tot Der Einfluß, den er auf Preußens Werdegang ausgeübt und der sich auf das geeinigte Deutsche Reich übertragen hat, lebt fort und fort. Ohne die Fülle wuchtiger Kraft, die vom großen Könige seinem Staa te einaepflanzt worden war, und ohne das Anden ken an die friederizianische Ruhmeszcit hätte aas Preu ßische Volt es nicht vermocht, sich nach wenigen Jahren der Fremdherrschaft zu einer so glühenden, ganz Deutsch land mit sich sortreißende» Begeisterung aufzuschwin gen, wir es vor 99 Jahren geschehen ßst. Alle die hier für notwendigen Eigenschaften, die Hingebung an das Ganze, die Selbstaufopferung im Dienste des Staa tes, die strenge Pflichttreue, sie wäre« durch das Vor bild des Königs im Volke geweckt worden, welches er verstand mit 'seinem Geiste zu durchdringen. Dieser Geist isr lebendig geblieben bis aus den heutigen Tag. Er wird namentlich gepflegt im Heere, welches immer mir Verehrung, Bewunderung und Stolz aufblicken wird zu dem großen Könige und Führer, Friedrich dem Einzigen. Wahlergebnisse des 2. Ltichlvahltages. 23. sächsischer Wahlkreis (Plauen i. V.i. Bis heriger Vertreter: Günther (Fortschr. Vp.). Hauptwahl: Günther 11 870, Jäckel (Soz.) 20841, Graser Natl) 10650 Stimmen. Stichwahl: Günther 21 406, Jäckel 24 003 Stimmen Oiewählt: Jäckel (Soz.). Memet-Hcydetrug. Gewählt: Schwabach (Natl.) Danzig Landkreis. Gewählt: Doerksen Rpt). Danzlg Stadtkreis. Gewählt: Weinhaufen (Fortschr. Vp). Graudenz Strasburg. Gewählt: Sieg (Natl ). Schlo- chan Flatow. Gewählt: Knigge konj.). Berlin I Mitte Gewählt: Kämpf (Fortschr. Vp ). Oberbarnim. Ge wählt: Hubrich (Fortschr. Vp.). Arnswalde-Friedeberg. Gewählt: Bruhn »Ref.). Kottbus-Sprembcrg. G» wählt: Giebel Soz.). Rügen-Franzburg. Gewählt. Heyn lFortschr. Vp). Greifswald Grimmen. Gewählt: Gothein (Fortschr. Vv.). Fraustadt-Lissa. Gewählt: Graf Oppersdorf (Zentr.). Czarnikau-Kolmar i. P. Ge wählt: Ritter kons.). Stadt Breslau-Ost Gewählt: Bauer (Soz.). Kreuzburg Rosenberg. Gewählt: Meyer (Kons.). Groß-Strelitz-Kosel. Gewählt: Glowatzki (Ztr.j. Benthen Tarnowitz. Gewählt: Dambeck Pole). Katto- witz-Zabrze. Gewählt: Sosinsli.Pole). Görlitz-Lauban Gewählt: Taubadel (Soz.'. Osterburg Stendal. Ge wählt: Hoesch (Kons.). Wolmirstedt Neuhaldensleben. Gewählt: Schiffer (Natl.). Oschersleben-Halberstadt Gewählt: Brandes (Soz ). Jerichow I und II. Gewählt: Haupt Soz.). Bitterfeld-Delitzsch. Gewählt: Raute Soz. >. Mülhausen Langensalza. Gewählt: Arnstadt