Volltext Seite (XML)
Das neue Studien jahr steht im Zeichen der Auswertung des VIII. Parteitages (Fortsetzung von Seite 1) • Die sozialistische Rationali sierung ist in die Aufgabenstel lung des sozialistischen Wett bewerbes einzubezichen. • Bei der Steigerung der Effek tivität und Produktivität der wis- senschaftlichen Arbeit kommt es auf die Einheit von sozialistischer Erziehung, fachwissenschaftlicher Bildung und höchster Nutzung des Forschungspotentials an. • Die kooperative Zusammen arbeit mit den Instituten der Sowjetunion und die umfassende Nutzung der Ergebnisse sowjeti scher Wissenschaftler sind ver stärkt zu entwickeln. Auf unsere Arbeit bezogen heißt das, beson ders die Kontakte zum I. Medi zinischen Institut „I. P. Pawlow" Leningrad zu vertiefen und zu festigen. • Die Forderungen an eigene Leistungen von höchster wissen- schaftlicher Qualität sind täglich neu zu stellen. • Der Planung von Wissenschaft und Technik, der Grundfonds wirtschaft, der Materialökonomie und dem gesellschaftlichen .Ar beitsvermögen ist grofje Auf merksamkeit zu schenken. • Die Arbeits- und Lebens- bedingungen sind entsprechend den gegebenen Möglichkeiten schrittweise zu verbessern. Diese Grundorientierung mit den spezifischen Aufgaben der jeweiligen Abteilungsparteiorga nisation, der Kliniken, Institute und Abteilungen unserer Medi zinischen Akademie zu verbin den, sollte zum Anliegen aller Genossen und verantwortlichen Mitarbeiter werden. Wir sollten uns jedoch dabei bewuft sein, Führungsdoku mente und das gesprochene Wort können nur Erfolg haben, wenn sie von konkreten Taten beglei tet werden, und dafür sind durch die Vorbildwirkung aller Genos sen, der Hochschullehrer und Lei ter unsere Studenten und alle Mitarbeiter zu gewinnen. Geben wir auf dieser Grund lage alle das Beste, um unseren Beitrag zur weiteren Festigung unserer sozialistischen DDR zu leisten. Erfolgreich abgeschlossen Am 30. Juni beendeten 23 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Akademie den Fernsehkurs Elektronische Da tenverarbeitung Teil II mit der erfolgreichen Ablegung der schriftlichen Prüfung. Von den gebotenen Konsulta tionsmöglichkeiten wurde, wie bereits bei Teil I, rege Gebrauch gemacht. Akademie-Echo REDAKTIONS KOMMISSION Helga Ackermann, Ilse Berger, Bärbel Calov, Alice Donath, Sieg mar Hausmann, Dipl.-Gesw. Manfred Linke, Egon Lösche, Dr. Peter Rabenalt, Oberarzt Dr. Horst Schilling, Oberschwester Thea Schneider, Renate Schulz, Dipl.-Jur. Herbert Schwarzen berg, Dipl.-Phys. Jürgen Volke Ein Jahr „philosophisch- medizinisches" Kolloquium Als Bestandteil der 3. Hochschul- reform ist die marxistisch-leninistische Fundierung der Medizin und damit auch des Fachstudiums unwiderruflich auf die Tagesordnung gerückt. Ihre Notwendigkeit wird auch allerorts ein gesehen, die praktische Realisierung stieß jedoch bisher aus unterschied lichen Gründen auf beträchtliche Schwierigkeiten. Sehr positiv sind des halb die philosophisch-medizinischen Kolloquien des letzten Jahres zu be werten, durch die sich die Anfänge einer Zusammenarbeit zwischen Medi zinern und Gesellschaftswissenschaft lern an unserer Akademie entwickelt haben, zunächst allerdings noch be schränkt auf eine Partnerschaft zwi schen dem Institut für Pathologie und dem Lehrstuhl .Marxistisch-leninistische Philosophie" des Instituts für Marxis mus-Leninismus. Das besondere Engagement des Pathologischen Instituts war nicht zu fällig. Schon seit Jahren besteht dort nicht nur