IN MEMORIAM GEORG BIERBAUM (13. 8.1889-22. 6. 1953) Von Werner Coblenz Im August 1989 jährt sich zum hundertsten Male der Geburtstag eines Mannes, ohne dessen rastloses Wirken die sächsische Bodendenkmalpflege und das Landes museum für Vorgeschichte heute kein so festes Fundament besäßen. Sein beharr licher, fast zehnjähriger Kampf und verantwortungsvolles Mitgestalten bewirkten in entscheidendem Maße die vielbeachtete Stellung der Bodendenkmalpflege in Sach sen im vor reichlich 55 Jahren endlich durch den Landtag in dritter Lesung verab schiedeten Heimatschutzgesetz, dessen fachbezogener und juristischer Teil in Nutzung der begrenzten Möglichkeiten eines bürgerlichen Staates eine echte Hochlei stung darstellt. Nicht umsonst wurde deshalb mit einem gewissen Neid in den an deren damaligen deutschen Ländern auf Sachsen geschaut, wurde diese Rechts grundlage bei ähnlichen Vorhaben in anderen Regionen herangezogen und der „Lan despfleger für Bodenaltertümer in Sachsen“ dieserhalb auch noch nach dem Kriege oft konsultiert. Andererseits bestand in bezug auf die Ausstattung der mit Ur- und Frühgeschichtsforschung betrauten staatlichen Stellen ein Mangel in der personellen Besetzung und an finanziellen Mitteln, besonders gegenüber den östlichen und nord westlichen Nachbargebieten sowie den vor knapp zwei Jahrtausenden römisch be setzt gewesenen Bereichen. Auch hier hat Georg Bierbaum nach Erlaß des Gesetzes in zähem Ringen - gegen die Bürokratie sowie verständnislose und überhebliche Vertreter anderer Museumssparten - um Personal, Raumerweiterung und Ausstat tung sichtbare Erfolge erzielt. Georg Bierbaum wurde in Neugersdorf in der sächsischen Oberlausitz geboren und ist seiner Heimat bis zuletzt treu geblieben. Seine Vorfahren stammen aus dem Gebiet zwischen Neiße und Bober sowie aus den beiden Lausitzen. Sein Vater als Tischlermeistersohn aus einer kinderreichen Familie sollte zunächst Architekt wer den, konnte aber dann wunschgemäß Medizin studieren und siedelte bald nach Neu gersdorf über. Mütterlicherseits geht die Verwandtschaft auf landwirtschaftliche und verwandte Berufe (Müller) zurück. Auf Wunsch des Vaters sollte auch der Sohn Georg dessen berufliche Laufbahn einschlagen. So studierte er nach Erreichung des Abiturs am Gymnasium Zittau Ostern 1909 zunächst in Marburg ein Seme ster Medizin, wurde dann zur Ableistung seiner einjährigen Militärdienstpflicht nach Görlitz eingezogen, konnte danach in Leipzig mit Belegung der Fächer Zoologie, Botanik, Geologie und Mineralogie sein Studium fortsetzen und am 11. 12. 1913