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2 Akademie-Echo Die Akademie in diesen Tagen Auszeichnung Am 4. Mai überreichte der Botschafter der Republik Österreich, Dr. Hellmuth Strasser, in Anwesenheit von Vertretern der Ministerien für Auswärtige Angele genheiten und Hoch- und Fachschulwe sen sowie des Rektors der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, Genossin Prof. Dr. sc. med. Marion Marre das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Genossin Pro fessor Marre ist die erste Wissenschaftle rin der DDR, die diese hohe Auszeichnung erhielt. Damit wurden die hervorragenden Forschungsergebnisse, die sie in Zusam menarbeit mit Wiener Wissenschaftlern in den letzten Jahren erzielte, anerkannt. Die Forschung bezog sich auf das Farbsehen von Kraftfahrzeugführern und führte dazu, daß bei der Beurteilung der Fahrtauglich keit international neue Anforderungen an die Verkehrsteilnehmer gestellt wer den. Ehren mitgliedschaft Während der Feierlichkeiten anläßlich des 100jährigen Bestehens der Universi tätskinderklinik Budapest im April wurde OMR Prof. Dr. sc. med. Dietzsch zum Eh renmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Kinderheilkunde ernannt. Die österreichische Gesellschaft für Kinderheilkunde ernannte Prof. Dietzsch zum korrespondierenden Mitglied. Orthopäden der MAD geehrt Anläßlich der 29. Tagung der Gesell schaft für Orthopädie der DDR in Leipzig wurde Genosse Prof. Dr. sc. med. J. Hel linger, Direktor der Orthopädischen Klinik der MAD, von Vertretern der Tschecho slowakischen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie zu deren Ehrenmit glied ernannt. Auf der gleichen Veranstaltung erhielt Genosse MR Dr. sc. med K. J. Schulze, 1. Oberarzt der Orthopädischen Klinik, für seine Promotion-B-Arbeit „Untersuchun gen zur Bedeutung der Wirbelrotation für die Gesamtdeformität der idiopathischen Skoliose" den Friedrich-Löffler-Preis 1983 der Gesellschaft für Orthopädie der DDR verliehen. Herrn Oberarzt Dr. sc. med. V. Dürr schmidt wurde auf dieser Veranstaltung vom Vertreter des Koordinationsrates der medizinisch-wissenschaftlichen Gesell schaften der DDR der ihm 1982 für seine Promotion-B Arbeit „Untersuchungen zur Entwicklung der Formelemente am Hüft gelenk bei der Luxationshüfte" zuerkannte Maxim-Zetkin-Preis überreicht. Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Hans Jesserer Rektor und Wissenschaftlicher Rat der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Ca rus" Dresden verliehen Herrn Prof. Dr. med. Hans Jesserer die Würde eines Eh rendoktors der Medizin. Die Auszeich nung des weltbekannten Wiener Arztes erfolgte am 28. April während einer Fest ¬ sitzung des Wissenschaftlichen Rates. Die Laudatio hielt OMR. Prof. Dr. sc. med. Haller. Sie gab einen ausgezeichne ten Einblick in Leben und Schaffen des 1914 geborenen Laureaten. Professor Hal ler führte unter anderem aus: „Mit der Er nennung zum Doktor honoris causa ehrt Ernennung zum Ehrendoktor der Medizin. Magnifizenz Prof. Dr. sc. med. H. G. Knoch verliest die Urkunde Foto: Waltraut Bachmann die Medizinische Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden Prof. Dr. Hans Jesserer als den Begründer der klinischen Osteolo gie. Durch seine Forschungen und Er kenntnisse auf dem’ Gebiete der Osteopa thien ist die große praktische Bedeutung, welche dem Knochen- und Gelenksystem zukommt, auch in der klinischen Medizin auf den ihr gebührenden Platz gerückt worden. Das Interesse von Prof. Jesserer gilt den Osteopathien von der Wachstums periode bis hin zur Involutionsosteopo rose sowie den dysplastischen und neo plastischen Skelettveränderungen. Die Beschäftigung mit Osteo- und Arthrologie führten ihn auch zwangsläufig dazu, sich mit dem Gebiete der Rheumatologie aus einanderzusetzen." Besondere Verdienste erwarb sich Pro fessor Jesserer um die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der DDR und der Republik Österreich. Auch zu unserer Akademie bestehen seit etwa einem Jahr zehnt enge Beziehungen. In seinem Festvortrag brillierte Prof. Jes serer in