ein starkes Interesse an der Klärung philosophischer Interpretation und Fundierung medizinischer Grund probleme und -begriffe für die wissen schaftliche Forschung und Lehre. Es wurden auch Anstrengungen durch Herrn Prof. Dr. sc. med. Simon unternommen, solche Probleme mit eigenen Kräften zu lösen. Anderseits kamen den Bestrebungen der Patholo gen auch Initiativen Prof. Dr. phil. habil. Lindners vom Institut für Marxismus-Leninismus entgegen, so daf der Weg für die ersten Schritte einer Zusammenarbeit geebnet werden konnte. Die vier Kolloquien des letzten Jah res hatten folgende Themen zum Ge genstand : 1, Karl Steinbuchs philosophische Position in „Falsch programmiert" und „Programm 2 000" Diskussionsgrundlage: Prof. Dr. phil. habil. Lindner 2. Definition des Krankheitsbegriffes Diskussionsgrundlage: Prof. Dr. sc. med. Simon 3. R. O. Gropps Buch „Der dialekti sche Materialismus' Diskussionsgrundlage: Prof. Dr. phil. habil. Lindner 4. Der weltanschauliche Standpunkt E. Rothschuhs in seinem Buch .Prinzi pien der Medizin" Diskussionsgrundlage: Doz. Dr. sc. med. D o m i n o k , 1. Prorektor In dieser Thematik zeichnen sich deutlich drei Zielstellungen ab, die auch bei der Gestaltung künftiger Kolloquien weiter verfolgt werden müssen: 1. Der Erfahrungsaustausch bzw. die Diskussion über philosophische Pro bleme in medizinischen Lehrveranstal tungen ; 2. das Vertrautmachen der Teilneh mer mit Grundproblemen der mar xistisch-leninistischen Philosophie an Hand von Neuveröffentlichungen; 3. die Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ideologie der Gegenwart, besonders im medizinischen Bereich. Als Fazit dieser vier interessanten und anregenden Kolloquien darf wohl die Schlußfolgerung gezogen werden, daß die Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Gesellschaftswissen schaftlern durchaus fruchtbar gestaltet werden kann, wenn von beiden Seiten der Wille und ein tiefes Interesse vor handen sind. Außerdem vermitteln die Veranstaltungen die Erfahrung, daß die Diskussion philosophischer Fragen der Medizin nur dann zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Philo sophen und Medizinern führen kann, wenn auch die Mediziner mit eigenen Diskussionsgrundlagen zu philosophi schen Fragen ihrer Fachwissenschaft auftreten. Es ist zu hoffen, daß es gelingen möge, im nächsten Jahr die Diskussion über den Krankheitsbegriff zu einem relativen Abschluß zu bringen und darüber hinaus solche Fragestellungen auf die Tagesordnung zu setzen, die für die Zusammenarbeit von Medizi nern und Gesellschaftswissenschaftlern von vorrangiger Bedeutung sind. Wäre es dazu nicht zweckmäßig (das ist meine persönliche Auffassung), den Teilnehmerkreis der Kolloquien durch Einbeziehung anderer Institute und Kliniken (einschließlich interessierter Studenten) noch anders zusammen- zusetzen, vielleicht mit dem Ziel, eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben zu rufen, deren Teilnehmer nicht nur zur Dis kussion, sondern auch zur Bearbeitung bestimmter Grundfragen bereit sind? Heinz Rieger Belohnter Fleiß Facharbeiterprüfungen erfolgreich bestanden Anfang Juli schloß an der Bildungs stätte der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" ein Lehrgang mit 35 Teilnehmern die Facharbeiter prüfung als Krankenschwester bezie hungsweise Krankenpfleger ab. Die Ausbildung dauerte drei Jahre. Die Teilnehmer erhielten wöchentlich 8 Stunden theoretischen Unterricht. Die Lernarbeit stand für die Teilneh- mer oft unter starken familiären Be lastungen, da es sich zum großen Teil um Mütter von mehreren Kindern han delte. Um so erfreulicher, daß allen Be teiligten am Ende dieses Schuljahres der erfolgreiche Abschluß der bestätigt werden konnte. