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Elbgermanische Fundplätze der Spätlatenezeit (zu Abb. 5) Für die weit über 300 Fundortpunkte, die unsere Karte nach dem Kenntnis- und Publikationsstand von 1973 enthält, würde der ausführliche Nachweis hier nur geringe Aussagekraft besitzen. Ich beschränke mich vielmehr auf eine kom mentierte Zusammenstellung der benutzten Unterlagen nach Fundlandschaf ten. Für die thüringischen Bezirke Erfurt, Gera und Suhl (der letztere jetzt fundleer) sowie die Kreise Zeitz (Bez. Halle), Altenburg und Schmölln (Bez. Leipzig) und für weitere Fundpunkte in Sachsen und in der ehern. Prov. Sach sen stütze ich mich auf eigene Materialaufnahmen. Kartiert wurde fast aus schließlich nach keramischen Formen (Situla, terrinenartige Situla, weitmün dige Terrine, unverziert oder verziert mit Ritzmuster bzw. frühem, d. h. ein zeiligem, auf das Gefäßoberteil beschränktem Rädchenmuster), nur im Kern gebiet auch nach geschweiften Spätlatenefibeln (ohne Sehnenhaken und im Regelfall mit oberer Sehne). Mehrere Fundstellen in der gleichen Ortsflur sind als ein Punkt zusammengefaßt. Alle zweifelhaft erscheinenden, durch Abbil dungen oder eindeutige Beschreibungen nicht gestützten Bestimmungen blie ben ebenso unberücksichtigt wie chronologisch dehnbare allgemeine Hinweise auf „Rädchenmuster“ oder „fazettierte Ränder“. Der fazettierte Rand ist lang lebig und hier nur an Situlen und weitmündigen Terrinen chronologisch aus sagefähig, vgl. auch G. Mildenberger 1972, S. 84. — Es dürfte damit die pur immer mögliche, freilich durchaus nicht völlige Sicherheit zu erhoffen sein, daß die Karte tatsächlich den elbgermanischen Besiedlungsanteil in jener schmalen Zeitspanne wiedergibt, welche der Importstufe Eggers A, in Böhmen Tisice 1, entspricht oder die, anders ausgedrückt, die hauptsächliche Lebens dauer der geschweiften Spätlatenefibel, R. Hachmanns „Spätphase“ oder den vor der Stufe Eggers B1 liegenden Hauptbelegungsabschnitt Großromstedt mit seinen beiden Phasen (Zeitgruppen 1 und 2 bei R. Hachmann 1960, S. 102 ff., Abb. 36; dazu aber: R. Christlein 1964, S. 242 ff.; K. Peschel 1968, S. 192), kurz die mitteldeutsche Stufe Latne D2 (K. Peschel 1971a, S. 480 ff.), umfaßt. Die Wertigkeit der Fundpunkte in den einzelnen Landschaften ist dennoch unter schiedlich; das gilt sowohl feinchronologisch als auch kulturell, obwohl bei spielsweise in der historisch bedeutsamsten Zone, nämlich zwischen Weser und Rhein, eher ein Minimum kartiert worden ist, wie der Vergleich mit R. Hachmann, G. Kossack und H. Kuhn 1962, Karte 7 zu zeigen vermag. Das Mittelelbe-Saalegebiet nach: F. Bicker 1965, E. Engelhardt 1932; O. Fels berg 1929; P. Grimm 1931; D. Mania 1966; E. Schmidt-Thielbeer 1959, 1967, 1971; W. Schulz 1925, 1928a; Th. Voigt 1940, 1958, 1959a, 1960, 1961, 1964; E. Wahle 1909 sowie nach JmV47,1963, S. 420; 49,1965, S. 227 f.; 51,1967, S. 207. Eine Zusammenstellung von Fundplätzen der „Spätlatenezeit und frührömi schen Kaiserzeit“ gibt für den auf unserer Karte nur noch mit seinem Südrand erfaßten Raum Magdeburg E. Schmidt-Thielbeer 1970, S. 184 f., doch ist dort auf eine weitere zeitliche Untergliederung verzichtet. Man findet diese bei der gleichen Autorin 1967, S. 36 ff. für ein größeres nordmitteldeutsches Gebiet, wobei hier allerdings die Stufe A, wohl im Anschluß an Th. Voigt 1940, S. 3, 108, zeitlich sehr weit gefaßt (u. a. frühe Augenfibeln, Fibeln Almgren 19) er scheint. Das gleiche gilt für die in Anlehnung an Th. Voigt 1940, S. 106, Abb. 6 vorgelegte Karte von G. Mildenberger 1950, S. 148 f., Abb. 3 mit Anm. 17, vgl.