temperamentvoller Weise zum Thema der Bedeutung klinischer Osteolo gie. Seine allgemein verständliche Darle gungsweise bestach und wurde von den Teilnehmern der Festsitzung mit langem Applaus bedacht. I. Tippmann Den 1. Preis nach Dresden geholt Internationale Studenten Konferenz in Plovdiv Friedemann Papst, V. Studienjahr Medi zin, vertrat die MAD auf der diesjährigen internationalen Konferenz der Studenten und jungen Wissenschaftler in Plovdiv, VR Bulgarien. In der Experimentellen Sektion wurde sein Beitrag unter 25 eingereichten Arbeiten mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch. Über den Aufenthalt in Plovdiv schrieb Friedemann Pabst folgenden Artikel. Die von der Komsomolorganisation des Medizinischen Instituts „I. P. Pavlov" in Plovdiv alljährlich veranstaltete internatio nale Konferenz der Studenten und jungen Wissenschaftler stand in diesem Jahr im Zeichen einer besonderen Bilanz: 35 Jahre bereits wird die wissenschaftliche Arbeit der Studenten an diesem Institut durch den Komsomol organisiert und, wie der Rektor auf einem Empfang betonte, konti nuierlich zu höherer Qualität geführt. Etwa ein Drittel der Studierenden nimmt an der Forschungsarbeit in verschiedenen wis senschaftlichen Zirkeln teil. Die besten Ar beiten des vergangenen Jahres wurden im Wettbewerb mit Beiträgen von Medizin studenten anderer RGW-Länder in vier Sektionen verglichen. Eine Jury von Pro fessoren und Dozenten des Pavlov-Insti- tuts schätzte die Qualität der Vorträge ein und zeichnete die besten aus. Die FDJ-HSOL hatte mir den ehrenvol len Auftrag erteilt, die Medizinische Aka demie mit einem Beitrag aus meiner Dis sertation (Betreuer: Doz. Dr. sc. med. St. Zotter, Institut für Pathologie) in Plovdiv zu vertreten. Die Ausführungen zu den Einsatzmöglichkeiten eines miniaturisier ten immunologischen Festphase-Test-Sy stems für Grundlagenforschung und Rou tinelabor lösten eine rege Diskussion aus. Besonders dem Problem des Einsatzes mo noklonaler Antikörper, deren Bedeutung für die Forschung und Klinik inzwischen weltweit erkannt worden ist, wurde gro ßes Interesse zuteil. Doch nicht nur fachliche Probleme wur den in den vier Tagen der Konferenz erör tert. Unsere bulgarischen Gastgeber ga ben uns Einblick in die Arbeit ihres Jugend verbandes, machten uns mit der mehrtau sendjährigen Geschichte ihrer Stadt be kannt und vermittelten uns ein Bild von den im Volke lebenden Nationalsitten. So brachten diese Tage die Bekanntschaft mit einer alten Stadt und mit vielen jungen Leuten. Freundschaften wurden geschlos sen und Ideen ausgetauscht. Die Eindrücke und Anregungen für gemein same wissenschaftliche Arbeit und für die Vertiefung der Kontakte zwischen den so zialistischen Bruderländern zu nutzen, war der uns verbindende Wunsch beim Ab schied. Leistungs vergleich der medizinischen Hochschuleinrichtungen Kürzlich fand an der MAD ein Lei stungsvergleich zwischen den medizini schen Hochschuleinrichtungen der DDR zum Thema Medizintechnik statt. Unter Leitung des Direktors für Planung und Ökonomie, Genossen Dr. Frank, und des Leiters der Abteilung MTE, Dr. Gütt ler, wurde zu solch aktuellen Fragen wie Importablösung, wissenschaftlicher Gerä tebau, Reparatur- und Serviceleistungen ein umfassender Erfahrungsaustausch ge führt. Die Vertreter der medizinischen Ab- teilunge der Medizinischen Akademien und der Bereiche Medizin der Universitä ten berichteten über ihre Erfahrungen, in formierten über abgeschlossene und vor bereitete Entwicklungsarbeiten und stell ten offene Probleme zur Diskussion. Bereits in der ersten Gesprächsrunde brachte der Leistungsvergleich meßbare ökonomische Ergebnisse, indem z. B. eine an der Karl-Marx-Universität Leipzig vor gesehene Eigenentwicklung einer speziel len Infusionspumpe durch Übernahme entfallen kann. Auch zu den komplizierten Aufgaben der Importablösung und der Servicelei stungen erfolgte ein reger Erfahrungsaus tausch, der für jede Einrichtung unmittel baren Nutzen bringen wird. AlleTeilnehmer waren sich einig in dem Wunsch, diesen konkreten Leistungsver gleich fortzusetzen.