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen des Krankenpflegers Peter C a 11 a m, Mitarbeiter der Medizini schen Akademie, der während der drei jährigen Ausbildung zur Ableistung seines Ehrendienstes bei der Nationa len Volksarmee einberufen wurde. Während dieser 18 Monate gehörte Herr Callam zu den Einheiten, die in Berlin unsere Grenze schützen. Auf Grund des Studiums von Nachschrif ten des Stoffes der einzelnen Unter richtsfächer war es ihm möglich, ein halbes Jahr vor Abschluß des Lehrgan ges das Studium im alten Klassenver band wieder aufzunehmen und die Facharbeiterprüfung mit gutem Erfolg abzulegen. Hervorheben möchten wir auch die Leistungen von Frau Waltraud Pol lack, Mutter von 6 vor- bzw. schul pflichtigen Kindern. Ihre Arbeitsstelle ist das Krankenhaus Großröhrsdorf. Viele Stunden Fahrtzeit kamen in den drei Jahren ihrer Ausbildung zusam men. Auch sie konnte die Prüfung mit gutem Erfolg ablegcn. Allen Mitarbeitern der Akademie, die zur erfolgreichen Durchführung des Lehrganges beigetragen haben, sei auf diesem Wege nochmals gedankt. Donath, Leiterin der Bildungsstätte NEU BEI DIETZ Der Mensch und seine Arbeit Soziologische Forschungen Dietz Verlag, Berlin 1971. 400 Seiten. Leinen. 10,80 Mark. Die Arbeit ist der Hauptinhalt des Lebens der Menschen. Von diesem marxistischen Grundgedanken ließ sich ein großes Kollektiv sowjetischer Sozio logen bei seinen Forschungen über die Beziehungen zwischen Mensch und Arbeit im Sozialismus leiten. Ort dieser „Akademie-Echo" Seite 2 soziologischen Studien war Leningrad, als eines der führenden Zentren des wissenschaftlich-technischen Fort schritts in der Sowjetunion; Unter suchungsobjekt war die Arbeiterjugend Leningrads, Menschen also, die die nächste Zukunft des sozialistischen und kommunistischen Aufbaus entschei dend beeinflussen. Die gründlichen soziologischen Untersuchungen soll ten dazu beitragen aufzudecken, welche Fortschritte und Hemmnisse es in der Entwicklung der Arbeit zum ersten Lebensbedürfnis des Menschen gibt und welche Faktoren eine sozialisti sche Einstellung zur Arbeit fördern oder hemmen. Eingehend werden daher die Interessen- und Motivstruktur der Arbeitstätigkeit analysiert und wich tige Probleme der Persönlichkeitsent- Wicklung des Arbeiters behandelt. Wis senswert sind auch die gewonnenen Einsichten über die Wechselbeziehun gen zwischen dem Bildungsniveau des Arbeiters, dem Inhalt seiner Arbeit und die sich daraus ergebende Zufrieden heit oder Unzufriedenheit mit ihr. Von Interesse für einen breiten Leserkreis dürften die praktischen Ratschläge sein, die Möglichkeiten zeigen, wie durch richtige materielle und mora lisch-ethische Stimulierung auf die Herausbildung eines sozialistischen Verhaltens zur Arbeit Einfluß genom men werden kann. Der Leser wird aus führlich darüber informiert, welche Forschungsmethoden angewandt wur den. Aufschlußreich hierfür sind die Unterlagen des Forschungsprogramms und zusammenfassende Tabellen. Mit dem hier vorgelegten Material, mit den im Ergebnis der Untersuchun gen gewonnenen theoretischen und praktischen Erkenntnissen, wird so- wohl dem Fachwissenschaftler als auch leitenden Kadern in den Betrieben ein wertvolles Studienmaterial in die Hand gegeben. K. Meusel